22.11.2013 Aufrufe

Zsolt Vitári Zur Geschichte des Hochlandlagers der Hitlerjugend

Zsolt Vitári Zur Geschichte des Hochlandlagers der Hitlerjugend

Zsolt Vitári Zur Geschichte des Hochlandlagers der Hitlerjugend

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

PDF-XChange<br />

w w w.docu-track.co m<br />

Click to buy NOW!<br />

PDF-XChange<br />

w w w.docu-track.co m<br />

Click to buy NOW!<br />

Die Gäste sind auf Einladung <strong>der</strong> Reichsjugendführung bereits im Juni zum Deutschlandlager<br />

„Welttreffen” <strong>der</strong> <strong>Hitlerjugend</strong> eingetroffen. Die Teilnehmer waren zwischen 10 und 20<br />

Jahren, viele von denen aus schlechteren sozialen Verhältnissen. Den Jungen wurde eine<br />

Deutschlandfahrt, die zwischen dem 1. und dem 31. August stattfand, organisiert, die durch<br />

alle Teile <strong>des</strong> Reiches führen sollte, um „Eindruck von dem Aufbauwillen” <strong>des</strong> deutschen<br />

Volkes, „Eindruck von <strong>der</strong> Schönheit” <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> und „von den Taten <strong>des</strong> Führers” zu vermitteln.<br />

Sie verbrachten die Zeit zwischen dem 8. und 16 August im Hochlandlager, wo sie in<br />

die Lagerkameradschaften eingeordnet wurden und gemeinsame Schulungs- und Ausbildungsveranstaltungen<br />

besuchten. Während <strong>des</strong> Aufenthaltes im Hochlandlager hatten sie auch<br />

reichlich Gelegenheit, sich mit <strong>der</strong> Umgebung <strong>des</strong> Lagers, den Naturschönheiten Oberbayerns<br />

bekannt zu machen. 18<br />

Die Umgebung <strong>des</strong> <strong>Hochlandlagers</strong> konnte sich jedoch mit dem Standort <strong>des</strong> Lagers nicht<br />

abfinden. Die Probleme, die durch Jugendliche verursacht wurden, führten am Ende dazu,<br />

dass das Hochlandlager erneut verlegt wurde. Außerdem spielte bei <strong>der</strong> Verlegung <strong>des</strong> Lagers<br />

eine wichtige Rolle, dass die Kosten, die im Zusammenhang <strong>des</strong> Lagerstandortes aufgekommen<br />

sind, auch eine erhebliche Summe ausmachten. In den Jahren 1934 und 1935 wurden <strong>der</strong><br />

HJ für das Hochlandlager Geländeabschnitte, d.h. Wiesen- und Weideflächen von den Bauern<br />

gegen Zahlung einer Flurentschädigung zur Verfügung gestellt. Mit solchen Beträgen musste<br />

je<strong>des</strong> Jahr gerechnet werden, solange die HJ für ihr Sommerlager kein eigenes Gelände hatte.<br />

Es war aber nicht nur ein Problem <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong>. Nach den Erfahrungen <strong>der</strong> ersten zwei Jahre<br />

ließen sich kaum Bauern finden, die bereit waren, ihre Gründstücke für die Zeit <strong>des</strong> Lagers zu<br />

verpachten, weil bei schlechter Gewitterung die Grundstücke ziemlich stark beschädigt wurden,<br />

so dass sie im nächsten Wirtschaftsjahr für die Eigentümer weniger Ertrag versprachen. 19<br />

Mit einem Wan<strong>der</strong>lager waren aber auch weitere Kosten verbunden. Da das Lager Strom-<br />

, Wasser und Fernsprechanschluss brauchte, mussten diese Anlagen je<strong>des</strong> Jahr neu erstellt<br />

werden. 20<br />

II. 3. Das Hochlandlager 1936-1942 bei Königsdorf<br />

Da die Finanzen immer die größten Probleme <strong>der</strong> HJ-Arbeit bedeuteten, waren die Organisatoren<br />

<strong>des</strong> <strong>Hochlandlagers</strong> einig, ein Gelände zu finden, das in <strong>der</strong> Zukunft ständig <strong>der</strong> Ausführung<br />

<strong>des</strong> <strong>Hochlandlagers</strong> dienen sollte. Der neue Standort wurde in <strong>der</strong> Nähe von Bad Tölz<br />

bei Königsdorf, am Rande <strong>der</strong> Gemeinde Osterhofen gefunden. Die Lage <strong>des</strong> künftigen Lagers<br />

war genauso malerisch wie die bisherigen zwei Standorte. Mitten in den Wäl<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

bayerischen Alpen entlang <strong>der</strong> Isar waren auch weitere Gegebenheiten für die Einrichtung <strong>des</strong><br />

Lagers vorhanden. Das Gebiet war ein Quellgebiet, so war die Trinkwasserversorgung auch<br />

gelöst, außerdem bot die Isar reichlich Gelegenheit zum Baden. Auf dem Gelände standen<br />

auch zwei Bauernhöfe, die untere und obere Rothmühle, von denen <strong>der</strong> eine von einem Bauern<br />

als Pacht bewirtschaftet wurde, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e konnte leicht zum Verwaltungsbau <strong>des</strong> Lagers<br />

umgebaut werden. 21<br />

Die obere Rothmühle und fast das ganze Lagergelände befand sich auf dem Gebiet <strong>des</strong><br />

Bezirks Wolfratshausen, gehörte zur Gemeinde Osterhofen, die untere Rothmühle lag dagegen<br />

im Bezirk Tölz und gehörte zur Gemeinde Unterfischbach. Die Gebietsführung sah es nötig,<br />

diese Situation zu vereinfachen und veranlasste 1936 die Eingemeindung <strong>der</strong> unteren<br />

Rothmühle zur Gemeinde Osterhofen. Da beide Bezirke mit einer solchen Lösung zugunsten<br />

18 BArch, Akten <strong>des</strong> Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda, R 55/508, Programm <strong>der</strong><br />

Deutschlandfahrt, 8. Juli 1935.<br />

19 BArch, Akten <strong>des</strong> Reichschatzmeisters <strong>der</strong> NSDAP, NS 1, 2469/2, Brief <strong>des</strong> Reichskassenverwalters an<br />

Schwarz, 12. Februar 1936, siehe auch ebd., Aktennotiz zum Ankauf eines Gelän<strong>des</strong> für das Hochlandlager.<br />

20 Ebd., Brief <strong>des</strong> Reichskassenverwalters an Schwarz, 12. Februar 1936, siehe auch ebd., Aktennotiz zum Ankauf<br />

eines Gelän<strong>des</strong> für das Hochlandlager.<br />

21 Ebd., Brief <strong>des</strong> Reichskassenverwalters an Schwarz, 12. Februar 1936.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!