22.11.2013 Aufrufe

1,8 MB, pdf - wiener wohnbau forschung

1,8 MB, pdf - wiener wohnbau forschung

1,8 MB, pdf - wiener wohnbau forschung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Flexibilität im Wohnbereich – Endbericht das fernlicht, 2008<br />

Diese Zunahme an Anforderungen und zu deren Bewältigung notwendigen Kompetenzen<br />

erfordert auch organisatorische Veränderungen für die Wohnungswirtschaft. So wird es z.B.<br />

voraussichtlich zu einer Zunahme von Kooperationen unterschiedlicher Branchen und<br />

ExpertInnen kommen.<br />

Durch die Flexibilisierung und die Zunahme kurzfristiger Moden und Trends des Wohnens im<br />

Zuge der Entwicklung zu einer Konsumgüterindustrie ergeben sich unter anderem folgende<br />

neue Erfordernisse für Wohnungsunternehmen:<br />

• Trendmonitoring: Die sich ständig verändernden Moden und Trends müssen laufend<br />

erfasst und aktualisiert werden.<br />

• Produktentwicklung: Ausgehend von den wechselnden Trends müssen<br />

zielgruppenspezifische Konzepte für die Einrichtung und Ausstattung der Wohnungen<br />

entwickelt werden.<br />

• Einkauf und Logistik: Häufigere Umgestaltungen der Wohnungen nicht nur zu Beginn<br />

sondern auch zwischen den immer häufigeren MieterInnenwechseln erfordern eine<br />

darauf abgestimmte Organisation von Einkauf und Logistik. Daraus ergeben sich neue<br />

Kooperationen (z.B. mit Möbelherstellern, etc.) und auch neue Berufsbilder.<br />

• Installation und Umbau bei MieterInnenwechsel: Eine häufige Umgestaltung der<br />

Wohnungen erfordert Lösungen, die dies rasch und kostengünstig erlauben (z.B.<br />

austauschbare Fronten, etc.). Zudem sind auch organisatorische und logistische<br />

Strukturen notwendig, die hier ein effizientes Vorgehen erlauben.<br />

• Entsorgung und Wiederverwendung: Im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens ist es auch<br />

notwendig, Konzepte für die Entsorgung und Wiederverwendung von nicht mehr<br />

„aktuellen“ Ausstattungselementen zu entwickeln.<br />

3.3 Flexibilität und Nachhaltigkeit<br />

In Zeiten rasch wechselnder Lebensstile und Lebensentwürfe wird im Wohnbau Flexibilität zur<br />

Grundlage für Nachhaltigkeit und Zukunftssicherheit. Denn bei beiden Konzepten,<br />

Nachhaltigkeit und Flexibilität, geht es um eine vorausschauende Perspektive, die künftige<br />

Veränderungen einplant. Denn Nachhaltigkeit bedeutet nach dem Brudtland-Report<br />

(1987) 38 , die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen, ohne die Möglichkeiten künftiger<br />

Generationen einzuschränken. Flexibilität kann dazu beitragen, diesen Leitsatz zu<br />

verwirklichen. Denn wenn eine Wohnung so flexibel geplant ist, dass sie eine Veränderung der<br />

Lebensumstände und Bedürfnisse ihrer verschiedenen BewohnerInnen mitmachen kann,<br />

dann kann sie auch nachhaltig genutzt werden und behält ihren Wert (Münchner<br />

Stadtgespräche, 2006). Gefragt ist Nachhaltigkeit in der Substanz und Flexibilität in der<br />

Nutzung und Gestaltung.<br />

38<br />

Im Brundtland-Report (1987) der UNO, einem Perspektivbericht zu langfristig tragfähiger, umweltschonender<br />

Entwicklung im Weltmaßstab, wurde der Name „nachhaltige Entwicklung“ geprägt und definiert. Der Brudtland-<br />

Report beeinflusste die internationale Debatte über Entwicklungs- und Umweltpolitik maßgeblich.<br />

61

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!