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1,8 MB, pdf - wiener wohnbau forschung

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Flexibilität im Wohnbereich – Endbericht das fernlicht, 2008<br />

• Als wichtiges Wohnbedürfnis der BewohnerInnen wird von den befragten ExpertInnen –<br />

wie auch von den NutzerInnen – v.a. Individualisierung und das Bedürfnis nach eigenen<br />

Gestaltungsmöglichkeiten gesehen. Diesbezüglich würde es auch immer mehr Angebote<br />

geben. Wohnanlagen sollten schon heute und noch mehr in Zukunft keine<br />

„Gesamtkunstwerke“ mehr darstellen, sondern einen Rahmen vorgeben, in dem die<br />

Menschen ihren Lebensraum selbst gestalten können.<br />

„Heutzutage ist die Wohnung oft ein Mittel, um einem Lebensgefühl Ausdruck zu<br />

verleihen, man muss den Leuten dazu den Rahmen zur Verfügung stellen.“ 67<br />

„Es gibt auch ein starkes Bedürfnis nach Subjektivität, nach Atmosphäre. Die<br />

Gesellschaft muss einen starken Impuls der individuellen Gestaltung akzeptieren.“ 68<br />

• Dieser Trend zu Gestaltung und Individualisierung steht auch in Spannung zu den<br />

abnehmenden Wohndauern. Denn die Bindung an eine Wohnung ist heute nicht mehr so<br />

groß wie noch vor einigen Jahren. Wenn sich die Bedürfnisse oder Lebensumstände<br />

verändern, wird heute schneller die Wohnung gewechselt.<br />

„Das ist steigend, dass die Leute was verändern, dass man die Wohnung so nimmt,<br />

wie sie ist, ist seltener geworden, trotzdem sie auch öfters umziehen. Sie machen das<br />

trotzdem, wollen individuell gestalten.“ 69<br />

„Es gibt heute mehr Umzüge. Somit wird man sich nicht einmal eine Wohnung<br />

einrichten und dann dabei bleiben, man will aber seine persönlichen Sachen<br />

trotzdem mitnehmen, seine individuellen Stücke haben.“ 70<br />

Allerdings wird von den Befragten auch das Bedürfnis der BewohnerInnen<br />

wahrgenommen, trotz Wohnungswechsel in ihrem Grätzel zu bleiben. Dafür müsse der<br />

organisatorische und logistische Rahmen zur Verfügung gestellt werden. Das bedeutet<br />

leichter transportable Möbel, Modelle für ev. Ablösen und den leichteren Verkauf von<br />

Möbeln (die exzessive Nutzung von Ebay für den Kauf und Verkauf von Möbeln zeigt<br />

diesen Bedarf auf), etc.<br />

• Bezüglich der Grundrisse werden von den Befragten der Anbieterseite folgende<br />

Tendenzen gesehen. Generell würden die Grundrisse offener, es entstehen innerhalb und<br />

außerhalb der Wohnung halböffentliche Räume. Z.B. würde das Wohnzimmer größer und<br />

zentraler und übernimmt die Funktionen als Gemeinschafts- und Kommunikationsraum.<br />

„Die Planung hat sich sicher geändert zu einem Zentralraum, das Wohnzimmer wird<br />

größer, auch wegen der ganzen Ausstattung mit Multimedia u.s.w.“ 71<br />

„Heute braucht das Wohnzimmer mehr Platz, weil es zum Leben verwendet wird, nicht<br />

nur als Fernsehzimmer.“ 72<br />

„Man öffnet sich, Kommunikationsräume wachsen zusammen. […] Die Wohnungen<br />

mit Zwischenwänden werden sich aufhören, es wird eher eine Wohnung sein mit<br />

einem Wohn-Essbereich, private Rückzugsbereiche werden eher mit Raumteilern<br />

getrennt werden, das ist die Richtung.“ 73<br />

67<br />

Aus: Persönliches Interview mit Wimmer Architekten am 19. und 20. Mai 2008<br />

68<br />

Aus: Telefonisches Interview mit Stefan Eberstadt, bildender Künstler, am 27. Mai 2008<br />

69<br />

Aus: Persönliches Interview mit Richard Wiesmüllner, Gesiba, am 4. Juni 2008<br />

70<br />

Aus: Persönliches Interview mit Johann Burgstaller, Innungsmeister der Wiener Tischler, am 28. Mai 2008<br />

71<br />

Aus: Persönliches Interview mit Richard Wiesmüllner, Gesiba, am 4. Juni 2008<br />

72<br />

Aus: Persönliches Interview mit Wimmer Architekten am 19. und 20. Mai 2008<br />

73<br />

Aus: Persönliches Interview mit Johann Burgstaller, Innungsmeister der Wiener Tischler, am 28. Mai 2008<br />

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