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Spektralanalyse der Sonnenfleckenaktivität

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Numerische Mathematik II<br />

– <strong>Spektralanalyse</strong> mit <strong>der</strong> DFT –<br />

Andreas Rie<strong>der</strong><br />

UNIVERSITÄT KARLSRUHE (TH)<br />

Institut für Wissenschaftliches Rechnen<br />

und Mathematische Modellbildung<br />

und<br />

Institut für Angewandte und<br />

Numerische Mathematik<br />

c○Andreas Rie<strong>der</strong>, Numerische Mathematik II, Wintersemester 07/08 – p.1/5


Sonnenflecken-Relativzahl (Wolfsche Relativzahl)<br />

Sonnenflecken treten zyklisch auf. Ungefähr alle 11 Jahre erreicht die Sonnenfleckenaktiviät<br />

ihr Maximum. Dies wollen wir mit <strong>der</strong> DFT bestätigen.<br />

Die Sonnenfleckenintesität eines Jahres wird durch die Sonnenflecken-<br />

Relativzahl (Wolfsche Relativzahl) gemessen. Astronomen haben diese Zahl<br />

seit fast 300 Jahren tabelliert.<br />

200<br />

Wolfsche Relativzahl (Sonnenfleckenintensitaet)<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

1700 1750 1800 1850 1900 1950 2000<br />

Wolfsche Relativzahl von 1700 bis 1987<br />

c○Andreas Rie<strong>der</strong>, Numerische Mathematik II, Wintersemester 07/08 – p.2/5


Periodogramm I<br />

Der Vektor f ∈ C 288 beinhalte die gemessenen 288 Werte:<br />

f k : Wolfsche Zahl des Jahres 1700 + k, k = 0, . . .,287.<br />

Da wir nur an Schwingungen (periodische Vorgänge) interessiert sind, transformieren<br />

wir f so, daß <strong>der</strong> neue Vektor einen verschwindenen Mittelwert hat:<br />

Setzte<br />

f 0 j = f j − 1<br />

288<br />

∑287<br />

k=0<br />

f k , d.h.<br />

∑287<br />

k=0<br />

f 0 k = 0 bzw. (D 288 f 0 ) 0 = 0.<br />

150<br />

Wolfsche Relativzahl mit Mittelwert 0<br />

100<br />

50<br />

0<br />

−50<br />

1700 1750 1800 1850 1900 1950 2000<br />

c○Andreas Rie<strong>der</strong>, Numerische Mathematik II, Wintersemester 07/08 – p.3/5


Periodogramm II<br />

Unter dem Periodogramm von f 0 verstehen wir die Werte |(D 288 f 0 ) k | 2 aufgetragen<br />

gegen die Indizes k = 0, . . .,287. Wegen<br />

w k = w 288−k , was |(D 288 f 0 ) k | = |(D 288 f 0 ) 288−k | impliziert,<br />

genügt es, für k nur die Werte {0, 1, 2, . . ., 144} zu betrachten. Das Peridogramm<br />

hat ein ausgeprägtes globales Maximum bei k = 26, d.h. die Schwingung<br />

w 26 ∈ C 288 ist dominant in f 0 bzw. in f:<br />

n−1<br />

∑<br />

f 0 = (D n f 0 ) k w k<br />

= 1 n<br />

k=0<br />

n−1<br />

∑<br />

〈f 0 , w k 〉 C nw k ,<br />

k=0<br />

‖D n f‖ C<br />

n = ‖f‖ C n.<br />

x 10 6<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

Periodogramm<br />

20 40 60 80 100 120 140<br />

c○Andreas Rie<strong>der</strong>, Numerische Mathematik II, Wintersemester 07/08 – p.4/5


Interpretation<br />

Zur Interpretation des Periodogramms betrachten wir w k ∈ C n genauer:<br />

(w k ) j = p k (t j ) mit p k (t) = cos(2πk t) − i sin(2πk t) und t j = j/n.<br />

Also ist w k eine diskrete Version <strong>der</strong> Funktion p k über dem Zeitintervall [0, 1].<br />

Die Periode von p k ist 1 k , d.h. p k bzw. w k vollzieht k Perioden (Schwingungen)<br />

in einer Zeiteinheit.<br />

In unserer konkreten Situation bedeutet dies: w 26 vollzieht 26 Schwingungen<br />

im Zeitraum von 288 Jahren, also hat eine Schwingung die Periode 288<br />

26 Jahre.<br />

Die dominante Schwingung in <strong>der</strong> Wolfschen Relativzahl wie<strong>der</strong>holt sich<br />

ungefähr alle 11 Jahre.<br />

c○Andreas Rie<strong>der</strong>, Numerische Mathematik II, Wintersemester 07/08 – p.5/5

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