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Risikosteuerung mit Kreditderivaten unter besonderer - Frankfurt ...

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jedem Zeitpunkt höher einschätzt als dies gemäß der historischen Entwicklung von „BBB“-<br />

gerateten Unternehmen zu erwarten wäre. Eine mögliche Erklärung dafür könnte sein, dass<br />

der Markt die Einschätzung der A-Bank 83 teilt und daher in seiner Preisbildung einbezieht.<br />

Dies belegt, dass der Markt dynamisch auf Änderungen reagieren kann, während die<br />

historischen Daten statisch sind. Dementsprechend sind implizite Ausfallwahrscheinlichkeiten<br />

gegenüber historischen zu bevorzugen. Nichtsdestotrotz sei an dieser Stelle noch einmal daran<br />

erinnert, dass implizite Ausfallwahrscheinlichkeiten lediglich eine Markteinschätzung<br />

wiedergeben. Die „richtigen“ Ausfallwahrscheinlichkeiten sind unbekannt.<br />

Unabhängig davon, ob die Ausfallwahrscheinlichkeiten anhand von offiziellen Ratingoder<br />

aus den gegebenen Marktdaten er<strong>mit</strong>telt werden, besteht das Problem, dass die<br />

benötigten Angaben in der Regel nur für sog. Large Caps vorhanden sind. Eine Bewertung<br />

von Kreditrisiken bei Mid Caps gestaltet si ch daher schwierig.<br />

Tabellen 4. 3.6 Mark-to-market<br />

Zur konsequenten Marktbewertung (Mark-to-market) von CDS ist es wichtig die Ursachen<br />

für mögliche Wertänderungen im Zeitverlauf zu kennen. Der Wert eines CDS ist<br />

offensichtlich von dem Ausfall- und Bonitätsänderungsrisiko des Underlyings abhängig. Die<br />

aus diesen Risiken resultierenden Wertänderungen des CDS lassen sich über die Credit-<br />

Spread-Sensitivität messen. Anhand der Basis-Point-Value-Methode können Wertänderungen<br />

eines CDS bei einer parallelen Verschiebung der gesamten zugrunde liegenden Default-Kurve<br />

um einen Basispunkt berechnet werden:<br />

(8)<br />

SprdDV01 =<br />

− PV<br />

CDS<br />

fairer Sprd + 1bp<br />

+<br />

2<br />

PV CDS<br />

fairer Sprd−1bp<br />

Die Kalkulation des Spread-DV01 in obigem Beispiel ergibt einen Wert von 3658,66 Euro.<br />

Inhaltlich bedeutet das, dass sich der Marktwert eines „ehemals fairen CDS-Kontrakts“, durch<br />

die Verschiebung der Default-Kurve um einen Basispunkt nach oben, um den genannten<br />

Betrag erhöht. Das Kreditrisiko aus dem Underlying hat sich erhöht und dementsprechend<br />

erhält der Sicherungsnehmer aus dem Besitz eines solchen CDS-Kontrakts einen Vorteil<br />

gegenüber dem Sicherungsgeber.<br />

Neben der Sensitivität auf Änderungen der Default-Kurve reagieren CDS-Kontrakte aufgrund<br />

der Diskontierung der einzelnen Zahlungsströme auch auf Änderungen der Zinskurve. Der<br />

entsprechende Zins-DV01 ergibt sich anhand der folgenden Formel:<br />

(9)<br />

⎛ PV CDS<br />

Zins − DV01 = −⎜<br />

⎝<br />

Zerokurve + 1bp<br />

− PV CDS<br />

2<br />

Zerokurve −1bp<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

83 Vgl. Beispiel aus Abschnitt 4.3.4<br />

<strong>Frankfurt</strong> School of Finance & Management<br />

Working Paper No. 80<br />

36

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