Geschichte des Armenwesens von Gersau - Gersau 2014
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Der „Mariä“ war Taubstumm und trotzdem für kleinere Arbeiten zuständig. Er hatte<br />
immer ein strahlen<strong>des</strong> Gesicht und war Glücklich wenn er seine vielen Kranzabzeichen an<br />
seinem „Tschopen“ den Leuten präsentieren konnte.<br />
Der Legionär, Philipp Küttel war mit vielen Tätowierungen verziert. Ihn liessen wir Buben<br />
schön in Ruhe, denn es wurden zu viele Räubergeschichten <strong>von</strong> ihm erzählt.<br />
Da gab’s noch einen Müller Robert „Remü“ genannt. Er war ein wahrer Künstler. In<br />
verschiedenen Häusern sind immer noch einige seiner Bilder aufgehängt.<br />
Der bekannteste Bewohner war wohl Küttel Felix. Er wurde durch die Fernsehsendung<br />
Sendung „Versteckte Kamera“ bekannt, als ihn der Flugzeug Modellbesitzer als<br />
Stellvertreter mit dem Steuergerät alleine stehen liess und als ihm das Flugzeug dauernd<br />
um die Ohren flitzte verzweifelt rufte: „Sell ä mal cho“. Dieser Spruch ging um die ganze<br />
Schweiz.<br />
Eingesetzt wurden Sie auch bei Kirchlichen Anlässen. Sie durften bei Prozessionen das<br />
Allerheiligste neben dem Himmel als Laternenträger begleiten.<br />
Als kleine Anerkennung für die schwere und nicht immer angenehme Arbeit, die diese<br />
Leute für unser Dorf machten, spendete ihnen im Jahre 1950 ein Wohltäter zur Freude<br />
aller Bewohner, einen halbtägigen Ausflug an den Zürichsee und nach Einsiedeln.<br />
Heute gibt es sie nicht mehr, sie sind aus unserem Alltag verschwunden. Schade, haben<br />
sie doch unsere Strassen und das ganze Dorf so belebten!