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Identitätskontrolle pharmazeutischer Hilfsstoffe mit Hilfe der

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2 Theoretische Grundlagen<br />

2.5 Chemometrie<br />

Die Chemometrie ist eine chemische Disziplin, die sich <strong>der</strong> mathematischen, statistischen<br />

und an<strong>der</strong>er Methoden <strong>der</strong> formalen Logik bedient (a) zur Planung o<strong>der</strong> Auswahl<br />

optimaler Meßverfahren und Experimente und (b) zur Gewinnung maximaler chemischer,<br />

relevanter Information bei <strong>der</strong> Analyse chemischer Daten [56].<br />

Die Absorptionsspektren in <strong>der</strong> NIRS werden durch zahlreiche Kombinationsmög-<br />

lichkeiten von Grundschwingungen und im Zusammenspiel von Fermi-Resonanzen in <strong>der</strong><br />

Form geprägt, daß die Banden in <strong>der</strong> Regel große Halbwertsbreiten besitzen. Die Banden<br />

von NIR-Spektren überlappen sich gewöhnlich relativ stark, so daß eine visuelle Aus-<br />

wertung problematisch wird. Daher werden geeignete rechnerische Auswertemethoden<br />

benötigt, die man häufig als Chemometrie bezeichnet. Dabei handelt es sich um multi-<br />

variate Verfahren, die als Variable nicht nur ein o<strong>der</strong> zwei son<strong>der</strong>n viele an unter-<br />

schiedlichen Wellenlängen gemessene Extinktionswerte zur Bestimmung einer bestimmten<br />

Zielvariable heranziehen [42, 48].<br />

Bei quantitativen und qualitativen Analysemethoden ist eine vorherige Kalibration not-<br />

wendig. Dabei benötigt man eine geeignete Anzahl von Spektren repräsentativer Referenz-<br />

proben <strong>mit</strong> bekannten Eigenschaftswerten. Um eine gute Kalibration zu erhalten, benötigt<br />

man so<strong>mit</strong> eine große Anzahl von Spektren.<br />

Digitalisierte NIR-Spektren enthalten in <strong>der</strong> Regel 500 bis 2000 Datenpunkte. Schon bei<br />

100 Spektren müssen demnach 50000 bis 200000 Datenpunkte verarbeitet, ausgewertet<br />

und interpretiert werden. Die chemometrische Auswertung hat nun die Aufgabe, einen<br />

Zusammenhang zwischen den Spektraldaten <strong>der</strong> Proben und den bekannten Eigen-<br />

schaftswerten <strong>der</strong> zur Kalibrierung verwendeten Referenzproben herzustellen. Liegt ein<br />

systematischer Zusammenhang vor, so können quantitative o<strong>der</strong> qualitative Parameter <strong>der</strong><br />

untersuchten Probe durch rechnerische Auswertung vorhergesagt werden [45, 56, 57, 58].<br />

Von vielen Spektrometer-Herstellern wird in Zusammenhang <strong>mit</strong> leistungsstarken<br />

Computern geeignete Auswertungs-Software direkt <strong>mit</strong>geliefert. Im folgenden werden die<br />

Prinzipien häufig verwendeter chemometrischer Auswerteverfahren kurz vorgestellt.<br />

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