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Geschichte des Armenwesens von Gersau - Gersau 2014

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Am 3. Jul 1820 wurde eine Schrift der Fremdencommission unseres Kantons<br />

vom 27. Mai vorgelesen, welcher das Concordat über die Heimatlosen <strong>von</strong><br />

Seite der hohen Tagsatzung beigefügt war. Die Obrigkeit fand, das wir in<br />

unserem Bezirke nur zwei derartige Personen haben, nämlich<br />

1. Melchior Koller, vulgo Häfeli-Melk, u.<br />

2. Marzell Götsch, der unter dem 3. Schweizerregiment in Frankreich<br />

gestanden und im Frühling dieses Jahres aus der Gefangenschaft in<br />

Russland hierher gekommen ist.<br />

Über diese soll der verlangte Untersuch angestellt und dann Bericht geben<br />

werden.<br />

Zufolge eines Schreibens <strong>von</strong> der Kant. Kanzley vom 18. November 1821<br />

worin die traurige Lage u. äusserste Verlassenheit der nach Brasilien<br />

ausgewanderten Schweizer Kolonisten geschildert wird, und um eine<br />

Unterstützung angesucht, wird erkennt: Dass <strong>von</strong> dieser betrübten Notiz eine<br />

Auskündung am nächsten Sonntag geschehen und am zukünftigen darauf der<br />

Kirche ein Opfer aufgenommen werden soll.<br />

Eine große Zahl der Dorfbewohner befand sich seit alten Zeiten einen<br />

beträchtlichen teil <strong>des</strong> Jahres auf dem See. Da war es fast<br />

unvermeidlich, dass sie oft bei Stürmen in große Not gerieten. Noch<br />

unter dem Eindruck <strong>von</strong> zwei solchen Begebenheiten kamen am 18.<br />

Februar 1827 elf Männer zur konstituierenden Sitzung zusammen und<br />

gründeten die St. Nikolausen-Bruderschaft.<br />

Die Vereinigung erstarkte allmählich durch zahlreichen Beitritt <strong>von</strong><br />

Mitgliedern, namentlich aber durch Beiträge, Vergabungen und<br />

Stiftungen derselben. Diese innere Kräftigung machte sich auch durch<br />

äußere Zeichen bemerkbar.<br />

Nebst dem kirchlichen Zwecke liegt dem Verwaltungsrat hauptsächlich<br />

ob, alljährlich eine zweckmäßige Verteilung der gestifteten mildtätigen<br />

Gaben vorzunehmen. Diese Gaben sind laut Stiftung in verschiedenen<br />

Beträgen an Hausarme, arme Kranke, arme Wöchnerinnen, arme<br />

Lehrjunge und an Jünglinge, welche sich dem geistlichen Stande<br />

widmen wollen zu verteilen.<br />

Im Jahre 1834 herrschte eine außerordentlich starke Dürre, so dass die<br />

Gemeinde bewilligte, in den Allmeind Wäldern ohne Ausnahme Laub und Gras<br />

zu Rupfen.<br />

Am 1. März 1837 beschloss die Bezirksgemeinde auf Antrag <strong>des</strong> dreifachen<br />

Bezirksrates: Das Spitalamt soll beim Absterben solcher Personen, welche vom<br />

Spital Almosen genossen, das erste und beste Recht haben, selbes wieder zu<br />

Handen der Spitalkasse zu beziehen und vorweg zu nehmen.

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