1,8 MB, pdf - wiener wohnbau forschung
1,8 MB, pdf - wiener wohnbau forschung
1,8 MB, pdf - wiener wohnbau forschung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Flexibilität im Wohnbereich – Endbericht das fernlicht, 2008<br />
Abbildung 22 – Konstruktives System des Entwurfes von DI Helmut Wimmer Architekt für den<br />
Realisierungswettbewerb Werkbundsiedlung Wiesenfeld (Quelle: DI Helmut Wimmer Architekt)<br />
Um nutzungsneutrale Räume zu schaffen, die dann je nach individuellen Bedürfnissen und<br />
Lebensumständen gestaltet werden können, werden vor allem technische Anschlüsse für<br />
Telefon, Lampen, Multimedia, Daten und Strom sowie mit Einschränkungen auch Wasser und<br />
Gas vermehrt für alle Räume eingeplant werden müssen (siehe auch Kapitel 3.6.2).<br />
Ein einziger Anschluss für Telefon, Fernseher etc. an einem vorbestimmten Platz reicht nicht<br />
mehr aus. Bereits jetzt ist der Punkt „zu wenige Steckdosen und Anschlüsse in allen Räumen“<br />
ein Hauptärgernis für die Wiener MieterInnen, die 2007 im Rahmen einer<br />
Wohnzufriedenheitsstudie von das fernlicht befragt wurden.<br />
3.4.2 Flexible Grundrisse<br />
Neben einer flexiblen Nutzbarkeit von Grundrissen ist auch deren tatsächliche Veränderung<br />
auf unterschiedliche Arten möglich:<br />
Durch eine klare konstruktive und konzeptionelle Trennung von tragenden und nicht<br />
tragenden Wänden können letztere flexibel eingezogen werden und ermöglichen somit<br />
einerseits eine hohe Variabilität des Wohnungsschlüssels für die Bauherren und andererseits<br />
auch eine hohe Flexibilität der Grundrisse innerhalb der Wohnungen für die BewohnerInnen.<br />
Entscheidend für die Anpassungsfähigkeit von Wohnungen an die NutzerInnen und ihre<br />
Bedürfnisse ist auch dabei der auf unterschiedliche Funktionen und Möblierungen<br />
ausgerichtete Zuschnitt der Räume (siehe Kapitel 3.4.1) sowie die eingeplante Möglichkeit<br />
sinnvoller Grundrissvarianten.<br />
Das Projekt „Kraftwerk 1“ in Zürich (Stücheli Architekten, 2001, www.kraftwerk1.ch) geht noch<br />
einen Schritt weiter und stellt Wohnflächen von ca. 600 m2 über zwei Stockwerke für jeweils<br />
15-20 Personen bereit. Diese können sich die Fläche selbst aufteilen und organisieren, zu<br />
separaten Wohneinheiten und je nach Wunsch auch in Gemeinschaftsräume.<br />
Durchschnittlich beansprucht jeder BewohnerIn 36 m2 für sich (zwischen 15 und 100 m2), das<br />
sind 6 m2 weniger als im Züricher Durchschnitt.<br />
68