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1,8 MB, pdf - wiener wohnbau forschung

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Flexibilität im Wohnbereich – Endbericht das fernlicht, 2008<br />

Abbildung 15 – „Die Küche für alle Lebenslagen“ (Quelle: www.sanitastroesch.ch)<br />

Dabei geht es Felix Bohn zufolge aber nicht darum, all die kleinen Herausforderungen des<br />

Alltags zu eliminieren, die ja auch gerade für SeniorInnen wichtig sind, um ihre<br />

Eigenständigkeit und Vitalität so lange wie möglich zu erhalten. Im Gegenteil ist z.B. eine<br />

ergonomische, rutschfeste, gut beleuchtete und sichere Treppe geeignet, SeniorInnen zum<br />

Treppensteigen zu animieren, die ansonsten den Lift benutzen würden. Auch bietet eine<br />

benutzerfreundliche und sichere Küche die Möglichkeit, länger selbst für sich zu kochen.<br />

Eine entsprechende Ausstattung von Wohnung und Wohnumfeld kann also laut Felix Bohn<br />

gerade für den wachsenden Anteil von SeniorInnen in unterschiedlichen Altersphasen und<br />

mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Einschränkungen dazu beitragen, ihre Mobilität und<br />

Flexibilität länger zu erhalten. Ergänzend werden in Zukunft auch technische<br />

Unterstützungsmöglichkeiten (Notrufsysteme, assisted living, eHealth, etc.) dazu beitragen,<br />

die Wahlmöglichkeiten von SeniorInnen zu erhöhen und sie werden Bohn zufolge selbst aus<br />

einer Vielzahl von Angeboten (vom Wohnen in der eigenen Wohnung bis hin zu speziellen<br />

Wohnformen) flexibel wählen können, wie sie leben und wohnen möchten.<br />

Somit kann flexibles Wohnen im Sinne einer Anpassbarkeit der Wohnung an die jeweiligen<br />

Bedürfnisse, ergänzt durch entsprechende Dienstleistungen, auch zur Integration und zur<br />

Lebenserleichterung von älteren oder behinderten Menschen beitragen. Für die<br />

Stadtplanung und für Bauträger bedeuten entsprechende Konzepte, dass eine<br />

Vorfinanzierung von Spezialausstattung und eine Verplanung von Wohnraum für<br />

„Behindertenwohnungen“, bevor der konkrete Bedarf bekannt ist, vermieden werden<br />

können. Gleichzeitig sind spätere Adaptierungen ohne teure und aufwändige<br />

Umbaumaßnahmen dennoch möglich.<br />

2.3.7 Einfacher Wohnungswechsel<br />

Die Wohndauer in einer Wohnung sinkt, die Menschen ziehen öfter um (Details siehe Kapitel<br />

2.2.8). Für Planung und Wohnungswirtschaft bedeutet dies, dass entsprechende<br />

Rahmenbedingungen geschaffen werden könnten, die Wohnungstausch, Ablöse und<br />

Verkauf von Ausstattung und Einrichtung, Leasing- und Mietmodelle für Wohnungseinrichtung<br />

und eine geteilte Nutzung von Gemeinschaftsressourcen ermöglichen und erleichtern. Zudem<br />

entstehen neue Anforderungen an die Ausstattung der Wohnungen mit technischer<br />

Infrastruktur und an die Einrichtungsgegenstände.<br />

Eine besondere Herausforderung besteht darin, ein zunehmendes Bedürfnis nach<br />

Individualisierung und eigener Gestaltung der Wohnung mit einer abnehmenden Wohndauer<br />

unter einen Hut zu bekommen (Details siehe Kapitel 2.2.8).<br />

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