1| 2010 Lanzarote: Vögel auf Lava - Biologie
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Beobachtungstipp<br />
Das Schleienloch vor dem verschneiten Bregenzer<br />
Wald. Brutkolonie von Lachmöwe und<br />
Haubentaucher. Foto: C. Wagner. 11.5.2009.<br />
Vorarlberger Rheindelta bei Bregenz am Bodensee<br />
Das Helgoland des Südens<br />
Das Vorarlberger Rheindelta im<br />
Südosten des Bodensees ist<br />
eine beeindruckende Landschaft.<br />
Zwischen dem Alten Rhein an<br />
der Staatsgrenze Österreich/Schweiz<br />
und der Dornbirnerach sind rund<br />
2000 ha abwechslungsreiche Kulturund<br />
Naturlandschaft geschützt. Hier<br />
liegt ein herausragendes Brut- und<br />
Rastgebiet, in dem bisher über 330<br />
Vogelarten beobachtet wurden. So<br />
ist es nicht verwunderlich, dass die<br />
Landschaft als Natura 2000-Gebiet<br />
gemäß der Fauna-Flora-Habitat-<br />
Richtlinie und der Vogelschutzrichtlinie<br />
der EU sowie als Feuchtgebiet<br />
von internationaler Bedeutung nach<br />
der Ramsar-Konvention geschützt<br />
ist. Daneben ist das Rheindelta aber<br />
auch ein viel besuchtes Erholungsgebiet<br />
und wird landwirtschaftlich<br />
intensiv genutzt. Die Nutzung geht<br />
einher mit Entwässerungen und intensivem<br />
Hochwasserschutz. Auch<br />
intensive Freizeitnutzung findet im<br />
Gebiet statt. Daneben bietet die Mündung<br />
des Neuen Rheins mit den umfangreichen<br />
Sedimentablagerungen<br />
aber die für Mitteleuropa nahezu<br />
einmalige Chance, der Natur bei der<br />
Entwicklung neuer Lebensräume über<br />
die Schulter zu schauen.<br />
» Landschaftsgeschichte und<br />
Lebensräume<br />
Zwei Eingriffe beeinflussten und beeinflussen<br />
noch immer die Landschaft<br />
im Rheindelta: Die Regulierung des<br />
Alpenrheins und die Eindeichung der<br />
Riedwiesen.<br />
Der Alpenrhein ist der größte Wildfluss<br />
Mitteleuropas. Er schwemmt<br />
durchschnittlich etwa 2,5 Mio. Kubikmeter<br />
Feinsedimente pro Jahr in<br />
den Bodensee und verändert seine<br />
Mündungslandschaft ständig. Dadurch<br />
entstehen jährlich etwa zwei<br />
bis drei Hektar neue Landflächen.<br />
So sind allein im 20. Jahrhundert<br />
über 2 km² neues Land hinzugekommen.<br />
Seit über hundert Jahren darf<br />
der Rhein aber nur noch mit einem<br />
Bruchteil seiner ursprünglichen Gewalt<br />
in seinem natürlichen L<strong>auf</strong> den<br />
Bodensee erreichen, die Hauptwassermenge<br />
wird als „Neuer Rhein“<br />
durch den Fußacher Durchstich in<br />
die Fußacher Bucht geleitet. Dies<br />
hatte und hat großräumige Veränderungen<br />
in der Verlandungsdynamik<br />
zur Folge. Die Fussacher Bucht wird<br />
durch Anlandungen vom Bodensee<br />
Ein Charaktervogel des Bodensees ist<br />
die Kolbenente.<br />
Foto: C. Wagner. Albufera, 21.3.2009.<br />
Der Falke 57, <strong>2010</strong> 5