Forschungsprojekt - wiener wohnbau forschung
Forschungsprojekt - wiener wohnbau forschung
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Realisierung von Wohnbauten in seinen unterschiedlichsten Facetten zwei Dekaden<br />
zurückreicht, meinte hingegen noch vor wenigen Jahren: „Was den wirklichen Bedarf<br />
betrifft, funktionieren die feinen Sensoren der Verantwortlichen nicht mehr. Ich<br />
beobachte seit Jahren den enormen Anstieg der qualitativen Anforderungen an den<br />
Wohnbau, die sich nicht mehr mit dem üblichen Standard des Gemeindebaus<br />
abdecken lassen.“ 60<br />
Die Entwicklung scheint sich heute an einem Wendepunkt zu befinden. Man<br />
kann – neben dem Schulbau oder auch der langen Tradition hervorragender Lokale<br />
und Geschäfte in Wien – durchaus von einer neuen, forcierten Entwicklung des<br />
Wohnbaus sprechen. Der Druck, der aufgrund einer immer wieder in die Diskussion<br />
gebrachten Wohlstandsnachfrage entsteht, mag ein Grund dafür sein. Auf der<br />
anderen Seite gibt es das explizite Engagement von Architekten sowie die<br />
Architekturentwicklung insgesamt, die immer mehr an Dynamik gewinnt. Auf die<br />
Frage, ob die Rahmenbedingungen für den Wohnbau generell reformiert gehörten,<br />
meinte Stelzhammer vor wenigen Jahren: „Sicher. Durch die intensive Arbeit, die<br />
Architekten in ihre Projekte investieren, geschieht das indirekt zwar laufend, aber es<br />
ist mühsam.“ 61 Die Architekten sind am aktuell gestiegenen Stellenwert des<br />
Wohnbaus direkt beteiligt, wobei einige Beispiele der unmittelbaren Gegenwart, die<br />
beinahe experimentellen Charakter haben und über das durchschnittliche Niveau<br />
weit hinausragen, angeführt seien. 62 Ein Manko der Publikationen ist wie bereits<br />
erwähnt, dass öffentliche Förderungen der Wohnbauten oft nicht ausgewiesen<br />
werden.<br />
Das Büro Delugan_Meissl führt in seiner zweibändigen Werkpublikation<br />
anschaulich vor Augen, dass das Thema Wohnbau in ein Gesamtwerk respektive<br />
eine Gesamtentwicklung eingebettet ist. 63 Diese birgt einen umfassenden<br />
architektonischen Anspruch in sich und umfasst eben „alles“, somit auch den<br />
Wohnbau vom kleinen bis zum ganz großen Maßstab. Dieser Anspruch wird auch<br />
auf zwei jüngste Bauten umgelegt, einen Wohnbau am Paltramplatz, 1100 Wien,<br />
2002 (geförderter Miet<strong>wohnbau</strong>) und ein Stadthaus in der Wimbergergasse, 1070<br />
Wien, 2001 (gefördertes Eigentum nach § 15; bei Anlegerwohnungen wurde die<br />
60 Die Divergenz des Wohnbaus. Walter Stelzhammer im Gespräch mit Margit Ulama. In: architektur aktuell<br />
215/1998, S. 115<br />
61 Ebenda, S. 120-121<br />
62 Es muss hier natürlich erwähnt werden, dass im Rahmen dieses Forschungsberichtes die Entwicklung nicht<br />
umfassend, sondern nur exemplarisch betrachtet werden kann.<br />
63 Robert Temel, Delugan_Meissl 2. Konzepte. Projekte. Bauten. Buch 1. Basel, Boston, Berlin 2001<br />
Liesbeth Waechter-Böhm, Delugan_Meissl 2. Konzepte. Projekte. Bauten. Buch 2. Basel, Boston, Berlin 2001<br />
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