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1,8 MB, pdf - wiener wohnbau forschung

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Flexibilität im Wohnbereich – Endbericht das fernlicht, 2008<br />

Wohnraum zu schaffen. Das Rucksack-Haus, das den Luftraum vor einer Wohnung nutzt um<br />

ein zusätzliches Zimmer anzubringen, stellt dafür ein Extrembeispiel dar.<br />

Durch die Positionierung in einem halböffentlichen Zwischenraum vor der Wohnung stellt das<br />

Rucksack-Haus auch einen Dialog zwischen privat und öffentlich dar. Denn diese<br />

Zwischenräume werden laut Eberstadt heute immer wichtiger.<br />

Das Rucksack-Haus ist also nicht nur eine spektakuläre Skulptur, es drückt auch eine Reihe<br />

von Motiven des Wohnens der Zukunft aus, die z.B. auch in den Interviews im Rahmen dieser<br />

Studie vorkamen (siehe Kapitel 5.1.1). Denn es geht um einen Kommentar zu den<br />

organisatorischen Rahmenbedingungen des Wohnens, um Nachbarschaft, um effiziente<br />

Raumnutzung und um das Spannungsfeld zwischen Öffentlichkeit und Privatheit.<br />

Auch der Klappbalkon „Bloomframe®“ (www.bloomframe.com) von Hofman Dujardin<br />

Architects aus Amsterdam zielt auf eine Erweiterung der Wohnfläche nach außen. Der<br />

Fensterrahmen kann spontan, je nach Bedarf, mittels eines Elektromotors auf Knopfdruck zu<br />

einem Balkon aus- und wieder eingeklappt werden. So entsteht laut Hersteller eine<br />

„interaktive Fassade“, die auf Knopfdruck Licht, Luft und Raum hinzufügen kann. Das Produkt<br />

ist für Neubauten und Sanierungen geeignet.<br />

Abbildung 32 – Klappbalkon „Bloomframe“ von Hofman Dujardin Architects (Quelle:<br />

www.bloomframe.com)<br />

Auch eine temporäre Nutzung von Wohnraum außerhalb der eigenen Wohnung wird in<br />

Zukunft vermutlich verstärkt in Anspruch genommen werden. Gemeinschaftsräume oder<br />

mietbare Zusatzräume im Wohnumfeld wie Wellness- und Fitnessräume, Büros,<br />

Veranstaltungsräume oder Kinderspielräume werden zur Verlängerung der eigenen vier<br />

Wände (siehe auch Kapitel 2.3.2).<br />

Modulare Bauwerke oder Wohncontainer, die größtenteils aus vorgefertigten Teilen bestehen,<br />

brauchen im Grunde nur mehr aufgestellt und angeschlossen werden.<br />

Ein Beispiel für eine modulare Lösung, bei der sich die BewohnerInnen am PC mit einem<br />

interaktiven Computerprogramm (www.tailorhousing.com) ihre Wohnung aus vorgegebenen<br />

Modulen bezüglich Größe, Anzahl und Aufteilung der Räume, Ausstattung und Gestaltung<br />

der Fassade aus vorgefertigten Modulen selbst zusammenstellen können ist „Wenswonen“<br />

(Willems van den Brink, 2002) in den Niederlanden.<br />

Das Schweizer Projekt „Weberhaus Option“ (Bauart Architekten, 2000) geht noch einen Schritt<br />

weiter. Die einzelnen Module können hier auch im Nachhinein zu einem bestehenden<br />

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