Ferienzeit – Urlaubszeit – Aus-Zeit - Katholische Pfarrgemeinden ...
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Pfarrbrief Nr. 7/2013 Seite 2<br />
In der Bibel, im Buch Genesis, können wir lesen, dass Gott in sechs Tagen die<br />
Erde erschaffen hat und am siebten Tage ruhte. Durch die Jahrhunderte, ja<br />
Jahrtausende hindurch hat diese biblische Erzählung den Rhythmus von Arbeit<br />
und Freizeit der Menschen in der christlichen Welt geprägt.<br />
Sechs Tage, heutzutage auch oftmals fünf Tage Arbeit und ein freies<br />
Wochenende bzw. ein freier Sonntag. Und doch sind in unserer hochtechnisierten<br />
und fortschrittlichen <strong>Zeit</strong> die Grenzen dabei sehr fließend geworden. Darin liegt<br />
aber auch eine große Gefahr. Wenn nämlich die Abstände von Arbeit und Freizeit<br />
so unregelmäßig werden, verlernt der Körper sich regelmäßig zu erholen.<br />
Gepaart mit ständiger Forderung im Beruf, immer höherem Leistungsdruck,<br />
Stresssituationen in der Familie, im Freundeskreis oder im Ehrenamt führt das<br />
schleichend und nicht selten zu einem Burnout, einem <strong>Aus</strong>brennen von Körper,<br />
Seele und Geist.<br />
So manchem rast das Herz, wenn es mit dem täglichen Druck nicht zu recht<br />
kommt. Ein anderer ist ständig erkältet, weil er die Nase voll hat von den<br />
Anforderungen, die an Ihn gestellt werden. Und wieder einer leidet an<br />
Verspannungen im Nackenbereich, weil ihm die immer höheren Anforderungen<br />
oder Erwartungen im Nacken sitzen und auf den Schultern drücken.<br />
<strong>Aus</strong> dem Beschriebenen wird deutlich, wie wichtig Phasen der Erholung für die<br />
Gesundheit von Körper, Seele und Geist sind. Deshalb ist es gut, dass es so<br />
etwas wie Urlaub und Ferien in geregelten Abständen gibt. Dabei ist es für die,<br />
die hart und ständig an ihrer Belastungsgrenze arbeiten, wichtig, dass das nicht<br />
nur einige wenige Tage sind, sondern mindestens einmal zwei Wochen am Stück.<br />
Denn erst dann kann der Körper wirklich abschalten und zur Ruhe kommen. Der<br />
Körper fordert Erholungsphasen, und die dürfen nicht zu kurz sein.<br />
Lassen wir also Körper und Seele ganz bewusst einfach mal baumeln. Wie in<br />
einer Hängematte. Nur das tun, was einem Spaß und Freude macht. Einfach<br />
einmal eine <strong>Aus</strong>-<strong>Zeit</strong> zu haben.<br />
Im Neuen Testament steht an mehreren Stellen, dass Jesus sich immer wieder<br />
an einen einsamen Ort zurückgezogen hat, um zu beten, um Kraft zu tanken, um<br />
sich seiner Berufung und seines Wirkens bewusst zu sein.<br />
Jesus gibt uns hier indirekt ein Erholungsmodell vor: Nicht die erneute<br />
Reizüberflutung zu suchen, sondern auch und gerade die Stille und die<br />
Einsamkeit. Probieren Sie es aus. Vielleicht erst mal für eine Stunde mit sich<br />
allein zu sein, nachdenken, in sich hineinhören. Dann kann es auch eine<br />
Möglichkeit werden, mitten im Alltag mal abzuschalten und die Seele baumeln zu<br />
lassen.<br />
Ob Sie es nun ausprobieren oder nicht, wir, Ihre Seelsorger und das Büroteam,<br />
wünschen Ihnen und Euch allen in jedem Fall eine gesegnete und erholsame<br />
Urlaubs- und <strong>Ferienzeit</strong>. Lassen Sie es sich wohlergehen.<br />
Kaplan Marco Hartmann