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Zsolt Vitári Zur Geschichte des Hochlandlagers der Hitlerjugend

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Übungs- und Ausbildungslager, son<strong>der</strong>n versah auch den Wasserwach- und Rettungsdienst<br />

während <strong>der</strong> ganzen Dauer <strong>des</strong> <strong>Hochlandlagers</strong> am Riegsee und Froschauersee. 10<br />

Die Organisatoren waren mit ihrer Arbeit am Ende <strong>des</strong> Lagers zufrieden, sie konnten einen<br />

großen Erfolg verbuchen, <strong>der</strong> zugleich das Selbstbewusstsein stärkte, auch im nächsten<br />

Jahr ein ähnliches Lager auszuführen. Das Gebiet Hochland wusste mit ihrem ersten Großlager<br />

auch die ausländische Presse zu bezaubern. Ein englischer Journalist schrieb in „The Daily<br />

Mail” Folgen<strong>des</strong>: „Keine Nation hat glücklichere Jugend” 11<br />

Die Gesandtschaft <strong>des</strong> Gebietes Hochland zu den Reichsparteitagen in Nürnberg im<br />

Rahmen <strong>des</strong> Adol-Hitler-Marsches wurde auch je<strong>des</strong> Jahr im Hochlandlager empfangen und<br />

weitergeschickt. 1934 waren es 75 Teilnehmer, sie wurden vom Gebietsführer verabschiedet.<br />

Sie haben die Fahnen <strong>des</strong> Gebietes während eines Zweiwochenmarsches nach Nürnberg getragen.<br />

12<br />

II. 2. Hochlandlager 1935 bei Lenggries<br />

1935 musste man einen neuen Schauplatz für das Hochlandlager suchen. Warum dies nötig<br />

war, wird aus den zur Verfügung stehenden Dokumenten nicht ersichtlich, wie es beispielsweise<br />

beim erneuten Standortwechsel 1936 zu belegen ist. Es lässt sich aber ahnen, dass auch<br />

in diesem Jahr die Eigentümer <strong>des</strong> Gelän<strong>des</strong> nicht mehr bereit waren ihre Grundstücke für die<br />

Zeit <strong>des</strong> Sommerlagers zu verpachten. So musste sich die Gebietsführung erneut um ein geeignetes<br />

Gelände kümmern. 13<br />

Die Zelte wurden diesmal in <strong>der</strong> Nähe von Lenggries bei Jachenau aufgeschlagen, am<br />

Fuße <strong>des</strong> Rauchenbergs, an <strong>der</strong> Jachen und Isar. An <strong>der</strong> ländlichen Idylle und <strong>der</strong> wun<strong>der</strong>schönen<br />

Landschaft än<strong>der</strong>te sich also praktisch gar nichts, es gab wie<strong>der</strong> reichlich Gelegenheit<br />

zum Wan<strong>der</strong>n und zum Baden.<br />

Das Lager war mit insgesamt 8000 Lagerinsassen wie<strong>der</strong> voll ausgelastet. Sie waren in<br />

zwei Lagerabschnitte eingeteilt: Das erste Lager fand für die ersten 4000 Jungen in diesem<br />

Jahr bereits zwischen dem 14. Juli und dem 1. August statt. Das Hochlandlager, das wie<strong>der</strong><br />

viel für seine Teilnehmer präsentieren wollte, wurde durch den bayerischen Staatsminister<br />

Adolf Wagner feierlich eröffnet. 14<br />

Im zweiten Lager – eröffnet durch Schirach - wurden zwischen dem 8. und 28. August<br />

wie<strong>der</strong> 4000 Jungen untergebracht, dazu kamen noch die 1400 ausländischen, volksdeutschen<br />

Gäste <strong>des</strong> Deutschlandlagers, die 10 Tage im Hochlandlager verbracht haben. 15 Lagerleiter<br />

war in beiden Abschnitten genauso wie im Vorjahr <strong>der</strong> Gebietsführer, Emil Klein selbst. 16<br />

Die ausländischen Gäste <strong>des</strong> Deutschlandlagers kamen aus 48 Län<strong>der</strong>n – sogar aus Südafrika<br />

– und wie im Völkischen Beobachter auch betont wurde waren alle deutschblütige Jugendliche,<br />

gehörten also <strong>der</strong> volksdeutschen Min<strong>der</strong>heit ihrer Heimatlän<strong>der</strong> an. Zu ihren Ehren<br />

wurde im Lager die Straße <strong>der</strong> Nationen eingerichtet, wo alle 48 Flaggen gehisst wurden.<br />

Das Motto war: „Deutschland schließt aus seinem Bund keine Deutschen aus, egal wo sie leben.”<br />

17<br />

10 BayHStA, Sammlung (Slg) Varia, 1303/1, Hochlandlager 1934.<br />

11 Unser Hochlandlager.<br />

12 VB, 20. August 1939, BayHStA, PrASlg Rehse, 444.<br />

13 Gebietsbefehl <strong>der</strong> NSDAP/HJ, Gebiet Hochland, Befehl, 9/35 (20. März 1935) und 15/35 (20. Mai 1935),<br />

BayHStA, Slg Varia, 1303/1.<br />

14 Staatsarchiv München (im weiteren StAM), Akten <strong>des</strong> Landratsamtes Tölz, LRA 134 326, Hochlandlager <strong>der</strong><br />

HJ, Programm für die Fest- und Feiergestaltung im Hochlandlager 1935, p. 10.; Bayerische Radio-Zeitung, August<br />

1935, BayHStA, PrASlg Rehse, 450.<br />

15 Bayerische Radio-Zeitung, August 1935, BayHStA, PrASlg Rehse, 450 und StAM, LRA 134 326, Lagerordnung<br />

1935.<br />

16 BayHStA, Akten <strong>des</strong> Staatsministeriums <strong>des</strong> Innern, MInn 71799, Brief <strong>des</strong> Gebietsführer an Obersturmbannführer<br />

Enzinger, 6. Juli 1935.<br />

17 VB, 5. August 1935, BayHStA, PrASlg Rehse, 450; Unser Hochlandlager.

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