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von Herbivoren, intraspezifische Konkurrenz etc.) dichteabhängig sind, zeigen sie<br />

für gewöhnlich eine ähnliche räumliche Variation wie sie auch für die Samenausbreitung<br />

beschrieben werden. Unter Freilandbedingungen ist dies aber nicht unbedingt<br />

eine abnehmende Funktion zu der Entfernung von der Samenquelle, da<br />

Habitatheterogenität sehr oft spezifische und unerwartete Effekte mit sich bringt<br />

(siehe Abb. 2.2).<br />

Im folgenden sollen spezifische Samenausbreitungsmechanismen der Vogelkirsche<br />

beschrieben werden, wobei auch Kenntnisse über Keimungsbedingungen, Samenprädation<br />

als auch die mögliche Bedeutung der vegetativen Vermehrung mit berücksichtigt<br />

sollen. Es sei allerdings darauf hingewiesen, daß viele der oben genannten<br />

komplexen Prozesse, welche zu einem spezifischen Verbreitungsmuster der<br />

Vogelkirsche führen (also die „effektive“ Ausbreitung im eigentlichen Sinne), mit<br />

Hilfe dieser Erkenntnisse kaum voraussagbar sind. Erste Ansätze zur Problemlösung<br />

sollen Gegenstand dieser Arbeit (insb. Kap. 4 bis 6) sein.<br />

Samendichte<br />

Recruitment foci<br />

Abstand vom Mutterbaum<br />

theoretische Ausbreitungskurve<br />

tatsächlich realisierte Ausbreitungskurve<br />

Abb. 2.2: Theoretisch erwartete und tatsächlich realisierte Samenausbreitungskurve von<br />

Gehölzarten mit fleischig-fruchtigen Samen: Der Verlauf der theoretischen Kurve<br />

ist distanzabhängig, der Verlauf der tatsächlichen Samenausbreitung wird<br />

durch lokale Unterschiede in der Vegetationsstruktur bestimmt; ähnliche Strukturen<br />

werden auch für diejenigen Prozesse angenommen, die mit der Samenausbreitung<br />

assoziiert sind, wie z.B. Samenprädation, Keimung und Etablierung der<br />

Jungpflanzen (verändert nach KOLLMANN 2000)<br />

2.2.4.1 Ornithochorie<br />

Saftig-fleischige Früchte treten gehäuft - wenn auch nicht ausschließlich - bei Gehölzarten<br />

auf und sind auffallend stark bei den Rosaceen (Crataegus spp., Prunus<br />

spp., Rosa spp., Rubus spp.) verbreitet. Die Wildkirsche besitzt kohlenhydrat- und<br />

mineralstoffreiche Samen von geringer bis mittlerer Größe mit einem eßbaren<br />

äußeren Teil ohne harte Schale (Fruchtfleisch) sowie mit Signalfarben bei der Reife.<br />

Damit können die Früchte von Vögeln, die einen fehlenden oder nur schwach aus-<br />

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