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1| 2010 Lanzarote: Vögel auf Lava - Biologie

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Ornithologie aktuell<br />

der Haut verdampfen, wird der Umgebung Wärme entzogen, um<br />

die Flüssigkeit in einen gasförmigen Zustand zu überführen.<br />

So kann der Körper einen Teil der angestauten Hitze loswerden.<br />

Ältere <strong>Vögel</strong> sind übrigens bei der Wärmeregulation über<br />

den Schnabel im Vorteil: Sie können die Austauschwärme<br />

des Schnabels weitaus flexibler regulieren. Jungvögel, deren<br />

Schnabel noch im Wachstum steckt, benötigen immer eine gute<br />

Blutzirkulation in diesem Körperteil, der immerhin ein Drittel<br />

der Körperoberfläche ausmacht. Die Wärmeregulation gelingt<br />

schlechter.<br />

(wir)<br />

G. Tattersall u. a., Science 325, 2009, S. 468.<br />

Ameisenvögel: Gesangsüberraschungen<br />

<strong>Vögel</strong> sind in ihrer <strong>Biologie</strong> immer wieder für Überraschungen gut,<br />

so auch die beiden peruanischen Ameisenvogelarten Hypocnemis<br />

peruviana und Hypocnemis subflava, was ihre Gesangskünste angeht.<br />

Bislang ging man davon aus, dass nahe verwandte Arten, die<br />

im gleichen Verbreitungsgebiet vorkommen und deren Lebensräume<br />

(Habitate) sich vielleicht sogar überschneiden, in den Gesängen<br />

deutlich unterscheiden. Solche sympatrischen Zwillingsarten wie<br />

etwa Fitis und Zilpzalp, Sumpf- und Weidenmeise, Garten- und<br />

Waldbaumläufer und regional auch Orpheus- und Gelbspötter<br />

unterscheiden sich deutlich in ihren Gesängen und sind für den<br />

Vogelbeobachter erst dadurch eindeutig zu unterscheiden. Durch<br />

die unterschiedlichen Gesänge wird gewährleistet, dass die beiden<br />

Zwillingsarten sich nicht miteinander verpaaren, was genetisch in<br />

der Regel in der Sackgasse enden würde, da die Nachkommen nicht<br />

fruchtbar sind. Doch keine Regel ohne Ausnahme. Bei den beiden<br />

im peruanischen Regenwald nebeneinander lebenden Ameisenvogelarten<br />

unterscheiden sich die Gesänge kaum, sondern nähern<br />

sich sogar einander an, um den sozialen Wettbewerb durch bessere<br />

Kommunikation zu steigern. Als die Ornithologen der Universität<br />

Oxford Populationen der beiden Arten in Gebieten untersuchten,<br />

in denen sie nebeneinander vorkommen, und solchen, in denen<br />

sie voneinander getrennt leben, mussten sie feststellen, dass die<br />

beiden Arten durchaus in der Lage sind, sich nach einer drei Millionen<br />

Jahre langen getrennten Entwicklung gesanglich einander<br />

Der wuchtige Schnabel dient dem Riesentukan zur Regulierung<br />

der Körpertemperatur. Foto: J. Ferdinand. Brasilien, 19.11.2001.<br />

anzugleichen, die territorialen Gesänge dieser <strong>Vögel</strong> in Design und<br />

Funktion mehr oder weniger austauschbar sind. Die Ergebnisse<br />

zeigen erstmalig, dass Arten, die um Raum und Nahrungsressourcen<br />

im Wettbewerb stehen und miteinander konkurrieren, sich<br />

durch soziale Interaktion einander annähern. Umso wichtiger ist<br />

es, dass sie sich in der Gefiederzeichnung und anderen äußeren<br />

Merkmalen bzw. nicht territorialen Signalen unterscheiden, damit<br />

es auch zwischen ihnen nicht zu Verwechslungen kommt. (wir)<br />

J. Tobias u. a., Evolution, 2009, DOI: 10.1111/j.1558-5646.<br />

2009.00795.x<br />

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4 Der Falke 57, <strong>2010</strong>

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