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1,8 MB, pdf - wiener wohnbau forschung

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Flexibilität im Wohnbereich – Endbericht das fernlicht, 2008<br />

Abbildung 3 – Prognose Bevölkerungsentwicklung bis 2035 (Quelle: ÖROK-Atlas)<br />

Das ist dem Leiter des Referates für Stadt<strong>forschung</strong> der MA 18 3 zufolge aber vor allem auf die<br />

internationale Zuwanderung zurückzuführen, die vorrangig in die innerstädtischen Gebiete<br />

zielt. Denn die Art der innerösterreichischen Wanderung bleibt gleich. Jährlich verliert Wien<br />

etwa 6.000 bis 7.000 EinwohnerInnen an Niederösterreich (v.a. ins Umland von Wien),<br />

während aus den anderen Bundesländern 3.000 Personen nach Wien zuziehen.<br />

Daher wäre die Reurbanisierung im Falle Wiens nicht vorrangig auf ein verändertes<br />

Wahlverhalten, wonach urbane Qualitäten wieder mehr geschätzt werden, zurückzuführen,<br />

obwohl auch ein solches beobachtet werden könne 4 .<br />

Z.B. deuten darauf auch die Ergebnisse einer Studie des deutschen Institutes für Urbanistik zum<br />

Thema „Wohnen in der Innenstadt“ (Brühl, 2006) 5 hin, in deren Rahmen BewohnerInnen zweier<br />

innenstadtnaher Gebiete in München und Leipzig befragt wurden. Demnach würden die<br />

meisten bei freier (finanzieller) Wahlmöglichkeit lieber in den Innenstädten wohnen bleiben. In<br />

München würden nur 3,8% der Befragten und in Leipzig 6,8% ins Umland ziehen, wenn sie die<br />

freie Wahl hätten. Diejenigen, die ins Umland ziehen, tun das meist, weil sie ihren<br />

Wohnraumbedarf dort kostengünstiger decken können.<br />

Zusammenfassend kann eine vorsichtige Reurbanisierung im Sinne einer Orientierung hin zu<br />

den Innenstädten als Ausdruck geänderten Entscheidungsverhaltens beobachtet werden,<br />

allerdings nicht als quantitatives Phänomen. Als Reaktion auf steigende Flexibilitätsbedürfnisse<br />

kann laut MA 18 auch angenommen werden, dass sich diese Entwicklung in Zukunft verstärkt.<br />

Der Leiter des Referates für Stadt<strong>forschung</strong> der MA 18 spricht hier v.a. von Jungen und von<br />

SeniorInnen, die in ländlicheren Gebieten „ein Mobilitätsproblem“ bekämen und sich daher<br />

wieder in Richtung der Innenstädte orientierten.<br />

Denn die Vorteile innerstädtischer Gebiete hinsichtlich Verkehrsanbindung, Arbeits- und<br />

Bildungsangeboten, Einkaufsmöglichkeiten, Freizeitmöglichkeiten und sozialen Initiativen<br />

3<br />

Telefonisches Interview mit Mag. Ing. Johannes Gielge, Leiter des Referates für Stadt<strong>forschung</strong> der MA 18 am 13.<br />

Mai 2008<br />

4<br />

Siehe z.B. auch verschiedene Artikel zu diesem Thema: Lammer, 2007; Rodgarkia-Dara, 2006; Senk, 2006<br />

5<br />

Das Projekt untersuchte die Ursachen, Bedingungen und Erscheinungsformen der Wiederentdeckung der<br />

Innenstadt und innenstadtnaher Quartiere als Wohnstandort für die (gehobene) Mittelschicht. Details unter<br />

www.difu.de.<br />

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