Risikosteuerung mit Kreditderivaten unter besonderer - Frankfurt ...
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4.2.2 Duplikation <strong>mit</strong> variabelverzinslichen Kuponbonds<br />
Da der Kurswert der risikolosen Anleihe aus dem vorhergehenden Abschnitt lediglich von<br />
Veränderungen der Zinsstrukturkurve abhängig ist, lässt sich das Problem des unbekannten<br />
Kurswerts lösen indem die festverzinslichen Kuponbonds durch variabel verzinsliche<br />
Kuponbonds ausgetauscht werden. Der ausfallrisikobehaftete Par-Floater in Portfolio I zahlt<br />
einen variablen Zinssatz, z.B. LIBOR, plus den CDS-Spread, während der risikofreie Par-<br />
Floater in Portfolio II lediglich den LIBOR-Zinssatz zahlt. Wieder sind die Zahlungsströme<br />
beider Portfolios über die gesamte Laufzeit bis zum Ausfallzeitpunkt identisch. Zum<br />
Ausfallzeitpunkt besteht jedoch immer noch eine (geringe) Differenz zwischen den Werten<br />
der beiden Portfolios. Der risikofreie Floater notiert voraussichtlich leicht über par, da dieser<br />
noch bis zum Ausfallzeitpunkt für die Periode [t i-1 ,τ] aufgelaufene Stückzinsen beinhaltet.<br />
Üblicherweise werden Stückzinsen nicht über CDS-Kontrakte abgesichert. Nur, wenn der<br />
Ausfallzeitpunkt <strong>mit</strong> einem Zinstermin zusammenfallen würde, wäre die Duplikation exakt.<br />
Diese Methode führt allerdings zu einem anderen gravierenden Problem: auf dem<br />
Anleihemarkt existieren nur wenige Floater, welche – außer zum Emissionszeitpunkt – nur<br />
zufällig zu par notieren.<br />
4.2.3 Duplikation <strong>mit</strong> Asset-Swap-Packages<br />
Aufgrund der in den Abschnitten 4.2.1 und 4.2.2 dargestellten Problemen bei der Duplikation<br />
haben sich Asset-Swap-Packages als bestes Bewertungsinstrument zur approximativen<br />
Bestimmung des CDS-Spreads herausgebildet. Asset-Swap-Packages bieten sich zur<br />
Bewertung von CDS-Spreads an, da diese es – wie Kreditderivate – ermöglichen<br />
Kreditrisiken zu isolieren. 74 Bei einem Asset-Swap-Package erwirbt ein Investor eine<br />
festverzinsliche Anleihe und einen Zinsswap über die gesamte Laufzeit der Anleihe. Durch<br />
den Zinsswap werden die fixen Zinszahlungen in variable getauscht. Die variablen<br />
Zinszahlungen setzen sich aus dem variablen Zinssatz, z.B. LIBOR, und dem Asset-Swap-<br />
Spread zusammen. 75 Aufgrund dessen, dass in der Regel vorab eine Ausgleichszahlung<br />
(Upfront Payment) zur Kompensation der Differenz des Anleihepreises zu 100 erfolgt, erhält<br />
der Investor einen synthetischen Par-Floater. In Kombination <strong>mit</strong> einem entsprechenden<br />
CDS-Kontrakt entsteht im wesentlichen das gleiche Portfolio wie Portfolio I in Abschnitt<br />
4.2.2. Der einzige Unterschied in der Zahlungsstruktur besteht darin, dass der Investor nach<br />
dem Ausfall der zugrunde liegenden Anleihe weiterhin Kuponzahler im Zinsswap bleibt. Je<br />
nach Swapkurve verfügt dieser dann einen positiven oder negativen Barwert.<br />
Der gleiche Zusammenhang wird auch anhand einer rein risikoorientierten Betrachtung der<br />
oben angesprochenen Isolation des Kreditrisikos durch Eintritt in ein Asset-Swap-Package<br />
deutlich. Der Investor eliminiert dadurch das Zinsrisiko aus der gekauften Anleihe und erhält<br />
so<strong>mit</strong> eine synthetische Long-Position im Kreditrisiko des Anleiheem<strong>mit</strong>enten. Diese Long-<br />
Position könnte er durch den Abschluss eines entsprechenden CDS-Kontrakts hedgen.<br />
74 Vgl. Müller, Frank: Kreditderivate und Risikomanagement. <strong>Frankfurt</strong> am Main: Bankakademie-Verlag GmbH,<br />
2000. S.21f.<br />
75 Vgl. Heidorn, Thomas: Kreditderivate. <strong>Frankfurt</strong> am Main: Hochschule für Bankwirtschaft, 1999. S. 3 und<br />
S.21ff.<br />
<strong>Frankfurt</strong> School of Finance & Management<br />
Working Paper No. 80<br />
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