1,8 MB, pdf - wiener wohnbau forschung
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Flexibilität im Wohnbereich – Endbericht das fernlicht, 2008<br />
wall stickers<br />
Abbildung 36 – Wall Stickers (Quelle: www.domestic.fr)<br />
Neben dieser Prestigefunktion ist auch ein Trend zur Multifunktionalität von Möbeln und<br />
technischer Ausstattung beobachtbar. Diese sollen einfach und rasch an die momentanen<br />
individuellen Bedürfnisse und an die Situation angepasst werden können. Exemplarisch<br />
können unter anderem folgende Lösungen genannt werden:<br />
• So wird z.B. das Kinderbett dank modularer Umgestaltungsmöglichkeiten tagsüber zur<br />
Spiellandschaft und wächst außerdem mit.<br />
• Der Innungsmeister der Wiener Tischler 48 denkt an eine fixe Grundausstattung von<br />
Wohnungen mit Grundmodulen für Regale, Kästen und Schränke, die sich wie ein<br />
Schachtelsystem unterschiedlich zusammensetzen lassen. Diese könnten dann je nach<br />
Geschmack mit unterschiedlichen Fronten und Türen gestaltet werden. Vorausgesetzt, die<br />
Grundmodule hätten eine gewisse Qualität, die ein häufiges Umbauen erlaube, könnte<br />
so auch bei häufigen Umzügen kostengünstig eine Individualisierung erreicht werden und<br />
zugleich der Aufwand bei einer Übersiedlung gering gehalten werden. Technisch und<br />
finanziell wäre das bei einer gewissen Standardisierung kein Problem. Für eine optimale<br />
Nutzung wären gleichzeitig auch organisatorische Modelle notwendig, etwa<br />
Ablösemodelle bei einem BewohnerInnenwechsel oder Standards, die eine Kompatibilität<br />
gewährleisten.<br />
• Im Rahmen des Wohnkonzeptes „e-wohnen“ (www.e-wohnen-derzukunft.de/projekte/penthouse-berlin)<br />
sind z.B. alle Tische in der Wohnung, auch die<br />
Schreibtische, gleich und können daher bei Bedarf zu einer langen, einheitlichen Festtafel<br />
aneinander gestellt werden.<br />
• die unteren Küchenschubladen können mit einem Handgriff zu einem Hocker<br />
ausgeklappt werden, um die oberen Kästen leichter erreichen zu können.<br />
• Ein Sofa muss gleichzeitig zum Fernsehen, zum Kaffe trinken mit Freunden, zum<br />
Herumtoben mit den Kindern, als Gästebett und als Krankenlager sowie zum Arbeiten mit<br />
dem Labtop geeignet sein.<br />
48<br />
Persönliches Interview mit Johann Burgstaller, Innungsmeister der Wiener Tischler, am 28. Mai 2008<br />
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