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1,8 MB, pdf - wiener wohnbau forschung

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Flexibilität im Wohnbereich – Endbericht das fernlicht, 2008<br />

• Leben mit Behinderungen<br />

• Wohnungswechsel<br />

• Heim- und Telearbeit<br />

• Komplexität des Wohnens<br />

In den Kapiteln 2.2 und 2.3 werden Erfordernisse & Möglichkeiten im Bereich Flexibilität im<br />

Wohnen aus Sicht der WohnungsnutzerInnen dargestellt. Welche Entwicklungen werden<br />

einen Einfluss auf das Wohnen der Zukunft haben? Was kann Flexibilität im Wohnbereich<br />

überhaupt bedeuten?<br />

Entscheidend ist hierbei, das Wohnen nicht nur als isolierte Kategorie zu betrachten, sondern<br />

es geht auch um den Einfluss von gesellschaftlichen, technologischen, ökonomischen und<br />

ökologischen Trends auf das Wohnen insgesamt und die daraus resultierenden Bedürfnisse<br />

und Möglichkeiten hinsichtlich der Flexibilität.<br />

Dabei ist zu beachten, dass es hier immer wieder zu Überschneidungen und Vernetzungen<br />

kommen kann. Denn z.B. Gemeinschaftsräume können gleichzeitig eine Lösungsmöglichkeit<br />

• für Platzmangel,<br />

• für knappe oder variable finanzielle Möglichkeiten,<br />

• für die Vereinbarkeit von Wohnen und Arbeiten,<br />

• für die Teilung von Ressourcen aus Gründen der Energieeinsparung oder<br />

• für eine flexible Lebensgestaltung<br />

darstellen. Die meisten Möglichkeiten und Lösungen können also mehreren Bereichen<br />

zugeordnet werden. Sie werden darum ausführlich an den Stellen behandelt, für die sie<br />

hauptsächlich relevant sind.<br />

Zunächst werden gesellschaftliche Entwicklungen und Wohntrends dargestellt, die einen<br />

Einfluss auf künftige Flexibilitätserfordernisse von Seiten der NutzerInnen im Wohnbereich<br />

haben. Dann werden verschiedene Möglichkeiten, Flexibilität im Wohnbereich zu gestalten –<br />

von flexiblen Grundrissen über die Einrichtung bis hin zu flexiblen Finanzierungskonzepten –<br />

gesammelt. Auf dieser Grundlage werden im Kapitel 3 Entwicklungen und Erfahrungen<br />

dargestellt.<br />

2.2 Wandel Flexibilitätsbedarf – gesellschaftliche Bedingungen<br />

Im Wohnungsbau wurde in den letzten fünf Jahrzehnten von einer Standardvorstellung bei<br />

der Planung von Wohnungen hinsichtlich Wohnungsgröße, Funktionalitäten und vor allem<br />

Grundrissen ausgegangen. Im Vordergrund der Überlegungen von der Nachkriegszeit bis<br />

heute stand (und steht teilweise noch immer) die Kleinfamilien mit zwei Kindern (Zwei-<br />

Generationen-Familie). Die Zwei- bis Dreizimmerwohnung war das Ergebnis. Wohnzimmer,<br />

Schlafzimmer, später getrennt Eltern- und Kinderschlafzimmer sind die klassischen<br />

Nutzungsmuster.<br />

Zugleich ist in jüngster Zeit die Vielfalt der Wohnformen gewachsen. Starke Dynamik,<br />

wachsende Scheidungsraten, verschiedene Patchworkfamilien,<br />

Betreuungswohngemeinschaften, SeniorInnenwohngemeinschaften, zunehmende Mobilität<br />

bei Studierenden und ArbeitnehmerInnen, etc. nehmen zu. Das klassische Planungsleitbild,<br />

das sich an der Zwei-Generationen-Familie orientiert, ist dafür immer weniger geeignet. Neue<br />

Typologien, die sich nach der Frage richtet, welche Arten von Wohnungen oder Häusern für<br />

zukünftige Lebensformen und -stile geeignet sind, sind gefragt.<br />

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