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1,8 MB, pdf - wiener wohnbau forschung

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Flexibilität im Wohnbereich – Endbericht das fernlicht, 2008<br />

eGovernement, eBanking und ähnliches könnten ebenfalls helfen, Autowege<br />

einzusparen. Die Gefahr einer solchen Entwicklung besteht aber einerseits in einer<br />

möglichen sozialen Vereinsamung v.a. von SeniorInnen und andererseits in einer weiteren<br />

Ausdünnung oder Verteuerung der realen Infrastruktur, wie die Beispiele Bankomat und<br />

eBanking zeigen. Wer heute seine Bankgeschäfte noch persönlich am Schalter tätigen<br />

möchte, muss dafür mehr bezahlen.<br />

Für Manhattan gibt es von der University of Columbia die radikale Idee, Bürohochhäuser<br />

als Gemüsefarmen zu nutzen. Das ist einerseits platzsparend und andererseits wird so die<br />

Produktion direkt zu den KonsumentInnen verlegt, was Transportwege spart.<br />

Berechnungen zufolge könnte ein 30stöckiges Hochhaus ca. 35.000 Menschen mit Obst<br />

und Gemüse versorgen.<br />

Ein neuer Boom der Kleingärten (vgl. das fernlicht, 2006), an denen Natur und<br />

Entspannung, Gemeinschaftserlebnis und doch die gute Anbindung in die Stadt<br />

geschätzt werden, verbindet die infrastrukturellen Möglichkeiten der Stadt mit einer<br />

Sehnsucht nach Natur.<br />

• Knapper werdende Ressourcen und steigende Energiepreise könnten bei einer<br />

Verschärfung dieser Entwicklung unter anderem auch dazu führen, dass bei ärmeren<br />

Bevölkerungsschichten zumindest zeitweise nur mehr ein Wohnraum beheizt wird Das<br />

könnte dem gegenwärtigen Trend zu gleichwertig ausgestatteten nutzungsneutralen<br />

Räumen entgegentreten. Denn wenn nur mehr ein Raum beheizbar ist, kann das im<br />

Winter zu einem Zusammenrücken in einem zentralen Raum führen.<br />

Es stellt sich die Frage, ob für eine solche Entwicklung flexible Grundrisse eine Lösung<br />

darstellen könnten. Denn damit könnten im Winter Räume abgetrennt bzw. verkleinert<br />

werden, um leichter beheizt werden zu können. Im Sommer könnten sie wieder zu<br />

größeren Zimmern zusammengelegt werden.<br />

Flexible Wohnungen in baulicher Hinsicht weisen insgesamt keine geringere thermische<br />

Qualität auf, als „konventionelle“ Wohnungen (Fechner, 2004).<br />

Am Lebensende eines Gebäudes bzw. im Falle einer Sanierung sind flexible Elemente auch<br />

leichter wieder rückbaubar und recycelbar, wenn bestimmte Prinzipen beachtet werden<br />

(Fechner, 2004):<br />

• Minimierung der Anzahl der Verbindungselemente<br />

• Minimierung der Anzahl der Verbindungsarten (Werkzeugwechsel bei der Demontage!)<br />

• Lösbarkeit der Verbindungselemente mit Standardwerkzeugen<br />

• Schnelle Erkennbarkeit und gute Zugänglichkeit der Verbindungselemente<br />

• Lösbarkeit der Verbindungselemente ohne Gegenhalt<br />

• Lösbarkeit der Verbindungen zwischen Bauteilen aus nicht miteinander verträglichen<br />

Werkstoffen<br />

• Materialverträglichkeit (bzw. verfahrenstechnische Trennbarkeit) der<br />

Befestigungselemente und Baugruppen<br />

• generell Reduzierung der Werkstoffvielfalt.<br />

Der Einsatz von flexiblen Bauelementen zur leichteren Demontage wird vor allem in den<br />

Niederlanden erfolgreich eingesetzt, aber auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />

gibt es Beispiele dafür (Fechner, 2004).<br />

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