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1,8 MB, pdf - wiener wohnbau forschung

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Flexibilität im Wohnbereich – Endbericht das fernlicht, 2008<br />

Freizeitangebote und Gemeinschaftseinrichtungen können von den BewohnerInnen der<br />

Troststraße in Anspruch genommen werden.<br />

Für Wien wäre, auch hinsichtlich der Ausdifferenzierung in unterschiedliche halbprivate und<br />

halböffentliche Zonen und Räume zu überlegen, welche Potenziale an ungenutztem Raum<br />

hier vorhanden sind und wie man diese optimaler nutzen könnte.<br />

Ein Beispiel für Raum-Potenzial wären Erdgeschoß-Wohnungen. Diese stellen laut Mag.<br />

Wurm 87 , dem Geschäftsführer des gemeinnützigen Bauträgers Gewog, eine große<br />

Herausforderung für die Wohnbauträger dar, die aber auch viele Potenziale für<br />

Qualitätsverbesserungen bieten.<br />

Interessant wäre z.B. im kommunalen Wohnbestand die Leerflächen quantitativ und qualitativ<br />

zu erfassen und Ideenkataloge, wie diese genutzt werden können zu erarbeiten. Diese kann<br />

in Form von<br />

• Recherchen (Best Practices)<br />

• Ideenwettbewerben mit ExpertInnen<br />

• Beispielhaften MieterInnenbefragungen und/oder Workshops<br />

Erfolgen. Daran zu beteiligen wären möglicherweise auch interdisziplinäre Teams (Wiener<br />

Wohnen als Objektbetreiber, ArchitektInnen, SoziologInnen, TechnikerInnen, etc.).<br />

Hier sind unterschiedliche Ideen möglich, z.B. folgende:<br />

• Die Erdgeschoßwohnungen könnten als Gemeinschaftsräume genutzt werden, z.B. als<br />

„Clubräume“ mit gemütlicher Ausstattung und einer großen Küche mit Essmöglichkeit.<br />

V.a. alleine Wohnende könnten dieses Angebot für Kontakt und Kommunikation nutzen.<br />

Ein solcher halböffentlicher Raum würde dabei in etwa die Funktion eines<br />

Gemeinschaftsraumes in einer Wohngemeinschaft einnehmen – Kommunikation ist<br />

möglich, aber nicht zwingend.<br />

Für ein solches Angebot wären aber klare Spielregeln und gegebenenfalls Maßnahmen<br />

zu deren Überprüfung (z.B. Videoüberwachung) notwendig, um einerseits Vandalismus<br />

oder Diebstahl zu vermeiden und andererseits niemanden von der Benutzung<br />

auszuschließen (etwa indem der Raum von einer geschlossenen Gruppe „belagert“ wird,<br />

etc.).<br />

• Die Erdgeschoßwohnungen könnten auch flexibel (auch für kürzere Zeiträume) und<br />

günstig an BewohnerInnen vermietet werden – z.B. als Büros für ein größeres Projekt<br />

freiberuflicher BewohnerInnen, als längerfristigere Gästezimmer z.B. für eine Pflegeperson<br />

oder Au pairs, als Werkstatt oder Hobbyraum, etc. Dabei müssten sie aber bei der<br />

Kalkulation anders bewertet werden. Oben wären dann privatere, kleinere und teurere<br />

Wohnungen, unten weitere und kommunikativere zu günstigeren Mieten.<br />

• Eine weitere Möglichkeit wäre es, die Erdgeschoßwohnungen nicht nur an die<br />

BewohnerInnen des jeweiligen Hauses, sondern auch an Außenstehende kurzfristig zu<br />

vermieten. Nach dem Vorbild der Boarding Häuser, die ja eher im finanziell gehobenen<br />

Bereich angesiedelt sind, könnten so ergänzende temporär nutzbare Wohnmöglichkeiten<br />

auch im sozialen und kommunalen Wohnbau angeboten werden (z.B. für Notwohnungen<br />

bei Trennungen etc.)<br />

• Die Erdgeschoßwohnungen könnten auch als zusätzliche Stauräume für die<br />

BewohnerInnen dienen, die gleichzeitig auch zur Nutzung herangezogen werden<br />

könnten, wie dies im Rahmen des Workshops angedacht wurde. So könnten an einen<br />

Raum mit Tischen und Sesseln einzelne versperrbare Abteilungen (entweder<br />

87<br />

Interview mit Mag. Karl Wurm, Geschäftsführer Gewog, am 07.07.2008<br />

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