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Risikosteuerung mit Kreditderivaten unter besonderer - Frankfurt ...

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1. Einleitung<br />

Der noch relativ junge Markt für Kreditderivate boomt. „Lebhafter Markt für Kreditderivate –<br />

Volumen hat sich mehr als verdoppelt“ titelt das Handelsblatt in seiner Ausgabe vom<br />

20.September 2006. Seit der Entwicklung so genannter Kreditderivate, <strong>mit</strong> denen es möglich<br />

ist Kreditrisiken unabhängig von den eigentlichen Krediten zu handeln, Anfang der 90er Jahre<br />

haben sich diese in Amerika fest etabliert und auch in Europa erfreuen sie sich einer immer<br />

größeren Beliebtheit. 1 Doch worin liegen die Ursachen für die rasante Entwicklung dieser<br />

neuen Finanzinstrumente?<br />

Ein wesentlicher Grund ist in der wachsenden Bedeutung von Kreditrisiken aufgrund des –<br />

durch die zunehmende Integration der Finanzmärkte sowie den Fortschritten der<br />

Informationstechnologie – steigenden Wettbewerbsdrucks am Kapitalmarkt zu sehen. 2 Ein<br />

Ausgleich der daraus resultierenden Margenverringerung ist Banken im Kreditgeschäft<br />

lediglich über die Ausweitung des Geschäfts <strong>mit</strong> bonitätsmäßig schwachen Kreditnehmern<br />

möglich gewesen, was jedoch zu einer verstärkten Konzentration von risikoreichem Geschäft<br />

geführt hat. 3 Gleichzeitig hat die zunehmende Zahl der Insolvenzen in den 90er Jahren und<br />

die aus den prominenten Insolvenzen der jüngsten Vergangenheit, wie den Skandalen um<br />

Enron, Worldcom oder Parmalat, resultierende Erkenntnis, dass das oft herangezogene „Too<br />

Big To Fail“-Prinzip nicht existiert, die Notwendigkeit eines aktiven Risikomanagements<br />

deutlich gemacht. 4 Während sich die Möglichkeiten zur <strong>Risikosteuerung</strong> früher auf die<br />

Entscheidung, welche Risiken vermieden und welche übernommen werden sollen, beschränkt<br />

haben, bieten moderne Finanzinstrumente wie Verbriefungen und die angesprochenen<br />

Kreditderivate auch den Weg Risiken an Drittparteien weiterzugeben und Risiken von Dritten<br />

zu übernehmen. Dementsprechend werden Kreditderivate zwischenzeitlich hauptsächlich im<br />

Rahmen eines aktiven Risikomanagements <strong>mit</strong> dem Ziel eine optimale Risikoallokation zu<br />

erreichen und darüber hinaus im Eigenhandel zu Arbitrage- oder Spekulationszwecken<br />

eingesetzt.<br />

1 Vgl. Horat, Robert: Kreditderivate – Variantenreiche Finanzinstrumente <strong>mit</strong> Potential für die Praxis, in: Der<br />

Schweizer Treuhänder, November 2003. S. 969<br />

2 Vgl. Oriwol, Diethard: Kreditderivate – Wirkungsweise und Einsatz im Kreditportfoliomanagement <strong>unter</strong><br />

Erfolgsgesichtspunkten. Freiberg: Berliner Wissenschafts-Verlag, 2005. S. 85<br />

3 Vgl. Hüttemann, Petra: Kreditderivate im europäischen Kapitalmarkt. Wiesbaden: Gabler-Verlag, 1997. S. 1<br />

4 Vgl. Lierow, Ralf: Kreditderivate im Risikomanagement von Industrie<strong>unter</strong>nehmen, in: Burghof, Hans-Peter et<br />

al.: Kreditderivate – Handbuch für die Bank- und Anlagepraxis. Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag, 2005.<br />

S.411ff.<br />

<strong>Frankfurt</strong> School of Finance & Management<br />

Working Paper No. 80 7

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