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Geschichte des Armenwesens von Gersau - Gersau 2014

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Es wurde mit Mehrheit beschlossen, man wolle bei der gegenwärtigen<br />

bestehenden Situation das Armenhaus verbleiben und die Errichtung<br />

eines Armenhauses unterlassen: hingegen soll die Ausführung der<br />

Reparaturen, um mehr Wohnungen für die Armen anzubringen, wie<br />

selbe vom Bezirksrate bereits gebilligt worden, genehmiget sein! Die<br />

innere Einrichtung und Anschaffungen kosteten Fr. 3953.20<br />

Der l. Armenpflege ersuchte im Jahre 1849 <strong>von</strong> der Genossame zum Anbau an<br />

das Ebnetmelkenhaus und für Reparaturen um den armen Leuten Behausung<br />

zu verschaffen, das höchst benötigte Holz <strong>von</strong> 15 oder 20 Stöck um ein<br />

billigen Preis.<br />

An der Ratssitzung vom 22. Juli 1849 teilte der Bezirksammann mit, dass ihm<br />

ein Schreiben vom Regierungsrat zugestellt worden sei, dass der hohe<br />

Bun<strong>des</strong>rat unserem Kanton 120 Badische Flüchtlinge zur Verpflegung<br />

zugewiesen habe. Da<strong>von</strong> wurden unserem Bezirke 5 Mann zugeteilt. Der Rat<br />

entschied:<br />

„dass man sich nach dem soeben belesenen Dekret in Sachen Verteilung<br />

benannter Flüchtlinge fügen wolle, obwohl im Verhältnis zu unserer<br />

Bevölkerung unser Bezirk zu stark in Anspruch genommen sei. Da es nicht<br />

schicklich sei, diese kleine Zahl an die Bürger einzuquartieren, so sei der Herr<br />

Bezirkssäckelmeister beauftragt, insofern er nicht selbst diese Badenser an der<br />

Kost behalten wolle, gegen ein billiges Kostgeld an Jemand anzubringen. Im<br />

Übrigen bleibe die polizeiliche Aufsicht nach Inhalt <strong>des</strong> Dekrets dem Herr<br />

Bezirksammann überlassen“.<br />

Am 1. August 1849 bemerkte die Armenpflege „Das es ihr bei dem sich<br />

immer verminderten Ergebnis der Liebessteuer unmöglich werde,<br />

weiterhin den dringenden Bedürfnissen der Armen abzuhelfen. Deshalb<br />

müsse sie an den Bezirksrat das Ansuchen stellen, ihr die zu diesem<br />

Zwecke hinlänglichen Mittel zu verschaffen.<br />

Nach Prüfung der Rechnungsübersicht und Anhörung und Erläuterungen über<br />

den gefährdeten Fortbestand der hiesigen Armenanstalt beschloss der<br />

Bezirksrat eine Kommission <strong>von</strong> einer grösseren Zahl <strong>von</strong> Mitgliedern zu<br />

bestellen, mit dem Auftrage, mit möglichster Beförderung zu Handen <strong>des</strong><br />

Rates Anträge oder Vorschläge zu entwerfen.<br />

Die Kommission versammelte sich am 9. Sept. 1849 und gab Kenntnis <strong>von</strong><br />

dem sehr gefährdeten Fortbestand der hiesigen Armenanstalt, indem bei der<br />

<strong>von</strong> Monat zu Monat sich steigendem Abnehmen der Einkünfte und Zunahme<br />

der Ausgaben für Unterstützung der Armen. Die Kommission einigte sich nach<br />

einlässlicher, sorgfältiger Beratung zu folgenden Anträgen:<br />

1. Es sei nützlich und zweckmässig, ein Armenhaus zur Aufnahme<br />

unterstützungsbedürftiger Gemeinden Bürger zu errichten. Doch wenn

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