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Ausgabe 04/13 - Wirtschaftsjournal.de

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Energie<br />

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Ein Beitrag zur Klimaentlastung<br />

Energieeffiziente Restabfallbehandlung in Chemnitz<br />

Restabfallbehandlungsanlage Chemnitz.<br />

Foto: Luftbild-Service Büschel,<br />

08301 Schlema<br />

Weißer Weg 180<br />

09<strong>13</strong>1 Chemnitz<br />

Telefon: 0371 67407-101<br />

Telefax: 0371 67407-111<br />

www.awvc.<strong>de</strong><br />

Seit 2005 wer<strong>de</strong>n die kommunalen Restabfälle <strong>de</strong>r<br />

Region am Standort <strong>de</strong>r Deponie Weißer Weg in <strong>de</strong>r<br />

mechanisch-physikalischen Restabfallbehandlungsanlage<br />

(RABA) Chemnitz angenommen und auf<br />

die nahezu 100 %-ige Verwertung vorbereitet. Der<br />

Bau <strong>de</strong>r Anlage und die Verwertung <strong>de</strong>r Produkte<br />

ist das Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung<br />

<strong>de</strong>s Abfallwirtschaftsverban<strong>de</strong>s Chemnitz (AWVC)<br />

in <strong>de</strong>n Jahren 1999/2000.<br />

In <strong>de</strong>r Anlage wur<strong>de</strong>n ab 2005 über 860.000 t Restabfall<br />

verarbeitet. Damit wird die Entsorgungssicherheit für über<br />

800.000 Einwohner gewährleistet. Die mechanisch-physikalische<br />

Restabfallbehandlung benötigt viel Energie. Die<br />

AWVC Abfallverwertungsgesellschaft mbH, eine 100 %-ige<br />

Tochtergesellschaft <strong>de</strong>s Abfallwirtschaftsverban<strong>de</strong>s Chemnitz<br />

(AWVC), hat als Besitzerin und Betreiberin <strong>de</strong>r RABA<br />

insbeson<strong>de</strong>re nach <strong>de</strong>m Jahr 2007 stetig <strong>de</strong>n Energieeinsatz<br />

optimiert.<br />

Die wesentlichen Verbesserungen waren 2011 erreichbar,<br />

da die konzeptionellen Untersuchungen und planerische<br />

Ansätze aus <strong>de</strong>n Jahren 2009 und 2010 im zweiten<br />

Halbjahr 2011 technisch umgesetzt wur<strong>de</strong>n. Damit wur<strong>de</strong>n<br />

die Voraussetzungen geschaffen, die Energieeffizienz <strong>de</strong>r<br />

Anlage entschei<strong>de</strong>nd zu verbessern und die klimawirksamen<br />

CO ² -Emissionen <strong>de</strong>r stoffstromspezifischen Abfallbehandlung<br />

zu reduzieren (siehe Grafik).<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0,0<br />

CO 2 -Bilanz Erdgas und Strom (2005 = 1)<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Jahr<br />

Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r CO ² -Bilanz (kg CO ² /Mg Input)<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>s EFRE-Programmes erfolgte für die Maßnahmen<br />

eine För<strong>de</strong>rung durch die EU.<br />

Wesentliche Zielstellungen <strong>de</strong>r 2011 umgesetzten Maßnahmen<br />

sind die Senkung <strong>de</strong>s Erdgasverbrauches, die Reduzierung<br />

<strong>de</strong>s Energieverbrauches bei <strong>de</strong>r Nachzerkleinerung<br />

durch effektivere Zerkleinerungsaggregate sowie die Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r Variabilität <strong>de</strong>r Stoffströme in <strong>de</strong>r Anlage.<br />

Äußerlich sichtbarer Bestandteil <strong>de</strong>r Maßnahmen ist die<br />

neue Verla<strong>de</strong>halle. In ihr können gleichzeitig mehrere Fahrzeugeinheiten<br />

verla<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Durch das Sächsische Lan<strong>de</strong>samt für Umwelt, Landwirtschaft<br />

und Geologie wur<strong>de</strong> im Rahmen eines FuE-Vorhabens<br />

die Erfolgskontrolle klimarelevanter Maßnahmen<br />

<strong>de</strong>r Abfallwirtschaft in <strong>de</strong>n Abfallverbän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Freistaates<br />

Sachsen – EKLIRA – im Jahr 2012 durchgeführt.<br />

Die Ergebnisse sind aktuell im Heft 3/20<strong>13</strong> <strong>de</strong>r Schriftenreihe<br />

<strong>de</strong>s Sächsischen Lan<strong>de</strong>samtes für Umwelt, Landwirtschaft<br />

und Geologie (LfULG), „Klimarelevante Maßnahmen<br />

<strong>de</strong>r Abfallwirtschaft“, veröffentlicht wor<strong>de</strong>n.<br />

Im Vergleich zu <strong>de</strong>n Ergebnissen <strong>de</strong>r Vorgängerstudie<br />

aus <strong>de</strong>m Jahr 2009 (LfULG 2009) wur<strong>de</strong>n die spezifischen<br />

Treibhausgasemissionen bzw. -emissionseinsparungen<br />

in <strong>de</strong>r Restabfallbehandlungsanlage Chemnitz auf<br />

-114,3 kg CO ² -Äq./Mg Input (klimaentlastend) verbessert.<br />

Damit ist die Chemnitzer Restabfallverwertung<br />

klima entlastend und die nachgewiesene Verbesserung ist<br />

größer als in <strong>de</strong>n o.g. Projekten prognostiziert.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r Erfolgskontrolle wird für die Restabfallbehandlung<br />

und -verwertung <strong>de</strong>s Abfallwirtschaftsver ban<strong>de</strong>s<br />

Chemnitz ein energetischer Gesamt-Netto-Wirkungsgrad<br />

von 31,5 % nachgewiesen. Damit wird durch die Erfolgskontrolle<br />

ein besserer Gesamt-Netto-Wirkungsgrad ermittelt<br />

als er z. B. bei Müllverbrennungsanlagen (MVA mit ausschließlicher<br />

Stromerzeugung; 20,5 %) und Ersatzbrennstoffkraftwerken<br />

(EBS-KW mit ausschließlicher Stromerzeugung;<br />

27,4 %) sowie Biomassekraftwerken (26,0 %)<br />

berechnet wur<strong>de</strong>.<br />

Die aktuellen Ergebnisse nach <strong>de</strong>r Realisierung <strong>de</strong>r Op -<br />

timierungsmaßnahmen zeigen <strong>de</strong>n Erfolg <strong>de</strong>s bisher be -<br />

schrittenen Weges. Neben <strong>de</strong>n Maßnahmen zum effektiveren<br />

Betrieb <strong>de</strong>r Anlage sind die Quantität und Qualität <strong>de</strong>r<br />

aussortierten Eisen- und Nichteisenmetalle (ca. 23.400 t<br />

seit 2005) und die Verwertungswege <strong>de</strong>r hergestellten Produkte<br />

für <strong>de</strong>n Erfolg verantwortlich. Weitere Effekte sind<br />

durch <strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>r erzeugten Brennstoffe in Kraftwerken<br />

mit Prozess- bzw. Fernwärmeauskopplung (z .B. Kraftwerk<br />

Schwarze Pumpe) o<strong>de</strong>r in EBS-Kraftwerken mit Prozesswärmeauskopplung<br />

möglich.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r politischen Zielstellungen zur Energiewen<strong>de</strong><br />

und <strong>de</strong>r betriebswirtschaftlichen Zwänge <strong>de</strong>r Anlagenbetreiber<br />

wer<strong>de</strong>n Klimarelevanz und Energieeffizienz<br />

weiter an Be<strong>de</strong>utung zunehmen.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong><br />

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