Vater unser - Jugendliche beten

Jugendliche beten …
Gruppenstundenentwurf zum Grundgebet „Vater unser“
Ziel: persönliche Auseinandersetzung mit dem „Vater unser“
Alter: ab 14 Jahren
Gruppe: Gesamtgruppe, Kleingruppe, Einzelarbeit
Zeit: ca. 1,5 Stunden
Material: „Vater unser“ - Plakat, Zettel, Stifte, Plakat, Klebe, ruhige Musik
Einleitung:
Das „Vater unser“ ist das bekannteste Gebet des Christentums. Der Wortlaut des Gebetes wird
direkt auf Jesus zurückgeführt, weshalb es auch das „Gebet des Herrn“ genannt wird. Im Neuen
Testament (NT) lehrt Jesus seine Jünger mit den Worten des „Vater unser“ zu beten (Mt 6,9-13 und
Lk 11, 2-4). Schon früh hatte das „Vater unser“ seinen Platz im privaten Gebet der ersten Christen
und innerhalb der Liturgie der ersten Gemeinden.
Diese Gruppenstundengestaltung möchte einladen, dem Jahrhunderte alten Text etwas näher zu
kommen und ihn in Verbindung zu setzen mit dem eigenen, ganz persönlichen Glauben heute.
1. Teil: Spiel „Sender – Störer – Empfänger“
Ziel: Verständnis, Sensibilisierung
Gruppe: Gesamtgruppe, mind. 9 Spieler
Zeit: 15 Minuten
Material: –
Ort: großer Raum oder draußen
Es gibt drei Gruppen: Sender, Störer und Empfänger, die sich jeweils in einer Reihe mit einem
Abstand von mind. 5 Metern aufstellen. Die Sender überlegen sich einen Schlachtruf, den sie den
Empfängern senden möchten. Bei der Übertragung werden sie von den Störern durch lautes Brüllen
daran gehindert. wenn die Empfänger den Schlachtruf verstanden haben, werden die Positionen
gewechselt. Der Spielleiter kann die jeweiligen Übertragungszeiten messen.
2. Teil: Das „Vater unser“ – 2000 Jahre alt und immer noch aktuell?
Ziel: „Vater unser“ bewusst wahrnehmen, Austausch
Gruppe: Gesamtgruppe, Einzelarbeit
Zeit: 30 Minuten
Material: Plakat mit „Vater unser“, Kopien mit „Vater unser“, Stifte/Textmarker
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Jugendliche beten …
Wie bei dem Schreispiel kann es auch beim Beten Störungen geben. Die müssen nicht immer so
laut sein, sondern können auch ganz leise daherkommen, z.B. in der Sprache. Das „Vater unser“
ist, wie bereits gehört, ein sehr altes Gebet. Verstehen wir heute, 2000 Jahre später, die Sprache
des Gebetes?
Das „Vater unser“ wird für alle gut sichtbar groß kopiert und in die Mitte gelegt; außerdem bekommt
jeder TN eine Kopie. Zuerst wird der Text gemeinsam laut gelesen. Anschließend hat jeder
Zeit, den Text noch einmal in Ruhe anzuschauen. Jeder TN markiert die Stellen im Text, die ihm
besonders auffallen:
Textpassagen, denen zugestimmt wird, werden am Rand mit ! markiert,
Sätze die unverstanden oder unklar sind erhalten ein? und
Aussagen, die Widerstand hervorrufen oder nur schwer mit der eigenen Meinung zusammenpassen,
werden mit ~ gekennzeichnet.
Anschließend stellen die Gruppenmitglieder abwechselnd vor, was ihnen am Text aufgefallen ist
und kommen darüber ins Gespräch.
Dabei muss der Gruppenleiter nicht der allwissende Antwortgeber auf die Fragen zum „Vater unser“
sein, vielmehr geht es um einen jeweils persönlichen Zugang. Offengebliebene Fragen können
dennoch gesammelt und bis zur nächsten Gruppenstunde z.B. mit dem Pfarrer, dem Pastoralreferenten
oder dem Religionslehrer geklärt werden.
3. Teil: Das „Vater unser“ – mal in unserer Sprache
Ziel: „Vater unser“ bewusst wahrnehmen, Austausch
Gruppe: Gesamtgruppe, Kleingruppen
Zeit: 30 Minuten
Material: Kopien der Tabelle, Stifte, Musik
Nach der Auseinandersetzung mit dem Inhalt und dem Sinn des Gebetstextes, soll dieser nun kreativ
bearbeitet werden. Dazu bilden sich Kleingruppen, in denen für jede Zeile in der Tabelle jeweils
eine moderne Übersetzung gesucht wird, die den Sinn und den Inhalt möglichst nicht verändert.
Nach ca. 15 Minuten versammeln sich wieder alle um das große „Vater unser“ – Plakat und stellen
sich gegenseitig ihre Gebetstexte vor und geben Stellungnahmen zu den Texten ab. Im Anschluss
werden die Texte rund um den biblischen Text auf das Plakat geklebt.
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Jugendliche beten …
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die
Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
4. Teil: Abschlussgebet
Auf der einen Seite ist es gut, in seiner eigenen Sprache zu beten. Auf der anderen Seite brauchen
wir überlieferte Gebete, die es uns ermöglichen, gemeinsam zu beten. Daher beten wir zum Abschluss
dieser Gruppenstunde gemeinsam das „Vater unser“ so, wie Jesus es seinen Jüngern – und
damit auch uns – beigebracht hat: „Vater unser im Himmel ...“
Tipps:
Das Plakat kann in Rücksprache mit dem Pfarrer in der Kirche oder im Schaukasten der
Gemeinde präsentiert werden.
Die selbst geschriebenen Gebete können per mail an info@jugendliche-beten.de auf der
Internetseite www.jugendliche-beten.de veröffentlicht werden.
Dort sind weitere Tipps rund um das Thema Beten und Gebete von anderen Jugendlichen zu
finden.
Christian Wacker
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