Risikosteuerung mit Kreditderivaten unter besonderer - Frankfurt ...
Risikosteuerung mit Kreditderivaten unter besonderer - Frankfurt ...
Risikosteuerung mit Kreditderivaten unter besonderer - Frankfurt ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
In obigem Beispiel ergibt die Berechnung des Zins-DV01 einen Wert von – 2,18 Euro. 84<br />
Da<strong>mit</strong> wird deutlich, dass das Zinsrisiko im Verhältnis zur Spread-Komponente relativ gering<br />
ist.<br />
5. Risikomanagement <strong>mit</strong> <strong>Kreditderivaten</strong><br />
Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich im Wesentlichen auf das (Kredit-)<br />
Risikomanagement von Kreditinstituten, obwohl die Methoden zur <strong>Risikosteuerung</strong> in der<br />
Regel ohne weiteres auch auf andere Marktteilnehmer wie Versicherungs<strong>unter</strong>nehmen,<br />
Industrie<strong>unter</strong>nehmen oder Hedge Funds übertragbar wären. Sofern im Folgenden auf<br />
Besonderheiten beim Einsatz von <strong>Kreditderivaten</strong> bei „Nicht-Banken“ eingegangen wird,<br />
wird darauf explizit hingewiesen. Aufgrund der Fokussierung dieser Arbeit auf Kreditrisiken<br />
werden die Begriffe „Risikomanagement“ und „Kreditrisikomanagement“ synonym<br />
verwendet.<br />
5.1 Die Funktionsweise des Risikomanagements<br />
Das Ziel des Risikomanagements ist es sowohl das Gesamt<strong>unter</strong>nehmensrisiko im Rahmen<br />
der – in der <strong>unter</strong>nehmensspezifischen Risikostrategie definierten – Risikobereitschaft<br />
(Risikoappetit) zu halten als auch „ein insgesamt ausgewogenes Verhältnis zwischen Ertrag<br />
85<br />
und Risiko zu erreichen.“ Die zur Zielerreichung erforderlichen Aufgaben des<br />
Risikomanagements lassen sich in die folgenden drei Komponenten aufteilen:<br />
1. Risikoidentifizierung und Klassifizierung<br />
2.<br />
Risikoquantifizierung<br />
3. <strong>Risikosteuerung</strong> und Kontrolle 86<br />
Da derivative Instrumente sowohl zur Risikoreduktion als auch zur Risikoerhöhung genutzt<br />
werden können, bieten sie sich zum Einsatz im Rahmen der <strong>Risikosteuerung</strong> an. Im<br />
Folgenden sollen diese beiden potentiellen Positionen aus einem Kreditderivat näher<br />
beschrieben werden. Die Darstellung stellt die Basis für die sich anschließende Erläuterung<br />
der Einsatzmotive von <strong>Kreditderivaten</strong> zur <strong>Risikosteuerung</strong> dar.<br />
5.1.1 Absicherung von Kreditrisiken<br />
Die Absicherung von Kreditrisiken kann auf Ebene einer einzelnen Risikoposition oder durch<br />
gleichzeitige Absicherung mehrerer Risikopositionen erfolgen. Während die Absicherung<br />
einer einzelnen Position „Micro-Hedge“ genannt wird, bezeichnet man die gleichzeitige<br />
Absicherung mehrerer risikobehafteter Positionen, die idealerweise stark <strong>mit</strong>einander<br />
korrelieren, als Macro-Hedge. 87<br />
84 Kalkuliert <strong>mit</strong> einem Credit Spread von 30 bps.<br />
85 V gl. Müller, Frank: Kreditderivate und Risikomanagemen t. <strong>Frankfurt</strong> am Main: Bankakademie-Verlag GmbH,<br />
2000. S. 44<br />
86 Vgl. Cremers, Heinz: Bankcontrolling und Risiko, in: Vorlesungsskript des Sommersemesters 2006 im<br />
Bachelor-Studiengang der HfB – Business School of Finance and Management, <strong>Frankfurt</strong> am Main. Lektion 5<br />
Folie 13<br />
87 Vgl. Kern, Marco: Kreditderivate – Chancen auf dem Markt für Bonitätsrisiken. Wiesbaden: Gabler-Verlag<br />
2003. S. 17<br />
<strong>Frankfurt</strong> School of Finance & Management<br />
Working Paper No. 80<br />
37