Über den Mut, den ersten Schritt zu tun - Theodor-Heuss-Stiftung
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SCHLUSSWORT<br />
das Funktionieren unserer Demokratie in ihren Grundfesten<br />
verändert hat.<br />
Das Modell, das MaxWeber uns für das Verhältnis von<br />
Wissenschaft und Politik entwickelt hat, nämlich, daß<br />
die Wissenschaft die Sachfragen vorbereitet und der<br />
Politiker sie entscheidet, dieses Modell ist durch die Entwicklung<br />
überholt. Das technokratische Modell, das<br />
scheinbar sich anbietet, nach dem der Sachzwang der<br />
wissenschaftlichen Feststellung die politische Entscheidung<br />
determiniert, würde das Ende der Demokratie bedeuten.<br />
Die Arbeiten von Jürgen Habermas <strong>zu</strong>m Strukturwandel<br />
der Öffentlichkeit haben uns gezeigt, daß diese<br />
Entwicklung je<strong>den</strong> einzelnen vor entschei<strong>den</strong>de Aufgaben<br />
stellt, daß aber insbesondere die Kooperation<br />
von Wissenschaft und Politik abhängig ist von einem<br />
neuen Maß an Öffentlichkeit. Wissenschaftler haben es<br />
heute schon schwer, sich untereinander <strong>zu</strong> verstehen. Es<br />
ist fast nicht mehr anders möglich, als daß der Wissenschaftler<br />
die Kenntnis anderer Wissenschaften über<br />
publizistische Medien gewinnt, weil die Einheit der<br />
Wissenschaft nicht mehr besteht, in der die Kenntnis<br />
anderer Wissenschaften selbstverständlich möglich war.<br />
Von hier her wächst der Publizistik und der aufklären<strong>den</strong><br />
politischen Bildung eine Verantwor<strong>tun</strong>g <strong>zu</strong>, von der<br />
die Zukunft unserer Demokratie abhängt. Die Abhängigkeit<br />
der Wirtschaftspolitik und der Außenpolitik, der<br />
Strategie und der Bildungspolitik von wissenschaftlichen<br />
4·1