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Volltext Prokla 22

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Theorie des kapitalistischen Populationsgesetzes die Veriinderungen der Absorptions-<br />

und Freisetzungsprozesse def relativen Surpluspopulation. Marx beschiiftigt<br />

sich jetzt nicht mehr allein mit dem Entstehungsmechanismus der relativen Surpluspopulation.<br />

Z.B. untersucht er "wachsende Nachfrage nach Arbeitskraft mit<br />

def Akkumulation, bei gleichbleibender Zusammensetzung des Kapitals" im ersten<br />

Abschnitt des Kapitels XXIII: ,Das allgemeine Gesetz der Kapitalakkumulation'<br />

im ersten Band des ,Kapitals'. Aber er kliirt die theoretische Notwendigkeit und<br />

Bedeutung dieses Abschnittes nicht vollstiindig. Und weiterhin betont und bezeichnet<br />

er die "progressive Produktion einer relativen Ubervolkerung odeT industriellen<br />

Reservearmee", welche die "relative Abnahme des variablen Kapitalteiles im Fortgang<br />

der Akkumulation und der sie begleitenden Konzentration" begleitet, als das<br />

,allgemeine Gesetz der Akkumulation', im Anschlull, an den zweiten Abschnitt desselben<br />

Kapitels, ziemlich unabhiingig von der Erorterung in ersten Abschnitt. Infolgedessen<br />

wird das kapitalistische Populationsgesetz immer noch mit einer Uberbetonung<br />

def progressiven Bildung einer Surpluspopulation beschrieben.<br />

Es ist moglich, dall, Marx von der Existenz def verschiedenen F ormen einer<br />

industriellen Reserveannee in def britischen Wirtschaft seiner Zeit beeindruckt war,<br />

wenn er sie zur Illustrierung seiner Theorieder relativen Ubervolkerung anflihrt.<br />

Sofem diese Analyse def konkreten Formen def Reservearmee wichtig ist fur die<br />

konkrete Analyse des britischen Kapitalismus jener Periode, sollte auch beachtet<br />

werden, dall, diese konkreten Formen der Reservearmee nicht nur die innerhalb def<br />

kapitalistischen Produktion erzeugterelative Surpluspopulation beinhalten, sondem<br />

auch die Ubervolkerung, die eine Foige des Auflosungsprozesses der kleinen<br />

Warenproduzenten und Bauem ist. Wenn wir - wie Prof. Uno vorschliigt - die<br />

Forschungsebenen Begrifflichkeit, Entwicklungstheorie und Analyse systematisch<br />

festlegen, dann sollten wir den letzteren Tell def Surpluspopulation nicht fUr die Erliiuterung<br />

des Grundpinzips direkt heranziehen. Urn das Grundprinzip def kapitalistischen<br />

Okonomie erkliiren zu konnen, mlissen wir uns ausschlieBlich auf das Bewegungsgesetz<br />

def kapitalistischen Produktion konzentrieren, ohne uns direkt auf<br />

die konkreten Beziehungen zu den anderen Arten von Produzenten zu beziehen.<br />

Dariiberhinaus erscheint es theoretisch unzulassig, bei der Behandlung des<br />

Entwicklungsprozesses der Produktionsmethoden def kapitalistischen Akkumula­<br />

Hon und seines Einflusses auf die arbeitende Klasse die spezifischen Beschriinkungen<br />

des fixen Kapitals aull,er acht zu lassen. Aus dieser Ubedegung heraus hiitte die<br />

Theorie def Kapitalakkumulation nicht an das Ende des ersten Bandes gesetzt werden<br />

sollen, sondern im AnschluB an den ,Umschlag des Kapitals' im zweiten Band,<br />

da sie zusanunen mit der Theorie des Reproduktionsschemas einen theoretischen<br />

Tell def Reproduktion des Kapitals darstellt. Gewohnlich haben industrielle Kapitalisten<br />

schon fIxes Kapital in ihren Produktionsprozessen, wo es rus Teil def profItbringenden<br />

Kapitale fungiert. Und auf der Grundlage weser bereits vorhandenen<br />

Produktionsmittel verwandeln sie sukzessive und in privater Form Mehrwert<br />

in Kapital (14). Die Kapitalakkumulation unter diesen Bedingungen vollzieht sich<br />

14 Obwohl die Form des Aktienkapitals die Anhaufung von Profiten und unbenutzten Geldmitteln<br />

fUr neue weitreichende lnvestitionen ermiiglichte, nahmen doch die wichtig-<br />

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