Ferienzeit – Urlaubszeit – Aus-Zeit - Katholische Pfarrgemeinden ...
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Pfarrbrief Nr. 7/2013 Seite 18<br />
HOCHFEST MARIA HIMMELFAHRT UND DIE KRÄUTERWEIHE<br />
Am 15. August feiert die Kirche das<br />
Fest der Aufnahme Mariens in den<br />
Himmel. Hintergrund dieses<br />
Feiertages sind eigentlich Geschichten,<br />
die sich so in der Bibel<br />
gar nicht finden. Doch schon die<br />
frühe Kirche hat Maria sehr<br />
verehrt, was offenbar auf die<br />
Apokryphen <strong>–</strong> frühchristliche<br />
Schriften, die nicht ins Neue<br />
Testament aufgenommen worden<br />
sind <strong>–</strong> zurückgeht. Diese, aber<br />
auch Überlieferungen aus der<br />
Orthodoxie, berichten, dass Maria<br />
mit Johannes, dem Lieblingsjünger<br />
Jesu, zusammengelebt habe. Nur<br />
fromme Legende?<br />
In den ersten Jahrhunderten der<br />
Christenheit hat es um die Stellung<br />
Marias einen wütenden Theologenstreit<br />
gegeben.<br />
Schließlich wurde im Jahr 431 auf<br />
dem Konzil von Ephesus erklärt, Maria sei die ‚theotokos’, die Gottesgebärerin.<br />
Dies schloss bereits damals die Auffassung mit ein, Maria sei mit Leib und Seele in<br />
den Himmel aufgenommen worden. Papst Pius XII. hat im Jahr 1950 das Dogma<br />
von der Aufnahme Mariens in den Himmel feierlich verkündet.<br />
Wir Christen feiern an diesem Fest die Gewissheit unserer Hoffnung auf die<br />
leibliche Auferstehung von den Toten. Maria ist als erster Mensch mit Leib und<br />
Seele von Gott in den Himmel erhoben worden und deshalb „untrügliches Zeichen<br />
unserer Hoffnung“ (1 Kor 15).<br />
Seit dem Mittelalter werden an ‚Maria Himmelfahrt’ Heilkräuter gesegnet. Die<br />
Ursprünge der Kräutersegnung sind vorchristlich und die Legenden, die sie mit<br />
Maria verbinden, sind später entstanden. Aber der Zusammenhang von Heil und<br />
Heilung bleibt bedenkenswert: Gott hat uns zum Heil, zum Leben und zur<br />
Vollendung bestimmt. Die leibliche Aufnahme Marias in das Leben bei Gott zeugt<br />
davon. Die Heilkraft der Kräuter soll, wie jede Form der Medizin, Leib, Geist und<br />
Seele des Menschen heilen. Die Kräutersträuße, die wir auf den Dachboden oder in<br />
unsere Wohnungen hängen, sind ein sichtbares Zeichen für unsere Vollendung,<br />
wenn wir dem Weg Mariens, dem Weg der Botschaft Jesu folgen.<br />
Kaplan Marco Hartmann