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1,8 MB, pdf - wiener wohnbau forschung

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Flexibilität im Wohnbereich – Endbericht das fernlicht, 2008<br />

Gesellschaftliche Entwicklungen stellen dabei die Rahmenbedingungen für das Wohnen dar.<br />

Eine veränderte demografische Zusammensetzung der Gesellschaft („Alterung“, Migration,<br />

etc.), neue Familienformen (mehr Single-Haushalte, Patchwork-Familien etc.) und veränderte<br />

Lebensstile (zur sozialen Schicht kommen auch andere Lebensstil-Kriterien hinzu) führen auch<br />

zu neuen Wohnformen. Damit einhergehend werden andere Erwartungen als bisher an das<br />

Wohnen herangetragen – zusätzliche Dienstleistungen, technische Infrastruktur,<br />

Gemeinschaftseinrichtungen und flexible Wohnmodelle werden als neue<br />

wertschöpfungsorientierte Geschäftsfelder angeboten. Und all das soll auf die Bedürfnisse<br />

verschiedener Zielgruppen und auf einander abgestimmt sein.<br />

So entwickelt sich die Immobilienbranche mit der in unseren Breiten eintretenden Sättigung<br />

des unmittelbaren Wohnungsbedürfnisses in den 80er Jahren verstärkt von einer<br />

Investitionsgüter- zu einer Konsumgüterindustrie, was neue und bisher ungewohnte<br />

Anforderungen an die Wohnungswirtschaft stellt. Ergebnis ist eine stärkere Ausrichtung auf die<br />

KundInnen und ihre Bedürfnisse, sowohl im gewerblichen wie auch im geförderten Wohnbau.<br />

Im Zuge dieser Dynamik verändern sich die Ansprüche sowohl von<br />

WohnungseigentümerInnen als auch von MieterInnen an eine Wohnung. Wie auch<br />

verschiedene BewohnerInnenbefragungen von das fernlicht zeigen, wird die Ausstattung<br />

einer Wohnung mit Mobiliar und technischen Anschlüssen immer wichtiger. Vier Wände<br />

alleine reichen heute nicht mehr. Gleichzeitig sollen eine Wohnung und deren Ausstattung<br />

aber auch individuell gestaltbar sein. All das soll rasch, problemlos und kostengünstig möglich<br />

sein.<br />

Da es beim flexiblen Wohnen auch um die Ausrichtung auf die NutzerInnenbedürfnisse geht,<br />

stellt sich hier die Frage nach Möglichkeiten der Partizipation der (zukünftigen)<br />

BewohnerInnen. Werden diese in die Planung einbezogen und wird ihnen selbst<br />

Gestaltungsmöglichkeit gegeben, so wirkt sich das positiv auf die Wohnzufriedenheit aus<br />

(umgekehrt können sich Wünsche von BewohnerInnen, die nicht verwirklicht werden können,<br />

auch negativ auf die Zufriedenheit auswirken). Allerdings bedeutet dies zusätzlichen Aufwand<br />

in der Planung, Kommunikation und auch in der Ausführung. Zudem stellt sich die Frage, ob<br />

sich in Zeiten sinkender Wohndauern auch die nächsten BewohnerInnen mit den individuellen<br />

Gestaltungen ihrer VorgängerInnen anfreunden können. Diese Widersprüche sollen in der<br />

vorliegenden Studie thematisiert werden.<br />

Es werden Markt<strong>forschung</strong> und Imagepflege sowie „KundInnenbeziehungsmanagement“<br />

auch im gemeinnützigen Bereich an Bedeutung gewinnen. Die Differenzierung am Markt<br />

mittels Markenbildung (Branding) und Zielgruppenanalyse tritt ebenfalls in den Vordergrund.<br />

Denn die Entscheidung für eine Wohnung hängt neben dem Mietbereich auch im<br />

Eigentumsbereich künftig neben den Basiskriterien Lage und Ausrichtung stärker von so<br />

genannten „soft facts“ ab.<br />

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