Geschichte des Armenwesens von Gersau - Gersau 2014
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4 bis 5 Arbeiter beschäftigt werden, deren Zahl bald auf ca. 20 erhöht werden<br />
könne. In erster Linie werden Familienväter und solche Arbeitslose beschäftigt,<br />
die sonst der Armenpflege zur Last fallen würden<br />
Im Jahre 1938 wurden 45 Familien durch den Elisabethenverein karitativ<br />
geholfen durch Kleider, Gutscheine für Lebensmittel etc. Für die Bergkinder<br />
wurden Schulfinken angeschafft.<br />
In Anbetracht, der schlechten Aussichten für die künftige<br />
Lebensmittelversorgung wurde beschlossen die Rasenfläche im alten Friedhof<br />
unter der Kirche in diesem Herbst umzubrechen und im nächsten Frühling<br />
durch die Armenpflege anpflanzen zu lassen.<br />
An die Bevölkerung <strong>von</strong> <strong>Gersau</strong> und die werten Mitbürger in der Fremde!<br />
Erneut gestatten wir und mit der Bitte an die wohltätigen Herzen unserer<br />
lieben <strong>Gersau</strong>er zu pochen.<br />
Die überaus große Belastung der Gemeinde durch die Armenrechnung<br />
veranlasst uns an sie einen Appell zu richten, wieder mehr an das Armenhaus<br />
in hier zu denken. Für alle etwas abgetragene oder aus der Mode geratene<br />
Kleider und Schuhe, sowie für Möbel, Betten, Kanapee etc. die sie in ihrem<br />
Haushalt nicht mehr gebrauchen, haben wir Verwendung und wären ihnen<br />
dankbar, wenn sie uns dies überlassen würden. Gedenken sie auch der Armen,<br />
sowie <strong>des</strong> Armenhausbaufon<strong>des</strong> durch Zuwendung <strong>von</strong> Legaten und<br />
Liebesgaben.<br />
Sind im Dorfkreis noch Haushaltungen, bei denen Küchenabfälle für<br />
Schweinefutter nicht abgeholt werden, melden sie sich bitte beim Armenvater<br />
Xaver Strebel, Coiffeur oder beim Armenverwalter, die gerne dafür sorgen,<br />
dass die Abfälle wöchentlich zweimal abgeholt werden. In Betracht der stets<br />
steigenden Futterpreise und knappen Zuteilung sieht sich die Verwaltung<br />
genötigt, an das Wohlwollen der Bevölkerung zu appellieren.<br />
Allen bisherigen und zukünftigen Wohltätern ein herzliches „Vergelts Gott“<br />
zum voraus<br />
Im Jahre 1942 erfolgte folgende Bitte an die <strong>Gersau</strong>er-Bevölkerung:<br />
Durch die Rationierung <strong>von</strong> Brot und Milch ist die hiesige Armenanstalt schwer<br />
betroffen worden. Wer über Brot- und Milchcoupon verfügt, die für den<br />
Eigenbedarf nicht benötigt werden, wird höflichst gebeten, solche an die Erw.<br />
Schwester Oberin im Armenhaus abzugeben. Vergelt`s Gott zum voraus.<br />
Dem Bezirk <strong>Gersau</strong> sind in letzter Zeit zwei sehr beachtens- und<br />
verdankenswerte Legate zugekommen. So vermachten die Erben der am 14.<br />
April 1945 in <strong>Gersau</strong> verstorbenen Frau Thea Müller-Camenzind sel. Fr. 1000.-<br />
zu Gunsten <strong>des</strong> Armenhaus Baufonds <strong>Gersau</strong> und die am 12. July 1945<br />
verstorbene Frl. Marie Nigg, vom „Adler“ <strong>Gersau</strong> Fr. 2000.- zu Gunsten <strong>des</strong><br />
Armenhauses <strong>Gersau</strong>.<br />
Im Jahre 1948 wurde die obligatorische Kehrichtabfuhr eingeführt. Die<br />
Durchführung derselben wurde wie bisher der Armenpflege übergeben.