1| 2010 Lanzarote: Vögel auf Lava - Biologie
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Die Brutvögel Hagens, 1997–2008<br />
Von der Arbeitsgemeinschaft Avifauna Hagen<br />
306 Seiten, zahlr. Fotos, Grafiken und Karten, Hardcover,<br />
Format 21,5 x 29 cm.<br />
Biologische Station Umweltzentrum Hagen, 2009.<br />
ISBN 978-3-00-026037-7. EUR 19,90.<br />
In einer opulenten Aufmachung mit 388 Farbfotos von <strong>Vögel</strong>n<br />
(nicht alle aus dem Gebiet) und Lebensräumen sowie vielen Artkarten<br />
und Grafiken fasst dieses Buch den aktuellen Wissensstand<br />
über die Brutvögel einer westdeutschen Großstadt zusammen.<br />
Eingehende Erhebungen gingen der Auswertung voraus.<br />
Angaben zu den Bestandsgrößen sind sehr vorsichtig gehalten.<br />
Über relative Häufigkeiten kann man sich in einer „Hitliste“<br />
orientieren, weitere Details finden sich in den ausführlichen<br />
Arttexten. Die Karten geben keine Verbreitungsbilder (etwa besetzte<br />
Gitternetzfelder) wieder, sondern die durchschnittliche,<br />
für jeweils zehn Zählpunkte errechnete Individuenzahl in zehn<br />
Teilbereichen des Untersuchungsgebietes, die je einem Achtel<br />
eines Messtischblattes entsprechen. Das lässt zwar mögliche<br />
Dichte- oder besser Häufigkeitsunterschiede erkennen, ist aber<br />
nicht sehr anschaulich und auch statistisch etwas fragwürdig. Ob<br />
Unterschiede signifikant oder auch nur als wesentlich zu bewerten<br />
sind, bleibt dem Betrachter überlassen. Die Zählpunkte sind auch<br />
nicht nach einer Zufallsverteilung ausgewählt, sondern <strong>auf</strong> die<br />
Anteile „der Landschaft“ eines Teilbereiches bezogen. Mehr als ein<br />
grober Eindruck der räumlichen Verteilung<br />
war wohl auch nicht beabsichtigt, wäre<br />
aber mit einem feinmaschigen Gitternetz<br />
mit üblicher Präsenz-/Absenz-Methode<br />
sicher besser darzustellen gewesen. Einige<br />
Grafiken über Zeitreihen und saisonale<br />
Verteilungen ergänzen die sorgfältig<br />
zusammengestellten Arttexte, die sich<br />
bemühen, auch alle historischen Quellen<br />
zum Gebiet auszuwerten und die<br />
lokalen Befunde in das Wissen über<br />
die Avifauna des Bundeslandes einzuordnen.<br />
Hinweise <strong>auf</strong> Lebensraum und<br />
Schutzmaßnahmen fehlen nicht.<br />
Die moderne, sehr eingehende Übersicht<br />
der Brutvögel einer Fläche von ca. 160 km 2 findet hoffentlich<br />
die wünschenswerte Beachtung bei Einwohnern und Behörden der<br />
Stadt. Ihre großzügige Ausstattung und der sehr gefällig gegliederte<br />
Text kann durchaus Türen in bisher weniger der Heimatnatur und<br />
ihrer Vogelwelt verbundenen Kreisen öffnen. Für Vogelbeobachter,<br />
Avifaunisten und Naturschützer ist das Buch auch überregional<br />
gesehen interessant.<br />
E. Bezzel<br />
Ornithologischer Jahresbericht Helgoland Band 19, 2009<br />
Von Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Helgoland e. V. (Hrsg.)<br />
112 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Softcover, Format<br />
15 x 21 cm.<br />
Bezug: Postfach 869, 27490 Helgoland<br />
ISSN 1438-3748. EUR 10,00 (für Mitglieder kostenlos).<br />
Die Helgolandberichte sind mittlerweile zu einem festen Bestandteil<br />
des relevanten feldornithologischen Informationsmarktes in Europa<br />
geworden. Da geht es längst nicht mehr nur um Aufzählung<br />
von Raritäten und anderen Episoden, sondern um Fortschreibung<br />
intensiver Beobachtungen, die mit jedem weiteren Jahr an überregionaler<br />
Bedeutung zunimmt. Lehrreiche, aber auch ausgesprochen<br />
begeisternde Fotos sind ein essenzieller Bestandteil des Berichtes<br />
und lohnen allein schon die Anschaffung. Die Jahresübersicht über<br />
die Vogelberingung <strong>auf</strong> der Insel mit Wiederfunden enthält viele<br />
weitere interessante Informationen, bietet aber auch zum Beispiel mit<br />
Fundkarten von Heckenbraunelle und Amsel Zusammenfassungen<br />
und damit tiefere Einblicke. Kurzum eine vielseitige Fundgrube, in<br />
die man sich mit Gewinn vertieft. Vorbildlich! E. Bezzel<br />
Neue Zeitschrift<br />
Otus. Bd. 1<br />
Von Otus e. V. (Hrsg.)<br />
80 Seiten, 74 farbige Abbildungen, 3 Sonagramme.<br />
Bezug/Mitgliedschaft: Angelika Krätzel, Postfach 1142,<br />
63881 Miltenberg, E-Mail: heft@otus-bayern.de.<br />
je EUR 15,00.<br />
Nachdem die Zeitschrift „Avifaunistik in Bayern“ (AviB), die innerhalb<br />
der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern erschien, Ende<br />
2007 eingestellt wurde, gründeten die bayrischen Feldornithologen<br />
im November 2008 einen neuen Verein: Otus e. V. – Verein für<br />
Feldornithologie in Bayern. Das vorliegende Heft ist das erste Heft<br />
einer Reihe, deren Herausgabe eines der Ziele des neuen Vereins<br />
ist. Die Redaktion besteht überwiegend aus früheren Mitgliedern<br />
der Redaktion von AviB – anscheinend waren die programmatischen<br />
Ziele innerhalb der OG Bayern nicht mehr durchführbar.<br />
Otus e. V. machte als erstes durch eine sehr gut gestaltete Webseite<br />
mit aktuellen Beobachtungen und<br />
Fotos <strong>auf</strong> sich <strong>auf</strong>merksam (www.<br />
otus-bayern.de); der Homepage<br />
ist auch zu entnehmen, dass die<br />
AG Seltene Brutvögel und die<br />
Bayrische Avifaunistische Kommission<br />
hier ihre neue Heimat<br />
gefunden haben.<br />
Das erste Otus-Heft erschien<br />
im November 2009 und schließt<br />
sich inhaltlich nahtlos an AviB<br />
an. Neben einem spritzigen<br />
Vorwort von Einhard Bezzel<br />
finden sich Artikel über Nachweise<br />
von Meerstrandläufer,<br />
Zwergscharbe und Zistensänger<br />
in Bayern, über einen ungewöhnlichen<br />
Zugstau am Kochelsee im Oktober 2008 und über<br />
die Gefiedervariation der Aschkopf-Schafstelze (die immer wieder<br />
in Bayern beobachtet wird). Aus der AG Seltene Brutvögel wird<br />
eine Übersicht der Neozoen und wieder angesiedelten Brutvögel<br />
Bayerns präsentiert, der längste Artikel (37 Seiten) ist jedoch der<br />
Bericht der Bayrischen Avifaunistischen Kommission für die Jahre<br />
2001–2007. Alle Artikel sind mit vielen Farbfotos und zum Teil<br />
mit übersichtlichen Diagrammen sowie einigen Sonagrammen<br />
versehen.<br />
Das erste Heft ist zwar etwas „seltenheitenlastig“, insgesamt aber<br />
sehr gut gelungen. Da die Mitglieder der Redaktion bereits früher<br />
mit anspruchsvollen Auswertungen auch häufigerer Vogelarten<br />
<strong>auf</strong> sich <strong>auf</strong>merksam gemacht haben, ist für die Zukunft sicher<br />
eine Ausweitung <strong>auf</strong> weitere feldornithologische Themen zu erwarten.<br />
Otus ist daher allen an der Feldornithologie Interessierten<br />
in Bayern und darüber hinaus wärmstens zu empfehlen! (jd)<br />
Veröffentlichungen<br />
Der Falke 57, <strong>2010</strong> 23