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Mobbing unter Kindern - Schule Triemli

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<strong>Mobbing</strong> - ist kein Kinderspiel!


Kein Patentrezept


Ablauf<br />

• Definition <strong>Mobbing</strong> / Abgrenzung zu Konflikt<br />

• Formen des <strong>Mobbing</strong>s / <strong>Mobbing</strong>orte<br />

• Warum <strong>Mobbing</strong> / Opferprofil<br />

• Auswirkungen<br />

• <strong>Mobbing</strong> erkennen / Intervention<br />

• Prävention<br />

• Frage- und Diskussionsrunde


Was ist <strong>Mobbing</strong>?<br />

• „angreifen“; anpöbeln“; über jemanden herfallen (engl.)<br />

• Schweizerdeutsch: Plagen<br />

• Wenn ein Kind wiederholt und über eine längere Zeit<br />

den negativen Handlungen eines oder mehrerer Kinder<br />

ausgesetzt ist.<br />

(Hanewinkel und Kraack, 1997)


Drei Kriterien für <strong>Mobbing</strong><br />

1. <strong>Mobbing</strong> ist ein aggressives Verhalten<br />

2. Es wird wiederholt über einen längeren Zeitraum<br />

ausgeführt (systematisch)<br />

3. Es ist durch ein Ungleichgewicht der Kräfte in einer<br />

zwischenmenschlichen Beziehung gekennzeichnet<br />

(Olweus, 1999)


Aggressives Verhalten / <strong>Mobbing</strong><br />

i<br />

j<br />

c<br />

d<br />

e<br />

f<br />

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g<br />

k<br />

l<br />

Marc<br />

h<br />

g<br />

Reto<br />

Roger<br />

Jan<br />

Aggressives Kind<br />

<strong>Mobbing</strong>situation


Abgrenzung zu Konflikt<br />

<strong>Mobbing</strong><br />

Konflikt<br />

Ungleichgewicht der Kräfte<br />

Streiten nicht um etwas; greifen<br />

an<br />

Keine Möglichkeit Grenzen und<br />

Respekt zu lernen<br />

Lösung finden sehr schwierig<br />

Streitende sind gleichwertig<br />

Streiten um etwas<br />

Möglichkeit eigene Grenzen und<br />

Grenzen anderer kennen und<br />

respektieren lernen<br />

Lösung wird gefunden


Verschiedene<br />

Rollen<br />

Passive<br />

Opfer<br />

Täter -<br />

Opfer<br />

Täter<br />

Passive<br />

Täter<br />

(Mitläufer)<br />

Unbeteiligte/<br />

Zuschauer


Formen des <strong>Mobbing</strong>s<br />

Direkte Formen:<br />

Verbal: Negative Bemerkungen oder Hänseleien, die kein<br />

Ende nehmen (sehr häufig)<br />

Körperlich: Körperliche Angriffe (v.a. bei Jüngeren)<br />

Indirekte Formen<br />

Beziehungsebene: Ausschluss bei Gruppenaktivitäten;<br />

Verbreitung von Gerüchten; Zerstören von<br />

Freundschaften, abwertende Blicke; Sachen verstecken


<strong>Mobbing</strong>orte<br />

• Pausenplatz<br />

• in der Klasse; auf dem Gang<br />

• auf dem Schulweg<br />

• Mittagstisch<br />

• WC<br />

• Internet/Handy (Cybermobbing/Cyberbullying)


Cyberbullying – ein neues Phänomen?<br />

Cyberbullying oder <strong>Mobbing</strong> im Internet beschreibt die<br />

systematische und wiederholte Schikanierung von<br />

Personen mittels internetbasierter Kommunikationsmittel


Das gleiche nur mit neuen Medien?<br />

Unterschiede:<br />

• Versteckt vor den Augen Erwachsener<br />

• Anonymität/Hilflosigkeit<br />

• Weniger Hemmungen wegen Wegfall der physischen<br />

Gewalt<br />

• Weite Wirkung räumlich und zeitlich<br />

• Technische Kompetenz ersetzt teilweise soziale und<br />

physische Macht


Cyber-<strong>Mobbing</strong> – Wer steckt dahinter?


Warum <strong>Mobbing</strong>? Mögliche Gründe/Täterprofil<br />

• Dominanz über Opfer stellt Befriedigung dar (Olweus,<br />

2004)<br />

• Gewalt als Konfliktlösung akzeptiert (Olweus, 2004)<br />

• Eifersucht, Konkurrenz, Langeweile (Olweus, 2004)<br />

• Ehemalige Opfer (Krowatschek & Krowatschek, 2001)<br />

• Erwachsene erkennen und intervenieren nicht<br />

(Gebauer, 2005)<br />

• Gruppenzugehörigkeit; Erkennen Schwächen schnell<br />

• Macht; Gefühl von Kompetenz


Opferprofil


Auswirkungen Opfer /Warnsignale<br />

• Geringe Selbstachtung; geringer Selbstwert<br />

• Depressive Verstimmungen<br />

• Misstrauen gegenüber anderen Menschen<br />

• Wird ängstlich, vermeidet soziale Kontakte<br />

• Verlieren die Lust in die <strong>Schule</strong> zu gehen<br />

• Leistungsabfall (Konzentrationsschwierigkeiten)<br />

• Psychosomatische Beschwerden (Kopfweh, Bauchweh<br />

etc.)<br />

• Schlafstörungen


Auswirkungen Täter<br />

• Mobber lernt, dass sich dieses Verhalten lohnt. Sie<br />

kommen selber aus dieser Rolle nicht mehr heraus<br />

• Erfährt Bestätigung, weil es keinen Widerstand gibt,<br />

Bestärkung für weitere Aktionen<br />

• Erlebt Stärke und Macht, Aktionen nehmen in Häufigkeit<br />

und Intensität zu<br />

• Stress<br />

• Später Tendenz: Gewalt/Delinquenz


<strong>Mobbing</strong> erkennen<br />

• <strong>Mobbing</strong> ist schwer zu erkennen, weil es oft gut getarnt<br />

ist<br />

• Mindestens 1x pro Woche „geplagt“ wird: <strong>Mobbing</strong>opfer<br />

• Nur ca. 50% der <strong>Mobbing</strong>opfer erzählen, dies den<br />

Eltern.<br />

• Nur ca. 1/3 der Oberstufenschüler erzählen davon<br />

Mögliche Gründe:<br />

Scham; Furcht vor Rache


Wie Eltern <strong>unter</strong>stützen können<br />

• Nachfragen, zuhören, Interesse zeigen, Fakten klären<br />

• Rückhalt und Sicherheit vermitteln (Kind ist nicht schuld)<br />

• Hilfe suchen ist nicht Petzen<br />

• Kind stärken (Nein sagen);<br />

• Freundeskreis auch ausserhalb der <strong>Schule</strong> aufbauen<br />

(Positive Erfahrungen)<br />

• Kontakte pflegen zu anderen Eltern<br />

• Kontakt zu Lehrperson<br />

• <strong>Mobbing</strong> nicht als Hauptgesprächsthema


Ressourcenmodell<br />

Bedingungen produktiver Problembewältigung<br />

Persönliche<br />

Ressourcen<br />

Soziokognitive<br />

Kompetenzen<br />

Ich-Stärke<br />

Bewältigung<br />

altersspezifischer<br />

Entwicklungsaufgaben<br />

Soziale<br />

Ressourcen<br />

Elterliches<br />

Stützsystem<br />

Soziale Einbettung<br />

in ausserfamiliäre<br />

Bezugsnetze<br />

Leistungserfolge<br />

Soziale<br />

Erfolge


Intervention / Prävention<br />

• Ruhe bewahren (Aktionismus schadet nur)<br />

• Sorgen, dass es aufhört (DULDEN = VERSTÄRKEN)<br />

• Gemeinsam mit <strong>Schule</strong> nach Lösungen suchen, wie<br />

man Situation verbessern kann<br />

• Evtl. externe Fachperson beiziehen<br />

• <strong>Mobbing</strong> kein individuelles Problem; ganze Klasse ist<br />

<strong>unter</strong>schiedlich beteiligt<br />

• Klassenwechsel<br />

• Früherkennung, Engagement, Zivilcourage


Interventionsprogramme ( Dan Olweus)<br />

Zwei Voraussetzungen:<br />

•Problembewusstsein<br />

•Betroffenheit (ernsthaft mit dem Problem befassen)<br />

Drei Ebenen werden angesprochen<br />

•Massnahmen auf <strong>Schule</strong>bene<br />

•Massnahme auf Klassenebene<br />

•Massnahmen auf individueller (Schüler)-Ebene)


Interventionsprogramm (Olweus)<br />

Massnahmen auf <strong>Schule</strong>bene:<br />

•Durchführung Fragebogenerhebung (Abschätzung des<br />

Ausmasses)<br />

•Evtl. Verbesserung Pausenaufsicht<br />

Massnahmen auf Klassenebene:<br />

•Vereinbarung von Klassenregeln/Konsequenzen bei<br />

Beachtung oder Missachtung/Regelmässige<br />

Klassengespräche


Interventionsprogramm (Olweus)<br />

Massnahmen auf individueller Ebene<br />

•Intensive Gespräche der Lehrkräfte mit Tätern und<br />

Opfern<br />

•Ernsthafte Gespräche mit den Eltern beteiligter Schülern<br />

•Hilfe durch nicht aktiv am <strong>Mobbing</strong> beteiligten Schüler<br />

•Schulpsychologische Massnahmen


Literaturliste<br />

•Wolfgang Kindler: Schnelles Eingreifen bei <strong>Mobbing</strong>. Strategien für<br />

die Praxis. Verlag an der Ruhr. 2009


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