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1,8 MB, pdf - wiener wohnbau forschung

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Flexibilität im Wohnbereich – Endbericht das fernlicht, 2008<br />

Management Summary<br />

Ausgangssituation, Fragestellung und Vorgangsweise:<br />

Jahrzehntelang war die Standardwohnung auf das Bild der traditionellen Kleinfamilie<br />

zugeschnitten. Aber diese ist mittlerweile in der Minderheit. Heute gibt es statt dessen eine<br />

enorme Vielfalt an unterschiedlichen Familien- und Haushaltsformen –<br />

Wohngemeinschaften, Single-Wohnungen, Patchworkfamilien, Wohnformen für SeniorInnen,<br />

etc. Dadurch werden auch Nachbarschaft und Gemeinschaft immer wichtiger. Das Wohnen<br />

verändert sich also dramatisch, während die Bauträger immer noch mit der<br />

Standardwohnung für traditionelle Familien agieren. Das trägt neue Anforderungen an die<br />

Bauträger heran, diese Vielfalt an möglichen Nutzungen und Bedürfnissen zu erfassen und<br />

Wohnlösungen dafür anzubieten. Dabei spielt auch der Kostenfaktor eine wichtige Rolle.<br />

Ziel der vorliegenden Studie war also, NutzerInnenbedürfnisse, die aus dieser Vielfalt der<br />

Wohnformen erstehen zu erfassen und mögliche Lösungen dafür darzustellen sowie damit<br />

zusammenhängende Herausforderungen für Planung und Wohnbau zu analysieren.<br />

Dazu wurden Literatur- und Internetrecherchen durchgeführt und internationale Fallbeispiele<br />

sowie Ideen und Konzepte analysiert. Es wurden auch persönliche und telefonische Interviews<br />

mit VertreterInnen der Vielfalt an neuen Wohnformen und ExpertInnen von der Anbieterseite<br />

(ArchitektInnen, Bauträger, Dienstleister, etc.) geführt sowie ein Lead-User-Workshop mit<br />

RepräsentantInnen unterschiedlicher Lebensformen (Patchworkfamilien, MigrantInnen,<br />

Singles, etc.) abgehalten, um Impulse und Ideen für flexible Wohnlösungen zu gewinnen.<br />

Die wichtigsten Ergebnisse sind:<br />

Ein entscheidendes Merkmal des Wohnens der Zukunft ist, dass die Strukturierung der<br />

Wohnungen nach funktional definierten Zimmern nicht mehr geeignet ist, den<br />

Anforderungen, die aus einer Vielzahl neuer Wohnformen erwachsen, gerecht zu werden.<br />

Stattdessen geht der Weg in Richtung einer zonalen Raumnutzung, also einer Gliederung in<br />

private Rückzugszonen und öffentliche oder halböffentliche Gemeinschafts- und<br />

Kommunikationszonen. Diese Zonen erstrecken sich auch über die einzelne Wohnung hinaus<br />

in die Gemeinschaftsbereiche des Hauses und in die Öffentlichkeit. Das umfasst:<br />

• Entstehung halböffentlicher Räume (z.B. Gemeinschaftsräume)<br />

• Nutzungsneutrale und variable Räume und Zonen (z.B. Schiebewände)<br />

• Orientierung des Wohnumfeldes an regionalen Modellen (z.B. Bezug von<br />

Pflegedienstleistungen aus einem Pflegeheim in der Nachbarschaft)<br />

Für Wien wäre, auch hinsichtlich der Ausdifferenzierung in unterschiedliche halbprivate und<br />

halböffentliche Zonen und Räume zu überlegen, welche Potenziale an ungenutztem Raum in<br />

den konkreten räumlichen Gegebenheiten vorhanden sind und wie man diese nutzen<br />

könnte. Ein Beispiel für Raum-Potenzial wären die oftmals leerstehenden Erdgeschoß-<br />

Wohnungen.<br />

Um solche Potenziale aus dem Bestand heraus erfassen und Lösungen dafür entwickeln zu<br />

können, könnten z.B. folgende Impulse gesetzt werden:<br />

• Ein Wissensforum „flexibles Wohnen“, das konzeptionelles Wissen zum Thema sammelt und<br />

aufbereitet und daraus Verwertungs- und Vernetzungsaktivitäten ableitet, wie z.B.<br />

• die Einrichtung von Fachstellen, die für bestimmte Interessensgruppen deren<br />

Wohnbedürfnisse in ihrer Differenziertheit erfasst, analysiert und zu konkreten Lösungen<br />

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