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Zsolt Vitári Zur Geschichte des Hochlandlagers der Hitlerjugend

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lager” vorgesehen war. 35 Die Schule konnte aber nicht mehr aufgebaut werden, obwohl die<br />

Entlastung <strong>der</strong> einzigen Gebietsführerschule <strong>des</strong> Gebietes Hochland in Weyarn, die den Namen<br />

„Josef Neumaier“ trug, schon lange nötig gewesen wäre.<br />

Das letzte Friedenslager <strong>der</strong> HJ im Hochlandlager fand zwischen dem 10. und 26. August<br />

statt. Diesmal waren 2200 HJ- und DJ-Führer dabei. Außer dem Krieg brachte dieses Jahr<br />

auch an<strong>der</strong>e Verän<strong>der</strong>ungen. Emil Klein, <strong>der</strong> das Gebiet seit seiner Gründung geführt hat, trat<br />

als Gebietsführer <strong>des</strong> Gebietes Hochland zurück, arbeitete dann als Stabsleiter <strong>des</strong> bayerischen<br />

Kultusministeriums weiter. So brauchte man nun einen neuen Gebietsführer. Der wurde<br />

<strong>der</strong> Oberbannführer Thomas Stöckl, <strong>der</strong> 1939 zugleich auch Lagerleiter war. Nach dem Beginn<br />

<strong>des</strong> Krieges wurde er jedoch zum Wehrdienst einberufen, das Gebiet wurde somit von<br />

seinem Stellvertreter, Hauptbannführer Hellmuth als K-Führer weitergeführt. 36<br />

In den vorigen Jahren dominierte im Programm <strong>des</strong> <strong>Hochlandlagers</strong> – wie im allgemeinen<br />

HJ-Dienst – vorwiegend die körperliche Ertüchtigung und die weltanschauliche Schulung.<br />

1939 wurde für 500 Hitlerjungen erstmals ein Kulturlager durchgeführt. Weitere 500<br />

Jungen nahmen am Lager <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>formationen statt. 37<br />

Folgend den Traditionen trafen sich die Mädchen <strong>des</strong> Gebietes Hochland auch 1939 im<br />

Juli zu ihren Lagern zusammen. Das erste fand vom 7. bis 18. Juli, das zweite zwischen dem<br />

20. Juli und 1. August unter Teilnahme von jeweils 800 Mädelführerinnen statt. Das Mädellager<br />

Hochland stand in diesem Jahr unter dem Gedanken: „Der Sieg <strong>des</strong> Lebens ist <strong>der</strong> Sinn<br />

<strong>der</strong> Welt.” Diesmal kamen 250 Mädels aus dem Protektorat, aus dem Untergau Brünn zu Besuch.<br />

38<br />

Nach <strong>der</strong> Entfesselung <strong>des</strong> Krieges ist die <strong>Geschichte</strong> <strong>des</strong> Lagers weniger belegt. Dies<br />

kann auch als natürlich bezeichnet werden, da es während <strong>des</strong> Krieges an<strong>der</strong>e Tätigkeiten in<br />

den Vor<strong>der</strong>grund rückten als in den Friedensjahren. Dies galt auch für die HJ. Die Lager wurden<br />

trotzdem weitergeführt, erlebten jedoch gravierende Verän<strong>der</strong>ungen.<br />

1940 bot das Hochlandlager für das Sommerlager <strong>der</strong> Motor-HJ <strong>des</strong> Gebietes Gelegenheit.<br />

Das Lager wurde vom 27. Juli bis 11. August mit dem Nationalsozialistischen Kraftfahrerkorps<br />

(NSKK) zusammen durchgeführt. 700 Jungen nahmen teil, wie auch in den beiden<br />

an<strong>der</strong>en Motor-HJ-Lagern bei Kochel und Oberstorf. 39<br />

1941 ähnlich wie im Vorjahr fand im Hochlandlager das Sommerlager <strong>der</strong> Motor-HJ <strong>des</strong><br />

Gebietes statt. Das Lager wurde Ende August auch von Wagner aufgesucht, sowie vom neuen<br />

K-Gebietsführer Kremers und diversen Offizieren. Für die Gäste präsentierte die HJ Vorführungen<br />

in Geländeübungen und Einblick in die Ausbildung im Nachrichtenwesen. 40<br />

Obwohl das Lager bis 1942 als normales HJ-Lager funktionierte, waren die kriegsbedingten<br />

Än<strong>der</strong>ungen offensichtlich. Das Ausbildungsprogramm betonte nun mehr die körperliche<br />

Ausbildung als früher. Die Son<strong>der</strong>einheiten rückten auch in <strong>der</strong> <strong>Hitlerjugend</strong> in den Vor<strong>der</strong>grund,<br />

weil sie für die Wehrmacht beson<strong>der</strong>s vielseitig ausgebildete künftige Soldaten lieferten.<br />

Die Son<strong>der</strong>formationen waren im Hochlandlager auch in den Vorkriegsjahren präsent, sie<br />

dominierten die Lager jedoch noch nicht. Wie gesehen, wurde aus dem Hochlandlager in den<br />

35 BArch, NS 1, 2469/1.<br />

36 BayHStA, GStA, MA 106 539; Stöckls Brief an Siebert und Epp, 12. August 1939; StAM, Akten <strong>des</strong> Landratsamts<br />

Tölz, <strong>Hitlerjugend</strong>, LRA 134 321, Stöckls Brief an Fergg, 11. Dezember 1939; BayHStA, Akten <strong>des</strong><br />

Staatsministeriums für Kultus und Unterricht, Jugendpflege, Hitler-Jugend-Heime, Zuschüsse, MK 13987.<br />

37 VB, 15. Juni 1939, BayHStA, PrASlg Rehse, 444.<br />

38 VB, 20. Juni 1939, BayHStA, PrASlg Rehse, 450. Zu Jahr 1939 siehe auch Die Sommerlager <strong>der</strong> Hitler-<br />

Jugend. Eine Zusammenstellung sämtlicher Lager <strong>der</strong> HJ und <strong>des</strong> BDM in allen Gebieten Großdeutschlands<br />

1939, hrsg. von <strong>der</strong> Reichsjugendführung <strong>der</strong> NSDAP, Politisches Archiv <strong>des</strong> Auswärtigen Amtes (Bonn), R<br />

98921, Akten zur Jugendbewegung, Jugendkongresse und Jugendlager, 1938-1940.<br />

39 StAM, LRA 134 321, Brief von Helmuth an Fergg, 30. Juli 1940; VB, 5. August 1940, BayHStA, PrASlg Rehse,<br />

420.<br />

40 Adolf Wagners Tagebuchaufzeichnungen, Band III, 1941, IfZ, F 139/3.

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