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Reflexe Ausgabe März 2010 - vdms

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Zeitschrift<br />

für physikalische Therapie<br />

<strong>vdms</strong> <strong>Reflexe</strong><br />

v e r b a n d d e r m e d i z i n i s c h e n m a s s e u r e d e r s c h w e i z<br />

V E R B A N D<br />

M ä r z 2 0 1 0<br />

• IMMUNOLOGIE<br />

Geschichte vom Forschen<br />

• IMMUNDEFEKT<br />

Variables Immundefektsyndrom<br />

(CVID)<br />

• AKUPUNKTUR<br />

Immunsystem und<br />

Akupunktur<br />

• STARKES IMMUNSYSTEM<br />

Ernährung, Stress & Co.<br />

• KURSE <strong>2010</strong><br />

Angststörungen,<br />

Panik und Zwänge<br />

• VERBAND<br />

SVMM –<br />

Übertritt zu <strong>vdms</strong><br />

Immunsystem<br />

V E R B A N D P R A X I S<br />

T H E M A


R E F L E X E M ? Ä R Z 2 0 1 0 V I E N R H B A A LT N D<br />

2<br />

THEMA PRAXIS VERBAND<br />

4 IMMUNOLOGIE<br />

Die Geschichte vom Forschen<br />

7 IMMUNSYSTEM<br />

Mechanismen des Immunsystems<br />

8 INFEKTIOLOGIE<br />

Infektanfälligkeit<br />

9 HÄMATOLOGIE<br />

Systemerkrankungen<br />

12 IMMUNDEFEKT<br />

Variables Immundefektsyndrom<br />

(CVID)<br />

14 IMMUNSUPPRESSION<br />

Medizinische Konequenzen im<br />

Leben danach<br />

15 LUNGENFIBROSE<br />

…und das Door-Step-Syndrom<br />

16 ERNÄHRUNG<br />

Gesund durch Essen –<br />

Kreuzallergien<br />

Thema:<br />

Immunsystem<br />

19 ASTHMA<br />

Nofallmassnahmen und<br />

Atemübungen<br />

20 AUTOIMMUNERKRANKUNG<br />

Systemischer Lupus erythematosus<br />

22 STARKES IMMUNSYSTEM<br />

Grippe und Erkältungen,<br />

Infektionen, Allergien<br />

24 ENTSCHLACKUNG<br />

Fettverbrennung u. Entschlackung:<br />

Sinn und Unsinn von Diäten und<br />

Light-Produkten<br />

26 ALLERGIEN<br />

Allergieprävention bei Kindern<br />

Interview mit Prof. Dr. med.<br />

Brunello Wüthrich<br />

28 AKUPUNKTUR<br />

Immunsystem und Akupunktur<br />

von Reto Turnell<br />

30 WEITERBILDUNG<br />

Neue Kurse 2. Quartal <strong>2010</strong>:<br />

• Angsstörungen, Panik und<br />

Zwänge<br />

• TCM:<br />

• Schröpfen und Gua Sha<br />

31 • Moxibustion (Moxa)<br />

• Ohrakupunktur<br />

• Krafttraining mit dem Thera-Band<br />

• Kopf- und Gesichtsschmerzen<br />

32 <strong>vdms</strong> RÜCKBLICK<br />

• Reflektorische Atemtherapie<br />

vom 26.-29. Okt. 2009<br />

• Bereich Weiterbildungen 2009<br />

33 GENERALVERSAMMLUNG<br />

• Einladung zur GV: Sa 27. <strong>März</strong>‘10<br />

• SVMM – Übertritt zum <strong>vdms</strong><br />

34 Verbandsnachrichten<br />

• Krankenkasseninformationen<br />

• eduQua-Zertifizierung<br />

• Mind Cards Dr. Schüssler<br />

35 AGENDA<br />

• Fort- & Weiterbildungen <strong>2010</strong><br />

• Links<br />

I M M U N S Y S T E M<br />

A L L E R G I E N<br />

V E R B A N D<br />

MECHANISMEN<br />

DES IMMUNSYSTEMS<br />

ALLERGIEPRÄVENTION<br />

BEI KINDERN<br />

SVMM –<br />

WILLKOMMEN IM VDMS!<br />

Das zentrale Organ des Immunsystems sind<br />

das Knochenmark und die Thymusdrüse, als<br />

periphere das Lymphsystem mit den Lymphbahnen<br />

und –knoten sowie auch Leber und<br />

Milz. Was aber dort genau passiert, wurde<br />

erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wirklich<br />

Allergien sind bekanntlich zunehmend und<br />

viele Menschen fragen sich weshalb. Bei<br />

diesen Diskussionen haben Umwelt- und<br />

Ernährungsfaktoren, wie Rauchen und<br />

Alkohol in der Schwangerschaft, das Stillen<br />

und Impfungen für das Atopierisiko einen<br />

erforscht. Dies führte zur Entwicklung von hohen Stellenwert. › Mehr ab S. 26<br />

wirkungsvollen Impf- und Serumtherapien.<br />

› Mehr ab S. 7<br />

Titelbild: Alle unsere Sinne reagieren positiv oder negativ auf bestimmte Reize. © crestock.com<br />

Der SVMM und der <strong>vdms</strong> gehen bereits seit<br />

Mitte 2009 gemeinsame Verbandswege. Da<br />

sich daraus zahlreiche Synergien ergaben,<br />

wurde beschlossen, noch enger zusammen<br />

zu gehen. An der ausserordentlichen Generalversammlung<br />

des SVMM vom 23.1.<strong>2010</strong><br />

wurde der Zusammenschluss einstimmig<br />

gutgeheissen. › Mehr ab S. 33<br />

VO R SC H A U J u n i <strong>2010</strong><br />

THEMA: Sport<br />

<strong>Reflexe</strong> <strong>März</strong> <strong>2010</strong>


Liebe Leserinnen<br />

und Leser<br />

◗ Jo Marty, Präsident,<br />

für den Vorstand und das<br />

Sekretariat des <strong>vdms</strong><br />

I M P R E S S U M<br />

Aktuelle <strong>Ausgabe</strong>: <strong>März</strong> <strong>2010</strong><br />

Nr. 140, 31. Jahrgang<br />

Auflage: 1500 Exemplare<br />

Erscheinung: 4mal jährlich<br />

Herausgeber<br />

Verband der medizinischen Masseure der<br />

Schweiz <strong>vdms</strong><br />

Schachenallee 29<br />

CH-5000 Aarau<br />

Telefon 062 823 02 70<br />

Fax 062 823 06 22<br />

info@<strong>vdms</strong>.ch; www.<strong>vdms</strong>.ch<br />

Redaktion<br />

Verena Biedermann (vb), Leitung<br />

Heidi Kirchhofer (hk)<br />

Beatrice Widmer (bw), Inseratewesen<br />

Johannes Weiss (we)<br />

Preise Abonnement<br />

Inland: Fr. 50.– pro Jahr, inkl. Porto<br />

Ausland: auf Anfrage<br />

Insertionspreise <strong>2010</strong><br />

siehe: www.<strong>vdms</strong>.ch<br />

Insertionsschluss<br />

<strong>Ausgabe</strong> Juni <strong>2010</strong>: 30. April<br />

Gestaltung<br />

grafik & design, Stäfa<br />

Druck<br />

Druckerei Fasler, Aarau<br />

Udo Jürgens und das Immunsystem<br />

Es war 1972 – Die bisherigen Annahmen<br />

der Wissenschaft mussten aufgrund neuer<br />

Erkenntnisse wieder einmal umgeschrieben<br />

werden. Und zwar wurde erkannt,<br />

dass Nerven-Elektro-Impulse innerhalb<br />

der Neuronen stattfinden und dass zwischen<br />

den Nervenverbindungen nicht<br />

elektrische sondern chemische Substanzen,<br />

so genannte Botenstoffe, kommunizieren.<br />

10 Jahre später wurde es unstrittig,<br />

dass die als Neurotransmitter bekannten<br />

Stoffe nicht nur im Nervensystem sondern<br />

auch im Herzmuskel und im Immunsystem<br />

wirken. Weitere 10 Jahre später galt<br />

es als sicher: Alle Zellen arbeiten mit denselben<br />

Neurotransmittern. Heute zweifelt<br />

man in der Neurologie und Immunologie<br />

nicht mehr daran, dass Vorgänge im Gehirn<br />

alle Zellen erreichen und umgekehrt.<br />

Und zwar wird alles was in einer einzelnen<br />

Zelle vor sich geht in den verschiedenen<br />

Regelsystemen (Nerven-, Hormon-,<br />

Immunsystem) registriert. Somit ist nun<br />

wiederum nicht mehr klar, wo der Unterschied<br />

zwischen dem Nerven-, dem Hormon-<br />

und dem Immunsystem liegt, ausser<br />

natürlich Form und Aufbau der Gewebearten.<br />

Das Immunsystem ist als Regel- und<br />

Kommunikationssystem eines Organismus<br />

diffus im Körper verteilt. Alle Anteile des<br />

Immunsystems sind dennoch miteinander<br />

vernetzt, stimmen sich auf komplexe<br />

Weise aufeinander ab und informieren das<br />

Nerven-/Hormonsystem. Das Ziel dieses<br />

hoch synergetischen, kybernetischen Regelmechanismus<br />

ist jedoch immer dasselbe:<br />

Die Gesunderhaltung des Organismus.<br />

lässt jeden Physiker, u.a. bei der NASA,<br />

ins höchste Staunen geraten. Bedenkt<br />

man, dass es bis heute kein Medikament<br />

und keine Therapie schafft, z.B. einen einfachen<br />

Schnupfen zu heilen (höchstens<br />

das Immunsystem zu unterstützen), so<br />

wird die Fähigkeit des Hausarztes «Körper“<br />

noch erstaunlicher. Hinzu kommt,<br />

dass jeder Mensch über ein ganz individuelles,<br />

nur auf ihn spezifisch und einzig<br />

angelegtes, ausgeklügeltes und in Wissenschaft<br />

und Forschung zu ca. 5 % geklärtes<br />

Immunsystem verfügt. Als geklärt gelten<br />

bisweilen einzig einige (eindrückliche)<br />

Zahlen: 10 12 Zellen (eine Billion) und 10 20<br />

(100 Billionen) Antikörper arbeiten im<br />

24-Stunden Modus hoch kommunikativ<br />

mit den 20'000 – 200'000 Bindungsstellen<br />

an der Oberfläche einer Abwehrzelle<br />

zusammen. Diese Arbeit und ihre Ergebnisse<br />

gehen ohne Zeitverzögerung weiter<br />

an die Nerven, das Gehirn, die Hormone<br />

und von dort an Muskeln, Lymphen, Haut,<br />

Bindegewebe, etc. und geben dem Immunsystem<br />

seine Aufträge, Feedbacks und die<br />

Stimulanz.<br />

Wenn sie den letzten Satz nochmals lesen<br />

dann wird offensichtlich: Auch Gedanken,<br />

Emotionen sind Informationsgeber<br />

an alle Stellen des Immunsystems, ebenso<br />

wie Nahrungsmittel (über Peyersche-<br />

Plaques) wie Farben, Klänge, Hautpflege,<br />

etc.<br />

Oder in leichter Abwandlung eines<br />

Liedrefrains von Udo Jürgens formuliert:<br />

Alles was gut tut, tut dem Immunsystem<br />

gut und somit wieder uns und unserer<br />

Umgebung gut. Also: Tun Sie sich viel Gutes!<br />

Allein die chemisch-physikalische,<br />

Das Immunsystem hat bereits diesen<br />

akustisch-elektrische Komplexität, wie Gedanken aufgenommen und zwar noch<br />

das Immunsystem mit Fremdzellen oder bevor das Bewusstsein den Satz aufschlüsseln<br />

mit fremd gewordenen Körperzellen<br />

konnte.<br />

(Krebszellen, etc.) umzugehen vermag,<br />

Jo Marty l<br />

M E D I M Z I M N U & N G S E Y S C T H E IM C H T E E V D E I R TO B A R N I A D L<br />

3<br />

<strong>März</strong> <strong>2010</strong> <strong>Reflexe</strong>


I M M U N O LO G I E T H E M A<br />

4<br />

Immunologie: Die Geschichte vo<br />

Der Begriff immun kommt aus dem<br />

Lateinischen und heisst «geschützt»<br />

oder «unempfindlich». Die Immunologie<br />

ist also die Lehre vom Geschützt<br />

sein vor Krankheiten. Und<br />

hier beginnt auch die überlieferte<br />

Geschichte der Immunologie.<br />

◗ Dr. med. Edgar Remmel<br />

Vor 2500 Jahre bei der attischen Seuche<br />

in Griechenland galt als geschützt und geeignet<br />

für die Versorgung von Erkrankten,<br />

nur wer die Krankheit schon durchstanden<br />

hatte. Dies ist eine der ersten Erwähnungen<br />

immunologischer Phänomene im<br />

europäischen Kulturkreis.<br />

Ich beschütze Dich<br />

Die Geschichte der Immunologie ist<br />

auch die Geschichte des Impfens: Vor<br />

Christus erreichten uns in Europa die ersten<br />

Berichte aus China, die von gezielter Übertragung<br />

von Pocken auf Gesunde berichtete.<br />

Über Indien und die Türkei erreichte<br />

die Valiorations-Technik (alte Technik zur<br />

Immunisierung gegen Viruskrankheiten)<br />

schliesslich im 18. Jahrhundert England.<br />

Sie führte zu einer hohen Todesrate unter<br />

den Behandelten, die allerdings niedriger<br />

war als bei nicht Behandelten. Der Sohn<br />

des englischen Botschafters in Konstantinopel<br />

dürfte der erste Nordeuropäer gewesen<br />

sein, der mittels Variolation vor<br />

Pocken geschützt wurde.<br />

Serologische Immunologie<br />

Kreuzreaktion<br />

Der englische Landarzt Edward Jenner<br />

wird namentlich wohl als Begründer einer<br />

wissenschaftlichen Immunologie gesehen.<br />

1796 impfte er als erster mit der Flüssigkeit<br />

einer Pustel aus Kuhpocken den gesunden<br />

Sohn seines Gärtners, um diesen so vor<br />

der Pockenkrankheit zu schützen. Die so<br />

Geimpften hatten mildere Krankheitsverläufe<br />

als die Infizierten der Pockenerkrankungen<br />

und es gab keine Todesfälle unter<br />

den Erkrankten.<br />

Abgeschwächte Viren<br />

Der französische Wissenschaftler Louis<br />

Pasteur impfte 1885 einem an Tollwut<br />

erkrankten Mädchen mit dem von ihm<br />

entwickelten Impfstoff – abgeschwächte<br />

Louis Pasteur (1822 - 1895),<br />

entwickelte einen Impfstoff gegen Tollwut<br />

Viren – gegen Tollwut. Es war dadurch der<br />

erste Mensch, der eine Tollwutinfektion<br />

überlebte. Mit Pasteur beginnt dann auch<br />

die gezielte immunologische Forschung.<br />

Auch Gift kann schützen<br />

Etwa gleichzeitig arbeitet der deutsche<br />

Robert Koch (Nobelpreis 1905) mit<br />

Tuberkelbakterien und entwickelte das<br />

Tuberkulin, aus dem Toxin (Gift), die für<br />

die Tuberkulose verantwortlichen Keime.<br />

Als Therapeutikum, wie von Koch geplant,<br />

konnte es nicht eingesetzt werden, aber<br />

zur Diagnose der Krankheit und des Impfschutzes<br />

mit dem Tuberkulintest.<br />

Blut ist ein besonderer Saft<br />

Emil von Behring zeigte, dass die Serumreaktion<br />

gegen Gifte des Körpers (sog. Toxine)<br />

an Antitoxine gebunden ist. Zusammen<br />

mit dem Japaner Shibasaburo Kitasato<br />

fand er 1890 im Serum erkrankter Tiere das<br />

Antitoxin und konnte durch Übertragung<br />

dieser Seren zeigen, dass auch die Immunität<br />

übertragbar ist. Diese Entdeckung<br />

ermöglichte eine gezielte Herstellung von<br />

Antiseren, wofür Behring 1901 den damals<br />

neu ausgelobten ersten Nobelpreis für Medizin<br />

und Physiologie erhielt. Mit der Herstellung<br />

des Diphterieserum aus Schafen,<br />

gelang eine 75 %ige Heilung der bis dahin<br />

stets tödlichen Kinderkrankheit.<br />

Des Pudels Kern<br />

Die Überzeugung, dass Substanzen<br />

im Blutserum, die Antitoxine oder später<br />

auch Antikörper genannt, die zentrale<br />

Funktion bei der Abwehr von Infektionen<br />

haben, wurde vor allem durch Emil<br />

von Behring und Paul Ehrlich (Nobelpreis<br />

1908) getragen.<br />

Während bis dato nur die Reaktionen<br />

des Körpers und später die Blutserumreaktionen<br />

auf Erkrankungen beobachtet und<br />

Edward Jenner<br />

(1749 - 1823),<br />

Begründer einer<br />

wissenschaftlichen<br />

Immunologie<br />

Robert Koch (1843 -<br />

1910), entwickelte das<br />

Tuberkulin zur Diagnose<br />

der Krankheit<br />

Emil von Behring<br />

(1854 -1917), der<br />

erste Nobelpreisträger<br />

für Medizin und<br />

Physiologie 1901<br />

genutzt wurden, wurden jetzt erstmals<br />

die Strukturen der Moleküle entdeckt, die<br />

diese Reaktionen bewerkstelligten. Die<br />

Seitenkettentheorie (oder Rezeptorentheorie)<br />

von Paul Ehrlich war der erste Schritt<br />

bei der Aufklärung der Struktur von Antikörpern<br />

und Rezeptoren, der Grundlage<br />

unseres heutigen Verständnisses immunologischer<br />

Reaktionen.<br />

Die Bestimmung des Ichs:<br />

Immunität und Identität<br />

1901 entdeckte der Wiener Pathologe<br />

Landsteiner (damals als Assistenzarzt in<br />

Wien/Nobelpreis 1930) das AB0 Blutgruppensystem<br />

(damals noch ABC genannt).<br />

Dabei beobachtete er, dass durch den Kontakt<br />

des Blutes zweier Menschen oftmals<br />

Verklumpungen entstehen. Gleichzeitig<br />

stellte er fest, dass dies durch den Kontakt<br />

von Blut mit Blutserum geschieht. Landsteiner<br />

entdeckte auch, dass Blut gleicher<br />

Eigenschaft sich nicht gegenseitig zerstört.<br />

Auf Grundlage seiner Arbeiten wurde so<br />

1907 in New York die erste erfolgreiche<br />

Bluttransfusion durchgeführt.<br />

Vater unser<br />

1910 erforschten Prof. Freiherr von<br />

Dungen und der Warschauer Prof. Ludwig<br />

Hirszfeld die Vererblichkeit der Blutgruppeneigenschaften.<br />

Damit leisteten sie auch<br />

einen grossen Teil zur Erforschung des<br />

Vaterschaftsnachweises. Von ihnen wird<br />

erstmals der Zusammenhang zwischen<br />

Immunsystem und Vererbung hergestellt,<br />

also zwischen Immunologie und Genetik.<br />

Des Guten zuviel<br />

Den Begriff der «Allergie» (griech.:<br />

Fremdreaktion) führte der Wiener Kinderarzt<br />

und Medizinprofessor Freiherr von<br />

Pirquet 1906 ein, als er entdeckte, dass Antikörper<br />

nicht nur einen Schutz darstellten,<br />

<strong>Reflexe</strong> <strong>März</strong> <strong>2010</strong>


m Forschen<br />

Paul Ehrlich<br />

(1854 - 1915),<br />

gilt mit seinen<br />

Forschungen als<br />

Begründer der<br />

Clemens Peter (Freiherr<br />

von) Pirquet<br />

(1874 - 1929), Arzt,<br />

führt den Begriff<br />

Charles Robert<br />

Richet (1850 -<br />

1935), Mediziner,<br />

1913 Nobelpreis<br />

Frank Macfarlane<br />

Burnet (1899 - 1985)<br />

1960 Nobelpreis für<br />

Physiologie oder Medizin<br />

mit Peter Brian<br />

Ilja Iljitsch Metschnikow<br />

(1845 - 1916),<br />

entdeckte die Immun-<br />

Jean Lindemann<br />

(*1924, Schweizer),<br />

Rolf Martin Zinkernagel<br />

(*1944 in<br />

Riehen, BS), Mediziner<br />

und experimen-<br />

I M M U N O LO G I E T H E M A<br />

Chemotherapie<br />

«Allergie» ein<br />

für Medizin<br />

Medawar<br />

abwehr-Mechanismen<br />

Entdecker des Interferon<br />

teller Immunologe<br />

sondern auch Ursache von Überempfindlichkeitsreaktionen<br />

sein können: Mit Ekzemen<br />

und Abstossungsreaktionen bis hin<br />

zum Anaphylaktischen Schock. Im französischen<br />

Sprachraum arbeitete der Pariser<br />

Prof. Charles R. Richet (Nobelpreis 1913)<br />

an der Überreaktion des Immunsystems<br />

der Anaphylaxis (griech.: Überschutz).<br />

Aus eins mach zwei, dann vier,<br />

dann acht: Klonung<br />

Nach dem zweiten Weltkrieg führte<br />

die Entdeckung der Klonung von Antikörpern<br />

durch den australischen Mediziner<br />

Frank M. Burnet (Nobelpreis 1960) und<br />

die Entwicklung der Produktion monoklonaler<br />

Antikörper durch den argentinischen<br />

Biologen César Milstein 1975 (Nobelpreis<br />

1984) den Siegeszug der serologischen<br />

oder humoralen Immunologie.<br />

Die industrielle Produktion monoklonaler<br />

Antikörper begann nach 1979 und<br />

ist die Grundlage der modernen Labordiagnostik<br />

mittels Antigen Antikörperreaktionen<br />

auszulösen. Durch Herstellung gezielter<br />

Antikörper gegen zu diagnostizierende<br />

Stoffe wird heute der Grossteil der labordiagnostischen<br />

Verfahren bestimmt. Im Prinzip<br />

werden dabei Zellkulturen oder Tiere<br />

mit dem zu untersuchenden Stoff geimpft<br />

und die so gebildeten Antikörper als Laborreagens<br />

oder als Medikamente genutzt.<br />

Die Herstellung monoklonalen Antikörper<br />

als Medikamente (sog. MABs: Monoclonal<br />

AntiBodies) begann 1986 mit der<br />

Zulassung von Muromonab-CD3<br />

gegen<br />

Transplantatabstossung und in der Krebstherapie<br />

1995 mit Edrecolomab.<br />

Zellularimmunologie<br />

fressen oder gefressen werden<br />

Die Immunantwort als Leistung von<br />

Blutzellen wurde erstmals von Ilja Metschnikow<br />

beschrieben. Er entdeckte die Antwortreaktion<br />

von weissen Blutkörperchen<br />

auf Bakterien. Bei seinen Forschungen<br />

(1882-1887) an Seeanemonen in Messina<br />

entdeckte er die Aufnahme von Farbstoff<br />

durch Zellen, die so genannte Phagozytose.<br />

So müssen auch Krankheitserreger von<br />

Zellen – die er Makrophagen nannte – umschlungen<br />

und vernichtet werden. Durch<br />

Einstechen von Tannennadeln in Seeanemonen<br />

provozierte er die Bildung von<br />

Macrophagen und somit von Eiter. Metschnikow<br />

war der erste, der die Bedeutung der<br />

zellulären (ausgelöst durch weisse Blutkörperchen)<br />

Immunologie erkannte. Zusammen<br />

mit dem Deutschen Paul Ehrlich<br />

erhielt er 1908 den Nobelpreis für Medizin.<br />

Wer bin ich, und wenn ja wie viele?<br />

Die zelluläre im Unterschied zur humoralen<br />

oder serologischen Immunität<br />

setzte sich aber in der Forschung erst in<br />

den letzten 40 Jahren des 20. Jahrhunderts<br />

im Rahmen der Untersuchungen zur<br />

Transplantationsabstossung durch. Für<br />

ihre Entdeckung, der erworbenen immunologischen<br />

Toleranz der T-Lymphozyten,<br />

erhielten der englische Anatom und Zoologieprofessor<br />

Peter B. Medawar und der<br />

australische Mediziner Frank M. Burnet<br />

(Immuntoleranz / Klonung von Antikörpern)<br />

1960 den Nobelpreis.<br />

Grund Nr. 1<br />

Ich mag dich, ich mag mich nicht<br />

Paul Ehrlich postulierte durch die Begriffsbildung<br />

Horror autotoxicus (Furcht<br />

vor Selbstzerstörung oder Selbstvergiftung),<br />

dass ein Angriff des Immunsystems<br />

auf körpereigene Zellen nicht möglich sei.<br />

Er revidierte diese Aussage später. Aber<br />

erst nach 50 Jahre wurde nachgewiesen,<br />

dass gegen den eigenen Körper gerichtete<br />

Immunreaktionen möglich sind und zu<br />

definierten Krankheitsbildern führen können,<br />

den Autoimmunerkrankungen. Die<br />

entscheidende Prägung dafür findet im<br />

Thymus als Ort der Immunselektion der T-<br />

Zellen statt (von dem Australier J.F. Miller<br />

beschrieben).<br />

1976 setzte der aus Basel stammende<br />

Prof. Rolf Zinckernagel, an der Universität<br />

Zürich, mit der Entdeckung, dass Antigene<br />

nur dann vom Immunsystem entdeckt<br />

werden können, wenn spezielle Rezeptoren<br />

an der Oberfläche der T-Zellen ausgebildet<br />

sind (MHC-Ristriktion) nochmals<br />

einen Meilenstein zur Selbstabgrenzung<br />

und Toleranz. Zusammen mit dem australischen<br />

Veterinärmediziner Peter Doherty<br />

erhielt er dafür 1996 den Nobelpreis.<br />

Auch Zellen haben eine Post:<br />

Die Botenstoffe<br />

Das erste Interferon, entdeckt 1957 von<br />

gute Gründe für Sie, die Mitgliedschaft<br />

10 noch heute zu beantragen!<br />

<strong>vdms</strong> Weiterbildungsprogramm:<br />

l Qualifizierte Dozentinnen und Dozenten<br />

l spannende, weiterführende u. praxisnahe Kursthemen<br />

l moderne Infrastruktur in den Kursräumen<br />

l angenehme Kursatmosphäre<br />

l Vorzugskonditionen für <strong>vdms</strong>-Mitglieder<br />

5<br />

<strong>März</strong> <strong>2010</strong> <strong>Reflexe</strong>


I M M U N O LO G I E T H E M A<br />

6<br />

Christoph Wilhelm Hufeland<br />

(1762 - 1836), (*1931 in Budapest),<br />

Charles Weissmann<br />

Vertreter des Vitalismus, Schweizer Molekularbiologe<br />

Begründer der Makrobiotik<br />

dem Schweizer Jean Lindemann mit dem<br />

Briten Alick Isaacs, konnte durch die Entdeckung<br />

von Ch. Weissmann in seinem Zürcher<br />

Labor durch die Übertragung von Genen auf<br />

Bakterien 1979 erstmals hergestellt werden.<br />

Als erstes Medikament aus der Gruppe der<br />

Cytokine ging es 1983 in Produktion.<br />

Mit Interferonen und Interleukinen<br />

wurden erstmals immunologische neue<br />

Krebstherapeutika angeboten und mit einem<br />

anderen Cytokin, dem Inhibitor des<br />

Tumornekrosefaktors (TNFI), Rheumatherapien<br />

durchgeführt, wo zuvor Cortison<br />

oder Gold appliziert wurde.<br />

Medicus curat natura sanat:<br />

Der Arzt behandelt, die Natur heilt<br />

Die Aussage von Hippokrates kennzeichnet<br />

die Natur als Heilkraft der Krankheiten.<br />

Dieses Prinzip der Lebenskraft wurde<br />

im 18. Jahrhundert vom Leibarzt der königlichen<br />

Familie von Friedrich Wilhelm III<br />

und erstem Direktor der Charite Christof<br />

W. Hufeland (1732-1836) wieder in den<br />

Vordergrund ärztlichen Handelns gestellt.<br />

In seinen Positionen (hoher Vertreter der<br />

universitären Medizin) plädierte er für die<br />

Unterstützung der Selbstheilungskräfte<br />

durch das damals noch nicht bekannte Immunsystem.<br />

So ist er auch heute die Leitfigur<br />

der naturheilkundlichen Ärzte.<br />

Zwei Seelen wohnen,<br />

ach in meiner Brust!<br />

Die immunologischen Erkenntnisse<br />

zum Beginn des 20. Jahrhunderts brachten<br />

der universitären Medizin mit der Entwicklung<br />

von Impf- und Serumtherapien<br />

und deren Entschlüsselung bis dahin ungekannte<br />

Fortschritte.<br />

Grund Nr. 2<br />

Vielleicht ist es eine Ironie der Geschichte,<br />

dass der grosse immunologische<br />

Wissenschaftler Paul Ehrlich, der 1908 zusammen<br />

mit dem russischen Forscher Ilja<br />

I. Metschnikow den Nobelpreis für die Erforschung<br />

der serologischen und zellulären<br />

Immunologie erhielt, gleichzeitig aber<br />

auch der Erfinder des ersten Chemotherapeutikums,<br />

Salvarsan – einer Arsenverbindung<br />

– zur Therapie der Syphilis war.<br />

Dieses Medikament wurde ab 1910 in<br />

den Farbwerken Hoechst (heute Sanofi-<br />

Aventis) produziert. Also bei derselben<br />

Firma, die mit dem Diphtherie Impfstoff<br />

von Emil von Behring zuvor schon das<br />

erste immunologische Medikament industriell<br />

herstellte. Die Pharmaindustrie war<br />

damit geboren.<br />

Alles ist machbar<br />

oder vielleicht auch nicht<br />

Vielleicht ausgehend von Emil von Behrings<br />

industrieller Herstellung des Diphteriimpstoffes<br />

und Paul Ehrlichs Erfindung<br />

der Chemotherapie mit Salvarsan und der<br />

daraus sich entwickelnden Pharmaindustrie<br />

sowie der rasanten technologischen<br />

Entwicklung zu Beginn des 19. Jahrhunderts<br />

setzte eine Industrialisierung der<br />

Hochschulmedizin ein und somit die Trennung<br />

von den Idealen der Hufelandschen<br />

Medizin. Mit ihrer intensiven Nutzung der<br />

Technik und auch den revolutionären klinischen<br />

Erfolgen in den vielen Bereichen<br />

z.B. Antibiotika, Hormonsubstition: Adrenalin,<br />

Cortison, Östrogen, Antibabypille,<br />

Lokalanästhetika, Narkosen mit langen<br />

Operationszeiten,<br />

Operationstechniken,<br />

Endoprothetik, Transplantationsmedizin,<br />

Röntgendiagnostik, Ultraschalldiagnostik<br />

und später Magnetresonanzdiagnostik,<br />

Strahlentherapie, etc. verdrängte dies das<br />

ärztliche Wissen um die Selbstheilungskräfte<br />

aus den Hörsälen und Lehrbüchern.<br />

Hufelands Medizin, mit dem Dogma<br />

der Unterstützung der Selbstheilungskräfte,<br />

fand ihre Heimat bei Naturärzten,<br />

Heilpraktikern und Badeärzten, die<br />

sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts im<br />

deutschsprachigen Raum zu organisieren<br />

begannen und in der Nachkriegszeit einen<br />

gute Gründe für Sie, die Mitgliedschaft<br />

10 noch heute zu beantragen!<br />

<strong>vdms</strong> <strong>Reflexe</strong> – Zeitschrift für physikalische<br />

Therapie:<br />

l Schwerpunktthemen l Verbands-Neuigkeiten<br />

l Fachbeiträge l News aus Gesundheit und Politik<br />

Freie Antikörper<br />

docken an<br />

Bakterium an<br />

zweiten Weg begingen, der naturheilkundlich,<br />

alternativ, komplementär oder traditionell<br />

genannt wurde, in Unterscheidung<br />

zur technologischen oder auch heroischen<br />

Medizin der Hochschulen.<br />

Ausschau: nicht alternativ<br />

sondern integrativ<br />

Es ist zu erwarten, dass nach drei Jahrzehnten<br />

Forschung, in denen begonnen<br />

wurde, Natursubstanzen zu kopieren oder<br />

imitieren, es das kommende Jahrzehnt sein<br />

kann, in dem sich die Schüler Rudolf Virchows<br />

(1821-1902/Verfechter einer streng<br />

naturwissenschaftlichen Medizin) und die<br />

Jünger Hufelands (das Milieu des Körpers<br />

ist entscheidend) wieder einigen werden.<br />

Über 150 Jahre nach Hufelands Tod<br />

lernt die moderne Forschungsmedizin langsam<br />

zu verstehen, dass nur die «Lebenskraft»<br />

der Patienten die Immunbefehle der<br />

modernen nicht homotoxischen Arzneimittel<br />

zu einer Genesung umsetzen kann und<br />

kehrt zur Ganzheitlichkeit zurück.<br />

In einer integrativen Medizin werden<br />

erfahrungsheilkundliches Wissen mit<br />

modernster immunologischer Detailforschung<br />

im Bereich der Tumorvakzinierung<br />

sich ergänzen und versuchen, die grossen<br />

Gesundheitsprobleme unserer Zeit zu beantworten.<br />

A U T O R<br />

Fc-Rezeptor der Fresszelle<br />

Die Bindung<br />

des mit Antikörpern<br />

beschichteten<br />

Bakteriums an<br />

die Fc-Rezeptoren<br />

akriviert den<br />

Phagozytosevorgang<br />

Fc-Region<br />

des Antikörpers<br />

Die Fc-Regionen<br />

der Antikörper binden<br />

an die Fc-Rezeptoren<br />

der Fresszelle<br />

Fresszelle frisst mit Antikörpern markiertes Antigen.<br />

Dr. med. Edgar Remmel<br />

Praxisklinik für Integrative Onkologie, Immunlabor,<br />

Im Rot-Kreuz-Zentrum Nürnberg,<br />

Sulzbacher Str. 42, DE-90489 Nürnberg<br />

eMail: clinic@immuntherapie.com<br />

www.immuntherapie.com<br />

l<br />

<strong>Reflexe</strong> <strong>März</strong> <strong>2010</strong>


Mechanismen des Immunsystems<br />

Als zentrale Organe des Immunsystems<br />

verstehen wir das Knochenmark<br />

und die Thymusdrüse, als<br />

periphere das Lymphsystem mit<br />

Lymphbahnen und -knoten und<br />

auch die Leber und Milz. Dort werden<br />

die Zellen des Immunsystems<br />

B-Zelle<br />

humorale<br />

Immunantwort<br />

Antigen<br />

T-Helferzelle<br />

Aktivierung<br />

Fresszelle<br />

Aktivierung<br />

zellvermittelte<br />

Immunantwort<br />

zytotoxische<br />

Zelle<br />

I M M U N S Y S T E M T H E M A<br />

erzeugt, modifiziert und auch wieder<br />

abgebaut.<br />

◗ Dr. med. Edgar Remmel<br />

Zweierlei Kategorien lassen sich bei einer<br />

kurzen Beschreibung des Immunsystems<br />

aufzeigen:<br />

Einerseits der Unterschied zwischen<br />

angeborenem und erworbenem Immunsystem<br />

und von einem anderen Blickwinkel<br />

die Unterscheidung zwischen der<br />

zellulären (an Zellen gebunden) und serologischen<br />

(durch Antikörper vermittelte)<br />

Immunantwort.<br />

Die Zellen des Immunsystems stammen<br />

von so genannten «pluripotenten<br />

(vielkönnenden) Stammzellen» ab. Embrional<br />

werden diese in der Leber gebildet,<br />

in der späten Embrionalzeit und nach der<br />

Geburt im Knochenmark.<br />

Zunächst werden hier zwei Gruppen so<br />

genannter Vorläufer Zellgruppen gebildet,<br />

die lymphatischen Vorläuferzellen und die<br />

myeoloiden progenitorischen Zellen.<br />

Aus der Gruppe der myeloiden Vorläuferzellen<br />

entwickeln sich neben den roten<br />

Blutkörperchen und den Blutplättchen die<br />

unterschiedlichen Fresszellen (Phagocyten),<br />

die überwiegend zum angeborenen<br />

Immunsystem gehören, das für die Sofortreaktion<br />

innerhalb von Stunden verantwortlich<br />

ist.<br />

Das erworbene System braucht beim<br />

Erstkontakt Tage und Wochen, um die erste<br />

Immunantwort zu liefern.<br />

Es entsteht aus den lymphatischen<br />

Vorläuferzellen. Im Knochenmark werden<br />

die Lymphozyten gebildet, die sich dann<br />

in zwei Hauptgruppen entwickeln:<br />

Die T-Lymphozyten (von Thymus),<br />

verantwortlich für die zelluläre Immunreaktion,<br />

unterteilen sich in die beiden<br />

Gedächtniszelle<br />

infizierte Zelle<br />

Antikörper<br />

Die Funktionsweise des Immunsystems. Die humorale (serologische) Antwort durch<br />

Bildung von Antikörpern und die zelluläre Antwort. Die Bildung von Gedächtnisszellen.<br />

Hauptgruppen der so genannten Helfer-<br />

Neben den Zellen und Antikörpern ist<br />

zellen (CD4/Chefzellen des Immunsystems)<br />

und die Supressor- oder Unterdrückerzellen<br />

oder auch zytotoxische T-Zellen<br />

genannt (CD 8). Darüber hinaus sind die<br />

regulatorischen T-Zellen (CD 25) wichtig,<br />

um vor Autoimmunprozessen zu schützen.<br />

Die natürlichen Killerzellen (CD 56)<br />

nehmen eine Zwischenstellung zwischen<br />

erworbenem und angeborenem Immunsystem<br />

ein, und erkennen und töten vor<br />

allem virusinfizierte Zellen.<br />

Gemeinsam ist den T-Lymphozyten die<br />

Selektion und Prägung in der Thymusdrüse.<br />

Die zweite Gruppe die so genannten<br />

B-Lymphozyten (von Bursa fabriciae/oder<br />

heute Bone marrow) werden auch im Knochenmark<br />

gebildet und dort auch determiniert<br />

(bei Vögeln in der Bursa fabriciae).<br />

Sie wandeln sich nach einer Aktivierung<br />

in Plasmazellen um und geben als solche<br />

gelöste Antikörper ins Blutplasma ab. Sie<br />

können aber auch jahre- bis lebenslang<br />

in Knochenmark und Lymphknoten überdauern<br />

und stellen so ein wichtiges Gedächtnis<br />

der erworbenen Immunantwort<br />

dar.<br />

Die von den Plasmazellen gebildeten<br />

Antikörper binden sich an die als Feind erkannten<br />

Strukturen, z.B. Viren, Bakterien,<br />

Zellbestandteile oder Teile davon (Antigene),<br />

und üben so durch Aneinanderketten<br />

oder Markieren ihre serologische Immunwirkung<br />

aus.<br />

eine weitere Gruppe von Eiweisstoffen für<br />

das Immungeschehen wichtig: Die so genannten<br />

Cytokine, von denen wir ca. 160<br />

kennen. Sie sind die Botenstoffe des Immunsystems.<br />

Die von unterschiedlichsten<br />

Zellen gebildeten kleinen Eiweiss-Moleküle<br />

sind die Sprache der Zellen untereinander,<br />

mit deren Hilfe diese sich koordinieren.<br />

Wie Menschen zur Verständigung ein<br />

Medium brauchen, die Luft zum Sprechen<br />

und Bilden von Wörtern oder den Strom<br />

zur elektronischen Kommunikation, benützen<br />

die Zellen und vor allem die Immunzellen,<br />

die so genannten Cytokine<br />

(auch: Chemokine).<br />

Das erste entdeckte Cytokin war das<br />

Interferon, eine Entdeckung des Zürcher<br />

Jean Lindemann, der in London zusammen<br />

mit dem Briten Alick Isaacs eine<br />

Substanz entdeckte die vireninfizierte<br />

Zellen aussenden, um eine Infektion mit<br />

anderen Viren zu vermeiden. Die ersten<br />

Cytokine wurden als Interferone (α,β,δ,γ,<br />

usw.) bezeichnet, später dann Interleukine<br />

(IL-1, IL-2, IL- 3, etc.), Wachstumsfaktoren,<br />

Tumornekrosefaktoren, Chemokine,<br />

usw. Als man immer mehr entdeckte<br />

wurden sie mit dem Oberbegriff Cytokine<br />

(Zellbeweger) belegt.<br />

l<br />

A U T O R<br />

Dr. med. Edgar Remmel<br />

Praxisklinik für Integrative Onkologie, Immunlabor,<br />

Im Rot-Kreuz-Zentrum Nürnberg<br />

7<br />

<strong>März</strong> <strong>2010</strong> <strong>Reflexe</strong>


I N F E K T I O LO G I E T H E M A<br />

8<br />

Infektanfälligkeit<br />

Die Auseinandersetzung von Kindern<br />

l Gedeihstörung im Säuglingsalter, mit<br />

und Erwachsenen mit ihrer<br />

und ohne chronische Durchfälle<br />

l Wiederkehrende tiefe Haut- oder Organabszesse<br />

Umwelt schliesst auch die Auseinandersetzung<br />

mit Infektionserregern<br />

l Zwei oder mehr viszerale Infektionen<br />

(Meningitis, Osteomyelitis, septische<br />

ein. Infektionen «trainieren» unser Arthritis, Empyem, Sepsis)<br />

Immunsystem und hinterlassen in<br />

l Persistierende Candida-Infektionen an<br />

Haut oder Schleimhaut jenseits des 1.<br />

vielen Fällen bleibende Immunität. Lebensjahres<br />

l Chronische Graft-vs-Host Reaktion<br />

◗ Prof. Dr. med. Rainer Weber<br />

(z.B. unklare Erytheme bei kleinen<br />

Säuglingen; bei Auftritt im frühen Säuglingsalter<br />

Das Neugeborene kommt nur mit dem so<br />

genannten "Nestschutz" zur Welt. Dies<br />

sind über die Gebärmutter (= diaplazentar)<br />

von der Mutter übertragene Antikörper,<br />

die dem Kind für ein paar Monate<br />

einen gewissen antiinfektiösen Schutz verleihen.<br />

Diese Leihimmunität verschwindet<br />

in den ersten Lebensmonaten. Parallel<br />

zum Verlust mütterlicher Antikörper beginnt<br />

das Kind, sich aktiv mit Infektionser-<br />

unbedingt analysieren lassen)<br />

l (Rezidivierende) systemische Infektionen<br />

mit atypischen Mykobakterien<br />

(wenn Ausweitung von der lokalen<br />

Form zu einer disseminierten Erkrankung,<br />

muss an HIV-Infektion oder an<br />

einen genetischen Defekt im Bereich<br />

des IFN-γ-Rezeptors, des IL-12-Rezeptors<br />

oder der IL-12-Produktion gedacht<br />

werden)<br />

regern aus seiner Umgebung auseinander<br />

zusetzen.<br />

Hinweise auf mögliche angeborene<br />

Immundefekte<br />

(nach Jeffrey-Modell-Foundation<br />

(JMF) und Wahn 1999)<br />

l Positive Familienanamnese für angeborene<br />

Immundefekte<br />

l Acht oder mehr eitrige Mittelohrentzündungen<br />

(Otitiden) pro Jahr<br />

l Zwei oder mehr schwere Nasennebenhöhlenentzündungen<br />

(Sinusitiden)<br />

pro Jahr<br />

l Zwei oder mehr Lungenentzündungen<br />

(Pneumonien) innerhalb eines Jahres<br />

l Antibiotische Therapie über zwei oder<br />

mehr Monate ohne Effekt<br />

l Impfkomplikationen bei Lebendimpfungen<br />

(insbes. BCG und Polio nach<br />

Sabin)<br />

Für eine erhöhte Infektanfälligkeit<br />

beim Erwachsenen spricht, wenn während<br />

2 Jahren pro Jahr mehr als 3 antibiotikapflichtige<br />

Infekte vorkommen,<br />

die über 3 – 4 Wochen andauern.<br />

Diagnostik bei Infektanfälligkeit<br />

Notwendige Anamnese (u.a.):<br />

l Anzahl der jährlichen Infekte<br />

l Häufigkeit der Antibiotikagaben (von<br />

Patient und betreuendem Arzt abhängiges<br />

Kriterium)<br />

l Allergien<br />

l Nikotingewohnheiten und bekannte lokale<br />

Probleme (Nasenatmung, Mittelohrentzündung,<br />

Sinusitis, Voroperationen)<br />

l medikamentöse Therapie<br />

l Familienanamnese<br />

l Alkohol<br />

l Diabetes<br />

Differentialdiagnostisch muss vor einer<br />

z.T. teuren und aufwändigen immunologischen<br />

Labordiagnostik immer an lokale<br />

Störungen gedacht werden. Insbesondere<br />

Infektionen, die immer wieder am gleichen<br />

Ort auftreten, sprechen eher für ein<br />

lokales Problem als für einen angeborenen<br />

Immundefekt. Beispiele hierfür sind:<br />

Infektionsort Mögliche Ursache<br />

Obere Obere Atemwege<br />

Atemwege Nasenfremdkörper<br />

Choanalatresie<br />

Adenoide<br />

Allergische Rhinitis<br />

Chronische Nasennebenhöhlenentzündung<br />

Nasenpolypen<br />

Ohren Adenoide<br />

Untere Zystische Fibrose<br />

Atemwege Ziliendyskinesiesyndrom<br />

Bronchopulmonale Dysplasie<br />

Asthma bronchiale<br />

Ösophagotracheale Fistel<br />

Bronchialfehlbildungen<br />

Fremdkörperaspiration<br />

Haut Ekzem, Verbrennungen<br />

Meningen Neuroporus, Liquorfistel<br />

Harnwege Reflux, Fehlbildungen<br />

Eine Infektanfälligkeit mit häufigen<br />

Infektionen des oberen Atemwegtraktes<br />

können in Verbindung stehen mit einer begleitenden<br />

oder zugrundeliegenden chronischen<br />

Nasennebenhöhlenentzündung<br />

(Rhinosinusitis) oder einer allergischen<br />

Rhinitis. Häufigere oder länger dauernde<br />

Entzündungen der Nasennebenhöhlen<br />

können durch Engstellen im Bereich der<br />

Ausführungsgänge der Nasennebenhöhlen<br />

begünstigt oder verursacht werden.<br />

Besteht der klinische Verdacht, dass<br />

eine Abwehrschwäche vorliegen könnte,<br />

die nicht auf lokale Ursachen zurückzuführen<br />

ist, wird man eine orientierende<br />

Labordiagnostik durchführen. Die Tests<br />

müssen sich nach den Problemen des Patienten<br />

richten, nicht umgekehrt! l<br />

Quelle: www.rainerweber.de<br />

Unterschiede zwischen physiologischer und pathologischer Infektanfälligkeit<br />

Eigenschaft der Infektionen<br />

Physiologische Infektanfälligkeit<br />

Pathologische Infektanfälligkeit<br />

Häufigkeit<br />

Schweregrad<br />

Verlauf<br />

Bleibende Folgen<br />

Rezidiv mit demselben Erreger<br />

Opportunistische Infektion<br />

Max. 8 Minor-Infektionen* pro Jahr bis<br />

zum Kleinkindesalter, danach seltener<br />

leicht, Minor-Infektionen*<br />

akut<br />

nein<br />

nein<br />

Nein<br />

≥ 8 Minor-Infektionen* pro Jahr bis zum<br />

Kleinkindesalter und darüber hinaus<br />

schwer, Major-Infektionen**<br />

chronisch, wiederkehrend<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

* z.B. grippale Infekte, Mandelentzündung (Tonsillitis), akute Infekte<br />

der oberen Atemwege, Mittelohrentzündung (Otitis media)<br />

** Lungenentzündung (Pneumonie), Sepsis, Hirnhautentzündung (Meningitis), Zellulitis,<br />

Osteomyelitis, septische Arthritis, Empyem, tiefe Viszeralabszesse (nicht zervikale Lymphknoten)<br />

<strong>Reflexe</strong> <strong>März</strong> <strong>2010</strong>


Hämatologische<br />

Systemerkrankungen<br />

Mit seinen vielfältigen Transport- und<br />

Verknüpfungsfunktionen stellt das<br />

Blut die Funktionalität des menschlichen<br />

Körpergewebes und der Organe<br />

sicher. Daher hat jede Störung<br />

direkte Folgen auf die Gesundheit.<br />

Krankheitsbilder, -verlauf und<br />

Prognose lassen sich nur durch<br />

umfassende diagnostische<br />

Untersuchungen feststellen.<br />

H Ä M ATO LO G I E T H E M A<br />

Alle Blutzellen entwickeln sich unabhängig<br />

von ihrer späteren Funktion aus<br />

gemeinsamen Vorläuferzellen, den so genannten<br />

Stammzellen. Diese reifen im roten<br />

Knochenmark und im lymphatischen<br />

Diese Bezeichnung fasst eine grosse Zahl<br />

durchgeführt werden. Eine stationäre Auf-<br />

9<br />

Gewebe des Körpers (Lymphknoten,<br />

unterschiedlicher Erkrankungen zusam-<br />

nahme in die Klinik wird nur dann not-<br />

Milz, Mandeln, Thymusdrüse und Darm-<br />

men – von aggressiven über niedrig ma-<br />

wendig, wenn der Zustand des Patienten<br />

schleimhaut) zu voller Funktionsfähigkeit<br />

ligne (weniger bösartige) oder indolente<br />

sich rapide verschlechtert oder ein schnel-<br />

aus und werden dann in die Blutbahn ent-<br />

(langsam fortschreitende, nicht akute)<br />

ler Therapiebeginn nötig ist.<br />

lassen. Wenn in diesem komplexen Prozess<br />

Störungen auftreten, kann es zur Entartung<br />

und unkontrollierten Vermehrung<br />

von Zellen im Blut und in den lymphatischen<br />

Organen kommen. Je nach Zelltyp<br />

und Entwicklungsstadium entstehen dann<br />

unterschiedliche Krankheitsbilder und<br />

-verläufe.<br />

Krebszellen im Lymphsystem<br />

Da lymphatisches Gewebe an vielen<br />

Formen. Maligne Lymphome sind relativ<br />

selten: Pro Jahr erkranken in Deutschland<br />

etwa 5’850 Männer und 6’250 Frauen an<br />

den verschiedenen NHL.<br />

Trotz intensiver Forschung sind die<br />

Ursachen der Lymphomentstehung bisher<br />

noch ungeklärt. Auch gibt es keine<br />

spezifischen Krankheitszeichen, so dass<br />

die meisten Lymphome auch nur zufällig<br />

entdeckt werden, z. B. bei einer Routine-<br />

Untersuchung.<br />

Krankengeschichte und körperliche<br />

Untersuchung: Die Anamnese gibt Aufschluss<br />

über die Geschwindigkeit, mit<br />

der sich Lymphknotenvergrösserung und<br />

Beschwerden entwickelt haben. Bei den<br />

körperlichen Untersuchungen wird besonders<br />

auf Lymphknoten und lymphatisches<br />

Gewebe im Nasen-Rachen-Raum geachtet;<br />

meist werden auch Ultraschallaufnahmen<br />

gemacht.<br />

Stellen des Körpers vorkommt, können<br />

auch bösartige Veränderungen in fast jedem<br />

Teil des Körpers ausbrechen. Der<br />

Krebs kann sich in fast jedem Organ oder<br />

Gewebe im Körper ausbreiten, einschliesslich<br />

Leber, Knochenmark, Milz und Nase/<br />

Rachen. Die verschiedenen Lymphomtypen<br />

zeigen wesentliche Unterschiede im<br />

Krankheitsverlauf und benötigen ganz<br />

unterschiedliche Behandlungsstrategien –<br />

vom abwartenden Beobachten ohne Therapie<br />

bis hin zu den stärksten Chemotherapie-Formen.<br />

Non-Hodgkin-Lymphom – Krankheit<br />

mit vielen Ausprägungen<br />

Bei den vielfältigen Formen der Non-<br />

Mögliche Symptome: Anzeichen für ein<br />

Lymphom sind Lymphknotenschwellung<br />

über einen längeren Zeitraum, Leistungsschwäche,<br />

Müdigkeit und Appetitlosigkeit.<br />

Auch unklare Druckschmerzen, Schwellungen<br />

und eine erhöhte Infektanfälligkeit<br />

können Hinweise auf eine Erkrankung<br />

sein. Hinzu kommen häufiges oder anhaltendes<br />

Fieber über 38 Grad, nächtliches<br />

Schwitzen sowie unklarer Gewichtsverlust<br />

von mehr als zehn Prozent des Körpergewichts<br />

in sechs Monaten.<br />

Diagnose des Lymphoms: Wenn Verdacht<br />

auf ein Lymphom besteht, müssen<br />

sich Patienten auf relativ umfangreiche<br />

Untersuchungen einstellen. Diese sind nö-<br />

Blutuntersuchungen: Bei malignen<br />

Lymphomen zeigt sich eine Verschiebung<br />

im Verhältnis von roten und weissen Blutkörperchen<br />

sowie der Blutplättchen; bei<br />

einigen Lymphomtypen finden sich auch<br />

im Blut Lymphomzellen.<br />

Untersuchung der Lymphknoten:<br />

Zum Nachweis von Krebszellen wird ein<br />

Lymphknoten entnommen und in hoch<br />

spezialisierten Labors untersucht. Auch<br />

die Entnahme und Untersuchung von<br />

Knochenmarkproben aus dem Becken (Beckenkammpunktion)<br />

gehört zum Untersuchungsprogramm.<br />

Bei Verdacht auf den<br />

Lymphombefall eines inneren Organs werden<br />

auch hier Gewebeproben entnommen.<br />

Hodgkin-Lymphome (NHL) lassen sich<br />

tig, um die Diagnose zu sichern und um<br />

Lumbalpunktion: Ist das Zentralner-<br />

Krankheitsbilder, -verlauf und Prognose<br />

festzustellen, welche Form der Erkran-<br />

vensystem von Lymphomzellen ange-<br />

nur durch umfassende diagnostische Un-<br />

kung genau vorliegt und wie weit sie sich<br />

griffen, lässt sich dies in einer Probe des<br />

tersuchungen feststellen. Das NHL gehört<br />

im Körper ausgebreitet hat.<br />

Nervenwassers (Liquor) nachweisen, die<br />

zur Gruppe der «malignen Lymphome»<br />

Die meisten Untersuchungen können<br />

mit Hilfe einer Lumbalpunktion (Liquo-<br />

(bösartige<br />

Lymphknotengeschwülste).<br />

ambulant oder in einer Facharztpraxis<br />

rentnahme aus dem Rückenmarkskanal in<br />

<strong>März</strong> <strong>2010</strong> <strong>Reflexe</strong>


H Ä M ATO LO G I E T H E M A<br />

10<br />

örtlicher Betäubung) entnommen wird. Ist<br />

das Zentralnervensystem betroffen – was<br />

vor allem bei aggressiven Lymphomen der<br />

Fall sein kann – wird eine spezielle Therapie<br />

eingeleitet.<br />

Beurteilung der Krankheitsausdehnung:<br />

Wenn der Lymphomtyp feststeht,<br />

benötigt der Arzt zur Planung der Behandlung<br />

weitere Diagnostik, um das Ausmass<br />

der Erkrankung einzuschätzen.<br />

l Bildgebende Verfahren<br />

Ultraschall, Computertomographie<br />

oder Kernspintomographie liefern Bilder,<br />

die den Befall der Lymphknoten<br />

genau zeigen und dem Arzt wichtige<br />

Hinweise für das so genannte Staging,<br />

die Beurteilung der Krankheitsausdehnung,<br />

liefern.<br />

Stadieneinteilung und Klassifikation:<br />

Die Ergebnisse der Untersuchungen<br />

liegen meist nach einigen Tagen vor und<br />

bilden die Grundlage des individuellen<br />

Behandlungsplans. Mediziner und Lymphomspezialisten<br />

arbeiten dabei mit einer<br />

international gültigen Klassifikation, die<br />

die Ausbreitung der Erkrankung eindeutig<br />

und für jeden behandelnden Arzt nachvollziehbar<br />

beschreibt.<br />

Chronische lymphatische Leukämie<br />

– wenn sich Lymphzellen<br />

krankhaft vermehren<br />

Die chronische lymphatische Leukämie<br />

(CLL) ist die häufigste Form der Leukämie.<br />

75% der Patienten sind über 60<br />

Jahre alt. Aufgrund der unspezifischen<br />

Krankheitssymptome erfolgt die Diagnose<br />

oft nur zufällig.<br />

65 Jahren, wobei Männer etwa zwei- bis<br />

dreimal häufiger betroffen sind als Frauen.<br />

Da die CLL nur sehr langsam fortschreitet<br />

und zunächst kaum Beschwerden verursacht,<br />

wird sie oft nur zufällig entdeckt.<br />

Die Patienten leben meist mehrere Jahre<br />

mit der Erkrankung, ohne im Alltag sehr<br />

eingeschränkt zu sein.<br />

Bei der chronischen lymphatischen<br />

Leukämie (CLL) handelt es sich um eine<br />

chronisch verlaufende Form der Erkrankung,<br />

bei der die Lymphozyten entarten.<br />

Die CLL wird daher nicht zur Krankheitsgruppe<br />

der Leukämien gezählt, sondern<br />

zu den Lymphomen (Non-Hodgkin-Lymphom).<br />

Symptome: Lymphknotenschwellung<br />

über einen längeren Zeitraum, Milz- und<br />

Lebervergrösserung, Leistungsschwäche,<br />

l Szintigraphie<br />

Das Wort «Leukämie» bedeutet über-<br />

Müdigkeit und Appetitlosigkeit. Auch<br />

Haben Patienten möglicherweise Lym-<br />

setzt «weisses Blut» und verweist auf<br />

Blutarmut, Blässe und Schwindel sowie<br />

phomherde im Skelett, wird eine Ske-<br />

die krankhaft erhöhte Zahl weisser Blut-<br />

eine erhöhte Infektanfälligkeit, unklares<br />

lettszintigraphie mit schwach radioak-<br />

körperchen im Blut der Betroffenen. Das<br />

Fieber und Hautveränderungen können<br />

tiven Substanzen durchgeführt.<br />

mittlere Erkrankungsalter für CLL liegt bei<br />

ebenfalls auf die Krankheit hinweisen.<br />

I N S E R AT E<br />

<strong>Reflexe</strong> <strong>März</strong> <strong>2010</strong>


H Ä M AT O L O G I E<br />

Die Forschungsbereiche der Hämatologie<br />

(griech. αιμα haima «Blut») sind Krankheiten des<br />

Blutes und der Blut bildenden Organe. Häufige<br />

Blutkrankheiten sind die akute und chronische<br />

Leukämie (Blutkrebs) sowie bösartige Veränderungen<br />

der Lymphknoten (Lymphome).<br />

Lebensqualität lässt sich sicherstellen:<br />

Bei manchen Betroffenen ist die Lebenserwartung<br />

nicht eingeschränkt («ruhende<br />

CLL»). Bei ihnen wird nach dem «watch<br />

krankung. Durch eine gestörte Funktion<br />

der B-Lymphozyten werden anstelle funktionsfähiger<br />

Antikörper so genannte «Myelomproteine»<br />

gebildet, die massenhaft im<br />

Blut und im Urin nachweisbar sind.<br />

Beim MM ist auch die Knochensubstanz<br />

beeinträchtigt. Anders als bei anderen<br />

Non-Hodgkin-Lymphomen finden<br />

sich hier auch Lymphomzellen im Skelett.<br />

Diese können osteoporose-ähnliche<br />

Krankheitsbilder mit Knochenschmerzen<br />

und Knochenbrüchen hervorrufen. Die<br />

Myelomproteine beeinträchtigen auch<br />

einer individuell angepassten Schmerzbehandlung<br />

mit schmerzlindernden Mitteln<br />

werden Bestrahlungen und Medikamente<br />

verabreicht, die den Knochenabbau hemmen.<br />

Ausserdem werden Infektionsanfälligkeit<br />

und Blutarmut behandelt.<br />

Meningeosis lymphomatosa<br />

– Gefährliche Begleiterscheinung<br />

von Lymphomen<br />

Die Meningeosis lymphomatosa tritt<br />

bei ca. 5 % aller NHL-Patienten auf. Die<br />

lymphomatöse Meningitis tritt bei 5-8%<br />

H Ä M ATO LO G I E T H E M A<br />

and wait»-Prinzip ein «sorgfältig kontrol-<br />

gelegentlich die Nierenfunktion, so dass<br />

der Malignompatienten auf, Tendenz stei-<br />

lierendes Abwarten» praktiziert. Erst wenn<br />

häufig Harnwegsinfekte auftreten.<br />

gend. Durch oft schwere neurologische<br />

die Erkrankung zu einer deutlichen Leistungsminderung<br />

führt und Beschwerden<br />

bereitet oder sich das Blutbild deutlich<br />

verschlechtert, beginnt die Therapie.<br />

Therapie: Das wichtigste Therapieziel<br />

ist der Erhalt der Lebensqualität der Patienten<br />

und die Lebensverlängerung. Therapieentscheidungen<br />

werden deshalb nach<br />

individueller Krankheitsausprägung und<br />

Wünschen der Patienten getroffen. Je nach<br />

Schweregrad kommen entweder Chemotherapie-Formen<br />

mit Tabletten oder Infusionen,<br />

Antikörper gegen die Lymphomzellen,<br />

Kombinationen von Chemotherapien<br />

oder hoch dosierte Chemotherapien mit<br />

Stammzell- oder Knochenmarktransplan-<br />

Therapieformen: Im frühen Stadium<br />

gilt «watch and wait» – also abwartendes<br />

Beobachten der Krankheitsentwicklung.<br />

Bisher gab es keinen Beleg dafür, dass beschwerdefreie<br />

Patienten von einer frühen<br />

Behandlung profitieren oder dass sich der<br />

Verlauf der Krankheit durch frühe Behandlung<br />

verbessern lässt.<br />

Bei fortschreitender Krankheit oder<br />

Nierenproblemen durch das verdickte Blut<br />

wird eine Chemotherapie durchgeführt.<br />

Im späteren Stadium wird meist eine<br />

hoch dosierte Chemotherapie mit einer<br />

Stammzelltransplantation kombiniert, wobei<br />

die eigenen Stammzellen des Patienten<br />

genutzt werden (autologe Transplantati-<br />

Symptomatik und Komplikationen wird<br />

die Lebensqualität der Betroffenen stark<br />

eingeschränkt.<br />

Die Meningeosis lymphomatosa ist<br />

eine lebensbedrohliche Komplikation von<br />

Lymphomen, bei der die Krebszellen über<br />

die Rückenmarksflüssigkeit in die Hirnhäute<br />

vordringen.<br />

Insgesamt ist die Meningeosis lymphomatosa<br />

ein relativ seltenes Krankheitsbild.<br />

Sie wird bei etwa 7 - 15 % der Patienten<br />

mit bösartigen Lymphomen – meistens<br />

erst im späten Krankheitsverlauf – diagnostiziert.<br />

Insgesamt tritt die lymphomatöse<br />

Meningitis bei weltweit etwa 10’000<br />

Patienten auf.<br />

11<br />

tationen zum Einsatz.<br />

on). Alternativ zur hoch dosierten Chemo-<br />

Symptome: Die lymphomatöse Menin-<br />

Dabei ist eine gute begleitende Be-<br />

therapie oder Stammzelltransplantation<br />

gitis verläuft anfangs oft ohne Symptome<br />

handlung wichtig, um die Lebensqualität<br />

kann auch eine Therapie mit einer Kombi-<br />

und wird deshalb meist erst spät entdeckt,<br />

der Betroffenen zu verbessern und Neben-<br />

nation aus Zytostatikum und «Kortison» in<br />

wenn plötzlich Übelkeit, Erbrechen, Kopf-<br />

wirkungen zu minimieren. Die meisten<br />

Tablettenform durchgeführt werden.<br />

, Nacken-, Rückenschmerzen, Lähmungen<br />

Beschwerden lassen sich durch Medikamente<br />

lindern und viele Patienten sind<br />

nach der Therapie frei von Nebenwirkungen<br />

oder Spätfolgen.<br />

Nicht alle Myelompatienten sprechen<br />

gleich gut auf eine Therapie an. Langfristig<br />

muss die Mehrzahl der Patienten mit<br />

einem Rückfall rechnen, auch wenn mit<br />

oder sogar Krampfanfälle auftreten. Ein<br />

schneller Therapiebeginn entlastet den Patienten<br />

und verbessert seine Prognose für<br />

die verbleibende Lebenszeit.<br />

Mögliche Spätfolgen:<br />

der ersten Behandlung ein Erfolg bzw. ein<br />

Therapie: Um die erkrankten Gehirn-<br />

l Abgeschlagenheit und Erschöpfung<br />

gutes Ansprechen auf das Medikament zu<br />

regionen zu erreichen, muss das Medi-<br />

(Fatigue)<br />

verzeichnen war.<br />

kament in die Rückenmarksflüssigkeit<br />

l Abbau von Muskelmasse durch Scho-<br />

injiziert werden. Dank einer neuen Depot-<br />

nung und geringe Belastbarkeit<br />

Begleitende Behandlung: Unterstützen-<br />

form ist diese komplizierte Behandlung<br />

l Infektionsanfälligkeit<br />

de Behandlungsmassnahmen sind für Pa-<br />

nur noch alle 2 Wochen nötig.<br />

l<br />

l Einschränkungen der Fruchtbarkeit<br />

tienten mit MM besonders wichtig. Neben<br />

Quelle: www.mundipharma.de<br />

Multiples Myelom – Überproduktion<br />

kranker B-Lymphozyten<br />

Das Multiple Myelom (MM)/Plasmozytom<br />

ist gekennzeichnet durch eine klonale<br />

Infiltration maligner Plasmazellen des<br />

blutbildenden Knochenmarks. Typisch sind<br />

Herde im Knochenmark. Das MM oder Plasmozytom<br />

ist eine sehr häufige Blutkrebser-<br />

Grund Nr. 3<br />

gute Gründe für Sie, die Mitgliedschaft<br />

10 noch heute zu beantragen!<br />

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Aufnahmeverfahren<br />

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<strong>März</strong> <strong>2010</strong> <strong>Reflexe</strong>


I M M U N D E F E K T T H E M A<br />

Variables Immundefektsyndrom<br />

(CVID)<br />

Das variable Immundefektsyndrom (Common Variable<br />

Immunodeficiency = CVID) ist eine chronische Erkrankung,<br />

die auf einer Fehlsteuerung des Abwehrsystems<br />

beruht. Wie der Name sagt, sind die Ursachen und<br />

Auswirkungen der Erkrankung variabel.<br />

12<br />

◗ Prof. Dr. Stephan Ehl<br />

In erster Linie können Antikörper nicht<br />

in ausreichender Menge und Qualität gebildet<br />

werden. Dies führt dazu, dass sich<br />

der Körper gegen Infektionen nicht so gut<br />

wehren kann. Das betrifft vor allem bakterielle<br />

Infektionen der Atemwege (Mittelohrentzündungen,<br />

Nebenhöhlenentzündungen,<br />

Entzündungen der Bronchien<br />

und der Lunge), manchmal aber auch<br />

Infektionen mit Viren (z.B. Herpes) oder<br />

Pilzen (z.B. Mundsoor oder Nagelpilz).<br />

Auch Durchfallerkrankungen sind häufig.<br />

Die Fehlsteuerung kann sich auch dadurch<br />

äussern, dass sich das Abwehrsystem gegen<br />

den eigenen Körper richtet. Es kommt<br />

dann zu Autoimmunerkrankungen, die<br />

vor allem gegen Blutzellen, manchmal<br />

auch gegen Haut, Gelenke, Augen oder<br />

die Schilddrüse gerichtet sind. Bei einigen<br />

Patienten schwellen Lymphdrüsen,<br />

Leber oder Milz an oder es bilden sich in<br />

verschiedenen Organen kleine (gutartige)<br />

Knötchen (Granulome).<br />

Die CVID-Erkrankung ist nicht bei<br />

jedem Patienten gleich. Der Beginn der<br />

Krankheitserscheinungen kann im Kindesalter<br />

oder aber erst im Erwachsenenalter<br />

liegen. Das Ausmass der Infektneigung<br />

oder der Autoimmunerscheinungen kann<br />

sehr unterschiedlich sein. Auch der Verlauf<br />

der Erkrankung ist von Patient zu Patient<br />

sehr verschieden.<br />

Häufigkeit der Erkrankung<br />

CVID ist eine seltene Erkrankung. Sie<br />

tritt in Deutschland ungefähr bei 1 von<br />

100’000 Personen auf.<br />

Die Behandlung<br />

bei der CVID-Erkrankung besteht in erster Linie aus<br />

dem Ersatz der fehlenden Antikörper durch Infusionen.<br />

Ursachen der Erkrankung<br />

Die Ursachen der CVID-Erkrankung<br />

sind noch nicht gut verstanden. Wahrscheinlich<br />

ist die Veranlagung zu der<br />

Erkrankung in den meisten Fällen angeboren.<br />

Bei einigen Patienten liegt eine<br />

eindeutige genetische Erkrankung vor.<br />

Das bedeutet, dass der Bauplan (Gen)<br />

für ein Eiweiss (Protein) einen Fehler hat<br />

und damit das Protein nicht mehr in der<br />

in der richtigen Form oder gar nicht mehr<br />

gebildet werden kann. Bei manchen CVID-<br />

Patienten liegt ein Fehler in einem der<br />

Gene vor, die für die Bildung einer ausreichenden<br />

Menge hochwertiger Antikörper<br />

notwendig ist. Ohne die aus diesen Genen<br />

hervorgehenden Proteine können die Abwehrzellen,<br />

die für die Bildung von Antikörpern<br />

verantwortlich sind (B-Lymphozyten),<br />

nicht richtig arbeiten. Manchmal<br />

fällt der Beginn der Krankheitserscheinungen<br />

bei CVID auch mit einer Infektion oder<br />

mit der Einnahme von bestimmten Medikamenten<br />

zusammen. Wahrscheinlich ist<br />

aber auch in diesen Fällen eine bestimmte<br />

Veranlagung bereits vorher vorhanden.<br />

Mögliche Erbkrankheit<br />

Bisher kann nur in einem Teil der<br />

Fälle eine erbliche Ursache der CVID-Erkrankung<br />

festgestellt werden. Wenn eine<br />

Erbkrankheit vorliegt, bedeutet das, dass<br />

der Patient von Mutter und/oder Vater das<br />

fehlerhafte Gen geerbt hat. Jeder Mensch<br />

besitzt von jedem Gen zwei Stück, eines<br />

vom Vater und eines von der Mutter. Für<br />

die meisten Erbkrankheiten ist es nötig,<br />

dass beide Gene fehlerhaft sind, da ein<br />

gesundes Gen in der Regel ausreicht, genügend<br />

gesunde Proteine herstellen zu<br />

können. Wenn eine erbliche Form der<br />

CVID-Erkrankung festgestellt wird, ist es<br />

möglich, abzuschätzen, wie gross das Risiko<br />

einer Erkrankung für weitere Kinder<br />

oder andere Familienmitglieder sein wird.<br />

In den meisten CVID-Fällen ist hierzu jedoch<br />

keine Aussage möglich.<br />

Feststellung der Erkrankung<br />

Es gibt keinen einfachen Bluttest, um<br />

die CVID-Erkrankung festzustellen. In der<br />

Regel sind mehrere Blutuntersuchungen<br />

notwendig, deren Ergebnisse dann gemeinsam<br />

mit einer sehr sorgfältig erhobenen<br />

Krankengeschichte beurteilt werden<br />

müssen. Manchmal sind auch feingewebliche<br />

Untersuchungen, z.B. an einem<br />

Lymphknoten, erforderlich, gelegentlich<br />

ist es sinnvoll, eine Knochenmarksuntersuchung<br />

durchzuführen. Es ist möglich,<br />

im Blut nachzusehen, ob Antikörper im<br />

Blut in ausreichender Menge vorhanden<br />

<strong>Reflexe</strong> <strong>März</strong> <strong>2010</strong>


sind. Es muss dann festgestellt werden,<br />

ob der geringe Blutspiegel durch einen<br />

Verlust (über Urin oder Stuhl) oder durch<br />

eine verminderte Bildung verursacht wird.<br />

Es ist auch wichtig, festzustellen, ob der<br />

Patient Antikörper bilden kann, wenn er<br />

sich mit einer Infektion oder einer Impfung<br />

auseinandersetzt. Hierbei kann auch<br />

eine Testimpfung mit anschliessender Erfolgskontrolle<br />

sinnvoll sein. Für die genauere<br />

Einordnung der CVID-Erkrankung<br />

können die Blutzellen, die an der Antikörperbildung<br />

beteiligt sind, im Reagenzglas<br />

untersucht werden. Gentests können helfen,<br />

festzustellen, ob eine erbliche Form<br />

der Erkrankung vorliegt.<br />

Behandlungsmöglichkeiten<br />

Die Behandlung bei der CVID-Erkrankung<br />

besteht in erster Linie aus dem<br />

Ersatz der fehlenden Antikörper durch<br />

Infusionen. Da die Antikörper nach einer<br />

gewissen Zeit im Körper abgebaut<br />

werden, müssen die Infusionen regelmässig<br />

wiederholt werden. Die Infusionen<br />

können entweder über die Vene erfolgen<br />

(alle 4 Wochen) oder mit einer Pumpe unter<br />

die Haut verabreicht werden (2x/Woche).<br />

Die Handhabung der Pumpe kann<br />

für den Heimgebrauch erlernt werden.<br />

Mehr Informationen zur Antikörperersatztherapie<br />

gibt es in einem separaten API-<br />

Merkblatt*). Bei vielen Patienten genügen<br />

die Antikörper-Infusionen, um die Infektneigung<br />

zu kontrollieren. Manchmal ist jedoch<br />

auch eine Dauerbehandlung mit Antibiotika<br />

notwendig. Bei einigen Patienten<br />

mit CVID stehen eher Autoimmunerkrankungen<br />

oder eine Vergrösserung von Milz,<br />

Leber oder Lymphknoten im Vordergrund.<br />

Diese Organvergrösserung kann solche<br />

Ausmasse annehmen, dass man mit Cortison<br />

versuchen muss, die Grösse wieder zu<br />

reduzieren. Manchmal ist eine operative<br />

Milzentfernung notwendig. Auch für die<br />

Behandlung der mit CVID verbundenen<br />

Autoimmunerkrankungen kann Cortison<br />

notwendig sein. Hier kommen auch andere<br />

Medikamente zum Einsatz, die das fehlgesteuerte<br />

Immunsystem unterdrücken.<br />

Lungenerkrankungen auf dem Boden der<br />

wiederholten Infektionen. Es sollten regelmässige<br />

Lungenuntersuchungen durchgeführt<br />

werden. Es besteht bei CVID-<br />

Patienten auch ein erhöhtes Risiko, an<br />

Lymphdrüsenkrebs oder an Magenkrebs<br />

zu erkranken. Entsprechende Vorsorgeuntersuchungen<br />

sind daher notwendig.<br />

Wirkung von Impfungen<br />

Die Wirkung von Impfungen besteht<br />

darin, die Bildung von Antikörpern anzuregen.<br />

Wenn diese Antikörperbildung (wie<br />

bei CVID-Erkrankungen) gestört ist, sind<br />

Impfungen nur von begrenztem Nutzen.<br />

Impfungen mit Lebendimpfstoffen (Masern,<br />

Mumps, Röteln, BCG/Bacillus-Calmette-Guérin)<br />

sollten daher nicht durchgeführt<br />

werden, da sie bei geschwächtem<br />

Abwehrsystem auch schaden können.<br />

Schädliche Wirkungen durch Todimpfstoffe<br />

sind nicht zu befürchten. Manchmal<br />

kann eine Impfung mit einem Todimpfstoff<br />

wichtige Hinweise für die Einschätzung der<br />

CVID-Erkrankung geben. Ob weitere Impfungen<br />

mit Todimpfstoffen sinnvoll sind,<br />

muss im Einzelfall mit dem behandelnden<br />

Arzt besprochen werden. Eine jährliche<br />

Impfung von engen Kontaktpersonen mit<br />

dem Influenza-Impfstoff ist sinnvoll.<br />

Kinder im Kindergarten resp. in<br />

der Schule<br />

Kinder mit CVID-Erkrankung können<br />

Kindergarten und Schule uneingeschränkt<br />

besuchen. Bei ausgeprägter Vergrösserung<br />

der Milz sollten bestimmte Vorsichtsmassnahmen<br />

eingehalten werden, die im Einzelnen<br />

mit dem behandelnden Arzt besprochen<br />

werden sollten.<br />

Heilung der Erkrankung<br />

Die CVID-Erkrankung kann bisher<br />

nicht geheilt werden. Die Erkrankung<br />

ist chronisch, d.h. sie dauert lebenslang.<br />

Durch die Antikörperersatztherapie können<br />

aber die meisten CVID-Patienten als<br />

Erwachsene ein ganz normales Leben führen.<br />

l<br />

A U T O R<br />

Z i e l e d e r A P I<br />

Die Ziele der API sind die Verbesserung der<br />

Früherkennung von immunologischen Erkrankungen,<br />

die Erforschung ihrer Entstehung<br />

sowie die Gewährleistung und Weiterentwicklung<br />

der Therapie. Hierzu gehören neben den<br />

angeborenen oder erworbenen Immundefekten<br />

die Bereiche Immundysregulation<br />

(Autoimmunität, inflammatorische Syndrome,<br />

Allergie), Infektionsimmunität (Immunpathologie<br />

bei Infektionen, immunologischen<br />

Grundlagen von Impfungen) sowie Immuntherapie<br />

(Immunsuppression, Behandlung mit<br />

immunologisch aktiven Zellen/Substanzen).<br />

Hinweis: Der vorliegende Artikel hat der<br />

Verfasser im Auftrag des Zentrums für<br />

Chronische Immundefizienz der Universtätsklinik<br />

Freiburg i. Brsg. verfasst.<br />

*) http://www.uniklinik-freiburg.de/cci/<br />

live/patienten/infoblaetter/CVID.pdf<br />

Wenn die Antikörperbildung<br />

(wie bei CVID-Erkrankungen) gestört<br />

ist, sind Impfungen nur von<br />

begrenztem Nutzen.<br />

Prof. Dr. Stephan Ehl<br />

CCI – Centre of Chronic Immunodeficiency<br />

Universitätsklinikum Freiburg<br />

DE-79106 Freiburg<br />

eMail: stephan.ehl@uniklinik-freiburg.de<br />

I M M U N D E F E K T T H E M A<br />

13<br />

Langfristige Entwicklung und<br />

Prognose<br />

Die Prognose der CVID-Erkrankung<br />

ist durch die Möglichkeit der Antikörperersatztherapie<br />

insgesamt gut. Probleme<br />

bereiten langfristig vor allem chronische<br />

Grund Nr. 4<br />

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<strong>März</strong> <strong>2010</strong> <strong>Reflexe</strong>


I M M U N S U P P R E S S I O N T H E M A<br />

14<br />

Immunsuppression: Medizinische<br />

Konsequenzen im Leben danach<br />

Die ersten erfolgreichen Lebendspenden Operationen in der Schweiz<br />

liegen erst rund 50 Jahre zurück. Die grössten Probleme stellte stets das<br />

Immunsystem dar, das mit der Abstossung des neuen Organes oder Gewebes<br />

reagierte. Die Entwicklung hat grosse Fortschritte gemacht, trotzdem<br />

ist und bleibt die Immunsuppression das zentrale Thema.<br />

Um das Abstossungsrisiko bei Transplantationen<br />

zu minimieren, wird ein Spenderorgan<br />

gesucht, das hinsichtlich verschiedener<br />

Merkmale möglichst gut zum<br />

Empfänger oder zur Empfängerin passt.<br />

Eine besonders wichtige Rolle spielen<br />

jedoch die immun-suppressiven Medikamente,<br />

welche absolut zuverlässig eingenommen<br />

werden müssen. Diese Mittel<br />

führen zu einer künstlichen Schwächung<br />

des Immunsystems und verhindern so,<br />

dass transplantierte Organe, Gewebe oder<br />

Zellen vom Abwehrsystem attackiert und<br />

abgestossen werden. Immunsuppressiva<br />

müssen dauerhaft eingenommen werden.<br />

Ein Nachteil der immunsuppressiven<br />

Behandlung besteht darin, dass das Abwehrsystem<br />

Krankheitserreger wie Bakterien<br />

und Viren nicht mehr so gut bekämpfen<br />

kann. Auch abnorme Zellen, die<br />

zu Tumoren führen können, werden nicht<br />

mehr so gut erkannt und beseitigt. Eine<br />

immunsuppressive Therapie muss deshalb<br />

mit grosser Fachkenntnis und viel Fingerspitzengefühl<br />

durchgeführt werden, damit<br />

einerseits die transplantierten Organe, Gewebe<br />

oder Zellen ausreichend geschützt<br />

werden und andererseits das Infektions-<br />

und Tumorrisiko so gering wie möglich<br />

gehalten wird.<br />

Wenn eine immunsuppressive Therapie<br />

nicht wirksam ist oder wenn der Patient<br />

die Medikamente nicht zuverlässig<br />

einnimmt, kommt es zu Abstossungsreaktionen.<br />

Experten unterscheiden 3 Arten von<br />

Abstossungsreaktionen:<br />

Hyperakute Abstossung<br />

Die hyperakute Abstossung tritt noch<br />

während der Transplantationsoperation<br />

oder in den ersten Stunden danach auf. In<br />

den meisten Fällen kann das Organ nicht<br />

erhalten werden. Dank der gezielten Empfängerauswahl<br />

ist eine hyperakute Abstossung<br />

heute extrem selten.<br />

Akute Abstossung<br />

Die akute Abstossung ist eine häufige<br />

Form der Abstossungsreaktion. In den ersten<br />

2 bis 3 Monaten nach der Transplantation<br />

ist das Risiko einer akuten Abstossung<br />

am höchsten. Sie kann aber noch<br />

nach einem Jahr oder später und auch<br />

wiederholt auftreten. Durch die ständige<br />

Einnahme von Immunsuppressiva kommt<br />

es jedoch nur selten zu ausgeprägten Symptomen.<br />

Häufiger sind leichte Verläufe, bei<br />

denen der Patient nur geringe oder gar keine<br />

Symptome bemerkt.<br />

Bei der akuten Abstossung sammeln<br />

sich zur Abwehr befähigte Zellen (Lymphozyten)<br />

im transplantierten Organ, wo<br />

sie Blutgefässe und Gewebe schädigen. Ob<br />

z.B. in einer transplantierten Niere eine<br />

akute Abstossungsreaktion abläuft, kann<br />

nur durch eine Biopsie mit Sicherheit<br />

festgestellt werden. Hierbei entnimmt der<br />

Arzt mit der Biopsienadel eine kleine Gewebeprobe,<br />

die mikroskopisch untersucht<br />

wird. Zum Glück lassen sich akute Abstossungsreaktionen,<br />

die frühzeitig erkannt<br />

wurden, meist erfolgreich behandeln, indem<br />

die Dosis oder die Kombination der<br />

Immunsuppressiva geändert wird.<br />

Chronische Abstossung<br />

Eine chronische Abstossungsreaktion<br />

kann unmittelbar nach der Transplantation<br />

beginnen, aber sie verläuft langsam<br />

und im ersten Jahr ist sie nur selten zu erkennen.<br />

Die Ursache ist unklar. Allerdings<br />

kommt es durch die chronische Abstossung<br />

zu bleibenden Schäden (meist Gefässschäden)<br />

am transplantierten Organ,<br />

die schliesslich einen Funktionsverlust<br />

Die Transplantation von Nieren bei Patienten mit<br />

fehlender eigener Nierenfunktion ist eine standardisierte<br />

Behandlung, welche die Abhängigkeit von<br />

der Dialyse (Blutwäsche) vermeiden kann.<br />

bewirken können. Bisher ist es nicht möglich,<br />

die chronische Abstossung komplett<br />

auszuschalten.<br />

Wie sich eine chronische Abstossungsreaktion<br />

bemerkbar macht, hängt vom<br />

transplantierten Organ ab, obwohl der<br />

zugrunde liegende Mechanismus in den<br />

meisten Fällen eine Gefässschädigung sein<br />

dürfte. Die medikamentöse Behandlung<br />

chronischer Abstossungsreaktionen ist oft<br />

sehr schwierig, weshalb alles unternommen<br />

werden sollte, dass es gar nicht erst<br />

dazu kommt. Bekannt ist, dass das Risiko<br />

niedriger ist, wenn die Patienten alle<br />

ihre Medikamente genau nach Anweisung<br />

nehmen, Infektionen vermeiden und dafür<br />

sorgen, dass sie möglichst gesund und fit<br />

bleiben.<br />

Immunsupressiva und<br />

Nebenwirkungen<br />

Eine erfolgreiche Transplantationsmedizin<br />

ist erst möglich, seit in den 1960er<br />

Jahren Medikamente zur Unterdrückung<br />

der Abstossungsreaktion entwickelt wurden.<br />

Seither wurden diese Medikamente<br />

ständig weiterentwickelt, verbessert und<br />

neue Substanzen in die Therapie eingeführt,<br />

so dass den Ärztinnen und Ärzten<br />

heute gute Möglichkeiten zur Verfügung<br />

stehen, der Organabstossung entgegenzuwirken.<br />

Jedes Medikament zur Immunsuppression<br />

wirkt unterschiedlich und auf<br />

<strong>Reflexe</strong> <strong>März</strong> <strong>2010</strong>


Die Transplantation erfordert die<br />

Durchführung einer medikamentösen<br />

Immunsuppression, um eine Abstossung<br />

des neuen Organs zu verhindern.<br />

einen anderen Teil des Immunsystems.<br />

Einige Immunsuppressiva verhindern eine<br />

Abstossung, andere werden eingesetzt, um<br />

eine bereits eingetretene Abstossungsreaktion<br />

zu bekämpfen. Die meisten Patientinnen<br />

und Patienten erhalten eine Kombination<br />

verschiedener Immunsuppressiva. Art<br />

und Dosierung der Medikamente können<br />

sich von Zeit zu Zeit ändern.<br />

Immunsuppressiva wirken sich leider<br />

auch auf andere Bereiche des Körpers aus.<br />

Zu den Nebenwirkungen, dieser Medikamente<br />

gehören unter anderem Nieren- und<br />

Lebertoxizität, ein erhöhtes Infektionsund<br />

Tumorrisiko, Abnahme der weissen<br />

Blutkörperchen, erhöhter Blutdruck (Hypertonie)<br />

und erhöhte Blutfettwerte, Gewichtszunahme,<br />

Magen-Darm-Beschwerden,<br />

die Entstehung von Diabetes sowie<br />

Tremor (Zittern bestimmter Körperteile).<br />

Direkt nach der Transplantation erhalten<br />

transplantierte Patienten hohe Dosierungen<br />

immunsuppressiver Medikamente,<br />

was zu ausgeprägten Nebenwirkungen<br />

führen kann. In den folgenden Wochen<br />

und Monaten wird die Dosis der einzelnen<br />

Medikamente meist stark verringert, so<br />

dass manche Nebenwirkungen entweder<br />

verschwinden oder nur noch vermindert<br />

auftreten.<br />

l<br />

Quelle: www.bag.admin.ch<br />

Lungenfibrose und das<br />

Door-Stop-Syndrom<br />

Bekannte Ursachen für eine Lungenfibrose sind Lungenentzündungen,<br />

eingeatmete Gifte und Stäube, die Einnahme bestimmter Medikamente,<br />

Kreislauferkrankungen, Nierenerkrankungen, plötzliches Lungenversagen<br />

und bestimmte Krankheiten, zum Beispiel Sarkoidose oder Rheumatoide<br />

Arthritis. Bei der Hälfte der Betroffenen ist die Ursache der Lungenfibrose<br />

jedoch unbekannt.<br />

◗ Dr. med. Martina Waitz<br />

Welche Beschwerden verursacht<br />

eine Lungenfibrose?<br />

Der fortschreitende Umbau des Lungengewebes<br />

in funktionsloses narbiges<br />

Bindegewebe führt zu Atembeschwerden.<br />

Zunächst kommen die Betroffenen nur unter<br />

Belastung, zum Beispiel beim Treppensteigen,<br />

ausser Atem.<br />

Später bekommen die Patienten auch<br />

in Ruhe immer schlechter Luft und können<br />

zusätzlich unter einem trockenen<br />

Reizhusten leiden. Typisch für die Lungenfibrose<br />

ist das sogenannte «Door-Stop-<br />

Phänomen», bei dem nach tiefem Einatmen<br />

plötzlich die Atmung stoppt.<br />

Bei fortgeschrittener Lungenfibrose<br />

machen sich die Zeichen eines Sauerstoffmangels<br />

bemerkbar. Die Haut und die Lippen<br />

verfärben sich bläulich, die Finger und<br />

die Fingernägel verändern ihre Form. Das<br />

Herz wird durch die Lungenerkrankung<br />

zunehmend belastet und geschwächt.<br />

Wie wird eine Lungenfibrose diagnostiziert?<br />

Die oben geschilderten Beschwerden<br />

lenken den Verdacht auf eine Lungenfibrose.<br />

Der Arzt wird sich zunächst ein<br />

Bild über mögliche Risikofaktoren (zum<br />

Beispiel Rauchen) machen. Anschliessend<br />

führt er eine gründliche körperliche Untersuchung<br />

durch und klopft und horcht<br />

dabei auch die Lungen ab.<br />

L U N G E N F I B R O S E<br />

Als Lungenfibrose bezeichnet man einen<br />

bindegewebignarbigen Umbau des Lungengewebes.<br />

Sie entsteht als Folge immer wiederkehrender<br />

oder lang anhaltender (chronischer)<br />

Entzündungen des Lungengewebes.<br />

Bei einer fortgeschrittenen<br />

Lungenfibrose<br />

zeigen sich typische<br />

Veränderungen in<br />

Form von aufgetriebenen<br />

Fingerspitzen<br />

(so genannte Trommelschlegelfinger)<br />

sowie uhrglasartig verformten<br />

Fingernägel.<br />

Auf einem Röntgenbild oder mit Hilfe<br />

eines Bildes, das mittels der so genannten<br />

Computertomographie Glossar-Symbol<br />

aufgenommen wurde, kann der Arzt die<br />

Schwere und das Ausmass der Erkrankung<br />

erkennen.<br />

Um den Funktionszustand der Atemwege<br />

und der Lungen zu erfassen, führt<br />

man eine Lungenfunktionsprüfung mit<br />

dem so genannten Spirometer durch.<br />

Bei der endoskopischen Untersuchung,<br />

der Bronchoskopie, kann man über einen<br />

Schlauch mit einer Kamera, der durch die<br />

Nase in die Atemwege eingeführt wird,<br />

den Zustand der Lunge beurteilen. Blutuntersuchungen<br />

geben zusätzlich Auskunft<br />

über die Schwere der Lungenfibrose.<br />

Wie wird eine Lungenfibrose<br />

behandelt?<br />

Die Therapie einer Lungenfibrose richtet<br />

sich nach deren Ursache: Es werden<br />

bestimmte Medikamente gegeben, die die<br />

Grunderkrankung behandeln. Auf lungenschädigende<br />

Gifte wie Rauchen sollte der<br />

Patient unbedingt verzichten.<br />

Menschen, bei denen die Lungenfibrose<br />

unaufhaltsam fortschreitet und deren<br />

Lunge durch die bindegewebige Vernarbung<br />

funktionsuntüchtig geworden ist,<br />

kann letztlich nur noch eine Lungentransplantation<br />

helfen.<br />

l<br />

AUTORIN<br />

Dr. med. Martina Waitz<br />

Ärztin und Medizinjournalistin<br />

DE-50667 Köln<br />

L U N G E N F I B R O S E T H E M A<br />

15<br />

<strong>März</strong> <strong>2010</strong> <strong>Reflexe</strong>


E R N Ä H R U N G T H E M A<br />

Gesund<br />

durch Essen –<br />

Kreuzallergien<br />

Es ist nicht selten, dass einem Heuschnupfenallergiker,<br />

der auf Beifusspollen reagiert, die Nase tropft und<br />

die Augen tränen, auch wenn er etwas isst. Solche<br />

Reaktionen sollen bei 70%, vielleicht auch bei mehr<br />

Allergikern vorkommen 1) . Es handelt sich um eine<br />

sogenannte Kreuzallergie, eine Art von Kreuzreaktion.<br />

◗ Dr. med. Peter Marko<br />

16<br />

Inhalations-, Nahrungsoder<br />

Kontaktallergen<br />

Birken-, Erlen-, Haselpollen<br />

Platanenpollen<br />

Beifusspollen<br />

Traubenkrautpollen (Ambrosia,<br />

Ragweed)<br />

Gräser-, Roggenpollen<br />

Kräuterpollen<br />

Soja<br />

Lecitin<br />

Lupin<br />

Hausstaubmilben<br />

Latex (Kontakt - Handschuhe,<br />

Präservative, usw.)<br />

Gummibaum (im Raum)<br />

Pollen allgemein<br />

Bienenstich<br />

Vogelfeder, Papageien, Wellensittiche<br />

(Finken)<br />

Schalentiere (Crevetten, Muscheln)<br />

Aspirin<br />

Nickel (Kontaktallergen)<br />

<strong>Reflexe</strong> <strong>März</strong> <strong>2010</strong><br />

Die häufigsten Kreuzallergien seien (Tab.1) 2)<br />

Nahrungsmittel (evt. zu meiden)<br />

Wal-. Hasel- und andere Nüsse, Mandeln, Äpfel, Birnen, Kirschen, Aprikosen, Pfirsiche, Nektarinen,<br />

Pflaumen, Kiwis, Karotten, Sellerie, Kartoffeln, Soja, Gewürze; geschältes Obst und gekochte Steinfrüchte<br />

sind weniger wirksam!!!<br />

Pfirsiche, Äpfel, Melonen, Kiwis, Mais, Kichererbsen, Salat, grüne Bohnen, Lupinen, Haselnüsse, Erdnüsse<br />

Sellerie, Karotten, Fenchel, Pastinaken, Anis, Curry, Dill, Paprika, Koriander, Kümmel, Kamille, Sonnenblumenkerne,<br />

Avocados, Pfirsiche, Honig<br />

Bananen, Melonen, Zucchini, Gurken<br />

Tomaten, Kartoffeln, Mangold, Zucker- und andere Melonen, Erdnüsse, Soja, Getreide, Orangen<br />

Gewürze, Sellerie<br />

Erdnüsse, Bohnen, Erbsen<br />

Getreide (speziell Weizen- und Weizenkeime, Quinoa, Reis, Buchweizen, Hafer, Roggen, Gerste, Malz,<br />

Hirse, Mais), Hülsenfrüchte (Bohnen frisch und getrocknet, Erbsen, Linsen, Soja und -produkte,<br />

Erdnüsse), Milch und Milchprodukte (wenn Kühe mit Getreide an Stelle von Gras gefüttert werden),<br />

Muttermilch je nach Nahrung der Mutter! Eier, Kartoffeln, Tomaten, Auberginen, Pfeffer, Tabak (gekaut)<br />

Lupinen, Hülsenfrüchte (Bohnen frisch und getrocknet, Erbsen, Linsen, Soja und -produkte, Erdnüsse),<br />

Johannisbrotbaumschotten (Karob), Johannisbrotbaumkernmehl, Lakritze, Senna<br />

Küchenschaben, Schalentiere, Schnecken, Schweinefleisch<br />

Gummibaum, Ananas, Avocado, Bananen, Edelkastanien, Kiwis, Papayas, Passionsfrüchte, Pfirsiche,<br />

Feigen, Spinat, Kartoffeln, Tomaten, Buchweizen, Anstrengung!!!<br />

dito<br />

Honig<br />

dito<br />

Eier<br />

Schweinefleisch<br />

Kräuter, Gewürze, Stangensellerie; die meisten Obstarten ausser Bananen, geschälten Birnen, Granatäpfeln,<br />

Mangos und Papayas; die meisten Gemüsesorten ausser Kohl, Bohnenkohl, Bohnesprossen,<br />

Sellerie, Lauch, Lattich/Kopfsalat, Erbsen; Gartenkürbis, Essiggurken, Oliven und Endiviensalat sind<br />

besonders reich an Salizylaten, auch die Kartoffelschale; Nüsse; Kaffee, Schwarztee, Coca-Cola, Pfefferminztee,<br />

Fruchtsäfte, alkoholische Getränke (ausser Gin und Wodka); Hefeextrakte, Brühwürfel, Ketchup,<br />

Worcestersauce; Instant-Produkte<br />

Geschirr aus Email, Glas, Glaskeramik, Keramik, Ton, verschiedene zahnärztliche Anwendungen;<br />

Kakao, schwarzer Tee, Nüsse, Vollkornprodukte, Soja


Kreuzreaktionen zwischen verschiedenen Pollen und Nahrungsmitteln (Tab.2) 3)<br />

Pollen<br />

Birke<br />

Gräser<br />

Beifuss<br />

Zypresse<br />

Platane<br />

Ölbaum<br />

Ambrosia (Traubenkraut,<br />

Ragwood)<br />

Pinie<br />

Mit anderen Pollen<br />

Erle, Hasel, Buche, Eiche, Esche<br />

Gräser untereinander, Getreide, Mais<br />

Ambrosia (Traubenkraut, Ragweed), Sonnenblume<br />

Wachholder, Lebensbaum, japanische Zeder<br />

Birke, Erle, Hasel, Eiche, Buche, Kastanie, Gräser<br />

Esche, Flieder, Jasmin, Forsythie, Liguster, Gräser<br />

Beifuss, Löwenzahn, Sonnenblume,<br />

Chrysantheme<br />

Zeder<br />

Mit Nahrungsmitteln<br />

Äpfel, Haselnüsse, Mandeln, Birnen, Kirschen, Kiwis, Pfirsiche<br />

Tomaten, Melonen, Erdnüsse, Lupinen, Sojabohnen<br />

Avocados, Sellerie, Karotten, Curry, Dill, Oregano, Kümmel,<br />

Koriander, Paprika, Petersilie, Basilikum, Pfirsiche<br />

Keine bekannt<br />

Pfirsiche, Äpfel, Kiwis, Wasser- und andere Melonen, Mais,<br />

Kichererbsen, Salat, grüne Bohnen, Haselnüsse, Erdnüsse<br />

Ananas, Ascorbinsäure, Kren (Meerrettich), Oliven<br />

Äpfel, Bananen, Honig, Wasser- und andere Melonen, Gurken,<br />

Zucchini<br />

Pinienkerne<br />

E R N Ä H R U N G T H E M A<br />

Unter Kreuzreaktion versteht man die Tatsache,<br />

dass man nicht nur auf einen Stoff,<br />

ein Allergen aus einer Quelle mit krankhaften<br />

Zeichen reagiert. Der Grund ist,<br />

dass auch in den anderen Quellen dieselben<br />

oder von der Zusammensetzung her<br />

sehr ähnliche Allergene vorkommen. Es<br />

kann dasselbe Organsystem treffen, mit<br />

dem das Allergen in Kontakt kam oder ein<br />

anderes, wie in unserem oberen Beispiel.<br />

Wenn die oben erwähnte Person<br />

gleichzeitig den Beifusspollen ausgesetzt<br />

ist und ein Gulasch mit viel Paprika isst,<br />

reagiert sie umso heftiger (siehe Tab. 1).<br />

Ein Mann, der auf Milch allergisch<br />

reagierte, wenn er sie trank, bekam eines<br />

Tages dieselben Beschwerden, nur weil<br />

zufällig ein paar Tropfen Milch auf seinen<br />

Handrücken gefallen sind. Es ist ein anschauliches<br />

Beispiel dafür, dass Allergien<br />

und Unverträglichkeiten nicht nur über<br />

ein Organsystem (Atmungsorgane, Magen-<br />

Darm-Trakt, Haut, Nerven) hervorgerufen<br />

werden. Es handelt sich um eine «Kreuzreaktion»<br />

zwischen verschiedenen Organen.<br />

Jemand, der auf Mais allergisch ist,<br />

kann im Kino einen Asthmaanfall bekommen,<br />

wenn er dort Popcornstaub einatmet.<br />

Oder bei einem Soja-Allergiker beginnt die<br />

Haut stark zu jucken, wenn er sie mit einer<br />

Crème einreibt, die Erdnussöl enthält<br />

(Erdnüsse und Soja haben manche gemeinsame<br />

Allergene; siehe Tab. 1 und 2).<br />

In Tab. 1 sind nur die Möglichkeiten<br />

aufgeführt. Selbstverständlich müssen<br />

nicht bei allen Nahrungsmitteln Kreuzreaktion<br />

vorkommen. Nicht selten hängt sie<br />

auch von der Menge, der Häufigkeit und<br />

der Kombination der Nahrungsmittel ab.<br />

Wie man aus den Tabellen und der Abbildung<br />

3 (S. 18) sieht, können die Kreuzallergien<br />

sehr kompliziert sein. Es ist<br />

aber zum Glück nicht so, dass immer alle<br />

auch wirksam sind. Es ist von einem Menschen<br />

zum anderen sehr unterschiedlich.<br />

Nicht nur bei der Kontaktallergie,<br />

sondern auch<br />

bei der Nahrungsmittelallergie<br />

reicht es, ein Allergen<br />

zu berühren, um die<br />

Reaktion hervorzurufen.<br />

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Entstehung von Nahrungsmittelallergien<br />

Für die Entstehung der Nahrungsmittelallergien<br />

und -unverträglichkeiten kann<br />

ausser der Einnahme durch Mund, der<br />

Hautkontakt mit dem Stoff, der die Allergie<br />

oder Unverträglichkeit verursacht, entscheidend<br />

sein, was besonders für Säuglinge<br />

und Kleinkinder gilt.<br />

Untersuchungen zeigten, dass Nahrungsmittelallergien<br />

auf Erdnüsse nicht<br />

nur die Säuglinge entwickelten, deren<br />

Mutter ihre Brustwarzen mit Crèmes, die<br />

Erdnussöl enthielten, gepflegt hatten und<br />

sie sie «mitgesaugt» hatten, sondern eher<br />

diejenige, deren Haut mit Erdnusssalbe<br />

eingeschmiert wurde. Sehr empfindlich<br />

dafür ist die entzündlich veränderte Haut<br />

beim Ekzem. Man soll also Crèmes und<br />

Salben mit pflanzlichen Zusätzen wie Erdnüssen,<br />

Mandeln, Avocados und Aloe Vera<br />

vorsichtig anwenden. Ähnliche Kreuzreaktionen<br />

können auch zwischen Lunge und<br />

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<strong>März</strong> <strong>2010</strong> <strong>Reflexe</strong><br />

17<br />

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I N S E R AT


E R N Ä H R U N G T H E M A<br />

18<br />

Haut und umgekehrt entstehen. Patienten<br />

mit Allergien auf Fische und Meeresfrüchte<br />

berichten über stärkere Reaktionen bei<br />

Berührung oder Einatmung als bei ihrem<br />

Verzehr.<br />

Nicht nur bei der Kontaktallergie (Nickel,<br />

Leder, Chemikalien, usw.), sondern<br />

auch bei der Nahrungsmittelallergie reicht<br />

es, ein Allergen (Stoff, der zur Allergie<br />

führt) zu berühren, um die Reaktion hervorzurufen.<br />

17% der Allergiker berichten,<br />

dass es sogar dazu kommt, wenn sie in die<br />

Küche eintreten, 13% wenn sie schon neben<br />

jemandem sitzen, der das Nahrungsmittel<br />

vorher gegessen hat.<br />

Dass eine Allergie oder Unverträglichkeit<br />

nicht nur eine Ursache hat, wurde in<br />

einer anderen Untersuchung bestätigt: Bei<br />

Patienten mit Asthma und chronischem<br />

Schnupfen (allergische Rhinitis), die auf<br />

Milben reagierten, brachten Massnahmen,<br />

die die Milben-Belastung verringern, keinen<br />

messbaren Erfolg. In der Diskussion<br />

dazu wenden mehrere Autoren ein, dass<br />

diese Krankheiten mehrere Ursachen haben<br />

und wenn man nur eine davon beseitigt,<br />

kann kein wesentlicher, messbarer<br />

Erfolg verbucht werden.<br />

Asthma<br />

Kochen mit Gas, feuchte Wohnungen<br />

und Schlafen mit Schaumgummikissen<br />

verschlechtern, wogegen Baumwollkissen,<br />

Konsum von Obst mehr als einmal<br />

pro Tag und von rohem Gemüse ein oder<br />

mehrmals pro Woche verbessern Asthma,<br />

berichteten chinesische Wissenschaftler.<br />

Beeinflussen diese Faktoren nur Asthma?<br />

Unserer Erfahrung nach spielen diese und<br />

andere Umweltbedingungen eine entscheidende<br />

Rolle bei vielen Krankheiten, wobei<br />

man verschiedene Kreuzreaktionen nicht<br />

vergessen darf: z.B. nicht nur Schaumgummikissen<br />

und/oder -matratzen, sondern<br />

auch Gummibäume in der Wohnung,<br />

Kauen von Kaugummi und Kontakt mit<br />

Gummi (Radiergummi bei Kindern) können<br />

die Reaktion mit beeinflussen. Auf<br />

welche Bedingungen, Umweltstoffe und<br />

MANCHE Kreuzreaktionen zwischen<br />

Pollen und Nahrungsmitteln (Abb. 3)<br />

Betulacae:<br />

Erle, Hasel<br />

Haselnuss<br />

Sonnenblumenkerne<br />

Compositae:<br />

Absinth (Vermuth),<br />

Arnika, Artischocke,<br />

Kamuth, Löwenzahn,<br />

Sonnenblumen,<br />

u.a.<br />

Nahrungsmittel man reagiert, ist von Person<br />

zu Person sehr unterschiedlich. Wie<br />

kann man es erfahren?<br />

Die Beobachtung ist sehr wichtig. Sie<br />

ist erschwert, weil der Körper, wie die<br />

Tabellen zeigen, auf mehrere Einflüsse<br />

reagieren kann und die Reaktionen nach<br />

verschiedenen Fristen, im Extremfall erst<br />

nach 72 Stunden, erfolgen können. Die<br />

Blutuntersuchungen der Immunoglobuline<br />

Gruppe E und G sind behilflich bei der<br />

Suche nach den Allergenen. Es existieren<br />

dazu auch verschiedene komplementärmedizinische<br />

Methoden. Wir benützen<br />

NAET (Nambudripad's Allergy Elimination<br />

Technique), mit der wir nicht nur Nahrungsmittel,<br />

aber auch Chemikalien und<br />

physikalische Einflüsse fest stellen und<br />

behandeln können. Die NAET-Methode<br />

liefert dadurch ein breiteres Verständnis<br />

der Kreuzreaktionen.<br />

l<br />

Quelle: http://de.wikipedia.org<br />

Tomate (roh)<br />

Kartoffel (roh)<br />

Birke<br />

Umbelliferae<br />

(Aplaceae):<br />

Sellerie (Knolle, roh),<br />

Karotte, Petersilie, Anis,<br />

Fenchel, Kümmel,<br />

Koriander<br />

Beifuss<br />

Sellerie (gekoch),<br />

Sellerie-Stängel<br />

Rosacae:<br />

Apfel, Aprikose, Kirsche,<br />

Erdbeere, Mandelbaum,<br />

u.a.<br />

Mandel, Stein- und<br />

Kernobst (roh)<br />

Gewürze:<br />

Muskatnuss, Weisspfeffer,<br />

Paprika, Ingwer,<br />

Kardamon, Kurkuma<br />

Fussnoten<br />

1) Hoffmann-Sommergruber K et al: Characterization<br />

of api g 1.0201, a new member of the Api<br />

g 1 family of celery allergens. Int Arch Allergy<br />

Immunol 2000;122:115-23.<br />

2) Tabelle ist zusammengesetzt aus:<br />

1. Brostof J., Gamlin L.: Lebensmittelallergie.<br />

Wenn Essen krank macht. Droemersche Verlagsanstalt,<br />

München, 1991.<br />

2. Praktische Allergologie. Heppt W., Bachert C.<br />

(Hrsg), Thieme, Stuttgart, 1998.<br />

3. Nahrungsmittelallergien und -intoleranzen.<br />

Jäger L., Wüthrich B., Fischer G., Ulm, 1998.<br />

4. Schnyder B., Pichler W.J.: Nahrungsmittelintoleranz<br />

und Nahrungsmittelallergie. Schweiz.<br />

Med. Wschr. 1999;129:928-33.<br />

5. Food allergy: Adverse reactions to foods and<br />

food additives. Metcalfe DD, Sampson HA., Simon<br />

RA. (eds), Blackwell, Cambridge (Mass),<br />

1999.<br />

6. Food Hypersensitivity and adverse reactions.<br />

Frieri M., Kettelhut B. (eds), Dekker M., New<br />

York, 1999.<br />

7. Balmer BK.: Hautarzt 2006;57:108-15.<br />

8. Sanchez-Monge R., et al: J. Allergy Clin. Immunol.<br />

2006;118:705-10.<br />

9. Tebbe-Kleine J., Herold DA.: Kreuzreaktive<br />

Allergenkluster bei pollenassozierter Nahrungsmittelallergie.<br />

Hautarzt 2003;<br />

3) nach Dr. P. Schmid-Grendelmeier, Med. Trib.<br />

2005;38(3):24<br />

gute Gründe für Sie, die Mitgliedschaft<br />

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Dr. med. Peter Marko<br />

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<strong>Reflexe</strong> <strong>März</strong> <strong>2010</strong>


Asthma: Notfallmassnahmen<br />

und Atemübungen<br />

Asthma stellt eine häufige Krankheit<br />

dar, die rund 7 % der Bevölkerung<br />

betrifft. Weltweit leiden über<br />

100 Mio. Menschen daran. Die<br />

Häufigkeit dieser Krankheit hat in<br />

den letzten 30 Jahren zugenommen.<br />

Die Ursachen für die weltweite<br />

Zunahme der Asthma-Prävalenz<br />

sind ungeklärt. Zunehmende häusliche<br />

und berufliche Allergenbelastung<br />

sowie Umweltveränderungen<br />

werden beispielsweise diskutiert.<br />

1. Tischposition<br />

Setz dich auf die<br />

vordere Stuhlhälfte.<br />

Deine Füsse<br />

sind flach auf dem<br />

Boden. Nun legst<br />

du die Unterarme<br />

auf den Tisch und<br />

lässt die Schultern<br />

entspannt hängen.<br />

2. Cowboysitz<br />

Dreh den Stuhl<br />

um und setz<br />

dich mit dem<br />

Gesicht gegen die<br />

Lehne. Stütze die<br />

Unterarme auf der<br />

Lehne auf und<br />

halte den Rücken<br />

gerade.<br />

N O T F A L L A R Z T<br />

Telefon Nr. 144<br />

7. Luftballon<br />

Halte die Arme neben dem<br />

Körper. Hebe sie langsam auf<br />

Brusthöhe. Mit dem Einatmen<br />

führst du die Arme weit auseinander<br />

(Bild!). Denke:<br />

«Die Lunge wird gross und<br />

nimmt viel frische Luft auf».<br />

Beim Ausatmen schrumpft dein<br />

Ballon in den Armen wieder.<br />

8. King Kong<br />

Klopfe ganz leicht mit<br />

lockeren Fäusten auf<br />

den unteren Brustkorb.<br />

Summe oder singe<br />

dazu verschiedene<br />

Vokale: «A…O…U»<br />

Lass mit dem Verklingen<br />

des Tones die<br />

Arme wieder hängen.<br />

A S T H M A P R A X I S<br />

19<br />

A S T H M A<br />

Asthma als Begriff stammt aus dem<br />

Griechischen («schweres Atmen») und<br />

bezeichnete ursprünglich den Zustand des<br />

beeinträchtigten Atmens und der Luftnot,<br />

ist weit verbreitet unter Kindern und Erwachsenen.<br />

Es ist die häufigste chronische<br />

Erkrankung im Kindesalter überhaupt.<br />

Asthma<br />

l ist mit erschwerter Ausatmung, bei<br />

der Anfallsweise Atemnot, Husten und<br />

Auswurf auftreten.<br />

l kann allergischen und nicht-allergischen<br />

Ursprungs sein.<br />

l liegt einer erhöhten Empfindlichkeit<br />

der Bronchien zugrunde,<br />

l ist keine Erbkrankheit, aber die Veranlagung<br />

dazu kann an die nächste Generation<br />

weitergegeben werden.<br />

l birgt keine Ansteckungsgefahr.<br />

l ist nicht heilbar, aber gut behandelbar;<br />

allerdings ist die Behandlung meist lebenslang.<br />

l ist eine Krankheit, mit der man alt<br />

werden kann.<br />

Die Redaktion dankt der Lungenliga<br />

Schweiz für das zur Verfügung gestellte<br />

Material. Die Förderung des Asthma-<br />

Selbstmanagements gehört nämlich zu<br />

den Schwerpunkten der Lungenliga. l<br />

3. Kutschersitz<br />

Setz dich auf die vordere<br />

Stuhlhälfte und<br />

winkle die Beine an.<br />

Öffne beengende Kleidungsstücke<br />

und stütze<br />

die Unterarme auf den<br />

Knien auf. Nun streckst<br />

du den Rücken und<br />

ziehst den Nacken lang.<br />

4. Standposition<br />

Lehne dich mit den<br />

Unterarmen an eine<br />

Wand. Lege die<br />

Hände übereinander.<br />

Stütze deine<br />

Stirn auf die Hände<br />

auf und spüre, wie<br />

deine Fersen den<br />

Boden berühren.<br />

5. Schultersitz<br />

Setz dich auf<br />

einen Stuhl<br />

und lehne<br />

dich entspannt<br />

zurück. Das<br />

Gewicht der<br />

Schultern lässt<br />

du los.<br />

6. Lippenbremse<br />

Nimm eine atemerleichternde<br />

Stellung ein. Plustere die Luft in<br />

deinen Backen ein bisschen auf<br />

und lasse sie durch die lockeren<br />

Lippen langsam ausströmen.<br />

Atme langsam durch<br />

die Nase ein und<br />

wiederhole das<br />

leise Ausatmen.<br />

9. Schneidersitz<br />

Lege deine<br />

Hände auf die<br />

Schultern und<br />

drehe den Rumpf<br />

nach rechts,<br />

komme wieder<br />

zur Mitte zurück<br />

und drehe den<br />

Rumpf nach links.<br />

10. Knie-Unterarm-Stütze<br />

Stütze dich auf den Knien ab und lege<br />

die Stirne auf die Hände. Das Gesäss<br />

bleibt dabei noch<br />

hinter den Knien,<br />

damit der<br />

Rücken und<br />

die Organe<br />

entlastet werden.<br />

11. Flugzeug<br />

Leg dich auf den Bauch, spanne die Gesässmuskeln<br />

und hebe gleichzeitig Brust, Kopf,<br />

Arme und Beine vom Boden ab. Nach<br />

der Übung: Kopf zur Seite<br />

und ausruhen,<br />

und ein Bein<br />

am Boden<br />

seitlich hochziehen.<br />

12. Erwachen<br />

Setz dich auf die<br />

vordere Stuhlhälfte.<br />

Deine Füsse<br />

sind flach auf dem<br />

Boden. Nun legst<br />

du die Unterarme<br />

auf den Tisch und<br />

lässt die Schultern<br />

entspannt hängen.<br />

<strong>März</strong> <strong>2010</strong> <strong>Reflexe</strong>


AUTOIMMUNERKRANKUNG P R A X I S<br />

20<br />

Systemischer Lupus<br />

erythematosus (SLE)<br />

– eine komplexe rheumatische Krankheit<br />

Der SLE kann die Gelenke genauso treffen wie die Niere oder andere Organe.<br />

Die Schübe sind oft nicht voraussehbar. Systemischer Lupus erythematosus<br />

(SLE) ist deshalb für die Betroffenen eine grosse Herausforderung<br />

◗ Prof. Dr. med. Thomas Stoll<br />

Was ist «Systemischer Lupus<br />

erythematosus»?<br />

Systemischer Lupus erythematosus<br />

(SLE) ist eine entzündliche Erkrankung,<br />

bei der das Immunsystem verrückt spielt:<br />

Es attackiert den eigenen Körper. Der SLE<br />

wird darum systemisch genannt, weil das<br />

ganze Körpersystem von der Krankheit erfasst<br />

werden kann. Dies steht im Gegensatz<br />

zum reinen Hautbefall (reiner kutaner<br />

Lupus), bei welchem ausschliesslich<br />

die Haut erkrankt und auf welchen hier<br />

nicht eingegangen wird. Der Begriff Lupus<br />

bedeutet Wolf und wird im Lateinischen<br />

für Hauterkrankungen verschiedenster<br />

Art verwendet. Das Adjektiv erythematosus<br />

weist auf die Art der Hauterkrankung<br />

hin, nämlich auf Hautrötungen. SLE ist<br />

eine Autoimmunerkrankung, die häufig in<br />

Schüben verläuft und praktisch alle Organe<br />

befallen kann; z.B. die Gelenke, Haut,<br />

Blutgefässe, das Nervensystem, die Nieren<br />

oder weitere innere Organe. Bei einer SLE-<br />

Patientin erkranken zum Beispiel Haut<br />

und Gelenke, bei einer andern Patientin<br />

Gelenke, Blut (Verminderung der Blutplättchen)<br />

und Nieren, selten aber alle Organe.<br />

Diese Beispiele zeigen, dass der SLE<br />

S T E C K B R I E F<br />

«Systemischer Lupus»<br />

l SLE ist eine Autoimmunerkrankung<br />

l Entzündung von Gelenken, Haut und<br />

Organen<br />

l Schwerwiegende Komplikationen<br />

möglich<br />

l ca. 3’000 SLE-Betroffene in der<br />

Schweiz<br />

l Zu 90% sind Frauen betroffen<br />

l Bei 4 von 5 SLE-Patienten Beginn<br />

zwischen 16. und 45. Lebensjahr<br />

l Behandlung mit Medikamenten ist<br />

äusserst wichtig<br />

bei jedem Betroffenen anders ausgeprägt<br />

ist. Prognosen bei SLE sind leider mit Unsicherheit<br />

behaftet.<br />

Was führt zur Erkrankung?<br />

Die eigentliche Ursache dafür, warum<br />

das Abwehrsystem beim SLE aus den Fugen<br />

gerät, ist bis heute unbekannt. Die<br />

Auslöser der Entzündungsvorgänge sind<br />

Abwehrkörper (=Antikörper), welche von<br />

weissen Blutkörperchen gebildet werden.<br />

Antikörper sind Eiweisse, die normalerweise<br />

Eindringlinge in den Körper, z.B.<br />

Bakterien, markieren, die dann vom Abwehrsystem<br />

beseitigt werden. Beim SLE<br />

sind die Antikörper irrtümlich gegen die<br />

eigenen Zellkerne oder Zellbestandteile<br />

gerichtet. Zellkerne besitzen fast alle<br />

Zellen des Körpers, weshalb der SLE alle<br />

Organe des Körpers erfassen kann. Lagern<br />

sich die Antikörper an eigenen Körperbestandteilen<br />

an, entstehen Entzündungsreaktionen<br />

im betroffenen Gewebe und die<br />

typischen SLE-Symptome und -veränderungen.<br />

Wie macht sich der «SLE»<br />

bemerkbar?<br />

Gelenksschmerzen mit Schwellungen<br />

(Arthritis) sind sehr häufig bei Systemischem<br />

Lupus und zu Beginn bei jeder<br />

zweiten Patientin vorhanden: vor allem<br />

an Finger-, Hand- und Kniegelenken sowie<br />

an der Schulter. Muskeln (und Sehnen)<br />

können schmerzhaft sein. Die Muskulatur<br />

ist aber eher selten entzündlich<br />

verändert (Myositis). Im Gegensatz zur<br />

chronischen Polyarthritis (Rheumatoide<br />

Arthritis, RA) werden die Gelenke kaum<br />

zerstört. Eher selten kann es zur Entzündung<br />

und Durchblutungsstörung einzelner<br />

Knochenteile kommen, was zum Absterben<br />

eines Knochenteils führen kann. Beim<br />

Hüftkopf wird ein solcher Krankheitsbefall<br />

Femurkopfnekrose genannt. Die Haut reagiert<br />

besonders an den sonnenexponier-<br />

Ein Hautauschlag findet sich oft bei SLE-Patientinnen<br />

ten Stellen mit einem Ausschlag – im Gesicht,<br />

am Décolleté oder auf den Händen.<br />

Der SLE-typische Ausschlag über Nase<br />

und Wangen, Schmetterlings-Exanthem<br />

genannt, tritt bei jeder dritten Patientin<br />

auf. Wie andere Autoimmunerkrankungen<br />

bewirkt auch der SLE ein generelles<br />

Krankheitsgefühl mit Fieber, Gliederschmerzen<br />

und vermehrter Müdigkeit. Die<br />

Entzündungsvorgänge bewirken eine raschere<br />

Erschöpfung, die beim Bewältigen<br />

des Alltags mehr oder weniger stark stören<br />

kann. Entzündungen im Bereich der<br />

Lunge oder seltener des Herzmuskels oder<br />

der Herzklappen können Brustschmerzen<br />

oder Atemnot bewirken. Auch die Nieren<br />

können beim Lupus angegriffen sein,<br />

was die Patientin unter Umständen aber<br />

nicht spürt. Regelmässige Arztbesuche<br />

beim Spezialisten sind daher wichtig, um<br />

die Zeichen der Nierenveränderungen im<br />

Blut und Urin festzustellen, bevor grosser<br />

Schaden entsteht. Sind die Werte abnorm,<br />

gibt eine Nierenbiopsie Aufschluss über<br />

den Typ der Nierenveränderung, damit<br />

richtig behandelt werden kann.<br />

Greift der Lupus das Nervensystem<br />

an, sind psychische Schwankungen,<br />

Konzentrationsschwäche, epilepsieähnliche<br />

Krampfanfälle und Missempfindungen,<br />

Gefühlsstörungen oder Lähmungen<br />

möglich. Bei einem kleinen Teil der SLE-<br />

Betroffenen können Antikörper-Ablagerungen<br />

im Blut zu Thrombosen oder Lungenembolien<br />

führen. Ein Angriff auf die<br />

Blutzellen kann verschiedene Wirkungen<br />

zeigen: Werden die roten Blutkörperchen<br />

zerstört, fehlt dem Gewebe Sauerstoff und<br />

das verursacht Müdigkeit. Nimmt die Zahl<br />

der Blutplättchen ab, sind punktförmige<br />

Hautblutungen ein Anzeichen. Und wenn<br />

die weissen Blutkörperchen stark abfallen,<br />

kann der Körper Infektionskrankheiten<br />

schlechter bekämpfen. Engmaschige Kontrolle<br />

des Bluts und rasches Handeln des<br />

Arztes sind daher wichtig.<br />

Der<br />

<strong>Reflexe</strong> <strong>März</strong> <strong>2010</strong>


Gelenkschmerzen und -schwellungen (Arthritis) der Finger kommen beim SLE häufig vor<br />

Keine Ansteckung und kaum<br />

Vererbung<br />

SLE ist nicht ansteckend und kann<br />

daher nicht von einer Patientin auf eine<br />

andere Person übertragen werden. Genetische<br />

Faktoren können eine Rolle spielen,<br />

sind aber nicht allzu wichtig. Söhne eines<br />

SLE-betroffenen Elternteils haben ein Risiko<br />

von 1% bis 2%, Töchter von gut 5%,<br />

ebenfalls an Systemischem Lupus erythematosus<br />

zu erkranken.<br />

Gegenüber der Allgemeinbevölkerung<br />

ist das etwas erhöht, aber immer noch<br />

gering. Bei Neugeborenen von SLE-Patientinnen<br />

können vorübergehend Lupusähnliche<br />

Hautveränderungen auftreten.<br />

Sie werden durch von der Mutter aufs werdende<br />

Kind über die Plazenta übertragene<br />

mütterliche Antikörper ausgelöst, d.h.,<br />

dass das Kind nicht an SLE erkrankt ist.<br />

Diese Hautveränderungen verschwinden<br />

innert weniger Monate nach der Geburt<br />

komplett, sobald die mütterlichen Antikörper<br />

im kindlichen Blut abgebaut sind.<br />

Behandlung bei SLE<br />

Bei Patientinnen mit SLE setzt man<br />

verschiedene Medikamente ein. In einer<br />

optimalen Betreuung wird die Behandlung<br />

laufend feinjustiert, einerseits um<br />

eine optimale Wirkung der Medikamente<br />

zu erhalten und andererseits, um allfällige<br />

Nebenwirkungen zu vermeiden wie<br />

zum Beispiel Osteoporose, Sehstörungen<br />

oder eine erhöhte Infektanfälligkeit. Die<br />

wichtigsten Substanzen zur Therapie von<br />

SLE-Patientinnen sind: Nichtsteroidale<br />

Antirheumatika gegen Schmerzen, Entzündung,<br />

Schwellung und Fieber; COX-2-<br />

Hemmer mit ähnlicher Wirkung wie die<br />

Nichtsteroidalen Antirheumatika, aber<br />

weniger Nebenwirkungen am Magen-<br />

Darmtrakt. Antimalariamittel haben sich<br />

als Basismedikation bei Gelenks-, Hautbefall<br />

und zur Verminderung der Müdigkeit<br />

des SLE sehr bewährt, verringern die<br />

Zahl und Intensität der SLE-Schübe und<br />

erlauben zudem oft, die Cortison-Dosis<br />

zu reduzieren. Cortison und verschiedene<br />

Immunsuppressiva dämpfen das fehlgeleitete<br />

Immunsystem und die Entzündung,<br />

wobei Cyclophosphamid-Infusionen, Mycophenolat<br />

oder Azathioprin in Kombination<br />

mit Cortison sehr gut bei Befall der<br />

inneren Organe wirken. Die letzte Medikamentengruppe<br />

für SLE-Patientinnen sind<br />

die Blutverdünnungs-Mittel, welche beim<br />

Auftreten von Thrombosen oder Embolien<br />

nötig werden.<br />

In ganz speziellen Fällen setzt man<br />

heute neue, so genannte Biologika ein:<br />

Dabei handelt es sich um biotechnologisch<br />

hergestellte Antikörper, die als Infusion<br />

dem Erkrankten zugeführt werden und das<br />

Immunsystem sehr gezielt modulieren.<br />

Wichtig für Patienten<br />

Bei SLE-Patienten ist der Krankheitsverlauf<br />

oft nur schwer vorhersehbar.<br />

Das macht ein vertrauensvolles, stabiles<br />

Verhältnis zum begleitenden Arzt sehr<br />

wichtig. Regelmässige ärztliche Kontrol-<br />

S L E V<br />

Schweizerische Lupus erythematodes<br />

Vereinigung (SLEV)<br />

Betroffene und Angehörige erhalten<br />

Unterstützung und können gegenseitig<br />

Erfahrungen austauschen. Die SLEV<br />

bietet Arztreferate, Schulungen sowie<br />

Informationsmaterial an. Viermal jährlich<br />

erscheint ein Rundbrief. Näheres finden<br />

Sie unter: www.slev.ch<br />

len stellen sicher, dass man Veränderungen<br />

und Schübe rechtzeitig erkennt und<br />

behandelt. Der Patient trägt zu einer erfolgreichen<br />

Behandlung viel bei, wenn er<br />

den Zeitplan für die Medikamente streng<br />

einhält und sie zuverlässig nimmt. Eine<br />

gute Arzt-Patienten-Beziehung hilft auch<br />

beim Finden optimaler Lösungen beim<br />

Auftreten allfälliger Nebenwirkungen der<br />

Medikamente. Für viele Lupus Patienten<br />

sind Physiotherapie, Entspannungsmethoden<br />

und Bewegung zentral, wobei<br />

es oft ein Balance-Akt bleibt, das richtige<br />

Mass an Aktivitäten zu finden, ohne<br />

dass eine zu starke Erschöpfung eintritt.<br />

Bei vermehrter Empfindlichkeit auf Sonnenlicht<br />

ist das Vermeiden der Sonne ein<br />

wichtiger Beitrag (Lichtschutz durch Kleidung,<br />

Verbleiben im Haus und Crèmes<br />

mit hohem Sonnenschutzfaktor). l<br />

A U T O R<br />

B U C H T I P P<br />

Ausführlichere Informationen<br />

zum SLE finden Sie in der<br />

Broschüre «Systemischer<br />

Lupus erythematosus»<br />

der Rheumaliga Schweiz.<br />

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Prof. Dr. med. Thomas Stoll<br />

Chefarzt Rheumatologie und Rehabilitation<br />

Kantonsspital Schaffhausen<br />

AUTOIMMUNERKRANKUNG P R A X I S<br />

21<br />

Hautauschlag im Gesicht erinnert an einen Schmetterling<br />

Grund Nr. 6<br />

gute Gründe für Sie, die Mitgliedschaft<br />

10 noch heute zu beantragen!<br />

<strong>vdms</strong> Kantons-Management:<br />

l Aktuelle Informationen zu kantonalen Gesundheitsgesetzgebungen<br />

l Berufsausübungsbewilligung<br />

l Praxisbewilligung etc.<br />

<strong>März</strong> <strong>2010</strong> <strong>Reflexe</strong>


I M M U N S Y S T E M S TÄ R K N P R A X I S<br />

22<br />

Grippe, Erkältungen,<br />

Infektionen, Allergien<br />

Das Immunsystem ist nicht wie Herz, Leber oder Niere ein «greifbares» Organ. Das<br />

Immunsystem besteht aus hoch spezialisierten Strukturen, die im Körper verstreut sind:<br />

Haut, Schleimhaut, Darm, Milz, Knochenmark, Lymphknoten, etc.<br />

Mikronährstoffe spielen als Co-Faktoren in<br />

den hochkomplexen biochemischen Stoffwechselvorgängen<br />

des Immunsystems<br />

eine zentrale Rolle. Eine Unterversorgung<br />

führt zu einer Schwächung des Systems.<br />

Ein starkes Immunsystem hält fit<br />

Ernährung<br />

Eine ausgewogene, vitaminreiche und<br />

vollwertige Ernährung mit viel frischem Obst<br />

und Gemüse versorgt den Körper mit allen<br />

wichtigen Nährstoffen. Besser Fisch und<br />

Geflügelfleisch statt rotem Fleisch essen.<br />

Stress<br />

Immer mehr Studien zeigen: Einen<br />

grossen Einfluss auf die Funktionsfähigkeit<br />

des Immunsystems hat die Psyche, sowohl<br />

bei der Bekämpfung von Infekten als<br />

auch bei Krebserkrankungen. Stress muss<br />

aber nicht notwendigerweise zu einem<br />

Problem werden, es hängt grösstenteils<br />

davon ab, wie man damit umgeht. Techniken<br />

zur Stressbewältigung sind beispielsweise<br />

Entspannungstechniken, Autogenes<br />

Training, Meditation, Visualisierungstechniken,<br />

Atemtechniken, aber auch positives<br />

Denken, ein gutes soziales Umfeld und<br />

sportliche Bewegung.<br />

Immunstärkung<br />

Durch verschiedene Mittel (siehe<br />

vorhergehenden Beitrag) und Methoden<br />

können wir unser Immunsystem stärken.<br />

Positive Auswirkungen können vor allem<br />

Hitze, Kälte, Bäder, Höhenklima, Entspannung,<br />

Fasten oder Pflanzenmittel haben.<br />

Besonders heiss-kalte Wechselduschen am<br />

Morgen und Saunabesuche können zur<br />

Abhärtung des Körpers beitragen.<br />

Alternative Heilkunde<br />

Die alternative Heilkunde hat den Ansatz,<br />

das ganze Gesundheitssystem wieder<br />

herstellen zu wollen, anstatt nur konkrete<br />

Mikroorganismen zu beseitigen. Erfolgreiche<br />

alternative Ansätze sollen sanft, effektiv<br />

und ohne mögliche ernste Nebenwirkungen<br />

sein. Dabei sind die Therapien zur<br />

Stärkung des Körpers sehr verschieden.<br />

Dazu gehören die Stimulation der natürlichen<br />

Widerstandskraft des Körpers mit<br />

Kräutern, Behandlungen durch Akupunktur<br />

oder individuell abgestimmte homöopathische<br />

Mittel. Naturheilmittel helfen<br />

das Immunsystem zu stärken, sei es vor<br />

einer Erkrankung oder z.B. während einer<br />

Erkältung.<br />

Tipps für Ihr Immunsystem<br />

l Ausgewogene, gesunde und vollwertige<br />

Ernährung<br />

l Frisches Obst – Vitamine und Mineralien<br />

stärken die Abwehrkraft<br />

l Mässiger Genuss von Alkohol, Tabak,<br />

Mittel<br />

M I T T E L z u r U n t e r s t ü t z u n g d e s I m m u n s y s t e m s<br />

Empfohlene Tagesdosis Kommentare<br />

Zink<br />

Vitamin C<br />

Selen<br />

Vitamin A<br />

Vitamin D3<br />

Multivitamin-Präparat<br />

Roter Sonnenhut<br />

(Echinacea purpurea)<br />

Schüssler-Salze<br />

Prävention: 15-30 mg/Tag<br />

Während des Infektes: bis 100 mg/Tag<br />

(auf mehrere Gaben verteilt)<br />

Prävention: 1 g/Tag<br />

Akute Infekte: höhere Dosierungen<br />

Prävention: 50 – 100 μg/Tag<br />

Während des Infektes: 200 μg/Tag<br />

bis 10'000 I.E./Tag<br />

bis 5'000 I.E./Tag<br />

Gaben/Tag gem. Angaben der Hersteller.<br />

Hinweis: Erfahrungen zeigen, dass<br />

Echinacea nicht während des Infektes<br />

eingenommen werden sollte, da die<br />

Symptome sich verstärken können<br />

Je 6 Tabs No. 2/3/6/7/9 und 23 am<br />

besten in Wasser auflösen und über<br />

den Tag verteilt trinken<br />

Zinkmangel führt zur Erhöhung des Infektrisikos. Zink verkürzt im<br />

Akutfall die Dauer und Heftigkeit von Infektionen<br />

Reduziert das Risiko für Infekte und Erkältungen<br />

Selenmangel erhöht die Virulenz (Aggressivität) eines Bakteriums<br />

oder Virus. Selen vermindert das Komplikationsrisiko bei Infekten<br />

(z.B. Lungenentzündung)<br />

Vitamin A unterstützt speziell die Abwehrfunktion der Schleimhäute<br />

Schützt das Immunsystem (insbesondere im Winter, wenn das<br />

Sonnenlicht fehlt)<br />

Basisversorgung<br />

Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte bei Anfälligkeit gegenüber<br />

Erkältungen sowie bei ersten Erkältungssymptomen<br />

Stärkt das Immunsystem, wirkt vorbeugend:<br />

empfehlenswert als Kur über 1-2 Monate<br />

<strong>Reflexe</strong> <strong>März</strong> <strong>2010</strong>


Kaffee und vermeiden von Drogenkonsum<br />

l Ausreichend Schlaf – mindestens sieben<br />

Stunden<br />

l Sauna – Wechselduschen zur Immunstärkung<br />

Sport und das<br />

Immunsystem<br />

Zum Gesundbleiben können Sie jeden<br />

Tag etwas beitragen. Schon ein wenig<br />

regelmässige Aktivität und körperliches<br />

Training steigert die Abwehrkräfte und<br />

stärkt Ihr Immunsystem. Regelmässiger<br />

Ausdauersport, am besten an der<br />

frischen Luft ist positiver Stress für den<br />

Körper und wirkt sich damit immunstimulierend<br />

aus. Die Atmung wird intensiviert<br />

und die Sauerstoffaufnahme erhöht.<br />

Wissenschaftliche Untersuchungen haben<br />

ergeben, dass bereits 20 bis 30 Minu-<br />

gagement, beispielsweise Spaziergänge<br />

oder Schwimmen können zur Steigerung<br />

Ihres Wohlbefindens beitragen.<br />

Denken Sie daran: Körperliche Betätigung<br />

ist keine Frage des Alters. Sie müssen<br />

aber nicht gleich sämtliche Trendsportarten<br />

ausüben, um sich fit zu fühlen. Zügeln<br />

Sie Ihren sportlichen Ehrgeiz und vermeiden<br />

Sie Überanstrengung.<br />

Ganz gleich, welchen Sport Sie aus-<br />

I M M U N S Y S T E M S TÄ R K E N P R A X I S<br />

l Stress vermeiden – positiv denken<br />

ten körperliche Belastung die Zahl der Kill-<br />

üben, auf keinen Fall übertreiben! Wer zu<br />

l Aktiver sozialer Freundeskreis<br />

l Regelmässige, aber dosierte sportliche<br />

erzellen deutlich steigert. Auch die Zahl<br />

der B-Lymphozyten, die für die Produk-<br />

viel tut, schadet dem Immunsystem. Empfehlenswert<br />

ist ein 35- bis 40-minütiges<br />

23<br />

Bewegung<br />

tion der Antikörper verantwortlich sind,<br />

Training, zwei- bis dreimal in der Woche. l<br />

l Vermeiden Sie körperfremde Lebens-<br />

wird durch Bewegung erhöht. Doch nicht<br />

Quelle: www.sportprogesundheit.de<br />

mittel-Hilfsstoffe (E-Nummern)<br />

nur die Zahl der Abwehrzellen nimmt zu,<br />

l Belastungssituation mit Schwermetallen<br />

auch ihre Aktivität. Sport in Massen ist<br />

Hinweis der Redaktion: Die gemachten An-<br />

vermeiden, da diese eine massiv immun-<br />

also «Doping» für Ihr Immunsystem.<br />

gaben basieren auf dem aktuellen wissen-<br />

belastende Wirkung haben und zu In-<br />

Dabei müssen Sie aber nicht über<br />

schaftlichen Erkenntnisstand. Sie ersetzen<br />

fektanfälligkeit und anderen immunolo-<br />

Nacht zum Hochleistungssportler werden.<br />

keine ärztliche Behandlung bzw. fachmän-<br />

gischen Erkrankungen führen können l<br />

Gerade mässiges, aber regelmässiges En-<br />

nische, medizinische Betreuung.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

<br />

I N S E R AT<br />

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<br />

<strong>März</strong> <strong>2010</strong> <strong>Reflexe</strong>


E N T S C H L A C K U N G P R A X I S<br />

24<br />

Entschlackung und<br />

Fettverbrennung<br />

Der Frühling setzt bereits seine<br />

ersten Zeichen und was ist mit<br />

dem Winterspeck? Er sammelt sich<br />

am liebsten am Bauch, an den<br />

Oberschenkeln oder ganz einfach<br />

am ganzen Körper an. Helfen nun<br />

eine der zahlreichen Diäten oder<br />

ein Training im Fitness-Studio oder<br />

ganz einfach mehr Bewegung oder<br />

für die ganz Bequemen ein Pülverchen<br />

zur Reduktion des Appetits?<br />

Es wäre mehr als nur vermessen, wenn<br />

wir Ihnen einfach ein einzig gültiges Rezept<br />

vorschlagen würden. Jedoch eines ist<br />

sicher: Gewichtsreduktion beginnt im<br />

Kopf!<br />

Diäten<br />

Die meisten kommerziell angebotenen<br />

Diäten beruhen auf einer kurzfristigen<br />

Nahrungsreduktion (Kalorienreduktion)<br />

oder auf der Bevorzugung<br />

bestimmter Nährstoffe aus<br />

einer Gruppe. Alle diese Diäten<br />

bergen das Risiko einer nur kurzfristigen<br />

Gewichtsabnahme, da sie nicht<br />

zu einer grundlegenden Ernährungsumstellung<br />

führen, die dauerhaft beibehalten<br />

werden kann. Wird nach der Diät zu der<br />

gewohnten (falschen) Ernährungsweise<br />

zurückgekehrt, kommt es schnell zu neuen<br />

Fettdepots – dem Jojoeffekt.<br />

Light- oder Low-Fat-Produkte<br />

Diese so genannten kalorienreduzierten<br />

Produkte bringen bezüglich Gewichtsreduktion<br />

und Entschlackung gar nichts.<br />

Im Gegenteil, sie «gaukeln» dem Organismus<br />

Fett und Süss vor. Die Verdauungsdrüsen<br />

stellen sich darauf ein. Da Fett oder<br />

Zucker trotz Geschmacksinformationen<br />

fehlen, entwickelt sich Lust auf diese Produkte.<br />

Und der zweite Effekt: Fett- und Zu-<br />

ckermoleküle werden viel rascher im Gewebe<br />

eingelagert. Dies mit der Folge von<br />

Gewichtszunahme, gerade durch Low-Fatund/oder<br />

Light-Produkte!!<br />

Für die meisten Menschen funktionieren<br />

Diäten nicht dauerhaft!<br />

Gross angelegte Studien zeigen, dass<br />

fast unabhängig von der Diätform nur<br />

eine von 200 Personen nach einer Diät ihr<br />

Gewicht halten konnte. Die wohl umfangreichste<br />

Untersuchung, die in Ernährungsfachkreisen<br />

mittlerweile legendäre Göttinger-Studie<br />

mit beinahe 200 Mio. Daten.<br />

zeigte bereits vor ca. 15 Jahren auf, dass<br />

Keller-Kurse für Berufsmasseure<br />

Hier ein Auszug aus unserem umfassenden Kursangebot<br />

Pain Relief Technique Leukotape K<br />

Therapieprinzip gegen (chronische) Schmerzen<br />

Wellness-Massagen<br />

Abhyanga – Ayurvedische Ganzkörpermassage<br />

Lux Lightness – Wohlfühl-Kerzenwachsmassage<br />

Hinema – Energetische Hot Stone Massage<br />

Express Sportmassage<br />

Die richtige Behandlung vor, während und nach einem<br />

Sportanlass<br />

Sling Training und Therapiekonzept<br />

Praktisches Arbeiten am Rumpf und an den Extremitäten<br />

(in den verschiedenen Rehaphasen: postoperativ bis<br />

Sport)<br />

Klassisch Taping<br />

Funktionelle Verbandstechnik<br />

Diverse Therapiemethoden<br />

EFT – Emotionale Freiheit (Kurs 1-3)<br />

Schröpfen – Altbewährte Therapieform<br />

Psychozon-Massage – Fussreflex-Arbeit<br />

Shiatsu – Die Kunst der achtsamen Berührung<br />

Wir bieten Ihnen<br />

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mit langjähriger Praxiserfahrung<br />

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Burgdorf und Dübendorf<br />

Information | Anmeldung<br />

Simon Keller AG<br />

Lyssachstrasse 83<br />

3400 Burgdorf<br />

T 034 420 08 04<br />

kurse@simonkeller.ch<br />

www.simonkeller.ch/weiterbildung<br />

Hauptsitz Burgdorf | 034 420 08 00<br />

Filiale Dübendorf | 044 420 08 00 www.simonkeller.ch<br />

Filiale Echandens | 021 702 40 00


kaum ein nennenswerter Zusammenhang<br />

zwischen Kalorienmenge und Körpergewicht<br />

auszumachen ist.<br />

Durch Diäten (Kalorienreduktion)<br />

wird Stress ausgelöst. Der Körper schaltet<br />

auf ein archaisches Programm: «Achtung<br />

Hungersnot». Denn, wo immer eine Erfahrung<br />

mit Stress verbunden wird, wird sie<br />

stärker gespeichert, als eine positive Erfahrung.<br />

Also gilt immer:<br />

l Das Essen geniessen und nie als etwas<br />

Negatives betrachten.<br />

l Freundschaft mit dem Körper halten.<br />

l Sich immer der grossen Freiheit bewusst<br />

sein, selbst und jederzeit darüber<br />

zu entscheiden, ob Sie etwas essen wollen<br />

oder nicht – ohne Schuldgefühle!<br />

l Alle Speisen als «Darf-Speisen» ansehen.<br />

l Sich bewusst werden, wann man «unnötig»<br />

isst: Ärger, Ängstlichkeit, Langeweile,<br />

Stress, Kummer, Misserfolg, in Gesellschaft,<br />

im Auto oder als Selbstbelohnung.<br />

Entschlacken und Heilfasten<br />

Den Körper entschlacken bedeutet, die<br />

<br />

Stoffwechselproduktion anregen und so<br />

angesammelte Schlacke rascher aus dem<br />

Körper transportieren. Um den Körper von<br />

innen zu entschlacken gibt es verschiedene<br />

ausleitende Verfahren wie: Schwitzkuren,<br />

Rohkost, Abführmittel, Trinkkuren<br />

(z.B. Säfte, Molke) oder auch das Heilfasten.<br />

Ebenso wichtig ist das Ausleiten von<br />

Schlacken über die Haut. Sei dies über<br />

Schröpfen, Wickel oder Schwitzen etc.<br />

Heilfasten ist stets im Rahmen einer<br />

Therapie und dient der Entschlackung,<br />

Entgiftung oder Regeneration von Körper<br />

und Seele. Beim Fasten sinkt der Blutdruck,<br />

der Kreislauf und das Herz werden<br />

entlastet, der Körper wird entwässert und<br />

das Atmen wird leichter. Fasten regt auch<br />

das Immunsystem an. Was bedeutet, dass<br />

Krankheiten, die durch die Ernährung<br />

hervorgerufen werden, positiv beeinflusst<br />

Grund Nr. 7<br />

werden können. Heilfasten sollten jedoch<br />

nur gesunde Menschen.<br />

Der Schüsslersalz-<br />

Entschlackungstipp<br />

Nr. 6 Kalium sulf. D6, Nr. 10 Natrium<br />

sulf. D6, Nr. 22 Calcium carb. D12, Nr. 23<br />

Natrium bicarb. D12<br />

= je vier Tabletten in 300ml heissem Wasser<br />

auflösen, in Flasche füllen und über<br />

den Tag verteilt schluckweise trinken.<br />

Immer wieder ist es ratsam die Vitalität<br />

der Verdauungsorgane (Leber, Darm,<br />

Bauchspeicheldrüse) zu unterstützen.<br />

Hervorragend dazu eigenen sich: Schafgarbentee<br />

oder als Tinktur und eine Kur<br />

mit Löwenzahn als Tinktur.<br />

l<br />

Quelle: Auszugsweise übernommen aus<br />

einem Newsletter der Goloy GmbH, Uster<br />

gute Gründe für Sie, die Mitgliedschaft<br />

10 noch heute zu beantragen!<br />

<strong>vdms</strong> Beratung zur beruflichen Selbständigkeit<br />

l Versicherungen<br />

l Bewilligungen l Lohnempfehlungen<br />

E N T S C H L A C K U N G P R A X I S<br />

25<br />

Optimale Wärmezufuhr und –therapie kombinierbar mit Farblichttherapie<br />

Nutzen Sie ein breites Anwendungsspektrum und zusätzliche Verdienstmöglichkeiten als med. Masseur/in!<br />

Das Prinzip: von der Natur gelernt<br />

In der Natur wird die Wärmestrahlung<br />

der Sonne (= Infrarot) durch die feuchte<br />

Atmosphäre von schädlichen Anteilen<br />

gefiltert. Bei wassergefiltertem<br />

Infrarot-A (wIRA) blendet analog dazu<br />

eine Wasserschicht die hautbelastenden<br />

Anteile eines Infrarotstrahlers aus.<br />

wIRA dringt tiefer in das Gewebe ein.<br />

Bei geringer thermischer Oberflächenbelastung<br />

wird die absorbierte Wärme<br />

durch den Blutstrom rasch verteilt,<br />

ohne das lokalisierte Er- oder Überhitzung<br />

auftreten.<br />

Neues Therapiekonzept mit wIRA<br />

Nur ein geringer Wellenlängenanteil<br />

des Infrarotspektrums kann die Hautoberfläche<br />

durchdringen und ist tiefenwirksam.<br />

Sein therapeutisches Potential<br />

ist allerdings beträchtlich.<br />

Hydrosun stellt diese schonende und<br />

hochwirksame Strahlung mit einem<br />

einzigartigen mobilen Strahler für ein<br />

breites Anwendungsspektrum bereit.<br />

Informieren Sie sich zum neuen Therapiekonzept<br />

mit gefiltertem Infrarot-A.<br />

Ein breites Angebot von Forschungsergebnissen<br />

namhafter Forscher liegt<br />

vor.<br />

Effekte und Indikationen, z.B.:<br />

• Schmerzlinderung<br />

• Entzündungshemmung<br />

• gesteigerte Durchblutung und<br />

Entspannung der Muskulatur<br />

• Regeneration, schnellere<br />

Wundheilung<br />

• Arthrosen<br />

• degenerative Erkrankungen<br />

• chronische rezidivierende<br />

Schmerzsyndrome<br />

• Verletzungen (Wunden, Zerrungen)<br />

• Muskelverspannungen<br />

• Bronchitis<br />

uvm.<br />

Wir informieren Sie gerne mit<br />

Forschungsergebnissen und<br />

Grundlagen zur Behandlung mit<br />

dem hydrosun-Strahler!<br />

SoleVitae Infrarottechnologie GmbH<br />

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26<br />

Allergieprävention<br />

bei Kindern<br />

Angesichts der steigenden Prävalenz<br />

von Allergien bei Kindern<br />

fragen sich viele Eltern, welche<br />

Massnahmen davor schützen<br />

könnten. The Medical Journal (TMJ)<br />

sprach mit Professor Brunello<br />

Wüthrich über den Stellenwert von<br />

Umwelt- und Ernährungsfaktoren,<br />

wie Rauchen und Alkohol in der<br />

Schwangerschaft, das Stillen und<br />

Impfungen für das Atopierisiko.<br />

◗ Interview<br />

mit Prof. Dr. med. Brunello Wüthrich<br />

TMJ: Gibt es bereits Einflüsse in<br />

der Schwangerschaft, die für eine<br />

Allergie des Neugeborenen prädisponieren<br />

können?<br />

Prof. Dr. med. Wüthrich: Es geht ja<br />

hier um die primäre Prävention bei Risikokindern,<br />

d.h., wenn familiär eine Atopiebelastung<br />

vorliegt und insbesondere falls<br />

bereits Geschwister von einer Allergie betroffen<br />

sind. Ausser einem entsprechend<br />

adäquaten Verhalten ohne irgendwelche<br />

Exzesse – was für jede Schwangerschaft<br />

eine Voraussetzung sein sollte – geht es,<br />

bezüglich Allergieprävention für den Neugeborenen,<br />

vor allem um die totale Rauchabstinenz<br />

der Mutter. Der Fötus raucht ja<br />

mit! Es wurde mehrmals nachgewiesen,<br />

dass Neugeborene rauchender Mütter einen<br />

erhöhten Nabelschnur-IgE-Spiegel<br />

aufweisen und diese Kinder später häufiger<br />

an Allergien, wie z.B. Neurodermitis<br />

und Asthma, leiden als Säuglinge nicht<br />

rauchender Mütter. Auch die passive Zigarettenrauchexposition<br />

soll eine Schwangere<br />

unbedingt vermeiden. Passivrauchen ist<br />

ein wichtiger Risikofaktor für ein vermindertes<br />

Lungenwachstum. Säuglinge, deren<br />

Eltern sich in einer Raucherumgebung<br />

aufhalten, haben ein erhöhtes Risiko für<br />

Infektionen der unteren Atemwege und<br />

für Mittelohrentzündungen. Passivrauchen<br />

ist zudem ein wichtiger Risikofaktor<br />

für den plötzlichen Kindstod. Hier wird<br />

vermutet, dass die Reaktion des Säuglings<br />

auf Sauerstoffmangel vermindert und die<br />

Aufwachneigung verzögert wird.<br />

Wie kann man das Allergierisiko<br />

eines Kindes messen?<br />

Eine individuelle Prognose ist immer<br />

schwierig. Früher wurde die Bestimmung<br />

des Nabelschnur-IgE-Spiegels empfohlen,<br />

der ab einem bestimmten Wert mit<br />

dem Auftreten einer späteren allergischen<br />

Manifestation korreliert. Diese Untersuchung<br />

wird aus verschiedenen Gründen<br />

kaum mehr praktiziert. In der Praxis hält<br />

man sich am besten an die Angaben der<br />

Familienanamnese: Bei zwei erstgradigen<br />

Verwandten mit einer atopischen Erkrankung<br />

oder einem erstgradigen Verwandten<br />

mit einer starken atopischen Erkrankung<br />

beträgt das Risiko, eine atopische Krankheit<br />

zu entwickeln, für jedes Kind aus dieser<br />

Ehe etwa 70%. Leidet einer der Eltern<br />

an einer Atopie, beträgt das Risiko etwa<br />

30% und etwa 40%, wenn die Mutter<br />

selbst an einer starken Neurodermitis leidet.<br />

Allerdings muss man berücksichtigen,<br />

dass das Risiko für einen Säugling, ein<br />

atopisches Ekzem zu entwickeln, immer<br />

noch 10-15% beträgt, selbst wenn kein Elternteil<br />

von einer Atopie befallen ist!<br />

Sollte eine stillende Mutter generell<br />

auf bestimmte Lebensmittel<br />

verzichten?<br />

Es können tatsächlich Spuren von aggressiven<br />

allergenen Nahrungsmitteln wie<br />

Kuhmilch, Hühnerei oder Getreide in die<br />

Muttermilch übergehen, wobei ein präventiver<br />

Verzicht auf diese Nahrungsmittel<br />

durch die stillende Mutter von der Gruppe<br />

der pädiatrischen Immunologen und Allergologen<br />

der Schweiz nicht empfohlen<br />

wird. Ich persönlich empfehle der atopischen<br />

Mutter, nicht exzessiv Eier zu konsumieren<br />

und vom Genuss von Erdnüssen<br />

abzusehen. Weitere eingehende diätetische<br />

Einschränkungen sollten allenfalls<br />

bei schweren allergischen Erkrankungen<br />

von Familienmitgliedern individuell mit<br />

dem spezialisierten Pädiater oder Allergologen<br />

diskutiert werden. Erwähnt werden<br />

muss hier auch, dass auch Umgebungsgifte,<br />

wie polychlorierte Biphenyle, die so<br />

genannten PCB, Dioxine, Moschusverbindungen,<br />

Flammschutzmittel und Schwermetalle<br />

in die Muttermilch in relativ geringer<br />

Menge aufgenommen werden können.<br />

Schäden dadurch konnten aber bis anhin<br />

nicht eindeutig nachgewiesen werden.<br />

Wenn nicht gestillt werden kann,<br />

welche Nahrung ist dann für das<br />

Kind am besten?<br />

Falls Stillen in den ersten Stunden oder<br />

Tagen nicht möglich ist, soll der Säugling<br />

trotzdem regelmässig anlegt werden, denn<br />

im Kolostrum, der so genannten Vormilch,<br />

liegt eine hohe Konzentration von Antikörpern<br />

vor. Für die ersten Stunden kann<br />

Tee mit 10-25% Maltodextrinen gefüttert<br />

werden, am idealsten wäre pasteurisierte<br />

Frauenmilch. Keineswegs sollten Vollmilchpräparate<br />

gegeben werden, da diese<br />

erste Milchflasche, die vielleicht von der<br />

Nachthebamme oder Krankenschwester<br />

ohne Kenntnis der Mutter verabreicht wurde,<br />

die ganze Atopieprophylaxe durch eine<br />

frühzeitige Milchsensibilisierung infrage<br />

stellen kann! Muss die Muttermilch beim<br />

Neugeborenen bei medizinischer Indikation<br />

in der ersten Lebenswoche für wenige<br />

Tage ergänzt werden, so soll für diese<br />

kurze Zeit eine hydrolysierte Säuglingsernährung<br />

verwendet werden, desgleichen<br />

wenn die Mutter aus verschiedenen<br />

Gründen definitiv nicht stillen kann. Bei<br />

Neugeborenen und Säuglingen mit erhöh-<br />

<strong>Reflexe</strong> <strong>März</strong> <strong>2010</strong>


tem Atopierisiko, welche nicht oder nur<br />

teilweise gestillt werden, empfehlen skandinavische<br />

Autoren stark hydrolysierte<br />

Säuglingsnahrungen. Von der Verwendung<br />

der Milch anderer Säugetiere wie Ziege,<br />

Schaf oder Pferd und von Sojapräparaten<br />

ist abzuraten, da kein wissenschaftlicher<br />

Hinweis für eine primäre Präventionswirkung<br />

besteht und der nutritive Wert<br />

als ungenügend betrachtet werden muss.<br />

Diese Milchsorten und Sojapräparate sind<br />

ebenfalls allergen.<br />

Manche sagen, dass Probiotika bei<br />

Kindern die Entwicklung von Allergien<br />

verhindern könnten. Ist das so<br />

und welche Probiotika wären das?<br />

Laktobazillus- und Bifidusbakterien<br />

sind die bekanntesten Vertreter dieser Probiotika.<br />

Sie sollen durch eine Optimierung<br />

der Magen-Darm-Flora das menschliche<br />

Immunsystem günstig beeinflussen. Probiotika<br />

sind auch für Säuglinge und Kleinkinder<br />

problemlos zu verabreichen und sicher.<br />

Als Nebenwirkung werden lediglich<br />

die Stühle etwas weicher. Der Einsatz von<br />

Probiotika zur Atopieprävention beruht<br />

auf skandinavischen Studien. Sie zeigten,<br />

dass Kinder, welche zu einem späteren<br />

Zeitpunkt eine atopische Dermatitis entwickeln,<br />

in den ersten Lebenswochen weniger<br />

dieser Laktobazillus- und Bifidusbakterien<br />

im Magen-Darm-Kanal aufweisen<br />

als Kinder ohne spätere Hautprobleme.<br />

In einer finnischen Studie wurde gezeigt,<br />

dass die Gabe von probiotischen<br />

Bakterien bei Neugeborenen das Auftreten<br />

von Neurodermitis um die Hälfte reduzieren<br />

kann. Dabei erhielten sowohl die Mütter<br />

vor der Geburt als auch die Neugeborenen<br />

bis sechs Monate nach der Geburt den<br />

probiotischen Bakterienstamm Lactobacillus<br />

GG. In einem späteren Follow-up der<br />

Studienteilnehmer zeigte sich ein Fortbestehen<br />

dieser Schutzwirkung.<br />

In einer weiteren finnischen Studie<br />

ergaben sich Hinweise darauf, dass Kinder,<br />

deren Mütter kurz vor der Geburt und<br />

während der Stillzeit Nahrungsmittel mit<br />

Laktobazillen einnahmen, weniger häufig<br />

eine atopische Dermatitis entwickelten<br />

als Kinder einer Vergleichsgruppe, welche<br />

ohne diese Zusätze ernährt wurden. Allerdings<br />

wurde diese Studie aus verschiedenen<br />

Gründen stark kritisiert. Damit gibt es<br />

bisher noch keine Beweise für einen allergiepräventiven<br />

Effekt der Probiotika.<br />

In einer finnischen Studie wurde gezeigt, dass die Gabe<br />

von probiotischen Bakterien bei Neugeborenen das Auftreten<br />

von Neurodermitis um die Hälfte reduzieren kann.<br />

Ist Impfen ein Risikofaktor für die<br />

Entwicklung von Allergien?<br />

In Finnland wurden aufgrund von Einträgen<br />

im Krankheitsregister die Krankheitsgeschichten<br />

von über 500’000 jungen<br />

Menschen untersucht. 20’690 hatten in<br />

der Kindheit Masern durchgemacht, weil<br />

sie nicht geimpft worden waren. Nun untersuchte<br />

man, ob die jungen Erwachsenen<br />

vermehrt an Allergien litten. Die nicht<br />

gegen Masern Geimpften hatten als junge<br />

Erwachsene häufiger Neurodermitis, häufiger<br />

Heuschnupfen und häufiger Asthma.<br />

Bei einer im Februar 2007 erschienenen<br />

Studie aus den Niederlanden wurden bei<br />

über 2’800 Kindern ab Geburt bis zum Alter<br />

von sieben Jahren die gleiche Frage gestellt.<br />

Die meisten davon waren, dem holländischen<br />

Impfplan entsprechend, im Alter von<br />

zwei, drei und vier Monaten gegen Diphtherie,<br />

Tetanus, Pertussis, Poliomyelitis<br />

und Hirnhautentzündung geimpft worden.<br />

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Auch bei diesen Kindern aus Holland zeigte<br />

sich überhaupt kein nachteiliger Effekt des<br />

Impfens auf die Entstehung von Allergien.<br />

In einer Studie aus Deutschland, bei<br />

der über 1’300 Kinder mit Geburtsjahr<br />

1990 nachkontrolliert wurden, zeigte sich<br />

sogar ein Trend, wonach diejenigen Kinder,<br />

die besonders komplett geimpft worden<br />

waren, etwas weniger häufig an Asthma<br />

und Neurodermitis litten.<br />

Die Argumente der Impfgegner, dem<br />

Kind die vom BAG empfohlenen Impfungen<br />

wegen des möglichen Risikos einer<br />

späteren Allergie vorzuenthalten, können<br />

nicht wissenschaftlich untermauert werden.<br />

Es handelt sich vielmehr um persönliche<br />

Weltanschauungen.<br />

l<br />

Quelle: Das Interview wurde geführt von Frau<br />

Dr. Renate Bonifer im Auftrag des The Medical<br />

Journal (TMJ); Erstpublikation 2/2009. Das<br />

Interview ist in gekürzter Form wiedergegeben.<br />

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A L L E R G I E P R ÄV E N T I O N P R A X I S<br />

27<br />

I N S E R AT<br />

<strong>März</strong> <strong>2010</strong> <strong>Reflexe</strong>


A K U P U N K T U R P R A X I S<br />

Immunsystem<br />

und Akupunktur<br />

Obwohl die Akupunktur, als Bestandteil der Traditionellen<br />

Chinesischen Medizin (TCM), bereits über 2000<br />

Jahre alt ist, ist der Begriff Immunsystem in der TCM<br />

nicht unbekannt. Zwar wird dieser Begriff in alten<br />

Schriften nie verwendet, doch es finden sich andere Bezeichnungen,<br />

welche sich auf das Immunsystem beziehen.<br />

Vor allem der Begriff ZHENG QI bezieht sich darauf.<br />

◗ Reto Turnell<br />

Ernährung auch auf Bewegungsformen<br />

Immunsystem und erkranken sehr oft an<br />

achten, in denen eine kontrollierte At-<br />

Infekten, vor allem der Atemwege. Hier<br />

28<br />

Im Klassiker SU WEN liest man folgenden<br />

Satz:<br />

mung vorkommt, wie beim TAI JI oder QI<br />

GONG. Diese prophylaktischen Aspekte<br />

zeigt sich der Zusammenhang von Abwehrkraft<br />

(WEI-QI) und der Funktion der<br />

«Wenn das ZHENG-QI stark ist,<br />

kann das XIE-QI nicht in den Körper<br />

eindringen.»<br />

sind sehr wichtig in der TCM. Noch heutzutage<br />

wird in China sehr darauf geachtet.<br />

Man kleidet sich nach den Witterungsumständen,<br />

isst saisonal und weiss, welche<br />

Lunge. Erfolgt nach solchen Infekten keine<br />

vollständige Genesung, wobei der pathogene<br />

Faktor (XIE QI) im Körper verbleibt,<br />

leiden die Patienten oft an Formen des<br />

Kräuter eine gute Gesundheit fördern.<br />

chronischen Müdigkeitssyndromen (CFS).<br />

Als ZHENG-QI bezeichnet man alle<br />

Körperfunktionen und Abwehrstoffe,<br />

welche das Eindringen von äusseren pathogenen<br />

Stoffen (XIE QI) verhindern.<br />

Akupunkturpunkte und das Immunsystem<br />

Wenn aber trotz aller Prophylaxe und<br />

Doch nicht nur eine Schädigung der<br />

Lunge bewirkt ein schwaches Immunsystem.<br />

Auch die Fehlfunktion anderer Organe<br />

kann dazu führen. Schlussendlich kann<br />

Als äussere pathogene Faktoren werden<br />

Vorkehrung das WEI-QI schwach ist, da-<br />

sich das Ganze auch auf den Geist (SHEN)<br />

traditionell äussere Einflüsse wie Wind,<br />

durch pathogene Faktoren eindringen<br />

ausweiten und der Patient bekommt Sym-<br />

Nässe, Kälte oder Hitze bezeichnet. Heut-<br />

können und der Mensch krank wird, hat<br />

ptome wie: Kränklichkeit, Müdigkeit,<br />

zutage werden aber auch Viren oder Bak-<br />

die TCM ein ganzes Repertoire von Metho-<br />

Schwermut, Schlafstörungen, Verdauungs-<br />

terien zu diesen gezählt.<br />

Ein weiterer<br />

den zur Unterstützung der Genesung. Die<br />

probleme, intermittierendes Fieber…<br />

Begriff, welches mit Strukturen des Immunsystems<br />

gleichgesetzt werden kann,<br />

ist das WEI-QI. WEI-QI, als Bestandteil<br />

im Westen wohl bekannteste ist die Akupunktur.<br />

Durch das Nadeln an bestimmten<br />

Akupunkturpunkten wird einerseits<br />

Fall 1 – Frau M.C., 26 Jahre<br />

Frau M.C. leidet seit vier Jahren an<br />

des ZHNEG-QI, bezieht sich auf die äu-<br />

versucht, die schädlichen Einflüsse wieder<br />

Erkältungsanfälligkeit. Ein Auslöser dafür<br />

ssere Abwehrschranke des Körpers. Das<br />

aus dem Körper zu schaffen, andererseits<br />

war nicht bekannt. Jedes Jahr fing sie sich<br />

WEI-QI reguliert die Schweissregulation<br />

wird versucht das ZHENG-QI zu stärken,<br />

im Winter 3-4 Erkältungen ein, die jeweils<br />

über die Haut in dem es die Poren öffnet<br />

damit der Körper den Kampf gegen den<br />

nach dem gleichen Schema abliefen. Wur-<br />

und schliesst, es erwärmt die Haut, sowie<br />

Eindringling gewinnen kann. Mit den<br />

den die Tage kürzer und die Temperaturen<br />

die oberflächlichen Muskeln. Die Grund-<br />

Akupunkturnadeln werden verschiedene<br />

fielen, genügte es, dass die Patientin bei<br />

lage für ein starkes WEI- und ZHENG-QI<br />

Reaktionen im Körper ausgelöst. Durch<br />

Regen joggen ging und sich dabei unter-<br />

ist neben der täglichen Nahrung auch eine<br />

den Einstich werden im Gehirn verschie-<br />

kühlte. Kurz nach dem Joggen litt sie unter<br />

solide Lebensführung mit ausreichendem<br />

dene Neurotransmitter und Hormone<br />

Kälteschauer, verspannten Nackenmus-<br />

Schlaf und genügender Bewegung. Darü-<br />

ausgeschüttet. Zu dem bewirkt die Aku-<br />

keln, welche zu Kopfschmerz führten und<br />

ber hinaus sind gemäss TCM eine starke<br />

punktur eine Erhöhung von Leukozyten<br />

leicht erhöhter Temperatur. Am nächsten<br />

Nierenenergie, als Grundlage von YIN/<br />

im Blut, wodurch die Nadeln positiv auf<br />

Tag fühlte sie sich geschwächt und ver-<br />

YANG und der Grundkonstitution, auch<br />

die Homöostase des Körpers wirken und<br />

spürte Gliederschmerzen. Das Frösteln<br />

eine gute Funktion von Milz und Magen<br />

die Selbstheilungskräfte angeregt werden.<br />

und das leichte Fieber (38.5°) hielten an.<br />

erforderlich, welche die wichtigsten Orga-<br />

Neben der Akupunktur können je nach Si-<br />

Die Kälte schlug ihr auf die Blase und sie<br />

ne für die Verdauung sind. Schlussendlich<br />

tuation auch andere Methoden kombiniert<br />

musste öfter Wasser lösen. Zusätzlich be-<br />

gehört auch eine einwandfreie Lungen-<br />

eingesetzt werden, wie z.B. die Moxibus-<br />

kam sie Schluckprobleme und ein wenig<br />

funktion dazu, da die Lungen die Haut<br />

tion oder das Schröpfen. In schlimmeren<br />

Husten. Trotz dem Frösteln schwitzte sie<br />

und das WEI-QI kontrollieren. Betrachtet<br />

Fällen muss zusätzlich der Einsatz von<br />

wenig. Dieser Zustand hielt normaler-<br />

man diese Zusammenhänge, wird es klar,<br />

chinesischen Kräutern erfolgen. Viele Pa-<br />

weise eine Woche lang an. Auch stieg die<br />

dass die Chinesen neben einer gesunden<br />

tienten leiden unter chronisch schwachem<br />

Temperatur nie über den angegeben Wert.<br />

<strong>Reflexe</strong> <strong>März</strong> <strong>2010</strong>


Die Grundlage für ein starkes WEI- und ZHENG-QI ist neben<br />

der täglichen Nahrung auch eine solide Lebensführung<br />

mit ausreichendem Schlaf und genügender Bewegung.<br />

Die Patientin suchte mich im Januar<br />

2008 auf. Es war der dritte Tag im Stadium<br />

eines akuten Infektes. Ihr Puls war oberflächlich<br />

und die Zunge blass mit wenig<br />

weissem Belag. Meine Diagnose war folgende:<br />

Wind/Kälte-Invasion auf Grund einer<br />

Leere des WEI-QI. Die Patientin erhielt<br />

eine Akupunkturbehandlung mit folgenden<br />

Akupunkturpunkten: LIE QUE (Lu7),<br />

DA ZHUI (DU14), WAI GUAN (3E5) und<br />

ZU SAN LI (Ma36). Zusätzlich wurde auf<br />

den Punkten FENG MEN (Bl12) und FEI<br />

SHU (Bl13) trocken geschröpft. Die Patientin<br />

bekam noch eine Portion der Kräuterrezeptur<br />

GUI ZHI TANG (Cassia-Zimt-<br />

Dekokt) für Zuhause.<br />

Bereits am nächsten Tag rief mich die<br />

Patientin an und teilte mir mit, dass die<br />

meisten Symptome verschwunden waren.<br />

Wir vereinbarten einen Termin in einer<br />

Woche. Nach einer Woche kam die Patientin<br />

genesen von ihrer Erkältung zurück.<br />

Sie hatte immer noch schnell kalt und<br />

fühlte sich müde. In den nächsten vier<br />

Wochen behandelte ich sie zweimal wöchentlich<br />

mit Akupunktur, um ihr WEI-QI<br />

zu stärken und allfälliges XIE QI der letzten<br />

Erkältung auszuleiten. Folgende Punkte<br />

wurden verwendet: TAI YUAN (Lu9),<br />

FEI SHU (Bl13), PI SHU (Bl20), ZU SAN LI<br />

(Ma36) und SHAN ZHONG (Ren17). Zusätzlich<br />

verschrieb ich der Patientin noch<br />

eine modifizierte Version der Kräuterrezeptur<br />

YU PING FENG SAN für die letzten<br />

zwei Wochen der Behandlung. Seit dem<br />

Abschluss der Behandlung hatte Frau M.C<br />

keine Erkältungen mehr.<br />

Fall 2 – Frau K.B., 32 Jahre<br />

Im Frühling 2009 suchte mich Frau<br />

K.B. mit der Diagnose wiederkehrende<br />

Blasenentzündungen auf. Sie litt seit Ende<br />

der Pubertät an dieser Erkrankung. In zwei<br />

Fällen kam es sogar zu einer Nierenbeckenentzündung,<br />

welche aber erfolgreich<br />

mit Antibiotika behandelt wurden. In der<br />

Anamnese stellte sich heraus, dass sie<br />

in der Pubertät sehr oft bauchfreie Mode<br />

trug. Obwohl die Blasenentzündungen<br />

durchschnittlich zweimal jährlich auftraten,<br />

hatte sie oft Reizgefühle an der Blase<br />

und beim Wasserlassen. Diese Symptome<br />

wurden schulmedizinisch abgeklärt und<br />

als Reizblase tituliert. Ihr Allgemeinzustand<br />

bezeichnete die Patientin mit befriedigend.<br />

Sie leidet stets unter allgemeinem<br />

Kältegefühl und dies besonders intensiv<br />

im Unterleib. Teilweise strahlt diese grosse<br />

Kälte bis in die Beine und in den unteren<br />

Rücken aus. Sie trinkt eigentlich nicht besonders<br />

viel, weil sie anschliessend sofort<br />

die Toilette aufsuchen muss. Vor allem<br />

kalte Getränke schlagen ihr unmittelbar<br />

auf die Blase, was ein Ziehen im Unterleib<br />

bewirkt. Aus diesem Grund trinkt sie<br />

heutzutage nur noch warme Getränke.<br />

Ihre Menstruation bezeichnet sie als mühsam.<br />

Vor allem während der Monatsblutung<br />

hat sie tief sitzenden Schmerz in der<br />

Gebärmutter und in der Lendengegend.<br />

Diese Schmerzen lassen nur nach dem<br />

Auflegen einer warmen Bettflasche nach.<br />

Zudem bekommt sie während dieser Zeit<br />

geschwollene Beine.<br />

Die Zunge zeigte einen blassen, geschwollenen<br />

und feuchten Körper. Der Belag<br />

war weiss und wenig schmierig. Der<br />

Puls zeigte sich tief versteckt, schwach,<br />

wenig schlüpfrig und langsam. Die Diagnose<br />

lautete: Leere des Nierenfeuers<br />

(MING MEN) mit Nässeansammlung im<br />

unteren Erwärmer. Da die Frau erstaunlicherweise<br />

keine Verdauungsprobleme<br />

aufwies, wie es bei diesen Mustern oft der<br />

Fall ist, musste auch keine Umstellung der<br />

Ernährung vorgenommen werden. Intuitiv<br />

hatte sie ihre Ess- und Trinkgewohnheiten<br />

in den letzten Jahren zu Gunsten von Nahrungsmittel<br />

mit warmer Thermik umgestellt.<br />

Das Therapieprinzip hiess deshalb,<br />

die Nieren und die Blase zu stärken und<br />

den unteren Erwärmer wieder durchgängig<br />

zu machen. In den ersten Behandlungen<br />

musste gänzlich auf die Akupunktur<br />

verzichtet werden, da die Patientin unter<br />

Grund Nr. 9<br />

Das Beitrittsformular<br />

finden Sie unter<br />

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Wir freuen uns auf Sie!<br />

Nadelängstlichkeit litt. Es wurde deswegen<br />

vor allem mit der Moxibustion (Abbrennen<br />

von Beifusskraut) über Akupunkturpunkten<br />

begonnen. Zusätzlich wurde<br />

mit TUI NA (chin. Heilmassage) am Unterbauch<br />

und im Lendenbereich massiert.<br />

Die Moxazigarren bekam die Patientin mit<br />

nach Hause, um sich selbst die Akupunkturpunkte<br />

zu behandeln. Nach der vierten<br />

Behandlung mit Moxa und TUI NA liess<br />

sich die Patientin auch akupunktieren. Die<br />

Anzahl der Nadeln wurde auf einem Minimum<br />

gehalten. Da das Nieren-YANG gut<br />

auf die Moxatherapie ansprach wurden<br />

nur Punkte zur Unterstützung der Menstruation<br />

genommen. Ich wählte nur SAN<br />

YIN JIAO (Mi6) und DI JI (Mi8) dafür. Für<br />

die Stagnation der Blase waren spezielle<br />

TUI NA-Techniken auf der REN-MAI-Leitbahn<br />

nötig. Zur Unterstützung der Nieren-<br />

Leere bekam die Patientin für 6 Wochen<br />

noch das Dekokt JIN GUI SHEN QI WAN<br />

(Dekokt das die Nieren stärkt) verabreicht.<br />

12 Wochen nach dem Beginn der Behandlung<br />

war die Patientin beschwerdefrei. l<br />

A U T O R<br />

Reto Turnell<br />

MCM, M. Ac., kant. approb. Heilpraktiker,<br />

Master in Chinese Medicine and Acupuncture,<br />

Praxis für Chinesische und Alternative<br />

Medizin, 7000 Chur<br />

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A K U P U N K T U R P R A X I S<br />

29<br />

<strong>März</strong> <strong>2010</strong> <strong>Reflexe</strong>


W E I T E R B I L D U N G 2 010 V E R B A N D<br />

30<br />

Neue Kurse im 2. Quartal <strong>2010</strong><br />

■ Freitag – Samstag, 23. – 24. April und Samstag, 29. Mai <strong>2010</strong><br />

Angststörungen, Panik, Zwänge<br />

Angst tritt im Leben immer wieder auf<br />

und gehört zur normalen Entwicklung<br />

(vgl. etwa das «Fremdeln» im Kleinkindesalter).<br />

Wir alle kennen Angst etwa<br />

vor Krankheit, Trennung oder Einsamkeit.<br />

Furcht vor bestimmten Gefahren kann ein<br />

nützliches Warnsystem sein. – Wann müssen<br />

wir Ängste dagegen als Störung oder<br />

Krankheit betrachten? Wenn Angst nicht<br />

bei bestimmten Anlässen auftritt, sondern<br />

uns dauernd begleitet; wenn störende<br />

körperliche Symptome dazukommen;<br />

und wenn die Betroffenen gehindert werden,<br />

ihre Aufgaben zu erfüllen und/oder<br />

ihre Beziehungen zu pflegen.<br />

Der Bereich der Angststörungen umfasst<br />

Ängste, Phobien, Panik und Zwänge.<br />

Man geht davon aus, dass 15 bis 20% der<br />

Menschen irgendwann in ihrem Leben unter<br />

einer Angststörung leiden. In der Hausarztpraxis<br />

sind ca. 10% betroffen. Epidemiologisch<br />

gesehen ist die Angststörung<br />

als Krankheitsfaktor also relevant, da sie<br />

relativ häufig ist.<br />

Weniger als 50% aller Fälle werden diagnostiziert;<br />

nur ein kleiner Teil wird behandelt,<br />

obschon es sehr gute Behandlungsmöglichkeiten<br />

gibt. Wie kommt das?<br />

● Über Ängste zu sprechen löst oft<br />

Schamgefühle aus, begleitet von der<br />

Befürchtung, als psychiatrisch krank<br />

zu gelten.<br />

● Oft führt das Hervorheben von körperlichen<br />

Beschwerden beim Hausarzt<br />

zu einer einseitig somatischen<br />

Abklärung, während der psychische<br />

Leidensdruck, weil nicht geäussert,<br />

vernachlässigt wird.<br />

● Oft wird die Angststörung übergangen,<br />

wenn sie das normale Funktionieren<br />

im Alltag nicht allzu sehr einschränkt.<br />

Bei spezifischen Phobien (Liftangst,<br />

Angst vor S-Bahn usw.) werden unangenehme<br />

Situationen häufig einfach gemieden,<br />

und dies ohne grössere Einschränkung.<br />

Bei der weit verbreiteten sozialen Phobie<br />

jedoch ist Vermeidung oft nur teilweise<br />

möglich. Irgendwann im Laufe des Lebens<br />

sollte man z.B. einen Vortrag halten oder<br />

eine Sitzung leiten. Das Ereignis kann<br />

schon Wochen oder Tage vorher folgende<br />

Symptome auslösen:<br />

● im somatischen Bereich: Schwindel,<br />

Kopfschmerzen, Herzklopfen, Durchfall,<br />

Harndrang, Zittern, weiche Knie,<br />

Schreckhaftigkeit, Erröten, Erblassen,<br />

Kurzatmigkeit u.a.<br />

● im psychischen Bereich: Angst davor,<br />

die Kontrolle zu verlieren, durchzudrehen,<br />

ohnmächtig zu werden oder<br />

zu sterben; Entfremdungsgefühle,<br />

Konzentrationsschwierigkeiten, Überempfindlichkeit,<br />

Schlafstörungen;<br />

Phantasien von Vermeidung, die je<br />

nach Intensität der Angst in die Tat<br />

umgesetzt werden.<br />

Im Seminar soll das ganze Spektrum<br />

der Angststörungen durchgearbeitet werden.<br />

Ziel ist ein Überblick über diverse<br />

Ängste und Phobien, über Panik, Panikattacken<br />

und Zwänge. Ergänzend sind Fallbeispiele<br />

vorgesehen, ebenso Überlegungen<br />

zum Umgang mit Angststörungen sowie zu<br />

deren Behandlung.<br />

l<br />

Dozentin: Dr.phil. Brigitta Durst Rohrer<br />

Grund Nr. 10<br />

■ Donnerstag, 6. Mai <strong>2010</strong><br />

TCM – Schröpfen<br />

und Gua Sha<br />

Schröpfen und Gua Sha (Schaben) sind<br />

zwei Methoden der Traditionellen Chinesischen<br />

Medizin (TCM). Beide werden bei<br />

Störungen im Bewegungsapparat sowie<br />

bei Erkrankungen der inneren Organe<br />

eingesetzt.<br />

Die Anwendung von Schröpfen und<br />

Gua Sha bewirkt das Auflösen von QI- und<br />

Blutstagnationen sowie eine Entlastung<br />

des Körpers nach äusseren Infekten. Die<br />

Krankheit erzeugenden Stoffe im Körper<br />

werden, aufgrund der Haut öffnenden Wirkung<br />

dieser Techniken, wieder ausgeleitet.<br />

Das Schröpfen besitzt auch in unserer<br />

Kultur in der Heilkunde eine grosse Tradition.<br />

Beim Gua Sha hingegen handelt es sich<br />

um eine rein chinesische Methode. Hier erzielt<br />

man mit einem so genannten Gua-Sha-<br />

Werkzeug, meist aus Büffelhorn, die gleiche<br />

Wirkung wie beim trockenen Schröpfen.<br />

In diesem Kurs wird neben dem trockenen,<br />

unblutigen Schröpfen auch auf das<br />

blutige Schröpfen, sowie auf die Schröpfkopfmassage<br />

eingegangen. Vorkenntnisse<br />

sind nicht nötig und das Gelernte kann<br />

sogleich in die tägliche Praxisarbeit eingebunden<br />

werden.<br />

l<br />

Dozent: Reto Turnell<br />

gute Gründe für Sie, die Mitgliedschaft<br />

10 noch heute zu beantragen!<br />

<strong>vdms</strong> Mitgliedernähe:<br />

Sie sind uns wichtig, Ihre Meinung wird ernst<br />

genommen, Ihre Fragen kompetent beantwortet.<br />

<strong>Reflexe</strong> <strong>März</strong> <strong>2010</strong>


■ Fr, 7. Mai <strong>2010</strong> TCM – Moxibustion (Moxa)<br />

Die Wärmetherapie der Chinesen blickt<br />

auf eine lange Tradition im kühlen Norden<br />

Chinas zurück. Die Schweiz, mit einem<br />

ähnlichen Klima, ist prädestiniert für<br />

diese Methode. Auch in unseren Breitengraden<br />

kommen die so genannten Kälte-<br />

Bi-Syndrome (Rheumatische Erkrankungen)<br />

oft vor.<br />

Diese zeigen sich in Schmerzen, welche<br />

chronisch sind und sich im Herbst und<br />

Winter verschlimmern. Doch nicht nur<br />

diese Erkrankung ist mit dem Moxakraut<br />

erfolgreich zu therapieren, es gehört noch<br />

eine ganze Palette weiterer Krankheiten<br />

dazu. Vor allem bei chronischen Mangelsyndromen,<br />

wie chronischem Durchfall,<br />

Menstruationsschmerzen oder Infektanfälligkeit,<br />

eignet sich diese Methode sehr gut.<br />

■ Mo – Di, 14. – 15. Juni <strong>2010</strong><br />

TCM –<br />

Ohrakupunktur<br />

Die chinesische Ohrakupunktur ist ein<br />

Sondergebiet der chinesischen Akupunktur.<br />

Obwohl erst in den letzten Jahrzehnten<br />

gründlich erforscht, gehen die Ursprünge<br />

bis 2000 Jahre zurück. Genau so<br />

wie die Körperakupunktur, ist die Ohrakupunktur<br />

ein eigenständiges System.<br />

Darum kann es nebst den Theorien der<br />

Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)<br />

auch losgelöst von der TCM als Diagnoseverfahren<br />

eingesetzt und therapeutisch<br />

angewendet werden. Die Ohrakupunktur<br />

lässt sich sehr gut mit anderen Heilmethoden<br />

kombinieren. Ein weiterer Vorteil dieser<br />

Methode ist seine Einfachheit und dass<br />

der Einsatz nur am Ohr selbst erfolgt.<br />

Die Indikation der Ohrakupunktur umfasst<br />

alle Bereiche. Sie kann in akuten und<br />

chronischen Fällen eingesetzt werden. Behandelt<br />

werden sehr oft und erfolgreich Störungen<br />

wie z.B. die akute allergische Rhinitis,<br />

Verdauungsstörungen, Menstruationsschmerzen<br />

sowie Störungen im Bewegungsapparat.<br />

Obwohl dieser Kurs Ohrakupunktur<br />

heisst, wird auch auf den Einsatz ohne<br />

Nadeln, die Ohrmassage sowie den Gebrauch<br />

von Ohrsamen und Ohrmagneten<br />

eingegangen. Nach diesem Kurs sind die<br />

Teilnehmenden in der Lage, das Erlernte<br />

in der täglichen Praxis, mit oder ohne Nadeln,<br />

anzuwenden. Dozent: Reto Turnelll<br />

Die Behandlung mit Moxibustion ist einfach<br />

zu erlernen.<br />

Neben dem Einsatz der bekannten Moxazigarre<br />

(Bild rechts), steht dem Therapeuten<br />

mit dem Moxakistchen, Moxakegel<br />

sowie verschiedenen Moxaunterlagen ein<br />

breites Sortiment zur Verfügung. Bei der<br />

Anwendung der Moxatherapie ist es wichtig<br />

zu beachten, ob es sich um einen Hitze-<br />

oder Kälte-, Fülle- oder Leere-Zustand<br />

handelt. Dies wird mit dem System der<br />

«8 Leitkriterien» (Ba Gang) diagnostiziert.<br />

Dadurch wird eine individuell auf den Patienten<br />

abgestimmte Therapie gewährleistet,<br />

was zu sehr guten Ergebnissen führt.<br />

Für diesen Kurs sind keine Kenntnisse<br />

der Traditionellen Chinesischen Medizin<br />

erforderlich. Dozent: Reto Turnell l<br />

■ Mo – Di, 10. – 11. Mai <strong>2010</strong><br />

Krafttraining mit<br />

dem Thera-Band<br />

Der Kurs Muskeltraining mit dem Thera-<br />

Band vermittelt einen Einblick in die Trainingslehre<br />

und die Sportwissenschaft.<br />

Es können danach massgeschneiderte<br />

Übungsprogramme für Patienten und<br />

Sportler zusammengestellt werden, die<br />

entweder diagnosespezifisch oder sportrelevant<br />

sind.<br />

Die verschiedenen Aspekte von Trainings<br />

und Trainingsmethoden werden beleuchtet<br />

und der Teilnehmer kann sie am<br />

eigenen Leib erfahren. Der Kurs fördert die<br />

Kompetenz zum Erstellen und Instruieren<br />

von Trainingsprogrammen für alle möglichen<br />

Indikationen und Zielsetzungen mit<br />

einem einfachen Mittel, dem Thera-Band.<br />

Die Teilnehmenden lernen, sowohl isolierte<br />

Muskeln als auch ganze Muskelketten<br />

und Bewegungsmuster zu trainieren. l<br />

Dozent: Caius Schmid<br />

■ Freitag, 28. Mai <strong>2010</strong><br />

Kopf- und<br />

Gesichtsschmerzen<br />

Kopfschmerzen gehören, neben den Rückenschmerzen,<br />

zu den häufigsten gesundheitlichen<br />

Beeinträchtigungen. In<br />

Zahlen ausgedrückt: 70% der Schweizer<br />

Bevölkerung leidet anfallsweise an Kopfschmerzen.<br />

Meistens lassen sich die Kopfschmerzen<br />

unserer Patienten in Migräne und/<br />

oder Spannungskopfschmerzen einteilen.<br />

Aus diesem Grund werden diese zwei<br />

Kopfschmerzformen ausführlich besprochen<br />

und konkrete manuelle Behandlungsansätze<br />

gezeigt und geübt.<br />

Kopfschmerzen können auch noch viele<br />

andere Quellen besitzen, wie mir ein Patientenbeispiel<br />

von vorletzter Woche gezeigt hat:<br />

Patientin, 43 jährig, beklagt sich über<br />

sehr starke Nacken- und Kopfschmerzen.<br />

Das MRI und die Röntgenbilder zeigen<br />

eine aktivierte Spondylarthrose der Segmente<br />

C2/3-6/7. Anhand dieses Befundes<br />

hat der Arzt die Diagnose eines Cervico-<br />

Cephales Schmerzsyndrom (Cervicogener<br />

Kopfschmerz) gestellt. Zudem leidet die<br />

Patientin an Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten,<br />

welche sie auf den<br />

schlechten Schlaf wegen ihren Schmerzen<br />

zurückführt. Im Verlauf der Anamnese erwähnte<br />

sie, dass sie in letzter Zeit jeweils<br />

starke Mensblutungen hat.<br />

An welche Krankheiten müssen wir denken?<br />

Ja genau Anämie. Welche Symptome<br />

kann eine Anämie zeigen? Müdigkeit, Leistungsabfall,<br />

Kopfschmerzen, Sehstörungen...<br />

Die Blutentnahme beim Arzt bestätigte<br />

den Verdacht. Da ihre Symptome sehr<br />

stark sind, hat sie sich für eine Eiseninfusion<br />

entschlossen. Jetzt bin ich mal gespannt<br />

was die Kopfschmerzen, Müdigkeit<br />

und Sehstörungen machen.<br />

So werden Sie an diesem Fortbildungstag<br />

lernen, dass neben der Migräne und<br />

Spannungskopfschmerzen noch viele andere<br />

Ursachen für Kopfschmerzen verantwortlich<br />

sein können.<br />

l<br />

Dozent: Toni Schraner<br />

W E I T E R B I L D U N G 2 010 V E R B A N D<br />

31<br />

<strong>März</strong> <strong>2010</strong> <strong>Reflexe</strong>


R Ü C K B L I C K V E R B A N D<br />

32<br />

Reflektorische Atemtherapie nach Schmitt-Brüne<br />

■ Kursbericht vom 26. – 29. Okt. 2009<br />

«...weite durch den Atem...»; «...vom<br />

Wandlungspunkt ...“; «...so vorne wie hinten,<br />

oben wie unten, links wie rechts...»<br />

Als Novum aus dem mannigfaltigen<br />

Kursangebot des <strong>vdms</strong> gab es im Herbst<br />

2009 den ersten Grundkurs in reflektorischer<br />

Atemtherapie. Elf Pioniere absolvierten<br />

diesen ersten Kurs, der uns weitere<br />

Therapiemöglichkeiten öffnete.<br />

In der Reflektorischen Atemtherapie<br />

wird der Behandlungsweg über die Atmung<br />

Rückblick Weiterbildungen<br />

2009<br />

hk. Sehr erfreulich: 2009 konnten wir erneut<br />

die gebuchten Kurstage und somit<br />

auch die Teilnehmerzahlen steigern!<br />

So konnten 124,5 Kurstage – von den<br />

insgesamt 141 geplanten – durchgeführt<br />

werden. Dies sind 19,5 Tage mehr als im<br />

Vorjahr. Dies entspricht total 1'599 gebuchten<br />

Kurstagen, wovon 635 (39,71%) auf<br />

Mitglieder und 964 (60,29%) auf Nicht-<br />

Mitglieder entfallen. Durchschnittlich verzeichneten<br />

wir somit pro Kurstag 12,84<br />

(Vorjahr 13,68) Teilnehmende.<br />

Wichtig ist für uns immer die Zufriedenheit<br />

der Kursbesucher. Am Ende eines<br />

Kurses haben die Teilnehmer die Möglichkeit<br />

uns ein Feedback zum Unterricht und<br />

allgemeinen Punkten zu geben. Dies ist für<br />

uns ein sehr wichtiges Arbeitsinstrument,<br />

um allfällige Schwachstellen zu erkennen.<br />

Gerne möchten wir Ihnen einen Zusammenzug<br />

der «Kursbewertungen» über das<br />

ganze Jahr 2009 präsentieren.<br />

Die nebenstehende Auswertung darf<br />

als sehr repräsentativ bezeichnet werden,<br />

da der Rücklauf der Kursbewertungen bei<br />

78%! lag. Bei über 57% der Teilnehmenden<br />

erhielten wir bei den 13 Beurteilungskriterien<br />

ein sehr gut und knapp 37% gaben<br />

ein gut ab. An dieser Stelle bedanken<br />

wir uns für Ihr Mitmachen, Ihre Ideen und<br />

Anregungen. Gerne setzen wir die zahlreichen<br />

Inputs um.<br />

Ebenfalls bedanken wir uns herzlich<br />

für Ihr Interesse an unseren Kursen, Ihre<br />

Treue zum <strong>vdms</strong> und wir freuen uns auf<br />

des Patienten (in Frequenz, Volumen und<br />

Rhythmus) aufgezeigt. Der Therapeut wird<br />

Beobachter der Atemreaktion bei seinem<br />

Patienten und modelliert dem Behandlungssziel<br />

entsprechend seinen Körper.<br />

Das Therapieziel ist stets die Atemdurchgängigkeit...<br />

so vorne wie hinten,<br />

oben wie unten, links wie rechts.<br />

Als Wandlungspunkt bezeichnete Dr.<br />

Schmitt (Begründer der Therapie) die Stelle<br />

TH 12/L 1. Hier sollte der Atemtransport<br />

von der costo-abdominalen Atembewegung<br />

in die costo-sternale Entfaltung übergehen.<br />

ein Wiedersehen. Ebenfalls schätzen wir<br />

die angenehme Zusammenarbeit mit unseren<br />

Dozenten und bedanken uns für die<br />

fachkompetente Stoffvermittlung. l<br />

1. Entsprach der Kurs Ihren<br />

Erwartungen?<br />

2. Wie war die Qualität der<br />

Seminarunterlagen?<br />

3. Wie war das Verhältnis<br />

Theorie – Praxis?<br />

4. Wie war die Aufteilung<br />

Unterricht – Pausen?<br />

5. Ist das Gelernte für Sie in<br />

der Praxis anwendbar?<br />

6. Wie beurteilen Sie die<br />

Fachkompetenz des<br />

Dozenten?<br />

7. Wie wurde das Stoffgebiet<br />

vermittelt (Klarheit, Verständlichkeit,<br />

Gliederung,..)<br />

8. Wie wurde auf Fragen<br />

und Probleme eingegangen?<br />

9. War das Lerntempo<br />

angemessen?<br />

10. Wie beurteilen Sie die<br />

Ausstattung im Unterrichtsraum?<br />

11. Wie beurteilen Sie die<br />

Ausstattung im Pausenraum?<br />

12. Wie beurteilen Sie die<br />

Kursorganisation?<br />

13. Wie beurteilen Sie die<br />

Begleitung des Kurses<br />

durch das Team vom<br />

Sekretariat?<br />

Danke für<br />

das Interesse<br />

an unseren<br />

Kursen!<br />

Das Ganzheitliche dieser Therapie begeisterte<br />

die Kursbesucher. Die Reflektorische<br />

Atemtherapie bringt nicht nur dem<br />

Zielpublikum Hilfe, sondern wird für jeden<br />

Kursteilnehmenden durch das Erleben<br />

der gezielten Griffe am eigenen Körper<br />

zum wahren Jungbrunnen.<br />

Wir hatten das Glück als Lehrtherapeutin<br />

Bettina Bickel aus München zu erleben.<br />

Sie ist verantwortliche Mitautorin<br />

von der Neuauflage eines entsprechenden<br />

Lehrbuches (siehe REFLEXE Dezember<br />

2009, S. 32). Meisterhaft und mit viel Feingefühl<br />

weihte sie uns in dieses anspruchsvolle<br />

«Kunsthandwerk» ein.<br />

Herzlichen Dank! Ueli Lang<br />

K U R S 2 0 1 0<br />

Weiterer Grundkurs Reflektorische<br />

Atemtherapie nach Schmitt-Brüne:<br />

19. – 22. April <strong>2010</strong><br />

l<br />

<strong>Reflexe</strong> <strong>März</strong> <strong>2010</strong>


SVMM –<br />

Einstimmig für<br />

Übertritt zu <strong>vdms</strong><br />

Am Samstag, 23. Januar <strong>2010</strong>, fand die<br />

ausserordentliche Generalversammlung<br />

des SVMM – Schweizerischer Verband<br />

Medizinischer Masseure, in den Räumlichkeiten<br />

des Partnerverbandes <strong>vdms</strong>,<br />

statt. Der SVMM und der <strong>vdms</strong> gehen<br />

bereits seit Mitte 2009 gemeinsame Verbandswege.<br />

Da die Zusammenarbeit sehr<br />

gut harmonierte, sich viele Synergien<br />

zeigten, hat man beschlossen noch enger<br />

zusammen zu gehen. Deshalb wurde<br />

eine ausserordentliche Generalversammlung<br />

einberufen.<br />

Alle Traktanden wurden von den anwesenden<br />

SVMM Mitglieder einstimmig<br />

gutgeheissen.<br />

Nach einigen, sachlich fundierten Diskussionen<br />

wurde der Antrag des Präsidenten,<br />

Herr Klaus Wagner, einstimmig bestätigt,<br />

dass nun die Kräfte gebündelt werden<br />

können und somit der SVMM in den <strong>vdms</strong><br />

übergehe.<br />

Alle Mitglieder des SVMM werden<br />

herzlich zur offiziellen Generalversammlung<br />

des <strong>vdms</strong>, am Samstag, 27. <strong>März</strong> <strong>2010</strong><br />

eingeladen.<br />

Wir freuen uns auf eine gemeinsame<br />

Zukunft.<br />

l<br />

Einladung Generalversammlung:<br />

Sa, 27. <strong>März</strong> <strong>2010</strong><br />

Wir laden Sie ganz herzlich zu der Generalversammlung<br />

<strong>2010</strong> ein. Neben all den<br />

Verbandsgeschäften stehen «Wahlen» auf<br />

der Traktandenliste sowie die Information<br />

über das Zusammengehen mit dem Partnerverband<br />

SVMM.<br />

Ganz im Thema Zeit, erwartet uns einleitend<br />

ein spannender Fachvortrag. Herr<br />

Dr. med. Simon Feldhaus hält einen Vortrag<br />

zum Thema:<br />

«Der Mensch, die Zeit und die<br />

Geschwindigkeit»<br />

Unsere moderne Gesellschaft ist geprägt<br />

durch Hektik, Stress und Zeitnot.<br />

Wir leben schnell und flexibel und sind<br />

gar nicht mehr bereit auf Dinge zu warten.<br />

Computer müssen jedes Jahr ausgetauscht<br />

werden, da sie sonst zu langsam<br />

sind und den Anforderungen nicht mehr<br />

entsprechen. Autos müssen immer mehr<br />

PS unter der Haube haben und möglichst<br />

hohe Geschwindigkeiten erreichen können,<br />

egal ob dies bei dem zunehmenden<br />

Verkehr überhaupt nutzbar ist. Aber auch<br />

im familiären Alltag sind diese Phänomene<br />

feststellbar: Das Pausenbrot für die<br />

Kinder richten, schnell noch absprechen,<br />

wann der Mann heute Abend am Bahnhof<br />

abgeholt werden muss und nebenbei<br />

laufen noch die Nachrichten im Radio. So<br />

sieht ein ganz normales Frühstück bei vielen<br />

Familien aus.<br />

Zwei, drei Dinge laufen fast immer<br />

gleichzeitig ab. Anstelle von Briefen<br />

schreiben wir Mails und können kaum<br />

fünf Minuten warten ob eine Antwort<br />

kommt.<br />

Geht all das spurlos an uns vorüber?<br />

Ist es nützlich oder gar schädlich? Müssen<br />

wir all dies einfach so hinnehmen oder<br />

wäre es an der Zeit, Dinge zu überdenken<br />

und zu ändern? Zivilisationskrankheiten<br />

spiegeln dieses Tempo wieder (immer<br />

mehr Hitze = Entzündungen...), aber<br />

auch die Natur zeigt es uns (Stürme, Überschwemmungen,<br />

Klimaerwärmung, etc.).<br />

Ziel des Vortrages ist es, die Gefahren<br />

der Geschwindigkeit für die Gesundheit<br />

darzustellen, Folgekrankheiten zu<br />

beschreiben und vor allem Lösungswege<br />

anzubieten. Entdecken wir die Langsamkeit,<br />

wie sie in vielen Kulturen des Ostens<br />

gelebt wird und verbinden wir diese mit<br />

den Anforderungen des modernen Lebens.<br />

Der Vorstand freut sich auf eine interessante<br />

Generalversammlung, spannende<br />

Begegnungen und angeregte Diskussionen<br />

am Samstag, 27. <strong>März</strong> <strong>2010</strong>.<br />

P R O G R A M M G V<br />

Wir<br />

freuen<br />

uns auf<br />

Sie!<br />

ab 10.00 Uhr Begrüssungskaffee für<br />

Mitglieder und Gäste<br />

ab 10.30 Uhr Referat Dr. med. Simon<br />

Feldhaus<br />

(Gäste sind herzlich willkommen)<br />

ab 12.00 Uhr Apéro und anschliesssende<br />

Verabschiedung der Gäste<br />

ab 12.45 Uhr Generalversammlung für Mitglieder<br />

und die, die es werden wollen<br />

Im Anschluss an die GV trifft man sich<br />

zu einem lockeren Smalltalk bei<br />

Kaffee und Kuchen.<br />

Ihre Anmeldung erreicht uns<br />

per E-Mail: info@<strong>vdms</strong>.ch<br />

oder per Fax 062 823 06 22 l<br />

E I N L A D U N G G V V E R B A N D<br />

33<br />

<strong>März</strong> <strong>2010</strong> <strong>Reflexe</strong>


N A C H R I C H T E N V E R B A N D<br />

34<br />

■ Beruftspolitik: Versicherungen<br />

ASSURE4YOU – Krankenkasseninformationen<br />

für die Praxis<br />

Aufrechterhaltung der<br />

eduQua-Zertifizierung<br />

Die vom <strong>vdms</strong> eingereichten Unterlagen<br />

zur Selbstevaluation entsprechen formal<br />

und inhaltlich den Forderungen der edu-<br />

Qua. Damit bleibt das eduQua Zertifikat<br />

um ein weiteres Jahr gültig.<br />

Einige Kommentarauszüge von Ruedi<br />

Happle, Leitender Auditor:<br />

● Die beschriebenen Änderungen für<br />

Struktur und Angebot zeigen auf, dass<br />

der <strong>vdms</strong> bemüht ist, für seine Mitglieder<br />

und Kunden das Angebot stetig zu<br />

optimieren und die Dienstleistungen<br />

auszubauen und effizienter zu gestalten.<br />

● Ein Zeit- und Ablaufplan listet die geplanten<br />

Entwicklungsschritte auf und<br />

zeigt auch den Erledigungsgrad. Tolles<br />

Werkzeug.<br />

● Pädagogische Leitziele wurden formuliert,<br />

beziehungsweise überarbeitet.<br />

mindCards<br />

Schüssler-Salze<br />

Unser Präsident Jo Marty hat zusammen<br />

mit Margrit Müller-Frahling «Mindmaps»<br />

über die Schüsslersalze angefertigt. Die<br />

Übersichtstabellen in Jasskarten-Grösse<br />

enthalten in gut verständlicher Form die<br />

wichtigsten Aspekte der Schüssler-Salze.<br />

Auf der Rückseite sind viele wertvolle<br />

Tipps zur praktischen Anwendung. Insgesamt<br />

fliessen über 30 Jahre Erfahrung der<br />

beiden Autoren in die übersichtlich gestal-<br />

Schon seit längerem berät der <strong>vdms</strong> seine<br />

Mitglieder in Versicherungsfragen. Seit<br />

dem 1. Januar <strong>2010</strong> bietet der <strong>vdms</strong> eine<br />

sehr praktische aktuelle Tabelle, die auf<br />

einem Blick folgende Fragen beantworten<br />

kann:<br />

● Welche Krankenkasse anerkennt welche<br />

Methoden der medizinischen Massage<br />

(inkl. Methodennummer)?<br />

● Welche Leistungen (Deckung, Selbstbehalt,<br />

Prävention) werden von welcher<br />

Krankenkassen bei welchem Versicherungsprodukt<br />

bezahlt?<br />

Wer <strong>vdms</strong> Mitglied ist, kann auch zusätzliche<br />

Informationen im geschützten<br />

Bereich der Internetseite www.<strong>vdms</strong>.ch<br />

(Leitfaden, Fragebogen) herunterladen.<br />

<strong>vdms</strong> Mitglieder bekommen die Liste kostenlos,<br />

Nicht-Mitglieder können die Liste<br />

(A4-Format) für Fr. 20.00 bestellen (Tel.<br />

062 823 02 70 oder info@<strong>vdms</strong>.ch) l<br />

● Ein Evaluationskonzept wurde ausgearbeitet.<br />

● Neue Lehrpersonen wurden verpflichtet,<br />

welche ihre fachliche und pädagogische<br />

Qualifikation dokumentieren.<br />

Herr Happle begrüsst die unternommenen<br />

Schritte und wünscht dem <strong>vdms</strong><br />

weiterhin viel Erfolg.<br />

l<br />

EMR<br />

Bitte beachten Sie, dass die Registrierungsgesuchsformulare,<br />

Reglemente, Richtlinien<br />

und die Methodenliste längstens bis<br />

am 31. Dezember des jeweiligen Jahres<br />

gültig sind. Die aktuellen Daten können Sie<br />

jederzeit unter www.emr.ch nachlesen.<br />

Neu ab 1.1.<strong>2010</strong>: Das EMR stellt das<br />

Registrierungsgesuchsformular auch auf<br />

Italienisch zu Verfügung.<br />

l<br />

teten Karten. Die Karten sind für <strong>vdms</strong><br />

Mitglieder für Fr. 16.00 und für Nicht-<br />

Mitglieder für Fr. 20.00 über den <strong>vdms</strong> zu<br />

beziehen.<br />

l<br />

■ Projekt KK-Infoblatt<br />

Jasmine Hügli<br />

23 Jahre alt. Jusstudentin<br />

im 6. Semester<br />

an der Universität<br />

Luzern, wohnhaft in<br />

Luzern.<br />

Ich hatte die Gelegenheit, zusammen mit<br />

Frau Paola Giannini Sidler, für den <strong>vdms</strong><br />

ein Informationsblatt zusammenzustellen,<br />

welches die komplementärmedizinischen<br />

Leistungen der grössten Krankenkassen<br />

auflistet. Es war spannend zu<br />

sehen, was es für erhebliche Leistungsunterschiede<br />

zwischen den Krankenkassen<br />

gibt. Mein juristischer Hintergrund erleichterte<br />

es mir, mich im Normen-Dschungel<br />

der Krankenkassen zurechtzufinden. Für<br />

diese Arbeit konnte ich von zu Hause aus<br />

arbeiten und somit nebenbei noch die<br />

Vorlesungen an der Uni besuchen. Die Arbeit<br />

für den <strong>vdms</strong> hat mein Wissen über<br />

Krankenkassen erweitert. Dank der hohen<br />

Flexibilität der Arbeitseinteilung und der<br />

Nähe zur Rechtswissenschaft, der perfekte<br />

Studentenjob für mich!<br />

l<br />

■ Ein Jahr beim <strong>vdms</strong><br />

Julia Nick<br />

Jusstudentin im 3.<br />

Semester, wohnhaft<br />

in Ennetbürgen NW<br />

Hobbys: Geräteturnen,<br />

Lesen, Training geben<br />

Mein Traum: Möglichst viel zu reisen<br />

und so andere Länder und Kulturen<br />

kennen lernen<br />

Schon bald arbeite ich seit einem Jahr<br />

beim <strong>vdms</strong>. Zu diesem Anlass wurde ich gebeten,<br />

einen kurzen Rückblick zu verfassen.<br />

Meine Hauptaufgabe beim Verband<br />

besteht darin, Informationsblätter zu erstellen,<br />

welche die Voraussetzungen zur<br />

selbständigen Tätigkeit der medizinischen<br />

Masseure in den verschiedenen Kantonen<br />

aufzeigen. Als Jusstudentin interessiert<br />

mich, wie ein Regelungsgegenstand von<br />

den Kantonen ganz unterschiedlich ausgestaltet<br />

wird. Das Spektrum reicht von gar<br />

keiner Regelung bis zu mehreren Gesetzesartikeln,<br />

die speziell für die medizinischen<br />

Masseure zugeschnitten sind.<br />

Mich wundert es, wie sich die Normen<br />

in der Zukunft entwickeln werden und ob<br />

eine Vereinheitlichung aufgrund der neuen<br />

Berufspolitik erfolgen wird. l<br />

<strong>Reflexe</strong> <strong>März</strong> <strong>2010</strong>


Fort- & Weiterbildungen <strong>vdms</strong> 2. Quartal <strong>2010</strong><br />

■ 12. - 15. <strong>März</strong><br />

Integrative Craniosacraltherapie<br />

(Teil 1B)<br />

■ 18. <strong>März</strong><br />

Dermatologie für Masseure<br />

■ 19. - 20. <strong>März</strong><br />

Triggerpunkt-Therapie (TP), Teil 1<br />

(Grundkurs)<br />

■ 20. <strong>März</strong><br />

Augentraining<br />

■ 22. - 23. <strong>März</strong><br />

Touch for Health (TfH 1) – Kinesiologie<br />

(Grundkurs)<br />

■ 25. -26. <strong>März</strong><br />

Schädelakupunktur nach Yamamoto<br />

(Grundkurs)<br />

■ 28. - 29. <strong>März</strong><br />

Wirbelsäulentherapie nach Dorn und<br />

Breuss-Massage (Grundkurs)<br />

■ 31. <strong>März</strong> - 1. April<br />

Beckenboden – Stabilität aus der Mitte,<br />

Teil 2<br />

■ 9. - 10. April<br />

Stickmassage mit dem Deuserstäbchen<br />

■ 12. - 13. April<br />

Biomechanik und Behandlung der<br />

unteren Extremität<br />

■ 16. - 17. April<br />

Triggerpunkt-Therapie (TP), Teil 3<br />

■ 17. April<br />

Mit Mentaltraining zum persönlichen<br />

Erfolg (Basis 1)<br />

■ 19. - 22. April<br />

Reflektorische Atemtherapie (RAT ® )<br />

nach Schmitt-Brüne (Grundkurs)<br />

■ 23. - 25. April<br />

Integrative Craniosacral Therapie<br />

(Grundkurs)<br />

■ 23. -24. April<br />

Angststörungen - Panik - Zwänge<br />

■ 26. April<br />

TCM – Einführungs- u. Grundlagenkurs<br />

■ 27. April<br />

Tui Na – Grundgriffe und Grundtechniken<br />

■ 29. - 30. April<br />

Differenzierungen im Beweglichkeitstraining<br />

Dezember 2009 <strong>Reflexe</strong><br />

■ 3. Mai<br />

Gemmotherapie Einführung<br />

■ 6. Mai<br />

TCM – Schröpfen und Gua Sha<br />

■ 7. Mai<br />

TCM - Moxibustion<br />

LINKS<br />

Immunologie<br />

www.immuntherapie.com<br />

www.klinikum-karlsruhe.com<br />

www.uniklinik-freiburg.de<br />

www.bag.admin.ch/transplantation<br />

Autoimmunerkrankung<br />

Schweizerische Lupus erythematodes<br />

Vereinigung, www.slev.ch<br />

www.rheumaliga.ch<br />

Schweiz. Neurodermitis Stiftung:<br />

www.sns.ch<br />

Asthma: Prävention und<br />

Behandlung<br />

www.lungenliga.ch<br />

Kreuzallergien<br />

www.gesund-durch-essen.ch<br />

www.dr-walser.ch<br />

www.sportprogesundheit.de<br />

Lebendtransplantation<br />

www.swisstransplant.org<br />

Weitere Kurse unter<br />

www.<strong>vdms</strong>.ch<br />

■ 10. - 11. Mai<br />

Krafttraining mit dem Thera-Band<br />

■ 14. - 15. Mai<br />

Dynamische Wirbelsäulentherapie nach<br />

Popp (DWP) – Intensivkurs<br />

■ 19. Mai<br />

Spiraldynamik® Achterbewegungen<br />

■ 19. Mai<br />

Beckenboden Stabilität aus der Mitte,<br />

Teil 3 (Praxistag)<br />

WICHTIGE INFOS<br />

Anmeldeschluss für sämtliche Kurse:<br />

4 Wochen vor Kursbeginn. Die Anmeldungen<br />

werden nach Anmeldeeingang berücksichtigt.<br />

Die Detailbeschreibung ist in der Weiterbildungsbroschüre<br />

<strong>2010</strong> und auf der <strong>vdms</strong>-<br />

Website www.<strong>vdms</strong>.ch ersichtlich.<br />

Ich wünsche: Kostenlose Probenummer <strong>Reflexe</strong> Jahres-Abo <strong>Reflexe</strong> (Fr. 50.–)<br />

Fort- und Weiterbildungsbroschüre <strong>2010</strong>; Anzahl Expl. ____<br />

Ich bin: Med. Masseur FA Physiotherapeut<br />

Andere, nämlich _________________________________________________<br />

Mitglied von _____________________________________________________<br />

Ich wünsche die Insertionsbedingungen<br />

Zusatzkurse<br />

Wir können Ihnen folgende Zusatzdaten<br />

mit Topreferenten anbieten:<br />

■ Mo, 26. April <strong>2010</strong><br />

TCM Einführung- und Grundlagenkurs<br />

mit Reto Turnell<br />

■ Di, 27. April <strong>2010</strong><br />

Tui Na – Grundgriffe und Grundtechniken<br />

mit Reto Turnell<br />

■ Mo-Di, 23. – 24. August <strong>2010</strong><br />

Tui Na – Behandlung Rücken und<br />

Becken mit Reto Turnell<br />

■ So, 26. September <strong>2010</strong><br />

Refresher Anatomie des Bewegungsapparates<br />

Wirbelsäule<br />

mit Thomas Braatz<br />

■ So, 14. November <strong>2010</strong><br />

Dysfunktion des zervikothorakalen<br />

Übergangs mit Birgitt Wilhelm<br />

■ Di, 23. November <strong>2010</strong><br />

Biomechanik ISG Vertiefungstag<br />

mit Caius Schmid<br />

■ So-Mo, 31. Oktober – 1. November <strong>2010</strong><br />

Koordinationstraining – vom Geheimtipp<br />

zum Renner! mit Derk Welmers<br />

■ Mi- Do, 3. – 4. November <strong>2010</strong><br />

Biomechanik und Behandlung ISG<br />

mit Caius Schmid<br />

Ich bin an einer Mitgliedschaft interessiert. Bitte senden Sie mir Ihre Unterlagen:<br />

Firma: _____________________________ Name, Vorname: _______________________________<br />

Strasse: ____________________________ PLZ, Ort: ______________________________________<br />

Telefon: ____________________________ Fax: ___________________________________________<br />

E-Mail: ____________________________________________________________________________<br />

Ort, Datum: __________________________________ Unterschrift: __________________________<br />

Einsenden an: <strong>vdms</strong>, Schachenallee 29, 5000 Aarau; Faxen an: 062 823 06 22<br />

A G E N DA 2 010 V E R B A N D<br />

35<br />

✁<br />

T A L O N


Global Diagnostics<br />

Eine Messung mit<br />

dauert keine 10 Minuten – die Ergebnisse<br />

könnten so interessant sein, dass Sie<br />

darüber die Zeit vergessen.<br />

Weniger als 10 Min. braucht<br />

das neue Global Diagnostics<br />

für die präzise Messung und<br />

Auswertung von über 550<br />

verschiedenen Messobjekten<br />

des Körpers.<br />

Die Vorteile einer gründlichen<br />

energetischen Messung stehen<br />

Ihnen nun innerhalb kürzester Zeit<br />

zur Verfügung. Sie erhalten eine<br />

solide Grundlage für Ihre weitere<br />

therapeutische Vorgehensweise.<br />

Alle Messergebnisse (Systeme,<br />

Funktionen, Organe usw.) werden<br />

sofort bildlich auf dem Computer<br />

dargestellt.<br />

Der Messvorgang ist einfach durchzuführen<br />

– er kann auch Ihrem<br />

Praxispersonal übertragen werden.<br />

Die Messung mit Global Diagnostics<br />

erfolgt auf exakter wissenschaftlicher<br />

Grundlage. Nach automatischer<br />

E-Smog-Messung, um äußere Störeinflüsse<br />

auszuschliessen, folgen<br />

mehr als 100 Mio. Einzelmessungen<br />

des Körpers – anschliessend werden<br />

alle Messungen wiederholt, um die<br />

Ergebnisse zu verifizieren.<br />

Zusätzlich kann die energetische<br />

Reaktion auf digitalisierte Substanzspektren<br />

(Allergene, Nosoden,<br />

Allopathika usw.) erfasst und dokumentiert<br />

werden.<br />

Das Global Diagnostics ist gemäss<br />

dem Medizinproduktegesetz für<br />

die Anwendung am Patienten<br />

zugelassen (CE-zertifiziert).<br />

Die Zeit ist reif für einen neuen<br />

Weg in Diagnose und Therapie.<br />

Bei Patienten macht sich eine gewisse<br />

„Pharmamüdigkeit“ bemerkbar<br />

– viele beginnen sich eigenverantwortlich<br />

nach neuen Therapien<br />

umzusehen.<br />

Zusammen mit der Kostenexplosion<br />

im allgemeinen Gesundheitswesen<br />

ergeben sich daraus vermehrte<br />

Chancen für die ganzheitliche Medizin.<br />

Das Global Diagnostics ist die<br />

Antwort auf diese Entwicklung.<br />

Die Zeit ist reif für einen neuen Weg<br />

bei der Unterstützung von Diagnose<br />

und Therapie durch jederzeit reproduzierbare<br />

und von der Person des<br />

Therapeuten unbeeinflusste energetische<br />

Messungen.<br />

Wir zeigen Ihnen, wie Sie das<br />

Global Diagnostics erfolgreich in<br />

Ihrer Praxis einsetzen können.<br />

Sprechen Sie mit uns.<br />

Rufen Sie uns an oder senden<br />

Sie ein Fax bzw. eine E-Mail.<br />

VITATEC<br />

Medizintechnik GmbH<br />

Zugerstrasse 70, CH-6340 Baar<br />

Tel: +41(0)41 / 766 01 70<br />

Fax: +41(0)41 / 766 01 74<br />

schweiz@vitatec.com<br />

www.vitatec.com

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