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Zsolt Vitári Zur Geschichte des Hochlandlagers der Hitlerjugend

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ein Drittel aus <strong>der</strong> HJ. Zudem empfing man im Lager auch eine Gruppe von 200 Pimpfen aus<br />

Danzig. 28<br />

1936 wurde im Hochlandlager für alle Son<strong>der</strong>einheiten Ausbildung durchgeführt, jeweils<br />

60 Jungen nahmen an den Schulungen für Marine, Jungflieger, Motorsport, Nachrichter und<br />

Feldscher teil. 29<br />

Das Jahr 1937 brachte weitere Verän<strong>der</strong>ungen im Lager. Die gravierendste von denen<br />

war, dass das Hochlandlager fortan zu einem Führer-, bzw. Führerinnenlager avancierte. Das<br />

erste Mädel-Hochlandlager wurde durchgeführt, es stand unter dem Motto „Von <strong>der</strong> Heimat<br />

zum Reich.” Obwohl für den Bund Deutscher Mädel (BDM) die Zeltlager ab 1937 aus gesundheitlichen<br />

Gründen verboten wurden, fiel das Hochlandlager unter die wenigen Lager,<br />

die Mädel empfangen durften, weil dort feststehende Einrichtungen angelegt waren. Sonst<br />

mussten die Mädels in Jugendherbergen untergebracht werden. 30<br />

In <strong>der</strong> Zeit vom 1. Juni bis 28. Juli wurden 3200 Gruppen- und Scharführerinnen <strong>des</strong><br />

BDM und Jungmädelbund (JM) zu 14-tägigen Schulungskursen in das „Mädel-Lager-<br />

Hochland” einberufen. Am ersten Lager in den ersten zwei Juniwochen nahmen 800 Mädels<br />

teil. Das Lager stand unter <strong>der</strong> ständigen Leitung von Martha Middendorf, <strong>der</strong> Obergauführerin<br />

<strong>des</strong> Obergaus Hochland. In den nächsten 6 Wochen wurden noch dreimal 800 Mädels geschult.<br />

31<br />

Nachdem die Mädchen das Lager verlassen hatten, kamen im August die Jungen an die<br />

Reihe. 1937 war das Hochlandlager auch bei den Jungen ein Führerlager geworden. Zwischen<br />

dem 6. und 27. August wurden 3000 HJ- und DJ-Unterführer für ihre Führertätigkeit vorbereitet.<br />

Da das Lager diesmal schon Unterführerlager war, wurden auch die Anfor<strong>der</strong>ungen erhöht.<br />

Klein formulierte es folgen<strong>der</strong>maßen: „Für den HJ-Führer gelten strengere Gesetzte,<br />

darum wird auch dieses Lager an<strong>der</strong>s sein als ein solches <strong>der</strong> Mannschaft!” 32<br />

1937 wurden wie im Vorjahr Son<strong>der</strong>kurse für die Marine-, Flieger- und Motor-HJ abgehalten.<br />

33<br />

Im Jubiläumsjahr 1938, in dem das 10-jährige Bestehen <strong>des</strong> Gebietes Hochland gefeiert<br />

wurde, fand das Führerlager vom 8. bis 29. August mit <strong>der</strong> Teilnahme von 3000 HJ- und DJ-<br />

Mitglie<strong>der</strong>n statt. Diesmal kommentierte man das Wesen <strong>des</strong> Lagers mit diesen Worten: „Das<br />

Lager hat den Zweck, die Führer innerhalb <strong>des</strong> Gebietes zu überprüfen und sie körperlich und<br />

geistig für die weitere Arbeit in ihren Formationen auszurichten. Mit dem Besuch <strong>des</strong> Führerlagers<br />

erfüllt <strong>der</strong> Einheitsführer die ihm vom Obergebietsführer gestellte Pflicht, sich jährlich<br />

einmal einen dreiwöchigen Lehrgang zu unterziehen.” 34<br />

Das erste Mädellager begann in diesem Jahr am 7. Juli und dauerte bis 18. Juli und nahmen<br />

daran 800 Mädchen teil. Es wurde am 13. Juli durch Middendorf und Wagner feierlich<br />

eröffnet. Das zweite Mädellager fand in den nächsten zwei Wochen statt und es kamen genauso<br />

viele Teilnehmer wie im ersten Lager.<br />

Das Hochlandlager wurde über die Jahre hinweg ständig erweitert. 1938 kaufte man in<br />

Osterhofen noch ein Grundstück, das für die neue Gebietsführerschule „Bergkuppe Hochland-<br />

28 BayHStA, Slg Varia, 1303/1; VB, 16. Mai, 13. und 18. Juli 1936, BayHStA, PrASlg Rehse, 451.<br />

29 Gebietsbefehl <strong>der</strong> NSDAP/HJ, Gebiet Hochland, 9/36, 1. April 1936, p. 12.<br />

30 MARTHA HARTMANN, Mädel, Sonne, Zelt. <strong>Geschichte</strong>n und Erzählungen um das Mädellager Hochland,<br />

Berlin o.J., pp. 7-8. (IfZ, W 282); Der Bund Deutscher Mädel in Dokumenten. Materialsammlung zur Richtigstellung,<br />

zusammengestellt von DR. JUTTA RÜDIGER, Lindhorst 1984, p. 178. (IfZ, Wq 79).<br />

31 VB, 5. April und 2. Juni 1937, BayHStA, PrASlg Rehse, 511.<br />

32 VB, 30. August 1937; Würmtalbote, 9. August 1937, BayHStA, PrASlg Rehse, 451.<br />

33 VB, 21. August 1937, BayHStA, PrASlg Rehse, 451.<br />

34 Gebietsbefehl <strong>der</strong> NSDAP/HJ, Gebiet Hochland, A 11/38, 1. Juni 1938, pp. 1-3. (IfZ, Db 44.67); Bayerisches<br />

Hauptstaatsarchiv, Geheimes Staatsarchiv (im weitern BayHStA, GStA), MA 106 539, Kleins Brief an Siebert,<br />

10. August 1938.

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