Volltext Prokla 22
Volltext Prokla 22 Volltext Prokla 22
gen bestimmte Implikationen des neuen Buches (objektivistische Geschichtsbetrachtung, damit zusammenhangend das Verhaltnis von gesellschaftlichem Sein und Erfahrung, die Parteitheorie, die einseitig positive Beurteilung Lenins und die zugrunde liegende unkritisch positive Position gegeniiber China) der Uberzeugung d~ Bettelheim damit Bisher am umfassendsten Goode fUr das Scheitem der russischen Revolution darlegt. D~ Bettelheim dies konnte, liegt m.E. daran, d~ er im Gegensatz zu den meisten Kritikem ein umfassendes, kein juristisches Verstandnis von dem hat, was biirgerliche Gesellschaft hei~t. Daher ist er in der Lage, all den biirgerlichen Momenten und ihrer Stabilisierung, wie sie sich bereits in den ersten lahren der UdSSR entwickelten und verfestigten, nachzugehen. In Anbetracht des mir gegeniiber erhobenen Einwandes mochte ich also auf Bettelheim, wie auch auf Rabehl und Wolter verweisen, die im Gegensatz zu Bettelheim die Entwicklung Ru~lands im 19. lahrhundert, die partiell falsche Analyse der russischen Entwicklung wie der der hochentwickelten westeuropaischen Staaten durch Lenin (und die damit verbundenen negativen politischen Auswirkungen), den Einfl~ der II. Internationale auf die Boischewiki, sowie die schwankende Haltung der Boischewiki gegeniiber den Klassenkiimpfen in Ru~land als wichtige Momente zur Erklarung der realen Entwicklung betonen. 6. Die Position des Staatskapitalismus bei Buddeberg Die Konzeptionen des Staatskapitalismus hat in der ,,Prokla" ausfiihrlich W. Olle analysiert. Ich will hier daher nur stichwortartige Einwande gegen die Andeutungen des Kritikers formulieren: 1. wei~ Buddeberg, wie bereits bemerkt, als Erklarung fUr die Entwicklung der UdSSR lediglich die au~enpolitische Situation anzugeben und dies in einer Weise,. d~ er eigentlich auch keine Kritik mehr an diesen Staaten entfalten kann, da er die Entwicklung aufgrund der kapitalistischen Umwelt bzw. des kapitalistischen Weltmarktes als zwingend hinstellt; 2. ist es in Anbetracht des unzuliinglichen Kapitalismusverstiindnisses (s.o.), nicht verwunderlich, d~ er den Begriff Staatskapitalismus fUr die osteuropiiischen Staaten verwendet; 3. mu~ man sich allrniihlich fragen, was "Staatskapitalismus" ist und wie er zustande kommt: a) bei Kuron/Modzelewski kommt er durch die Notwendigkeit eines Zwei-Phasen Modells zustande, also als Folge der Fundamentalindustriealisierung (urspoogliche Akkumulation und ihre gesellschaftlich negativen Auswirkungen); b) bei Cliff und meinem Kritiker als Folge der Verflechtung mit dem kapitalistischen Weltmarkt; c) bei Mattick als - wenn auch mit einem politischen Akt verbundene - Weiterentwicklung des "gemischten Wirtschaftssystems". Mit diesem System ist der Staatsinterventionismus angesprochen, allerdings im Rahmen einer falschen Kapitalanalyse, namlich einer solchen, die die Bewegungsgesetze des Kapitals und ihre 158
- Seite 266: "Fiir denjenigen, dem es urn den Na
- Seite 270: tial und def Ausbau dieser beiden B
- Seite 274: Offenbar unterliegt fUr R. Damus ei
- Seite 278: "dem Plan ... nichts anderes zugrun
- Seite 282: politische Burokratie" (56), die Pr
- Seite 286: Die Bedeutung, die Planung in den s
- Seite 290: ven, auf dem wissenschaftlich-techn
- Seite 294: Ein anderer Bereich, der - zumindes
- Seite 298: schen Gesellschaften sogar einen Rt
- Seite 302: ten gelegentlich den Begriff Oberga
- Seite 306: letzendlich in emanzipatorischer We
- Seite 310: Kritikers. Wie gleich noch zu zeige
- Seite 314: aufzuheben; rtickschrittlich ist fu
- Seite 320: gesellschaftlichen Auswirkungen so
- Seite 324: Wolfgang Luthardt Bemerkungen zur F
- Seite 328: Demgegentiber ist daran zu erinnern
- Seite 332: sche Theorie aus und gleichzeitig f
- Seite 336: tirgerlichen Rechtsstaat bezogen -
- Seite 340: Auffallend an der Hellerschen Konze
- Seite 344: Versuche sind mit der Weimarer Verf
- Seite 348: "DeI Klassenkampf ist eine unbeding
- Seite 354: Ausdruck, die einen in diesem Zusam
- Seite 358: Mehrwertabpressung und Mehrwertreal
- Seite 362: wenn die real-erscheinenden Phiinom
- Seite 366: zeit, die in den Produktionsmitteln
gen bestimmte Implikationen des neuen Buches (objektivistische Geschichtsbetrachtung,<br />
damit zusammenhangend das Verhaltnis von gesellschaftlichem Sein und<br />
Erfahrung, die Parteitheorie, die einseitig positive Beurteilung Lenins und die<br />
zugrunde liegende unkritisch positive Position gegeniiber China) der Uberzeugung<br />
d~ Bettelheim damit Bisher am umfassendsten Goode fUr das Scheitem der russischen<br />
Revolution darlegt. D~ Bettelheim dies konnte, liegt m.E. daran, d~ er<br />
im Gegensatz zu den meisten Kritikem ein umfassendes, kein juristisches Verstandnis<br />
von dem hat, was biirgerliche Gesellschaft hei~t. Daher ist er in der Lage, all den<br />
biirgerlichen Momenten und ihrer Stabilisierung, wie sie sich bereits in den ersten<br />
lahren der UdSSR entwickelten und verfestigten, nachzugehen. In Anbetracht des<br />
mir gegeniiber erhobenen Einwandes mochte ich also auf Bettelheim, wie auch auf<br />
Rabehl und Wolter verweisen, die im Gegensatz zu Bettelheim die Entwicklung<br />
Ru~lands im 19. lahrhundert, die partiell falsche Analyse der russischen Entwicklung<br />
wie der der hochentwickelten westeuropaischen Staaten durch Lenin (und die<br />
damit verbundenen negativen politischen Auswirkungen), den Einfl~ der II. Internationale<br />
auf die Boischewiki, sowie die schwankende Haltung der Boischewiki<br />
gegeniiber den Klassenkiimpfen in Ru~land als wichtige Momente zur Erklarung<br />
der realen Entwicklung betonen.<br />
6. Die Position des Staatskapitalismus bei Buddeberg<br />
Die Konzeptionen des Staatskapitalismus hat in der ,,<strong>Prokla</strong>" ausfiihrlich W. Olle<br />
analysiert. Ich will hier daher nur stichwortartige Einwande gegen die Andeutungen<br />
des Kritikers formulieren:<br />
1. wei~ Buddeberg, wie bereits bemerkt, als Erklarung fUr die Entwicklung<br />
der UdSSR lediglich die au~enpolitische Situation anzugeben und dies in einer<br />
Weise,. d~ er eigentlich auch keine Kritik mehr an diesen Staaten entfalten kann,<br />
da er die Entwicklung aufgrund der kapitalistischen Umwelt bzw. des kapitalistischen<br />
Weltmarktes als zwingend hinstellt;<br />
2. ist es in Anbetracht des unzuliinglichen Kapitalismusverstiindnisses (s.o.),<br />
nicht verwunderlich, d~ er den Begriff Staatskapitalismus fUr die osteuropiiischen<br />
Staaten verwendet;<br />
3. mu~ man sich allrniihlich fragen, was "Staatskapitalismus" ist und wie er<br />
zustande kommt:<br />
a) bei Kuron/Modzelewski kommt er durch die Notwendigkeit eines Zwei-Phasen<br />
Modells zustande, also als Folge der Fundamentalindustriealisierung (urspoogliche<br />
Akkumulation und ihre gesellschaftlich negativen Auswirkungen);<br />
b) bei Cliff und meinem Kritiker als Folge der Verflechtung mit dem kapitalistischen<br />
Weltmarkt;<br />
c) bei Mattick als - wenn auch mit einem politischen Akt verbundene - Weiterentwicklung<br />
des "gemischten Wirtschaftssystems". Mit diesem System ist der Staatsinterventionismus<br />
angesprochen, allerdings im Rahmen einer falschen Kapitalanalyse,<br />
namlich einer solchen, die die Bewegungsgesetze des Kapitals und ihre<br />
158