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Peter von Staufenberg - PASSWORTGESCHÜTZT!!!

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)<br />

38 DIE GESTÖRTE MAHRTENEHE . PETER VON STAUFENBERG<br />

Der küng sprach «ich üch helfen<br />

sol<br />

und ouch den andern allen.<br />

ez ist also gevallen<br />

daz ich ein einig muomen han,<br />

860 die ist so rehte wol getan<br />

und also minneclich gestalt:<br />

ahzehen jar so ist sü alt.<br />

vater und muoter sint ir tot.<br />

der gewalt wol an mir stot,<br />

865 daz ichs üch gibe zuo der e,<br />

und wil üch sagen darzuo me:<br />

ich gibe üch landes darzuo vil,<br />

als ich üch bescheiden wil,<br />

daz ir des gewaltig sint<br />

87° ein herre wol und üwer kint<br />

mit miner muomen werden.<br />

ir herschaft ist ze Kerden.»<br />

Do wart der ritter missevar,<br />

wan er erschrocken was so gar<br />

875 daz er nüt mohte sprechen.<br />

die werden und die frechen<br />

fürsten sprachent alle do<br />

«herre, wie tuont ir also<br />

daz ir nüt antwurt gebent<br />

88o und also widerstrebent?» 920<br />

Da <strong>von</strong> der küng bettÜebet wart.<br />

er sprach «vii werder ritter zart,<br />

du wenst villihte, ich spotte din.<br />

nein werlich, uf die trüwe min,<br />

885 du solt frilich min muomen nen 925<br />

die ich nie fürsten wolte gen.»<br />

Und do der ritter sich versan<br />

daz er zuo im selben kan,<br />

er sprach «genade, herre min I<br />

89° die maget edel unde vin<br />

die sont ir geben einem man<br />

den sü mit eren wol mag han<br />

und ir ouch gemeze si,<br />

wan ir geburt ist hoch und fri.<br />

895 ez were ir ungezeme<br />

daz sü mich armen neme.»<br />

Do sprach der künig sa zehant<br />

«dir tuon ich, ritter guot, bekant:<br />

und gebe ich ir ein armen kneht,<br />

9°° ez duht sü billich unde reht,<br />

und müeste im undertenig sin:<br />

daz weiz ich an der muomen<br />

min.»<br />

Do sich der ritter wolte wern,<br />

vii manger fürst begunde swern,<br />

9°5 er were ein unversunnen man,<br />

sprachent die fürsten wol getan<br />

die dise rede hortent wol.<br />

der sal was landes herren vol;<br />

vii bischove ouch darinne was,<br />

910 die den ritter fragten daz,<br />

ob er ein ewip hete.<br />

Do sprach der ritter stete<br />

«ich han ein minneclichez wip:<br />

sü hat den allerscha:nsten lip<br />

915 den menschen ouge ie gesach.<br />

mit der so han ich daz gemach,<br />

swa ich in den landen var,<br />

so nimet sü min alzit war<br />

und ist ouch, swenne ich wiI, bi<br />

mir.<br />

darzuo so han ich guots <strong>von</strong> ir,<br />

swie vii ich sin verzeren mag,<br />

heide naht und ouch den tag,<br />

daz git mir alz min frouwe dar.<br />

daz ich üch sage daz ist war:<br />

swenne ich nime ein elich wip,<br />

so stirbet mir min junger lip<br />

darnach an dem dritten tage.<br />

ez ist war daz ich üch sage,<br />

als mir min frouwe hat geseit.<br />

930 die rede ist war uf minen eit.»<br />

Do begunde ein bischof jehen<br />

«herr, lant mich die frouwe<br />

sehen.»<br />

Do sprach der ritterliche man<br />

«sü lat sich nieman sehen an<br />

935 wan mich alterseine.»<br />

DIE GESTÖRTE MAHRTENEHE. PETER VON STAUFENBERG 39<br />

Sü sprachent algemeine<br />

er wunschte nach der frouwen<br />

«so ist sü nüt ein rehtez wip, sin:<br />

ir verlieret sele und lip.»<br />

bi im so was die scha:ne vin<br />

Do sprach ein alter cappelan: die sin ie mit trüwen pflag.<br />

94° «nu sint ir doch ein kristenman. 980 der ritter an irm arme lag.<br />

wie sint ir so besinnet<br />

sü sprach «ach herzelieber man,<br />

daz ir den tüvel minnet<br />

swaz ich dir ie verboten han,<br />

für alle reine frouwen zart? des wiItu wenig volgen mir.»<br />

swaz guotes ie uf erden wart Er sprach «min frou, waz<br />

945 gesprochen oder gesungen, meinet ir?»<br />

da<strong>von</strong> sint ir vertrungen, 985 die scha:ne sprach «da tuot<br />

<strong>von</strong> leien und <strong>von</strong> pfaffen.<br />

mir we<br />

der tüvel sich geschaffen<br />

hat ze einem wibe.<br />

ein wip du nimest zuo der e,<br />

daz mich wol iemer rüwen<br />

95° die sele in üwerm libe mag.<br />

muoz eweclichen sin verlorn, du lebst um an den dritten tag,<br />

wan ir hant reine wip versworn: swenn sü dir vereinet wirt,<br />

der tüvel in der helle<br />

99° min herze niemer daz verbirt;<br />

ist üwer slafgeselle.»<br />

dir sage ich daz geschehen<br />

955 mit im so wart gesprochen vii:<br />

die rede ich hie bekürzen wiI.<br />

muoz:<br />

ich wiIlan sehen minen fuoz<br />

Die pfafheit hat in überret<br />

daz der ritter an der stet<br />

bede frouwen unde man,<br />

swenn din hohzit vahet an.<br />

sprach «swaz der künic heizet 995 so din ouge daz gesiht,<br />

mich,<br />

so solt dich sumen lenger niht<br />

960 daz wiI ich tuon gewilleclich.» und solt balde bihten<br />

zestunt im da gelobet wart eim priester hohgewihten<br />

die maget rich <strong>von</strong> hoher art, und solt got enpfahen.<br />

daz sü sin ewip solte sin. 1000 den priester heiz denn gahen,<br />

der küng tet im auch hilfe schin daz er dir vii geringe<br />

965 und gab im cleinote viI. daz heilig öl ouch bringe:<br />

Der ritter sprach zem selben ziI daz tuot dir sicherlichen not.<br />

«ir sont mir die jungfrouwe got der tuo diner sele rot.»<br />

senden gen Mortenouwe, 1°°5 Do gedaht der ritter unverzeit<br />

da wil ich die hohzit han.» waz im die pfafheit hat geseit,<br />

97° daz gelobte im der küng hindan. daz sü villihte lüge<br />

ein zil wart daran gemaht<br />

und in der tüvel trüge,<br />

daz man im die juncfrouwe braht. und glaubte baz der wisen ler.<br />

Do diz also gelobet wart, 1010 also schiet <strong>von</strong> dem ritter her,<br />

der ritter huob sich uf die vart, die scha:ne frouwe minneclich.<br />

975 mit den sinn er dannen reit. der ritter sorget wunderlich.<br />

Do er ze naht sich hat geleit, Hiemit der ritter vii gedaht,

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