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Zsolt Vitári Zur Geschichte des Hochlandlagers der Hitlerjugend

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Lagerjungzügen) und jede Lagerschar aus 60 Hitlerjungen. 54 Die kleinsten Einheiten waren<br />

wie gewohnt die Kameradschaften, 4-5 davon bildeten eine Lagerschar. Bei den Pimpfen waren<br />

diese die Jungenschaften, aus 4 Jungenschaften baute sich ein Jungzug auf. Die Zelte waren<br />

auch so konstruiert, dass eine Lagerkameradschaft während <strong>des</strong> ganzen Lagers zusammen,<br />

in einem Zelt untergebracht war. Die Kameradschaften und Jungenschaften waren von den<br />

Kameradschaftsführern und Jungenschaftsführern geführt, die zugleich die Zeltältesten waren<br />

und vom Lagergefolgschaftsführer eingesetzt wurden. 55 Bei den Mädchen waren die obersten<br />

Lagereinheiten die Lagergaue, die auch benannt wurden, so z. B. <strong>der</strong> Lagergau „Das Reich“<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Lagergau „Ostland“, <strong>der</strong> die Gäste aus dem Ostmark und dem Protektorat zusammenfasste.<br />

56<br />

Die Ausbildungs- und Verpflegungseinheiten waren die Lagergefolgschaften, die gesamte<br />

sportliche und gelän<strong>des</strong>portliche Ausbildung wurde so von den Lagergefolgschaftsführern<br />

und Lagerscharführern getätigt. Außerdem bestand das Lager aus drei Inspektionsbereichen,<br />

mit je einem Lagerinspekteur. Ein Lagerinspektionsbereich umfasste 7 Lagergefolgschaften<br />

o<strong>der</strong> Lagerfähnleine. 57<br />

Bei <strong>der</strong> Organisation <strong>des</strong> inneren Dienstes war die höchste Instanz die Oberste Lagerleitung,<br />

an <strong>der</strong>en Spitze <strong>der</strong> Lagerleiter stand, unterstützt von Unterführern und Beauftragten.<br />

Der Lagerleiter hatte eine weitreichende Tätigkeit auszuüben: er führte die Verhandlungen<br />

mit allen Behörden, die bei <strong>der</strong> Ausführung <strong>des</strong> Lagers betroffen waren, organisierte die Errichtung,<br />

den Ablauf und den Abschluss <strong>des</strong> Lagers, bestimmte dabei also die Hauptlinie <strong>der</strong><br />

Ausführung <strong>des</strong> Lagers. Er übernahm o<strong>der</strong> überwachte die Gestaltung entschiedener Stunden,<br />

wie von Kundgebungen und größeren Feiern. Innerhalb <strong>des</strong> täglichen Dienstes leitete er die<br />

Führerbesprechungen, an denen alle Fragen diskutiert wurden, so die Meldungen <strong>der</strong> Unterführer,<br />

<strong>der</strong> aktuelle Tagesplan. Als höchste Instanz war er für die straffe Ordnung und Disziplin<br />

verantwortlich, ihm unterstand die ganze Strafordnung. 58<br />

Ein wichtiges Organ war die Lagerverwaltung, die praktisch den Lageralltag aufs kleinste<br />

Detail organisierte, ihre Angehörigen hatten schwarzen Armstreifen mit <strong>der</strong> gelben Aufschrift<br />

„Lagerverwaltung“. Der Lagerverwaltung unterstand die Geräteverwaltung, an <strong>der</strong>en Spitze<br />

<strong>der</strong> Gerätewart stand, <strong>der</strong> alle zur Einrichtung <strong>des</strong> Lagers gehörenden Geräte (Sportgeräte,<br />

Werkzeuge, Waschbecken etc.) verwaltete. 59<br />

<strong>Zur</strong> Lagerverwaltung gehörte die Hauptbuchhaltung, die folgende wichtige Arbeitsbereiche<br />

zu walten hatte: Auftragserteilung, Hauptbuchführung mit dem Schreibwart an <strong>der</strong> Spitze,<br />

Zahlstelle, Küchenverwaltung mit dem Verpflegungs- und Küchenwart, Geldbeschaffung, an<br />

<strong>der</strong>en Spitze <strong>der</strong> Geldwart stand, Verkauf-Vertrieb, Flurschäden und Fahrzeugpark. Ein<br />

Fundbüro wurde auch aufgestellt, bei so vielen Teilnehmern war es eine nützliche Idee. Außerdem<br />

gab es auch Beauftragte für das Lebensmitteldepot, für Licht und Strom waren die<br />

Amperwerke zuständig. Der Verpflegungs- und Küchenwart war für die gute Versorgung verantwortlich,<br />

er stellte den Essenplan zusammen, den <strong>der</strong> Lagerleiter zu genehmigen hatte. Er<br />

meldete den wöchentlichen Geldbedarf dem Geldwart und führte Verhandlungen mit den Lebensmittellieferanten.<br />

60<br />

Die Lagerinspekteure, die durch schwarze Armbinden mit <strong>der</strong> weißen Aufschrift „Lagerinspekteur“<br />

gekennzeichnet waren, hatten Aufsichtpflicht über alle Lagereinheiten, die ge-<br />

54 BayHStA, Slg Varia 1303/1, Lagerzeitung 1, „Der erste Sonntag im Hochlandlager”, p. 5.<br />

55 StAM, LRA 134 326, Lagerordnung 1935, p. 5.; HJ im Dienst, p. 329.<br />

56 Hartmann, p. 70. Bei den Mädels hießen die Ebenen Lagergau, Lagermädelgruppe, Lagermädelschar und Lagermädelschaft,<br />

bei den Jungmädeln: Lagerjungmädelgau, Lagerjungmädelgruppe, Lagerjungmädelschar und<br />

Lagerjungmädelschaft.<br />

57 StAM, LRA 134 326, Lagerordnung 1935, pp. 5-6.<br />

58 Ebd., p. 6.<br />

59 HJ im Dienst, p. 331.<br />

60 Ebd., pp. 330-331.

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