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Anika Decker - Gießener Allgemeine

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5. Jahrgang · 11/2012<br />

Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />

<strong>Anika</strong> <strong>Decker</strong><br />

Die Drehbuchautorin aus<br />

Marburg über ihren Erfolg mit<br />

Keinohrhasen, Tiere am Set<br />

und die Filmbranche<br />

WWW.STADTHEATER-GIESSEN.DE<br />

Blickpunkt<br />

Wo ist die Kunst?<br />

Ein Porträt über die<br />

bildende Kunst in<br />

Gießen. Seite 4<br />

Campus<br />

Multimediale JLU:<br />

Vom Radio-Justus bis<br />

zum Uni-Kino »Flimmerkiste«.<br />

Seite 36<br />

SCHAUSPIEL


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Editorial<br />

»Is das Kunst oder kann das weg?« Das fragen sich nicht nur Mike Krüger und so manche Museumsputzfrau immer wieder.<br />

Auch mir geht das regelmäßig so. Selten im Museum. Öfter bei mir zu Hause. Meist stellt sich mir diese Frage,<br />

wenn ich spätabends nach einem langen Tag aus dem Büro zurückkehre. Auf dem Boden im Flur hat ein unbekannter<br />

Künstler Sneaker und Jacken in Szene gesetzt, in der Küche hat einer seiner Kollegen ganz offensichtlich eine bedeutende<br />

Geschirr-Installation errichtet, und in der Badewanne ein anderer eine Sammlung dreckiger Wäsche aufgebaut.<br />

Wenn ich mit derart zeitgenössischen Werken konfrontiert werde, wende ich mittlerweile eine besondere Strategie an.<br />

Ich beschließe zunächst: Das is’ Kunst und führe am nächsten Morgen mit dem Schöpfer ein ernstes Gespräch darüber,<br />

ob das nicht vielleicht doch besser wegkann. Dieses Vorgehen ist notwendig, weil es mir nicht so gehen soll wie einer<br />

Reinigungskraft in einem Dortmunder Museum, die dort an einem Gummitrog schrubbte, weiße Kalkflecken beseitigte und so eine hochgelobte<br />

Installation von Martin Kippenberger zerstörte. Schaden: 800 000 Euro. Bei Joseph Beuys’ Fettecke in der Düsseldorfer Kunstakademie<br />

sollen die finanziellen Folgen damals noch größer gewesen sein. Da solche Missgeschicke mittlerweile auch in Gießen passieren, wo zuletzt<br />

eine Putzfrau in der Kunsthalle ein wenig übereifrig ein Kunstwerk von Lori Hersberger – sagen wir – modifizierte, lasse ich sogar die Spinnweben<br />

in den Wohnzimmerecken hängen – zumindest bis ich am nächsten Morgen mit dem Künstler darüber gesprochen habe. Marc Schäfer<br />

Inhalt<br />

Blickpunkt 4<br />

Wo ist die Kunst? Ein Porträt der bildenden Kunstszene der Stadt: Ein Expertengespräch ·<br />

Kunstschatzkaste · Vier Künstler, vier Fragen, 16 Antworten · Yarn Bombing<br />

Foto: Friedrich<br />

Foto: dpa<br />

Rampenlicht 14<br />

Drehbuchautorin <strong>Anika</strong> <strong>Decker</strong> aus<br />

Marburg im Interview<br />

Brad Shaws Kolumne 13<br />

Unser Kolumnist beschäftigt sich mit der<br />

Kunst im weitesten Sinne<br />

Blick in die region 18<br />

Unter Männern: Chippendale<br />

Bryan Cheatham im Interview<br />

Unterwegs 20<br />

Indien in der Frankfurter Straße:<br />

Das »Mirch Masala«<br />

Auslese 22<br />

Veranstaltungskalender 25<br />

Mediathek 32<br />

Im Test: App, Cd und Buch<br />

Am main 33<br />

Ein Rundgang durch das Bahnhofsviertel ·<br />

Die schwedische Band Opeth tritt im<br />

St. Peter auf<br />

Campus 36<br />

Ein Besuch im Uni-Kino »Flimmerkiste« ·<br />

Auf Sendung: Das Justus-Radio macht<br />

Programm für und von Studierenden<br />

Kultur 40<br />

Gäste aus Schwaben: Stuttgarter Comedy-<br />

Trio Eure Mütter gastieren mit ihrem<br />

Programm »Schieb Du Sau – Extra« in<br />

der Kongresshalle<br />

Sportwelt 42<br />

Mein erstes Mal: Unsere Mitarbeiterin<br />

Sabine Glinke auf den Spuren<br />

von Fechterin Britta Heidemann<br />

Vinothek 44<br />

Wein des Monats<br />

Sperrsitz 45<br />

Neu im Kino: »Breaking Dawn –<br />

Biss zum Ende der Nacht«<br />

streifzug<br />

Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft<br />

mbH<br />

Druck: Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG, Kassel<br />

Redaktion: Marc Schäfer (verantwortlich), Florian Dörr<br />

E-Mail: streifzug@giessener-allgemeine.de<br />

Verlag: Mittelhessische Druck- und Verlags gesellschaft mbH<br />

Marburger Straße 20, 35390 Gießen (zugleich auch ladungsfähige<br />

Anschrift für alle im Impressum aufgeführten Verantwortlichen)<br />

Erscheinungsweise: Der Streifzug erscheint monatlich in der<br />

»<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong> Zeitung«, »Alsfelder <strong>Allgemeine</strong> Zeitung«<br />

sowie in über 200 ausgewählten, stark frequentierten<br />

Auslagenstellen. Auflage: 40000 Exemplare<br />

Verantwortlich für Anzeigen:<br />

Anzeigenleitung: Wilfried Kämpf<br />

Anzeigenverkaufsleitung:<br />

Ulrich Brandt, Tel. 0641/3003-224, Anschrift siehe oben<br />

Gültig ist der Anzeigen tarif Nr. 3 vom 1. Januar 2012<br />

streifzug – Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />

Titelbild: <strong>Anika</strong> <strong>Decker</strong> / Foto: Anne Wilk<br />

Sofern Sie Artikel dieser Publikation in Ihren internen elektro<br />

nischen Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten Sie<br />

die erforderlichen Rechte unter www.presse-monitor.de oder<br />

unter Telefon 030/284930, Presse-Monitor Deutschland<br />

GmbH & Co. KG.<br />

© Streifzug, Gießen<br />

11/2012 streifzug 3


Ein Kunstgespräch<br />

Kunst in Gießen – sie ist versteckt, in Nischen, ist offiziell vertreten, bedarf einiger Förderung<br />

und hat doch ihren ganz eigenen Flair. Autorin Laura Jax hat sich für den streifzug auf<br />

die Suche nach den Ecken und Kanten der <strong>Gießener</strong> Kunstszene gemacht. Dabei führte sie<br />

ihre Recherche an einen Tisch mit Künstlern, Kuratoren, Galeristen und Kunstvermittlern.<br />

Ein Expertengespräch soll ihn zeigen, Gießens »State of the Art«.<br />

Sie passiert immer öfter. Am Kirchenplatz,<br />

im Theaterpark, in der Mühlstraße. Manchmal<br />

führen uns unsere Schritte notizlos an<br />

ihr vorbei. Dann wieder fängt sie unseren<br />

Blick. Und von Zeit zu Zeit stolpert man<br />

regelrecht über sie: Kunst! Genauer: Kunst<br />

in Gießen! Für den streifzug Grund genug,<br />

dieser Weggefährtin einmal auf den Grund<br />

zu gehen.<br />

Wie ist Kunst in Gießen? –<br />

Eine Annäherung<br />

Meine Recherche beginnt mit einer umfangreichen<br />

globalen Befragung. Innerhalb<br />

von 0,27 Sekunden antwortet mir Google<br />

mit 3 820 000 Ergebnissen auf meine Frage<br />

»Wie ist Kunst in Gießen?« Das Thema ist<br />

wohl komplex. Das hatte ich befürchtet.<br />

Doch meine erste These zeigt sich bestätigt.<br />

Es gibt sie, die Kunst in Gießen. Die ersten<br />

Anhaltspunkte, im Sinne von Google deuten<br />

auf den Neuen Kunstverein, das Kunstprojekt<br />

»WG Festival«, den Studiengang<br />

Kunstpädagogik an der Justus-Liebig-Universität,<br />

das sommerliche Kunstspektakel<br />

»Fluss mit Flair« sowie weitere Museen und<br />

4 streifzug 11/2012


Blickpunkt<br />

Foto: Friedrich<br />

Gibt es eine Kunstszene?<br />

– Ein Austausch<br />

Dienstagnachmittag. Café de Paris. Es gibt<br />

Kaffee und Gebäck. An den Wänden hängen<br />

Bilder. Passend. Zwischen 16 und 20<br />

Uhr habe ich die Kunstexperten der Stadt<br />

eingeladen, mir bei einem gemütlichen Kaffeeklatsch<br />

von ihren Erlebnissen mit Gießens<br />

bildender Kunstszene zu berichten.<br />

Gibt es sie überhaupt – die eine »bildende<br />

Kunstszene«?<br />

Die Anführungszeichen, die ich in die Luft<br />

male und mit denen ich das Wort »Szene«<br />

anreichere, sind wohl berechtigt. So pflichtet<br />

mir zumindest Jörg Wagner bei, selbst<br />

Künstler, Mitglied im Neuen Kunstverein<br />

Gießen (NKV) und eine Hälfte der Kümmerei.<br />

Generell sei Kultur- und Kreativwirtschaft<br />

ein sehr heterogener Sektor – viele<br />

Einzelunternehmer, viele verschiedenen Bereiche<br />

und viele Nischen. Für Wagner und<br />

Manuela Weichenrieder schon 2008 Anstoß<br />

zur Gründung der Kümmerei. Sie ist seitdem<br />

Dreh- und Angelpunkt der <strong>Gießener</strong><br />

Kreativwirtschaft und fungiert als Kunstprojekt,<br />

Kulturbüro, Immobilienbüro, Vermittler,<br />

Wohnzimmer, Bühne, Veranstalter, Leerstandsmanagement<br />

und Anlaufstelle für<br />

jegliche Belange von Kulturschaffenden.<br />

»Die Kümmerei ist ein Beispiel für eine gut<br />

gelungene Kommunikationsschnittstelle.<br />

Wen die schon alles miteinander verbunden<br />

haben, das ist Wahnsinn«, betont Daniel<br />

Horvat, Künstler der Trafo-Aterliergemeinschaft,<br />

eine weitere Anlaufstelle für<br />

Künstler auf der Suche nach Atelierräumender,<br />

die schon oft mit der Kümmerei zusammengearbeitet<br />

hat und sich momentan ein<br />

Haus mit ihr teilt. Als Künstler sei es für ihn<br />

auch wichtig, im Kollektiv zu arbeiten.<br />

»Wenn ich mir vorstelle, mich als Künstler<br />

alleine durchzukämpfen, das wäre für mich<br />

ein bisschen trostlos. Die Kunst mache ich<br />

schon selbst, aber darüber hinaus, was Kontakte<br />

und Organisation angeht, dabei hilft<br />

es, wenn es gemeinsam passiert«, erklärt er.<br />

Ein Punkt, den auch Oberbürgermeisterin<br />

und Kulturdezernentin Dietlind Grabe-Bolz<br />

in einem schriftlichen Zitat zur Frage nach<br />

dem »State of the Art« der <strong>Gießener</strong> bildenden<br />

Kunstszene betont. »Sie braucht einen<br />

Bilderrahmen, in dem sich alle versammeln<br />

können, um dieses <strong>Gießener</strong> Bild weiterhin<br />

gemeinsam zu zeichnen und lebendig zu<br />

halten. Von dieser Lebendigkeit lebt die<br />

<strong>Gießener</strong> Szene und dafür braucht es Begegnungstätten<br />

und die von der Stadt zur<br />

Verfügung gestellten zentral gelegenen, attraktiven<br />

Ausstellungsflächen wie das KiZ<br />

oder das Atrium des Rathauses und weitere.«<br />

Fragt man bei freien Künstlern und Kulturschaffenden<br />

in und aus Gießen, wie beispielsweise<br />

Patrick Müller, Norbert Umsonst,<br />

Rolf D. Schreiber, Horvat oder Frank<br />

Ausstellungen. Schnell wird klar, dass der<br />

Volksmund mit »Kunst« vor allem bildende<br />

Kunst verbindet. Und diese beinhaltet laut<br />

verschiedener Definitionen vor allem Malerei,<br />

Zeichnung, Architektur, Bildhauerei,<br />

Ins tallation, aber auch Fotografie und<br />

grenzt sich damit von Musik, Literatur und<br />

darstellender Kunst ab. Also grenze auch<br />

ich mein Thema ein und begebe mich auf<br />

die Suche nach der bildenden Kunst in der<br />

Stadt an der Lahn.<br />

Die Inhalte wären nun geklärt. Doch ist das<br />

Kunst oder kann das weg? Was hat sich der<br />

Künstler denn dabei gedacht? Zahllose<br />

Assoziationen wirren durch den Raum.<br />

Doch welcher widme ich mich zuerst? Pablo<br />

Picassos mahnende Worte kommen mir<br />

in den Sinn: »Wenn ich wüsste, was Kunst<br />

ist, würde ich es für mich behalten.« Nun<br />

geht es hier nicht um die bayrische Gretchenfrage<br />

»Kunst oder kunst net!«, sondern<br />

darum, die Kunst in Gießen zu beschreiben.<br />

Was hat sie? Was zeichnet sie aus?<br />

Was braucht sie? Und wer eignet sich dafür<br />

besser als die lokalen Experten, die sich<br />

täglich als Künstler, Kuratoren, Galeristen,<br />

Museumsleiter oder Kunstvermittler mit<br />

diesem Thema beschäftigen.<br />

Maler und Bildhauer Thomas Vinson ist international tätig.<br />

Foto: fd<br />

11/2012 streifzug 5


Blickpunkt<br />

Loth, so hießen diese Plätze in den letzten<br />

Monaten unter anderem exkurs-Zwischenraum,<br />

Kupferschmiede, Ludwigstraße 6,<br />

Trafo oder auch Kiosk des Neuen<br />

Kunstvereins.<br />

Doch was zeichnet die bildende Kunst in<br />

Gießen aus? Florian Seels Antwort auf diese<br />

Frage fasst viele Eindrücke, die man anhand<br />

meiner Gespräche und Briefe schon bekommen<br />

hatte, zusammen: »Dass sie auch<br />

abseits der kulturpolitischen Interessen der<br />

Stadt und ihren Ämtern so stark und umtriebig<br />

ist. Und so vielfältig bunt.« Doch es<br />

gibt auch Kritiker. »Die Kunstszene Gießen<br />

ist zu weit voneinander entfernt. Eigentlich<br />

kann man nicht von einer Kunstszene<br />

sprechen. Fast jeder kocht sein eigenes<br />

Süppchen und pflegt sein Kunstego. Es fehlt<br />

oft die Bereitschaft, dies zu ändern. Geeignete<br />

Räumlichkeiten, die einen Austausch<br />

und Informationsfluss fördern, wären dafür<br />

nützlich«, resümiert Rudolf Lotz, Leiter der<br />

Galerie auf dem Schiffenberg, die sich mit<br />

Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts befasst.<br />

Natürlich schwinge auch in Gießen, wie<br />

anderswo, zwischen manchen kleinen<br />

»Szenen«, trotz des gelegentlichen Austauschs,<br />

ein gewisser Konkurrenzgedanke<br />

mit. »Es wird nicht gesagt, aber man passt<br />

darauf auf«, räumt auch Horvat ein. Für<br />

Thomas Vinson, Maler und Bildhauer, ist es<br />

zudem eine persönliche Sache sowie eine<br />

Zeitfrage. Als international tätiger Künstler<br />

nutzt er Gießen vor allem als Produktionsstätte.<br />

Die kurzen Wege, die Ruhe und die<br />

Vernetzung schätzt der gebürtige Pariser besonders.<br />

Ein klares Manko sei hingegen,<br />

dass es in der Stadt keine feste Struktur gebe,<br />

um als Gegenwartskünstler ordentlich<br />

zu leben.<br />

Der Kunstmarkt in Gießen –<br />

Gibt es ihn?<br />

Der Kunstmarkt fehlt. Das unterstreicht<br />

auch Dietgard Wosimksy, Inhaberin der<br />

ehemals in Gießen ansässigen Galerie am<br />

Bahndamm, zu deren Künstlern auch Vinson<br />

gehörte. 2007 schloss sie ihre 1993 gegründete<br />

Galerie. Eine der wenigen Galerieversuche,<br />

die in Gießen zu beobachten<br />

waren. Der Grund für die Schließung: hohe<br />

Fixkosten und fehlender Absatz. So wandelte<br />

sie ihr klassisches Galeriegeschäft in eine<br />

Online-Galerie, um wenigstens den Kontakt<br />

zu den Künstler zu halten. »An Besuchern<br />

mangelte es nicht so sehr. Aber die Kaufkraft<br />

fehlt«, sagt Wosimsky. Die Abwesenheit<br />

großer Industrie, fehlende Mäzene sowie<br />

geringe Stadtförderungen seien ihrer<br />

Horvat, Lochmüller, Loth, Wosimsky.<br />

Erfahrung nach Gründe dafür, gerade im<br />

Vergleich zu anderen Städten. Das scheint<br />

sich auch auf die gesamte künstlerische<br />

Struktur Gießens auszuwirken. »Ich glaube,<br />

es macht einen Unterschied, wenn man in<br />

der Stadt die marktorientierte Szene dabei<br />

hat – ob das gut ist oder nicht – aber sie<br />

belebt und schafft eine Präsenz von Kunst<br />

in der Stadt und dadurch eine andere<br />

Wahrnehmung. Vor allem beim Publikum,<br />

das somit daran gewöhnt ist, von Kunst<br />

umgeben zu sein. In Gießen bieten diese<br />

Möglichkeiten nur vereinzelt die Kunsthalle<br />

und der Kunstverein. Alles andere taucht<br />

kurz auf und verschwindet wieder. Dadurch<br />

wird kein dauerhaftes Bewusstsein<br />

von Kunst in dieser Stadt geschaffen«,<br />

glaubt Jost von Harleßem, Initiator der<br />

»muar Galerie« im ehemaligen einjährigen<br />

Zwischennutzungsprojekt der Theaterwissenschaftler<br />

exkurs-Zwischenraum. Alle<br />

paar Wochen wechselten sich dort regionale<br />

Künstler mit verschiedenen Ausstellungen<br />

und Installationen<br />

ab.<br />

Dabei war die<br />

Galerie Teil<br />

eines Café-,<br />

Theater-, Bar-,<br />

Konzert- und<br />

Installationsraums.<br />

Diese<br />

Situation sei<br />

zwangloser als<br />

in einer reinen<br />

Galerie gewesen,<br />

was sehr<br />

gut funktioniert<br />

habe, so von<br />

Harleßem. »Die<br />

Hemmschwelle<br />

Kunst im November<br />

Foto: mac<br />

wurde abgebaut«, sagt er. Und die scheint<br />

es beim Publikum immer noch zu geben,<br />

sei es durch die Art und Weise der Präsentation<br />

oder auch durch den abgeschotteten<br />

Raum. Gerade im städtischen Kunstbetrieb<br />

scheine eine gedankliche Hürde zu existieren.<br />

So betont auch Dr. Ute Riese, Kuratorin<br />

der Kunsthalle Gießen im neuen Rathaus,<br />

in einem Zitat, wie wichtig es sei,<br />

»dass die Kunstorte in Gießen aktiv vom<br />

Betrachter genutzt werden, denn erst der<br />

Betrachter macht das Werk vollständig.«<br />

In anderen Bereichen, beispielsweise der<br />

Umgestaltung des Selterswegs, habe sich in<br />

der Stadt schon einiges zum Besseren gewandelt,<br />

beobachtet Vinson. Dort müsse<br />

man auch in der Kunst ansetzen. »Es muss<br />

sich verändern. Die Menschen haben mittlerweile<br />

zum Teil andere Gewohnheiten<br />

und wenn man sie als Besucher haben will,<br />

muss man sich daran anpassen und vorhandene<br />

Hemmschwellen zu Museen abbau-<br />

Kunsthalle: Lori Hersberger »Heroic Nihilism«<br />

(bis 13. Januar)<br />

Neuer Kunstverein: Oliver Gather »CarSpamCard-<br />

Collection« (17. November bis 11. Januar)<br />

Trafo: Meiki Beck / Einweihung der neuen Räume in der<br />

Moltkestraße 11 (3. November bis 10. November)<br />

KiZ:»Liebe!Tod!Revolution – Georg Büchner und kein<br />

Ende« (22. November bis 13. Januar), »Augenblicke für die<br />

Ewig keit – Gießen im Sommer 1890« Fotografien<br />

von Charles Francis Himes (Bis 13. Dezember)<br />

Galerie am Bahndamm / Atelier 23: »Konzert im Urwald«<br />

(Bis 24. November)<br />

Kupferschmiede: Fotoausstellung Anna Voelske<br />

(10. November); Weltraummusik mit DJ Germany &<br />

Greenlane (17. November)<br />

6 streifzug 11/2012


Blickpunkt<br />

en«, fügt er hinzu. Dies fange teilweise<br />

schon mit der Verlängerung der Öffnungszeiten<br />

an, erfordere attraktive Angebote wie<br />

»Kunst und Cocktail« und gehe bis zur<br />

Kommunikationsweise eines Raumes. »Es<br />

gibt Räume in Gießen, aber die sind nicht<br />

so organisiert, dass sie einen Platz für einen<br />

kontinuierlichen Austausch bieten, so wie<br />

es zuletzt wieder Zwischenraum getan hat.<br />

Ein Ort für alle, an dem man im Prinzip<br />

alles machen kann, wenn man sich arrangiert«,<br />

stellt Wagner fest. So einen Ort wünschen<br />

sich die Künster auch von städtischer<br />

Seite. Obwohl beispielsweise die 2008 eröffnete<br />

Kunsthalle in regelmäßigen Abständen<br />

nationale und internationale Künstler,<br />

zum Teil mit großen Namen, nach Gießen<br />

holt, kristallisiert sich in den Gesprächen<br />

heraus, dass die städtische Kunst im Alltag<br />

in Gießen parallel zu der freien Kunst läuft<br />

und nicht miteinander. Auch die weiteren<br />

Institutionen, das KiZ (Kultur im Zentrum)<br />

und das Oberhessische Museum, bieten<br />

keinen offenen Raum wie Kupferschmiede<br />

oder Zwischenraum, die von sehr vielen<br />

<strong>Gießener</strong>n genutzt werden, so Wagner.<br />

Aber gerade diesen <strong>Gießener</strong>n, den aktiven<br />

Kunstschaffenden, fehle es an Unterstützung,<br />

um einen solchen Raum dauerhaft zu<br />

nutzen. »Leerstand wird ja nur bespielt,<br />

weil er günstig ist«, fügt Wagner hinzu.<br />

Dauerlösungen zu finden, sei ein Ziel, dabei<br />

fingen die Probleme aber schon damit<br />

an, behördliche Richtlinien zu erfüllen oder<br />

die finanzielle Belastung zu schultern. Der<br />

ehemalige Kunstraum Doppelzimmer sei<br />

ein gutes Beispiel, berichtet der Künstler:<br />

»Das hat nur funktioniert, weil da Leute<br />

monatlich Geld reingeschossen haben. Refinanziert<br />

durch den Verkauf hat sich das<br />

nie.« Man kaufe eben nicht in Gießen, sagt<br />

Wosimsky aus eigener Erfahrung. Unterstützt<br />

wird die These, dass es für Künstler in<br />

Gießen schwer ist, auch von SiveOne von<br />

der <strong>Gießener</strong> Streetart-Crew 3steps, die<br />

ebenfalls zur Runde stoßen. »Auch Marketingkunden<br />

sitzen eher nicht in Gießen.«<br />

Was braucht es also? –<br />

Vorschläge und Visionen<br />

Die freie Kunst in Gießen ist also eher versteckt,<br />

aber sehr umtriebig. Zwar kündigte<br />

sich jüngst in der Plockstraße die Galerie<br />

am Dom aus der Nachbarstadt Wetzlar an,<br />

doch bis dahin ist der Kunstmarkt hier nicht<br />

präsent. »Wir brauchen aber beides«, sagt<br />

Wosimsky, »freie Szene und Kunstmarkt.<br />

Denn so könnten sich beide Bereiche gegenseitig<br />

stützen und die Wahrnehmung für<br />

Kunst bei einem größeren Publikum verstärken.«<br />

Maler und Bildhauer Vinson denkt<br />

daran, ein Event zu installieren, mit dem<br />

man kunstinteressierte Touristen nach Gießen<br />

locken könnte. »Wenn ich daran denke,<br />

dass hier so viel Geld ausgegeben wird,<br />

um Dinosaurier auszustellen. Kunst ist das<br />

jedenfalls nicht«, stellt Vinson kritisch fest.<br />

Einig sind sich die Experten aber auch, dass<br />

man der darbenden Kunst nur mit frischem<br />

Wind weiterhelfen kann. Eigentlich müsse<br />

man damit schon bei der nächsten Generation,<br />

den Kindern anfangen und bei ihnen<br />

das Bewusstsein für Kunst schärfen, sagt Fotograf<br />

Christoforos Mechanezidis. »Es wäre<br />

auch gut, einen Kunstraum abseits der<br />

Schule anzubieten, wo es nicht um Noten<br />

geht«, schlägt Horvat vor.<br />

Gegen Ende der Gesprächsrunde spürt man<br />

bei allen Anwesenden, dass ihnen daran<br />

gelegen ist, die bildende Kunst in Gießen<br />

voranzutreiben. Dafür brauche es Charismatiker,<br />

die die anderen antreiben und begeistern,<br />

glaubt Kultur-Journalist Tim Lochmüller.<br />

Einer dieser »Anführer« ist Frank<br />

Loth, der mit dem Kunstkollektiv Karawane<br />

die Kupferschmiede abgestaubt, ans Tageslicht<br />

gefördert und damit einen Kunstraum<br />

geschaffen hat, der sich mit angesagten<br />

Treffs in Großstädten messen kann. Es geht<br />

also aufwärts. Die Theaterwissenschaftler<br />

zeigen ihre Projekte vermehrt in der Stadt,<br />

der Kunstverein ist offen für neue Kooperationen.<br />

Der Wille ist da – auch wenn die<br />

Mittel begrenzt sind. Andrea Lührig, Leiterin<br />

des Ateliers 23, beschreibt die Kunst in<br />

Gießen liebevoll als »kleine, bisweilen<br />

auch versteckte Szene. Wer sucht, der findet.<br />

Auch Überraschendes«.<br />

<br />

Laura Jax<br />

Jax, Dörr, Mechanezidis.<br />

Anlaufstelle<br />

Die Kümmerei ist Kunstprojekt,<br />

Kulturbüro, Anlaufstelle, Immobilienbüro,<br />

Vermittler, Wohnzimmer,<br />

Bühne, Veranstalter,<br />

Leerstands management, kostenlos,<br />

mobil und vor allem Drehund<br />

Angelpunkt für Kulturschaffende<br />

in Gießen. Kurzum<br />

die Kümmerei kümmert sich und<br />

ist »offen für alle Belange der<br />

Kulturwirtschaft«, was sie für<br />

Kulturakteure zu einem wichti -<br />

gen Gut der Stadt macht. 2007<br />

entstand die Idee zu solch einer<br />

besonderen Einrichtung während<br />

einer Workshopreihe zur Kulturwirtschaft<br />

des hessischen Wirtschaftsministeriums<br />

und des<br />

Ministeriums für Wissenschaft<br />

und Kunst.<br />

Seit 2008 funktioniert sie in Form<br />

des Duos Jörg Wagner und Manuela<br />

Weichenrieder. Er, selbst<br />

Künstler, kam der Liebe wegen<br />

nach Gießen, sie wegen des Studiums<br />

der Angewandten Theaterwissenschaften.<br />

Beide sahen den<br />

Bedarf und gründeten schließlich<br />

einen der heute wichtigsten Sammelpunkte<br />

für die freie <strong>Gießener</strong><br />

Kreativwirtschaft. Für An liegen<br />

und Fragen stehen sie in einer<br />

wöchentlichen Bürosprechstunde<br />

mittwochs von 14 bis 18 Uhr in<br />

der Moltkestraße 11 bereit.<br />

http://www.kuemmerei.org/<br />

Foto: mac<br />

11/2012 streifzug 7


4 Künstler<br />

4 Fragen<br />

Voigt<br />

16 Antworten<br />

1 Meine Kunst?<br />

2 Meine Verbindung zu Gießen?<br />

3 Meine Erlebnisse mit bildender Kunst in<br />

Gießen?<br />

4 Mein liebstes Kunstwerk in Gießen?<br />

Groos<br />

Frauke Voigt<br />

(Künstlerin;<br />

kunstpraxis/Trafo)<br />

1 Meine künstlerische<br />

Tätigkeit ist für<br />

mich am ehesten<br />

eine Art Forschungsunternehmen,<br />

insofern sind die<br />

Arbeiten als Forschungsergebnisse<br />

zu betrachten, die<br />

jeweils den aktuellen<br />

Stand aufzeigen.<br />

2 Nach zwei erfolglosen<br />

Fluchtversuchen<br />

habe ich begonnen mich mit der baulich<br />

verkacktesten Mittelstadt Hessens auszusöhnen.<br />

Jetzt heißt es: Ob ich will oder nicht, Gießen bleibt Heimat.<br />

Müller<br />

3 In Gießen existiert eine sich immer wieder neu erfindende äußerst<br />

lebendige Off-Szene. Das zeichnet Gießen gegenüber den<br />

anderen Städten dieser Größenordnung aus und ist vor allem der<br />

Uni zu verdanken. Fein wäre eine bessere Verschaltung zwischen<br />

»Eingesessenen« und »Zugereisten«, zwischen »Etablierten« und<br />

»FreiläuferInnen«, zwischen den Generationen und den kulturellen<br />

Sparten. Die Kümmerei oder auch »rauschhaus (1-3)« bilden solche<br />

Knotenpunkte, die vonseiten der Stadt, trotz bekannter Haushaltsprobleme,<br />

stärker gefördert werden sollten.<br />

4 Die interaktive Performance/Installation »zoo« der Schweden Johan<br />

Rödström, Johan Forsman und Joaquin Olsson (aktör & vänner)<br />

im Oktober 2009 im Rahmen des Diskurs-Festivals. Meine zweite<br />

Wahl ist die Videoarbeit »Family Portraits« von Andreas Walther.<br />

Schüler


Blickpunkt<br />

Jan Schüler (Künstler)<br />

1 Bei meiner Malerei handelt es sich um<br />

Sehnsuchts- und Erinnerungsbilder.<br />

2 Herkunft und Elternhaus. Das Aufwachsen<br />

in einer links-intellektuellen Szene der<br />

60er, 70er und 80er Jahre. Mein Vater als<br />

Buchhändler, Verleger und Galerist und<br />

meine Mutter als Malerin prägten das kulturelle<br />

Leben der Stadt mit. Die Ausweg-<br />

Jahre ab 1982. Hier fand das erste sichtbare<br />

Ausbrechen aus dem Elternhaus statt.<br />

Wichtig waren Freunde, ein gemeinsames<br />

Lebensgefühl, Styling und Musik. Joy Division<br />

und Grace Jones, Palais Schaumburg<br />

und Deutsch-Amerikanische Freundschaft,<br />

Kraftwerk, Anne Clark, Bauhaus und Talk<br />

Talk. Wenn der Ausweg um ein Uhr nachts<br />

seine Pforten schloss, fuhren wir in den<br />

Sommernächten zum Baden an die<br />

Launsbacher Seen. Wir glaubten, dass eine<br />

wunderbare Zukunft voll magischer Geheimnisse<br />

vor uns liegt. Noch heute<br />

kommt es mir so vor, als leuchteten die<br />

Sterne über den Launsbacher Seen heller<br />

als andernorts. Die erste Liebe und viele<br />

andere Erlebnisse, an jeder Ecke eine Erinnerung.<br />

Heute sind viele Menschen von<br />

damals bereits tot oder leben in anderen<br />

Städten, alles Vergangenheit.<br />

3 Die <strong>Gießener</strong> mögen es mir verzeihen:<br />

Nur wenig, da ich mich selten in der Stadt<br />

aufhalte. Und wenn, dann durch die Veranstaltungen,<br />

die im Neuen <strong>Gießener</strong><br />

Kunstverein, in der Kunsthalle oder im<br />

Oberhessischen Museum stattfinden.<br />

4 Die Gemälde meiner Mutter Renate<br />

Schüler-Lamert, die sich in einigen Privatsammlungen<br />

befinden. Am 22. November<br />

wird eine Ausstellung vom Oberhessischen<br />

Künstlerbund zu Georg Büchner im KIZ/<br />

Kongresshalle eröffnet, in der zwei Arbeiten<br />

von ihr gezeigt werden.<br />

Patrick Müller (Master-Kunststudent der<br />

HGB Leipzig)<br />

1 In meiner künstlerischen Arbeit geht es<br />

oft um das Problem »etwas-sagen-wollen«<br />

und dessen Umsetzung. Dabei beschäftige<br />

ich mich zurzeit intensiv mit Keramiken.<br />

2 Zu allererst mein »Geboren-sein« und<br />

alles, was damit zusammenhängt (Familie,<br />

Freunde aus Kindertagen). So habe ich hier<br />

auch meine künstlerischen Anfänge erlebt.<br />

Meine letzten Semesterferien verbrachte<br />

ich in Gießen und steckte meine ganze<br />

Energie in eine Ausstellung in der Kupferschmiede.<br />

Danke Frank Loth!<br />

3 Da ich zurzeit in Leipzig studiere, erlebe<br />

ich in Gießen leider viel zu wenig bildende<br />

Kunst. Doch die Kupferschmiede ist<br />

mir erst vor Kurzem sehr ans Herz gewachsen<br />

und ich hoffe, dort noch einige Ausstellungen<br />

sehen und machen zu dürfen. Ein<br />

derartiger Ort solchen Ausmaßes und solcher<br />

Lage hat im Zusammenbringen von<br />

Kunstschaffen und Kunstbetrachten viel<br />

Potenzial.<br />

4 Abseits der einschlägigen Adressen erlebe<br />

ich in Gießen die kleineren Begebenheiten<br />

als sehr bereichernd. Das »Vogelviertel«<br />

unterhalb des Wiesecker Wegs ist<br />

keine künstlerische Arbeit, aber ich nehme<br />

es als einen erstaunlichen Ausstellungsraum<br />

wahr. Dadurch, dass ich meine tägliche<br />

»Hunde-Gassi-geh-Runde« durch dieses<br />

Viertel gelegt habe (eher intuitiv;<br />

danach habe ich festgestellt, dass der Ort<br />

mein Interesse geweckt hat), spaziere ich<br />

dort häufig herum. Hier findet man die unterschiedlichsten<br />

Einfamilienhäuser (nur<br />

selten allerdings Menschen), deren Fassaden,<br />

Vorgärten, Garageneinfahrten, Zäune,<br />

Fenster, Höfe, Mauern, Treppen, etc. zu einem<br />

großen Teil einer speziellen, individuellen<br />

Ausformung unterzogen wurden. Jedes<br />

Mal fühle ich mich fast wie bei einem<br />

Besuch in einer Galerie.<br />

Robert Groos (Master-<br />

Student der Bildenden Kunst in<br />

Marburg)<br />

1 Mal sind es Lieder oder Texte, mal<br />

sind es Bilder, die zu mir kommen und<br />

irgendetwas herauspressen, das zuvor<br />

irgendwo schlummerte und dann freigesetzt<br />

wird. Durch diesen Impuls befin -<br />

det man sich dann in einem zirkularen<br />

System, in dem sich beides gegenseitig<br />

bedingt und das ist dann der Prozess,<br />

in dem man steigt und fällt und immer<br />

hofft, dass man nirgendwo ankommt.<br />

2 Gießen ist immer in Bewegung und<br />

verändert sich mit den Menschen, die<br />

kommen und gehen, weil fast nur Studenten<br />

hier wohnen, die nach drei bis vier<br />

Jahren wieder ausgetauscht werden.<br />

Das hat gute und schlechte Seiten. Ich<br />

wurde hier geboren, war zwischendurch<br />

weg, dann wieder da. Gießen ist auch<br />

eine Art Zustand – irgendwie.<br />

3 Die Kunsthalle überzeugt mich nicht<br />

immer. Ich finde es oft langweilig und<br />

spießig. Leute mit schicken Brillen, Kunsthistorikerhalstüchern<br />

und Prosecco. Die<br />

aktuelle Ausstellung ist aber toll. Neonröhren<br />

und kleine weiße Männchen mit<br />

Motorradhelmen! Das berührt mich. Beim<br />

neuen Kunstverein gibt es das beste Bier.<br />

Die Geschichten, die im »Untergrund« und<br />

von Liebhabern ins Leben gerufen werden,<br />

wie das »rauschhaus«, die Kupferschmiede,<br />

der Zwischenraum oder auch das WG-<br />

Festival sind – glaube ich – die eigentlichen<br />

Grundpfeiler des Kulturtreibens in dieser<br />

Stadt.<br />

4 Das Beste, was man in Gießen sehen<br />

kann, sind die vielerorts in Privaträumen<br />

verstreuten Gemälde von Jewgeni Kröker<br />

und die von Volker Ruprich im Keller der<br />

Goetheschule.<br />

11/2012 streifzug 9


lickpunkt<br />

Kunst in Gießen<br />

Auf der Suche nach der Kunst in Gießen sind uns einige Plätze aufgefallen, die bisher mitunter<br />

ein Schattendasein fristen. Damit das nicht so bleibt und Sie beim nächsten Herbst-Spaziergang<br />

in der Stadt wieder mal etwas zu entdecken haben, präsentieren wir eine Schatzkarte,<br />

die auf der Suche nach dem verborgenen Schönen behilflich sein kann.<br />

1 Ja! (Roswitha Berger-Gensch)<br />

2 Natürlich Gießen (Heh Art)<br />

3 Windrose I (Tom Fecht)<br />

4 5 6 Oberhessisches Museum: Das<br />

Oberhessische Museum umfasst drei Standorte.<br />

Das Alte Schloss mit der Kunstsammlung<br />

und verschiendenen Ausstellungen;<br />

das Leib’sche Haus mit Stadtgeschichte und<br />

das Wallenfels’sche Haus mit Vor- und<br />

Frühgeschichte, sowie großer tibetischer<br />

Sammlung. Dienstag bis Sonntag 10 bis 16<br />

Uhr. Eintritt 3 Euro.<br />

7 Kupferschmiede: Lange stand sie leer.<br />

Doch im April wurde das alte Gebäude mit<br />

dem großem Charme durch verschiedene<br />

Veranstaltungen zum Kulturmekka der freien<br />

Künstlerszene erklärt. Es kümmern sich:<br />

Soll&Haben und Karawane.<br />

8 Schlambeiser<br />

9 Stier mit Kugel<br />

10 KiZ: KiZ steht für Kultur im Zentrum.<br />

Der neue Veranstaltungsraum in der Alten<br />

Stadtbibliothek befindet sich mitten in der<br />

Stadt und sieht Kultur als Zentrum des Interesses.<br />

In den zweistöckigen, hellen Räumen<br />

sind neben Lesungen und Theater auch immer<br />

öfter Kunstausstellungen zu sehen.<br />

11 Mahnmal Naziregime<br />

12 Swanski: Pawel Swanski hat es uns geschenkt,<br />

das höchste Street Art Mural der<br />

Innenstadt. Auf rostfarbenen Klinkersteinen<br />

ist ein überdimensionaler Regenbogenfisch<br />

mit rosa- und türkisfarbenen Schuppen zu<br />

sehen. Initiiert wurde die Kunstaktion von<br />

Frank Loth vom GreenHillSkateshops, in<br />

dessen Schaufenstern weitere Swanski-<br />

Werke zu sehen sind.<br />

13 liebe: Der berühmte Schriftzug ist zum<br />

Haarlem »umgezogen«.<br />

14 Bär<br />

15 Theaterpark mit diversen Skulpturen<br />

16 Paris (Ulrich Barnickel)<br />

17 Kunsthalle Gießen: Seit Mai 2009 gibt<br />

es die Kunsthalle im Rathaus. In dem 400<br />

Quadratmeter großen Ausstellungsraum finden<br />

regelmäßig wechselnde Ausstellungen<br />

bekannter nationaler und internationaler<br />

Künstler statt. Die Leitung hat die eigens<br />

dafür engagierte Kuratorin Dr. Ute Riese.<br />

Dienstag bis Sonntag 10.30 – 17.00 Uhr.<br />

Eintritt frei.<br />

18 Café de Paris: Das Café ist ein beliebter<br />

Treffpunkt der <strong>Gießener</strong> Kunstschaffenden.<br />

Da liegt es nah, dass im Gastraum wechselnde<br />

kleine Kunstausstellungen zu sehen<br />

sind. Montag bis Freitag 7.30 bis 18 Uhr<br />

und Samstag 9.30 - 15.30 Uhr.<br />

19 Domizil: Eigentlich im Nachtleben als<br />

düsteres After-Hour-Auffangbecken bekannt,<br />

hat das Domizil mehr zu bieten als<br />

Kicker und Dosenbier. Neben kleinen Konzerten<br />

finden sich dort auch Ausstellungen<br />

– oft von regionalen Künstlern.<br />

20 Neuer Kunstverein: Ein ehemaliger Kiosk<br />

ist seine Heimat geworden. In dem –<br />

zugegeben – begrenzten, doch sehr charmanten<br />

Ausstellungsraum finden immer<br />

wieder sehenswerte Ausstellungen statt.<br />

21 Mahnmal<br />

22 Kümmerei/Trafo/neun10räume Die Atelierinnengemeinschaft<br />

und Künstlerinnenkollektiv<br />

Trafo findet sich im neuen Haus<br />

für Kreativ- und Kulturwirtschaft »neun-<br />

10räume« in der Moltkestraße, wo auch die<br />

Kümmerei beherbergt ist. Als Zusammenschluss<br />

von Künstlerinnen und Künstlern<br />

veranstaltet Trafo Ausstellungen, Künstlergespräche<br />

und Filmabende<br />

23 Skulptur ohne Titel (Georg von Kovats)<br />

24 Köpfe<br />

25 Karotte<br />

26 Mahnmal Aufwärts<br />

27 Arboreale Form (Marie Zoe<br />

Greene-Mercier)<br />

28 Skulpturen am Brunnen<br />

29 Sprachrohre<br />

30 Drei Schwätzer: Es sind die <strong>Gießener</strong><br />

Bürger Nummer 74 103, 74 104 und 74<br />

105, erschaffen 1982/83 von Bildhauer<br />

Karl-Henning Seemann. Im Volksmund bekam<br />

die »Schwätzergruppe« schnelle eigene<br />

Namen. In Bronze gegossenen sollen<br />

Marie, Justus und Heinrich <strong>Gießener</strong> Bürger<br />

und ihre geselligen Gespräche<br />

symbolisieren.<br />

31 Klangstein<br />

32 Kugelbrunnen (Ruth Leibnitz)<br />

33 Köpfe<br />

34 Schildkröten Dieses titellose Kunstwerk<br />

eines Unbekannten steht hier stellvertretend<br />

für die kleinen Kunstwerke, die sich in der<br />

Stadt verstecken. Die Schildkröten sieht<br />

man an der Ecke Ludwigstraße/<br />

Goethestraße.<br />

35 Hand<br />

36 Mauer in Gießen (Male Rinsland)<br />

37 49 51 3steps: Unter Autobahnbrücken,<br />

an der Lahn, neben dem Scarabée – überall<br />

in der Stadt und im Umland sind sie nicht<br />

zu übersehen, die Wände und Fassaden mit<br />

der Signatur 3steps. Nun hat das Trio aus SiveOne,<br />

Doc Nova und Mr. Flash eine<br />

»Agentur-Atelierkombination« in der<br />

Bleichstraße 51 bezogen.<br />

38 Philosophikum II: Man findet sie selten,<br />

Streetart in Gießen, doch man findet sie,<br />

wie an der Mauer hinter dem Philosophikum<br />

II. Diverse Künstler und Akteure, regional<br />

und national, haben sich hier mit ihren<br />

Dosen ein Zeichen gesetzt.<br />

39 40 41 Wände (diverse)<br />

42 Atelier 23: In der Ludwigstraße 51, früher<br />

die Galerie Wosimsky, befinden sich<br />

nun die Galerieräume der Lebenshilfe Gießen.<br />

Geleitet wir diese Kunstgalerie vom<br />

Atelier 23, das sich zum Ziel gesetzt hat,<br />

dort im viermonatigen Turnus Ausstellungen<br />

von Künstler mit und ohne Handicap zu<br />

präsentieren. Donnerstag bis Freitag 16 bis<br />

19 Uhr. Samstag 13 bis 16 Uhr.<br />

43 wunderbar: In gelben Lettern auf Rosa<br />

steht er da und erinnert an »liebe«, ein weiterer<br />

Schriftzug von Roswitha Berger-<br />

Gentsch, den sie der Stadt zur Hessiale<br />

10 streifzug 11/2012


Blickpunkt<br />

KUNSTRAUM<br />

47<br />

37<br />

39<br />

13<br />

44<br />

13<br />

7<br />

12<br />

19<br />

5<br />

23<br />

4 3<br />

11 6 25<br />

8 45<br />

24<br />

9 32<br />

27<br />

48<br />

31 29<br />

1<br />

2<br />

30<br />

14 58<br />

33<br />

28<br />

53<br />

15<br />

26<br />

10 17 16 20<br />

INSTALLATION /<br />

SKULPTUR<br />

STREETART<br />

22<br />

21<br />

56<br />

54<br />

52<br />

50<br />

46<br />

18<br />

57<br />

49<br />

43<br />

34<br />

36<br />

42<br />

40<br />

51<br />

35<br />

55<br />

41<br />

38<br />

2002 schenkte. Mittlerweile versammeln<br />

sich dort Tags, kleine Stencils, Gemälde<br />

und Kunstplakate verschiedener Akteure.<br />

44 Giramondi: Das Café versteht sich als<br />

internationales Sprach-, Reise- und Kulturcafé.<br />

Neben kleinen Konzerte präsentiert<br />

man dort hin und wieder auch inbesondere<br />

internationale Künstler in kleinen<br />

Ausstellungen.<br />

45 Prototyp III<br />

46 Europaviertel Im östlichen Teil befindet<br />

sich ein kleiner Skulpturenpark aus Stein,<br />

Bronze und Messing mit Bildhauerei, Architektur<br />

und weiteren Spielereien.<br />

47 Hardthof/ARThof 6 Rund um die Gemäuer<br />

der ehemaligen Brauerei Textor sammeln<br />

sich im Unteren Hardthof als Lebensraum<br />

sowie als Verein Bewohner, die sich<br />

der Kunst und Denkmalpflege verschrieben<br />

haben. Wohnräume, Ateliers und Werkstätten.<br />

Am früheren Umschlagplatz für Künstler<br />

aller Art ist es zwar ruhiger geworden,<br />

doch immer mal wieder laden die Schaffenden<br />

zu Ausstellungen oder dem bekannten<br />

Hardthof/Arthof-Fest ein.<br />

48 Skulpturen (diverse)<br />

50 Kunstweg an den Philosophiken Täglich<br />

benutzen Hunderte Studenten auf ihrem<br />

Weg zum Seminar den Kunstweg, der eine<br />

wilde Ansammlung von künstlerischen<br />

Skulpturen vom wiehernden Hengst bis<br />

zum (gefürchteten) Mann im Turm.<br />

52 Uni-Bibliothek Ausstellungsraum<br />

54 Lokal International Im Treffpunkt der<br />

vielen internationalen Erasmusstudenten<br />

und deren Mitstudierenden zeigen sich von<br />

Zeit zu Zeit auch verschiedene internationale<br />

Künstler mit ihren Werken. Dienstag<br />

bis Freitag 18 bis 23.30 Uhr.<br />

53 55 Austellungsmöglichkeiten<br />

56 MuK Der Musik- und Kunstverein ist als<br />

regelmäßige Partydestination bekannt.<br />

Doch der MuK bietet auch mystische Bunkerausstellungen,<br />

außergewöhnliche Installationen<br />

oder Streetart Events.<br />

57 Ludwigstraße 6 (immer wieder bespielter<br />

Leerstand)<br />

58 Galerie am Dom<br />

Stolpersteine »Ein Mensch ist erst vergessen,<br />

wenn sein Name vergessen ist«, sagt<br />

Gunter Demnig, der mittlerweile mehrere<br />

Tausend Stolpersteine an über 500 Orten in<br />

Deutschland und Europa verlegt hat. Mit<br />

den kleinen in den Boden eingelassenen<br />

Messingsteinen gedenkt der Berliner Künstler<br />

der Menschen, die an diesem Ort gewohnt<br />

haben, ehe sie von den Nationalsozialisten<br />

verschleppt und getötet wurden.<br />

11/2012 streifzug 11


Blickpunkt<br />

Pullis für<br />

Laternen<br />

Sie stricken! Manchmal häkeln sie auch. Oder es kommen weitere<br />

Textilien ins Spiel. Die Rede ist von Yarn Bombing. Oder Urban Knitting.<br />

Oder Guerilla Knitting. Zu sehen ist das seit geraumer Zeit an<br />

Laternen, Dachrinnen oder Bäumen. Es ist eine Art Graffiti – nur gestrickt.<br />

Im <strong>Gießener</strong> Musik- und Kunstverein macht sich Vanessa Friese<br />

in diesen Tagen auf den Weg, den Trend in Gießen wieder aufleben<br />

zu lassen – mit einem Yarn-Bombing-Installationsprojekt, das<br />

weiter auf die Straßen getragen werden soll.<br />

Dass es ein »Wiederaufleben« ist, haben die <strong>Gießener</strong> vor allem der<br />

»Strickerilla« zu verdanken. Eine kleine Gruppe eifriger Ringelstrickaktivisten<br />

war es, die in der Stadt anfing, Laternen oder Dachrinnen<br />

mit neonfarbenen Ringelstricks zu verkleiden. Dabei zeigen<br />

nicht nur die Farben, sondern auch eine inoffizielle Satzung, dass bei<br />

der »Strickerilla«, wie bei vielen Yarn-Bombing-Projekten auch, eine<br />

Portion Spaß und Ironie mitmischt. »Wir stricken an gegen: Wirtschaftskrise,<br />

68er-bashing, teure, platte, entmenschlichte Architektur,<br />

urbane Arroganz, Krieg, Verdummung der Menschheit, Einkaufsstraßenästhetik,<br />

Abgestumpftheit, Stadtmöblierung, Gentrifizierung, Lüge,<br />

gegen Posing, Happy Slapping, Engstirnigkeit und Intoleranz«,<br />

heißt es da.<br />

Dass ihre gestrickten Graffiti nicht politisch, sondern als Aufheiterung<br />

des städtischen Alltags gesehen werden sollen, erzählt Kunstpädagogikstudentin<br />

Friese aus ihrer Erfahrung. »Was mich am Yarn<br />

Bombing besonders fasziniert, ist, dass es zu einer Irritation der<br />

Sehgewohnheiten führt, dass es warm ist, die Stadt verschönert<br />

und man einfach lächeln muss, wenn man es entdeckt«, erzählt<br />

sie und muss selber lächeln. Auf der Suche nach neuen<br />

Ausdrucksformen, um ihren Drang nach Kreativität zu stillen,<br />

fing sie an, sich mit »handcraft activism« (Handarbeitsaktivismus)<br />

zu beschäftigen. Mit dem Häkeln habe<br />

sie selbst erst vor ein paar Jahren begonnen. An das<br />

Stricken habe sie sich bislang noch nicht gewagt.<br />

Der Ursprung der Urban-Knitting-Bewegung liegt,<br />

wenn man den zahlreichen Foren, Blogs und Artikeln<br />

im Netz Glauben schenkt, in den USA. Die Texanerin<br />

Magda Sayed gilt als Pionierin des Yarn Bombing<br />

und fing 2005 an, unfertige Strickereien in ihrer heimatstadt zu<br />

platzieren. Meist versuche man, gerade überraschende Orte für die<br />

textilen Farbtupfer zu finden, erzählt Friese. In den meisten Fällen<br />

werde dabei zuerst auch Maß des auserwählten Ortes, zum Beispiel<br />

eines Laternenpfostens, genommen, zu Hause dann gestrickt oder<br />

gehäkelt und schließlich das fertige Teil angebracht. Dies dauere oft<br />

keine fünf Minuten.<br />

Mit regelmäßigen Treffen und einer Installation im Bunker des MuK<br />

möchte Friese, zusammen mit einer bislang noch kleinen Gruppe<br />

von Yarn Bombern, Gießen auf diese Art verschönern. Wundern Sie<br />

sich also nicht, wenn die Fußgängerampel an ihrer Straßenecke demnächst<br />

Ringelstrümpfe trägt, oder ihr Briefkasten über Nacht bald einen<br />

Strickpullover übergezogen hat. Friese ist indes immer auf der<br />

Suche nach Verstärkung – egal ob blutiger Anfänger oder Strick- und<br />

Häkelprofi. Sie sind eingeladen, an der Yarn-Bombing-Installation<br />

teilzunehmen. Kontakt: Semjasa@hotmail.com.<br />

lj<br />

12 streifzug 11/2012


Brad Shaws KolumNE<br />

Brad Shaw schreibt exklusiv Kolumnen<br />

für den streifzug. Normalerweise veröffentlicht<br />

der Journalist sie im Netz auf<br />

www.bradsticks.com. Sein Blog befasst<br />

sich mit Lifestyle, Fashion, Musik, Promis<br />

und Kultur – und immer wieder mit<br />

der Suche nach Mr. und Mrs. Right.<br />

In 15 Minuten<br />

In 15 Minuten<br />

Ein besonders schlauer Mensch hat irgendwann<br />

behauptet, dass in Zukunft jeder von uns 15 Minuten<br />

lang weltberühmt sein würde. Es dauerte<br />

ein paar Jahre, bis die Zukunft über noble Künstlersalons<br />

und schlaue Bücher wirklich bei jedermann<br />

ankam. Aber sie kam an. Das war der<br />

Moment, in dem das Drama meiner Generation<br />

begann. Eine Generation, die mit Künstlern groß<br />

wurde, die sich den Weg in den Olymp noch<br />

hart erkämpft hatten. Wie Madonna. Die kam mit<br />

35 Dollar und einem One-Way-Ticket nach New<br />

York City und musste sich erst ausziehen, um<br />

singen zu dürfen. Immerhin.<br />

In 15 Minuten kann eine Menge scheinbar Anziehendes<br />

passieren. Der angehende Künstler<br />

könnte sich mit der unzähligsten Sparversion von<br />

»I will always love you« im TV-Casting für einen<br />

Abend unsterblich machen; er könnte sich für<br />

120 Euro in einen der VHS-Aktkurse für gelangweilte<br />

Hausfrauen einschreiben; oder er könnte<br />

seine Wehen einleiten. Für die Massen.<br />

Vor genau einem Jahr brachte die Performance-<br />

Künstlerin Marni Kotak (37) in einer Galerie ihr<br />

erstes Kind zur Welt. An einem stinknormalen<br />

Dienstag. In Brooklyn. Es stellt sich die Frage, was<br />

Marnis Sohn Ajax sagen wird, erfährt er irgendwann,<br />

dass seine Fahrt durch den dunklen Tunnel<br />

Teil einer Videoinstallation ist, die aktuell in New<br />

York bewundert werden kann. Von jedermann.<br />

Immerhin ist Marni ganz klassisch über Blut und<br />

Tränen zum Kunstwerk gelangt. So wie Vincent<br />

van Gogh. Oder Michael Jackson. Jedermann<br />

macht es sich da einfacher: Shoefitti-Künstler<br />

hängen wahllos alte Schuhe an die Laternenmasten<br />

schmutziger Vorstädte, Planking-Künstler lassen<br />

sich auf dreckigen Fensterbänken flach legen.<br />

Wer es noch leichter haben möchte, nennt sich<br />

bei Facebook rotzfrech »Lebenskünstler«.<br />

Wahrscheinlich ist die große Kunst unserer Zeit,<br />

15 Minuten lang einfach nichts zu tun, was mit<br />

überhöhter (Selbst)Darstellung manischer Mittelmäßigkeit<br />

zu tun hat. Nur für den Kick, für den<br />

Augenblick und erhoffte 15 Minuten Ruhm. Denn<br />

das ist das Drama unser Generation: Wenn in<br />

China ein Sack Reis umfällt, interessiert das niemanden.<br />

Wer im telegenen TV-Casting aus dem<br />

Wettbewerb fliegt, hat dagegen jedermanns Sympathien<br />

sicher. Wenn auch nur für die 15 Minuten<br />

bis zur nächsten Werbepause.<br />

In anderen Situationen sind 15 Minuten eine unglaublich<br />

lange Zeit. Zum Beispiel auf schlechten<br />

Dates. Ich brauchte vergangene Woche weitere<br />

15 Minuten, um mich von der Vision einer<br />

schmutzigen Viertelstunde auf einem dreckigen<br />

Sofa in der Vorstadt zu erholen. Auf jeden Fall bin<br />

ich nach dem fingierten Anruf meines besten<br />

Freundes rotzfrech gegangen. Nein, gerannt! Mit<br />

Tunnelblick und Scheuklappen. Hätte ich die<br />

Szene gefilmt, wäre ich vielleicht schon in New<br />

York angekommen. In der Galerie. Zu sehen<br />

neben Marni, Ajax und ihrem Tunnel. Angstgebärden<br />

statt anormales Gebären. Nächster Kunstgriff:<br />

den Samstagabend mit einem Ersatzdate<br />

retten! Schließlich erhob die Wohlstandsgesellschaft<br />

selbst das Improvisieren von der Notwendigkeit<br />

zur Kunstform.<br />

Unser Kunstbegriff hat sich seit Andy Warhols<br />

15-Minuten-These ebenso massiv gewandelt wie<br />

unsere Vorstellung von perfekten Dates. Schuld<br />

ist, mal wieder, das Internet. Der Verbreitung<br />

kranker Kunst sind seit DSL ebenso wenige Grenzen<br />

gesetzt wie der Verbreitung potenzieller Paarungspartner.<br />

Problem: Masse verdirbt Klasse.<br />

Früher waren Kunst und Kopulation nicht für jedermann<br />

zu jeder Zeit zu haben. Begehrt wie Designer-Labels.<br />

Gucci. Oder Prada. Zur Massenware<br />

verkommen, sind beide heute austauschbare<br />

Konsumgüter in immer schillernderen Verpackungen.<br />

»Viel Lärm um nichts«, würde Shakespeare<br />

sagen. Die Grenzen zwischen Kunst und Kommerz<br />

sind verwischt, Gleiches gilt für die Grenze<br />

zwischen lieben und Liebe machen.<br />

Wer Kunst generieren möchte, verlässt sich am<br />

besten auf das Handwerk. Wer nach Liebe strebt,<br />

auf die Kunst des Verführens. Sowohl das solide<br />

Kunstwerk, als auch das perfekte Date sind in<br />

Wahrheit mehr als impulsive Spritzereien, die uns<br />

Aktionskünstler immer wieder als farborgastischen<br />

Sinnesrausch verkaufen wollen. Was nutzt<br />

der Rausch, wenn das Erwachen auf schmutzigem<br />

Leinen ernüchternd ist? »Jene treiben die<br />

Kunst um des Vergnügens, diese um des Nutzens<br />

willen«, schrieb Goethe. Wer mehr will, tut<br />

manchmal weniger.<br />

Am Ende wollen wir doch alle irgendwas, das<br />

bleibt. Zumindest länger als das Ergebnis fader<br />

15 Minuten orgastischer Spritzereien auf Leinwand<br />

und Laken. Augenzeugen zufolge beäugten<br />

Ausstellungsbesucher Marni Kotaks Mutterwerdung<br />

»mit einer Mischung aus Faszination, Neugier<br />

und Verwunderung«. Ironischerweise<br />

braucht es genau diese drei Dinge, Faszination,<br />

Neugier und Verwunderung, um Kunst und Liebe<br />

zu generieren – und gegebenenfalls Weltruhm. Es<br />

dauerte ein paar Jahre, bis ich durch genügend<br />

Kunsttempel und Liebeshöhlen gewandelt war,<br />

um die Zukunft hinter mir zu lassen. Und Andy<br />

Warhols Pop(p)-Art.<br />

Fakt ist, dass die bedeutsamsten 15 Minuten<br />

meines Jahres bisher jene waren, in denen es mir<br />

gelang, meine Klobrille sitzfest zu machen. Fasziniert<br />

betrachtete ich mein Werk und versuchte<br />

neugierig, in den Tunnel zu blicken, der sich<br />

unter kaltem klaren Wasser aufzutun schien.<br />

Manchmal sind wir verwundert, dass wir auf der<br />

endlosen Suche nach hoher Kunst und großer<br />

Liebe häufiger ins Klo greifen als nach den Sternen.<br />

Gleiches gilt für die Suche nach dem Weltruhm.<br />

Und das ist das große Drama meiner<br />

Generation!<br />

Brad Shaw<br />

Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />

5. Jahrgang · 11/2012<br />

streifzug<br />

@<br />

<strong>Anika</strong> <strong>Decker</strong><br />

Die Drehbuchautorin aus<br />

Marburg über ihren Erfolg mit<br />

Keinohrhasen, Tiere am Set<br />

und die Filmbranche<br />

Blickpunkt Campus<br />

Wo ist die Kunst? Multimediale JLU:<br />

Ein Porträt über die Vom Radio-Justus bis<br />

bildende Kunstszene zum Uni-Kino »Flimmerkiste«.<br />

Seite Gießens. Seite 4<br />

36<br />

WWW.STADTHEATER-GIESSEN.DE<br />

SCHAUSPIEL<br />

Werde Freund und erfahre täglich,<br />

was in deiner Stadt passiert<br />

und was im Nachtleben angesagt ist!<br />

11/2012 streifzug 13


RAmpenlicht<br />

rampenlicht<br />

»Ich mache jeden Tag<br />

eine Party im Kopf«<br />

Keinohrhasen. Zweiohrküken. Rubbeldiekatz. <strong>Anika</strong> <strong>Decker</strong> aus Marburg ist Deutschlands<br />

erfolgreichste Drehbuchautorin der Gegenwart. Rund zwölf Millionen Menschen lockte sie mit<br />

ihren Filmen bisher in die Kinos. Mit dem streifzug sprach die 37-Jährige über die Zusammenarbeit<br />

mit Til Schweiger, ihre Vergangenheit bei Big Brother und verriet den Grund, warum in<br />

jedem ihrer Filme ein Hundebaby vorkommt.<br />

Foto: Wilk


ampenlicht<br />

Wie geht man damit um, dass viele den<br />

eigenen Namen nicht kennen, obwohl man<br />

eine der erfolgreichsten Frauen im deutschen<br />

Filmgeschäft ist?<br />

AD: (lacht) Das ist mir ziemlich egal. Sonst<br />

hätte ich mir einen anderen Job ausgesucht.<br />

Ich habe ja einen dieser typischen Berufe,<br />

die eben nicht vor der Kamera und nicht im<br />

Blitzlicht stattfinden. Das<br />

stört mich nicht. Ich kenne<br />

viele Leute, die sehr<br />

bekannt sind, und das ist<br />

nicht immer angenehm.<br />

Ehrlich gesagt bin ich<br />

recht froh, dass ich ganz in Ruhe in den<br />

Supermarkt gehen und mein Leben leben<br />

kann, ohne dass mich ständig jemand<br />

anstarrt.<br />

Wenn man sich Ihre Filme anschaut, könnte<br />

man meinen, Sie sind eine Expertin für<br />

schwierige Beziehungen.<br />

AD: Ich denke, Sie spielen auf die Figur an,<br />

die Til in Keinohrhasen und Zweiohrküken<br />

spielt. Das ist schlicht und einfach die Art<br />

von Figur, die er so bravourös und lustig<br />

spielt, dass es ein Fehler wäre etwas anderes<br />

zu machen. Wenn ich die Schauspieler<br />

vorher kenne, was mir am liebsten ist,<br />

schreibe ich jemandem seine Rolle auf den<br />

Leib. Das habe ich auch mit ihm zusammen<br />

gemacht. Es hat aber nichts mit meinem<br />

Männerbild zu tun. Privat stehe ich<br />

nicht so auf ganz extreme Problemfälle.<br />

Trotzdem stelle ich mir Ihre Arbeit ein bisschen<br />

wie Hose runterlassen vor.<br />

AD: Das ist beim Schreiben generell so.<br />

Wenn ich Komödien oder lustige<br />

Szenen schreibe, muss es immer einen<br />

wahren Kern haben. Sonst ist es nicht lustig.<br />

Deshalb muss man beim Schreiben ständig<br />

die Hose runterlassen. Gott sei Dank sind<br />

es am Ende des Tags doch Figuren, die ihre<br />

Sachen machen. Schauspieler kennen das<br />

ja auch: Wenn ein Schauspieler »verliebt«<br />

spielen muss, weiß ich in diesem Moment,<br />

wie »verliebt« nach Meinung des Schauspielers<br />

im besten Fall aussieht. Das ist ja<br />

auch sehr privat. Das könnte ich noch viel<br />

weniger. Ich bin ja zum Glück am Schreibtisch<br />

alleine oder sitze zusammen mit einer<br />

Person meines Vertrauens wie Til oder Detlev<br />

Buck. Das ist einfacher, als wenn mir<br />

30 Leute dabei zusehen.<br />

»Ich stehe nicht so auf<br />

extreme Problemfälle«<br />

toll. Dem jagt man ständig hinterher. Und<br />

natürlich ist es auch schön, wenn alles vorbei<br />

ist, und irgendwann die Vorbereitungen<br />

anfangen: Castings, Besprechungen mit<br />

Kostüm und Maske. Das ist toll. Es ist eine<br />

wahnsinnig befriedigende Arbeit, wenn<br />

man zuschauen kann, wie etwas wächst<br />

und man mitbestimmen darf.<br />

Sie sind an einem Film<br />

also von vorne bis hinten<br />

beteiligt?<br />

AD: Ja, zu Beginn zumindest<br />

schon. Einfach<br />

aus dem Grund, weil Til da ganz toll war,<br />

quasi eingeladen hat, dabei zu sein. Und<br />

auch an meiner Meinung interessiert war.<br />

Das war sehr schön und ist sehr ungewöhnlich.<br />

Normalerweise gibt ein Autor sein<br />

Buch ab, dann streicht der Regisseur alles<br />

raus, worauf er keine Lust hat, und modelt<br />

Sachen um. Man hat damit eigentlich nichts<br />

zu tun. Ich habe durch Til die Möglichkeit,<br />

da ein bisschen mitzugestalten<br />

und habe das frecherweise<br />

einfach so beibehalten.<br />

In Zukunft<br />

werde ich auch meine<br />

Filme coproduzieren.<br />

Dann ist das auch normal.<br />

Ihr Literaturstudium haben Sie abgebrochen.<br />

War das zu abgehoben?<br />

AD: Ich habe immer geglaubt, dass es für<br />

mich die Erfüllung sein würde und fand es<br />

dann sehr angepasst und langsam. Ich glaube<br />

nicht, dass ich irgendwie hochbegabt<br />

»Ich glaube nicht, dass<br />

ich hochbegabt bin«<br />

bin oder irgendwas, aber es war auch sehr<br />

einfach. Es kann sein, dass ein Literaturstudium<br />

in den letzten Zügen anspruchsvoll,<br />

spannend und toll wird, aber ich habe es<br />

relativ schnell abgebrochen. Deshalb will<br />

ich auch gar nicht viel Abwertendes sagen.<br />

Aber ich glaube, wir haben sechs Monate<br />

»Der Fischer und seine Frau« gelesen. Das<br />

Ding hatte man eigentlich an einem Tag<br />

durch. Die ganze Langsamkeit an der<br />

Hochschule hat mich verrückt gemacht:<br />

Formular A und Formular B ausfüllen und<br />

an Anmeldungsstelle 27 abgeben. Dafür bin<br />

ich überhaupt nicht geschaffen, habe ich<br />

dann festgestellt. Das hat mich auch traurig<br />

gemacht.<br />

Danach ging es über Umwege zu Big<br />

Brother. Das war wohl weniger langweilig<br />

und langsam?<br />

AD: Na ja, das waren sehr große Umwege<br />

(lacht). Dazwischen habe ich viele andere<br />

Sachen gemacht. Big Brother war für mich<br />

eine Zwischenstation.<br />

Ich habe zehn Jahre in<br />

München gelebt und war<br />

zum Schluss bei eher arthouse-igeren<br />

Kinoproduktionen<br />

tätig, habe als<br />

Dramaturgin gearbeitet. Und dann kam die<br />

Kirch-Krise, die ja alle in der Medienbranche<br />

irgendwie getroffen hat. Da habe ich<br />

mir gesagt: Diese Zeit nutze ich. Also bin<br />

ich nach Köln gegangen und habe eine Aufbau-Filmausbildung<br />

gemacht. Gleichzeitig<br />

musste ich unter der Woche arbeiten, um<br />

einen Job nachzuweisen. Ich hatte aber<br />

Was macht den Reiz des Schreibens aus?<br />

AD: Ich finde, Schreiben ist zu 95 Prozent<br />

sehr harte Arbeit und Selbstdisziplinierung.<br />

Die restlichen fünf Prozent, für die macht<br />

man das eigentlich. Manchmal taucht man<br />

weg. Es entsteht ein Flow, und der ist ganz<br />

Mit Keinohrhasen feierte <strong>Anika</strong> <strong>Decker</strong> ihren Durchbruch.<br />

Foto: dpa<br />

11/2012 streifzug 15


RAmpenlicht<br />

schlicht und einfach keine Kontakte in<br />

Köln, außer zu jemandem, der bei Endemol<br />

in leitender Funktion tätig war, und mir den<br />

Job angeboten hatte.<br />

Sie hatten also kein Problem, diesen Job<br />

vor sich selbst zu rechtfertigen, weil es<br />

eben nötig war.<br />

AD: Manchmal im Leben<br />

hat man nicht so den Luxus,<br />

etwas vor sich selbst<br />

zu rechtfertigen. Ich würde<br />

jetzt nicht herumlaufen<br />

und Tiere schlachten, aber bei mir ging<br />

es schlicht und einfach darum, dass ich von<br />

irgendwas leben musste. Ich hatte bei Big<br />

Brother eine ganz großartige Chefin, mit<br />

der ich mir die Spiele ausgedacht habe, die<br />

von den Kandidaten gemacht werden mussten.<br />

Das war als Job sehr arbeitsreich und<br />

hart. Es ist täglich live gesendet worden. Da<br />

habe ich auf jeden Fall gelernt, sehr exakt<br />

und schnell zu arbeiten. Denn wenn man<br />

da einen Fehler macht, geht es sofort über<br />

den Sender, und man hat 1000 Fans am<br />

Hals, die sich beschweren, weil jemand<br />

beim Eierrundlaufen schummeln konnte.<br />

Ich hatte wenig Zeit, um das stundenlang<br />

zu Hause vor mir selbst zu rechtfertigen.<br />

Viele in der Filmbranche wären froh gewesen,<br />

wenn Big Brother sie eingestellt hätte?<br />

AD: Die meisten Kreativen, die ich kenne,<br />

haben alle möglichen Jobs gemacht.<br />

Weil das Geschäft so umkämpft ist?<br />

AD: Ja. Ich schätze, dass zwischen fünf und<br />

zehn Prozent der Leute in der Filmbranche<br />

von ihrem Job tatsächlich leben können. Es<br />

»Ich habe mich mit dem<br />

Druck angefreundet«<br />

<strong>Anika</strong> <strong>Decker</strong> wurde vor 37 Jahren in Marburg geboren,<br />

zum Literaturstudium zieht es sie nach Müchen,<br />

das sie jedoch bald zugunsten der Filmbranche abbricht.<br />

Sie arbeitet zunächst für Big Brother und verschiedene<br />

TV-Serien. Etwa: Tessa - Leben für die Liebe.<br />

2007 feiert sie ihren Durchbruch als Drehbuchautorin:<br />

Sechs Millionen Besucher schauen sich<br />

Keinohrhasen an. Es hagelt Auszeichnungen: Bambi,<br />

Bayerischer Filmpreis, Deutscher Comedypreis oder<br />

Jupiter sind nur einige. Dazu gibt es eine Nominierung<br />

für den Europäischen Filmpreis. Zwei Jahre<br />

später kommt Zweiohrküken heraus: Vier Millionen<br />

Leute wollen ihn sehen. 2011 folgt die Zusammenarbeit<br />

mit Detlev Buck für Rubbeldiekatz: Zwei Millionen<br />

Zuschauer gehen in die Kinos. Dafür gibt es die<br />

ROMY für das beste Drehbuch eines Kinofilms. Die<br />

FAZ rechnet die Zahlen zusammen und schreibt:<br />

»Die Zwölf-Millionen-Frau.« Derzeit arbeitet <strong>Anika</strong><br />

<strong>Decker</strong> an Keinohrhasen 3 und einem Projekt mit<br />

Florian Gallenberger.<br />

ist sehr hart umkämpft. Und der Weg dorthin<br />

ist steinig. Wenn man da hin will, dann<br />

muss einem klar sein, dass die Existenz in<br />

keiner Weise abgesichert ist. Es ist etwas<br />

anderes, als ein Studium zu machen und<br />

nebenher ein bisschen zu jobben. Man<br />

kann nicht drauf hoffen, dass es nach einer<br />

nervigen Bewerbungsphase<br />

in ein geordnetes<br />

Leben geht.<br />

Hatten Sie<br />

Existenzängste?<br />

AD: (lacht) Ich hatte zwischen 20 und 30<br />

durchgehend Existenzängste.<br />

Keinohrhasen war Ihr Durchbruch. Til<br />

Schweiger kommt aus Gießen. Sie aus<br />

Marburg. Wo haben Sie sich kennengelernt?<br />

AD: So weit ich mich erinnere in München.<br />

Er saß mit einem Verleiher zusammen. Ich<br />

hatte mich mit dessen Assistentin verabredet.<br />

So kam es, dass wir an einem Tisch saßen.<br />

Die Verbindung zwischen Marburg<br />

und Gießen war in der Tat ausschlaggebend.<br />

Dazu beides Lehrerkinder mit pädagogisch<br />

wertvollem<br />

Spielzeug. Es hat den<br />

Ausschlag gegeben,<br />

dass wir uns gut verstanden<br />

und Jahre später<br />

zusammengearbeitet<br />

haben.<br />

Sie sind nach dem ersten Treffen in Kontakt<br />

geblieben?<br />

AD: Die Filmbranche ist so klein, dass man<br />

sich in jedem Fall immer wieder über den<br />

»Jeden Morgen stehe ich<br />

auf und freue mich«<br />

Foto: dpa<br />

Weg läuft. Natürlich in großen Abständen,<br />

nicht jede Woche, aber wir sind uns immer<br />

wieder begegnet.<br />

Wie kann ich mir die Arbeitsteilung<br />

vorstellen?<br />

AD: Wir sitzen wirklich nebeneinander und<br />

schreiben. Mal hat der eine einen Lauf, mal<br />

der andere. Und manchmal trennen wir<br />

uns, und jeder schreibt etwas alleine. Natürlich<br />

hat Til auch immer wieder Projekte<br />

oder muss irgendwas drehen, dann arbeite<br />

ich vor. Das gestaltet sich sehr unterschiedlich.<br />

Wir haben uns grundsätzlich darauf<br />

geeinigt, dass ich erst mal das weiße Blatt<br />

fülle. Aber wenn ein Vorschlag vorliegt,<br />

sitzen wir zusammen dran.<br />

Für Keinohrhasen 3 haben Sie auch wieder<br />

zusammengearbeitet.<br />

AD: Ja, aber da kann ich noch gar nichts zu<br />

sagen, weil es noch in Arbeit ist.<br />

Til Schweiger muss sich häufiger Kritik anhören,<br />

dass seine Filme zu flach seien.<br />

Geht das bei den gemeinsamen Büchern<br />

nicht auch auf Ihr Konto?<br />

AD: Klar, wenn jemand<br />

Keinohrhasen flach findet,<br />

kann ich mich nicht rausziehen<br />

und sagen: »Das<br />

war der Til.«<br />

Aber die Besucherzahlen stimmen ja. Ist<br />

die Filmkritik zu weit weg vom<br />

Publikumsgeschmack?<br />

AD: Das kommt darauf an, welche Filmkritik<br />

gemeint ist. Es gibt natürlich eine Ecke,<br />

die meiner Meinung nach schon sehr weit<br />

weg ist. Oder vielleicht auch Äpfel mit Birnen<br />

vergleicht. Denn man muss immer<br />

auch sehen, was eine Sache sein will: Wir<br />

machen Mainstream-Komödien. Die machen<br />

wir nicht extra dumm, aber das kann<br />

man nicht vergleichen mit einer kleinen,<br />

skurrilen arthouse-igen Komödie, die für<br />

ein ganz anderes Publikum gemacht wird.<br />

Es passiert aber manchmal. Das finde ich<br />

nicht besonders professionell, wenn ich<br />

ehrlich bin.<br />

Wie kann ich mir Ihren Alltag<br />

vorstellen?<br />

AD: Es ist selten, dass ich nur schreiben<br />

darf. Ich der Regel sind noch so viele Sachen<br />

auf meinem Schreibtisch, dass ich erst<br />

einmal jede Menge Korrespondenz abarbeite.<br />

Irgendwann gegen Nachmittag schreibe<br />

ich dann. An manchen Tage schreibe ich<br />

auch überhaupt nicht, sondern brainstorme<br />

nur mit mir selbst, um zu überlegen, wo die<br />

Reise in den nächsten Szenen hingeht.<br />

16 streifzug 11/2012


ampenlicht<br />

In Keinohrhasen hat Ludo Ihren Nachnamen.<br />

Haben Sie sich da ganz heimlich ein<br />

kleines Denkmal gesetzt?<br />

AD: (lacht). Nee, das war Tils Idee. Wir<br />

brauchten einen Nachnamen, weil die Ausstattung<br />

ein Klingelschild hergestellt hat<br />

und fragte, was draufstehen soll. Da hat Til<br />

eben meinen Nachnamen gesagt. Zu dem<br />

Zeitpunkt war uns aber noch nicht im Geringsten<br />

klar, wie erfolgreich der Film sein<br />

würde, und dass wir über drei Teile mit<br />

dem Namen <strong>Decker</strong> arbeiten sollen.<br />

Hat man nicht vorher im Gefühl, dass ein<br />

Film ein Kracher wird?<br />

AD: Wir hatten schon das Gefühl, dass wir<br />

für uns etwas Besonderes gemacht haben.<br />

Ich war ja total unerfahren damit: Ich hatte<br />

vorher noch nie einen Kinofilm geschrieben.<br />

Til hat aber immer wieder gesagt, dass<br />

es etwas ganz Besonderes ist. Das Ausmaß<br />

des Erfolgs hätte aber niemand abschätzen<br />

können. Wenn Sie sich überlegen: Ein normaler,<br />

erfolgreicher Kinofilm aus Deutschland<br />

hat um die 800 000 Zuschauer. Das ist<br />

schon richtig gut, wenn man das schafft.<br />

Manche schaffen das in ihrem ganzen Leben<br />

nicht. Wir hatten bei Keinohrhasen<br />

sechs Millionen. Das ist nichts, was man<br />

vorher mal eben auf dem Plan hat. Wir haben<br />

gesagt: Wenn das Ding eine Millionen<br />

macht, dann drehen wir durch und machen<br />

jeden Tag eine Party.<br />

Und jetzt machen Sie<br />

jeden Tag eine Party?<br />

AD: (lacht) Ja, eigentlich<br />

schon. Ich mache eigentlich<br />

jeden Tag eine Party in meinem Kopf.<br />

Jeden Morgen stehe ich auf und freue mich.<br />

Der Druck wurde durch den Erfolg nicht<br />

größer?<br />

AD: Druck ist immer. Ich habe mich damit<br />

angefreundet. Druck muss sein, denn die<br />

Filme, an denen ich mitarbeite, haben so<br />

ein hohes Budget, da ist es schlicht und<br />

einfach eine Katastrophe, wenn sie nicht<br />

gut laufen (lacht). Aber das ist eben der<br />

Deal: Ich kann nicht sagen, dass ich<br />

große Mainstream-Komödien machen will<br />

und heule dann aber jeden Tag über den<br />

großen Druck. Da muss man sich schon<br />

entscheiden. Schauspieler wie Til Schweiger<br />

haben sogar ja noch doppelten Druck, weil<br />

sie eben regelmäßig auch vor der Kamera<br />

stehen.<br />

Womit wir wieder bei der Eingangsfrage<br />

währen. Aber was passiert, wenn es einmal<br />

nicht funktioniert?<br />

AD: Dann bin ich wahrscheinlich traurig<br />

»Dann bin ich traurig<br />

und mache weiter«<br />

Zwölf Millionen Leute lockte die Marburgerin in die Kinos.<br />

und mache den nächsten Film. Höchstwahrscheinlich<br />

wird es irgendwann nicht<br />

funktionieren.<br />

Beim Dreh von Rubbeldiekatz<br />

waren Sie nicht<br />

dabei.<br />

AD: Ja, ich hatte ein Blutvergiftung.<br />

Eine Sepsis<br />

mit Multiorganversagen und war über eine<br />

Woche im künstlichen Koma. Weihnachten<br />

war ich in der Notaufnahme mit einer Nierenbeckenentzündung<br />

und einem Nierenstein.<br />

Das ist nicht erkannt worden und hat<br />

sich schön in meinem Körper ausgebreitet,<br />

bis der dann zusammengebrochen<br />

ist. Das war<br />

kurz vor knapp.<br />

Verändert so etwas?<br />

AD: Ja, auf jeden Fall.<br />

Das lässt einen, auch wenn es ein Klischee<br />

ist, das Leben eine ganze Ecke bewusster<br />

und intensiver genießen. Und es reduziert<br />

alle möglichen Ängste auf ein ziemliches<br />

Minimum. Das, wovor ich jetzt Angst habe,<br />

sind Krankenhäuser und Check-ups. Aber<br />

der Rest des Lebens ist dafür viel<br />

angstfreier.<br />

Damit wir nicht so nachdenklich enden: In<br />

jedem Ihrer Filme kommt ein Hundebaby<br />

vor. Warum?<br />

»Ich möchte am Set<br />

Hundebabys streicheln«<br />

AD: (lacht) Weil wir es reingeschrieben<br />

haben. Ich möchte gerne ans Set kommen<br />

und das Hundebaby streicheln. Den ganzen<br />

Tag.<br />

Das ist Ihr Ernst?<br />

AD: Klar. Ich schreibe vieles in meine<br />

Bücher. Aber 90 Prozent laufen dann doch<br />

anders: Als wir bei Zweiohrküken das Hundebaby<br />

am Set hatten, musste ich ausgerechnet<br />

an diesem Tag zu Hause eine Szene<br />

überarbeiten, die am nächsten Tag gedreht<br />

werden sollte. Das Hundebaby habe ich<br />

verpasst.<br />

Oh nein!<br />

AD: Dafür wusste ich<br />

vorher nicht, dass sich<br />

Til ein Pony, ein Wildschweinbaby<br />

und ein<br />

Küken ausgedacht hat,<br />

die beim Kindergartendreh durch die<br />

Gegend sprangen. So hatte ich einen<br />

Ersatz und habe das Wildschweinbaby<br />

gekrault.<br />

Foto: Wilk<br />

Können Sie wenigstens das über Keinohrhasen<br />

3 schon sagen? Wird wieder ein<br />

Hundebaby vorkommen?<br />

AD: Das kann ich wirklich nicht sagen,<br />

weil wir noch ganz am Anfang sind. Vielleicht<br />

gibt es Löwen, Giraffen, Antilopen.<br />

Noch ist alles möglich. Florian Dörr<br />

11/2012 streifzug 17


Fotos: bf<br />

Unter Männern<br />

Foto: Agentur<br />

Sie kommen, um sich auszuziehen: Die Chippendales gastieren am 24. November in der<br />

Stadthalle Wetzlar. Los geht’s um 20 Uhr. »Es hat mehr von einem Rockkonzert oder einem<br />

Broadway-Stück als von einer gewöhnlichen Stripshow für Männer«, beschreibt Bryan<br />

Cheatham. Seit über zehn Jahren ist er dabei. Mit dem streifzug sprach der Chippendale zuvor<br />

über sein Leben zwischen Fitnessstudio, Hotelzimmer und ausrastenden Frauen.<br />

Als Kind haben Sie wahrscheinlich noch<br />

nicht davon geträumt, ein Chippendale zu<br />

werden.<br />

BC: Tatsächlich tat ich das wirklich in einer<br />

gewissen Weise. Natürlich habe ich nicht<br />

direkt davon geträumt, ein Chippendale zu<br />

werden. Aber als ich zehn, elf, zwölf Jahre<br />

alt war, schaute ich mir viele Bilder an. Damals<br />

habe ich sogar schon trainiert, natürlich<br />

immer ohne Shirt. Ich war also berufen<br />

dazu, ein Chippendale zu werden.<br />

Und wie entwickelte sich die Leidenschaft<br />

weiter?<br />

BC: Als die Chippendales dauerhaft nach<br />

Las Vegas kamen, war ich 22 Jahre alt. Damals<br />

habe ich in der Stadt gelebt, hatte keinen<br />

Job, wohl aber Erfahrung im Tanzen<br />

und Entertainen. Ich schnappte mir also<br />

meine Bilder und meinen Lebenslauf und<br />

ging zur Show der Jungs. Dort schauten sie<br />

sich meine Unterlagen an.<br />

Und Ihren Körper.<br />

BC: Genau. Und dann sagten sie: »Du bist<br />

eingestellt«. Das ist nun über zehn Jahre<br />

her. Seitdem sind die Chippendales wesentlich<br />

größer und populärer geworden. Das<br />

bedeutet natürlich auch, dass inzwischen<br />

viel mehr Jungs den Job machen wollen.<br />

Der Bewerbungsprozess ist also wesentlich<br />

härter geworden.<br />

Wie hat Ihre Familie reagiert, als Sie erstmals<br />

von Ihren Plänen erzählt haben, ein<br />

Chippendale zu werden?<br />

BC: (lacht) Mama war nicht allzu glücklich<br />

darüber. Schließlich würde ihr Sohn für<br />

Geld seine Klamotten ausziehen. Aber heute<br />

bin ich eine lange Zeit dabei. Mama liebt<br />

mich immer noch. Tausende Frauen schreien<br />

für ihren Sohn, und das ist okay für sie.<br />

Tatsächlich hat sie sogar einige unserer Kalender<br />

aufgehängt.<br />

Wie war es, das erste Mal als ein Chippendale<br />

auf der Bühne zu stehen? Das muss<br />

merkwürdig gewesen sein.<br />

BC: Klar. Ich hatte schon vorher auf der<br />

Bühne gestanden, aber das war etwas anderes.<br />

Das erste Mal als Chippendale – strippend!<br />

– war sehr beängstigend (lacht). Einmal<br />

ausgezogen wusste ich nicht, wie ich<br />

meine Klamotten von den Frauen zurückbekommen<br />

sollte.<br />

Inzwischen sind Sie über zehn Jahre dabei.<br />

Wie sieht der Alltag eines Chippendale<br />

aus?<br />

BC: Wir reisen natürlich viel. Früh am Morgen,<br />

meistens zwischen sechs und sieben<br />

Uhr, werden wir zum Bus gerufen. Dann<br />

geht es in die Stadt, in der wir am Abend<br />

auftreten. Dann Check-in im nächsten Hotel.<br />

Dann Frühstück im nächsten Speisesaal.<br />

Ich gehe danach meistens noch einmal<br />

schlafen, bevor wir uns die Stadt angucken.<br />

Dabei versuchen wir, ob Sie es glauben<br />

oder nicht, ein Fitnessstudio zu finden:<br />

Workout ist wichtig. Gegen 18 Uhr geht es<br />

zur Vorbereitung in die Halle, in der wir gegen<br />

20 Uhr auftreten. Nach der Show beginnt<br />

der Spaß: Wir gehen mit den Frauen<br />

aus, feiern, trinken. Das ist einer der besten<br />

Teile des Jobs.<br />

Klingt so, als wäre es nicht gerade leicht,<br />

als Chippendale eine Beziehung zu führen.<br />

18 streifzug 11/2012


BC: Wir werden häufiger gefragt, ob wir<br />

Freundinnen haben. Dazu muss ich sagen:<br />

Rund 95 Prozent der Chippendales, sind<br />

nicht in einer Beziehung. Das ist zu schwierig,<br />

einfach dadurch, weil wir kaum nach<br />

Hause kommen.<br />

Aber der Job ist es wert?<br />

BC: Absolut. Wenn Sie mit den Chippendales<br />

auf Tour sind, haben Sie einen der<br />

besten Jobs, den ein Mann haben kann. Gelegentlich<br />

fühlt man sich vielleicht auch ein<br />

bisschen einsam. Wie jeder andere auch.<br />

Ein paar Zugeständnisse gehören dazu, aber<br />

die sind es wert.<br />

Nicht das ganze Jahr sind Sie auf Tour. Wie<br />

sieht Ihr Leben aus, wenn Sie zu Hause<br />

sind?<br />

BC: Das ist witzig. Wenn eine Tour zu Ende<br />

geht, beginnt eine Pause, die wir gut gebrauchen<br />

können. Aber ich merke dann<br />

schnell: Das Leben ist langweilig, wenn<br />

man nicht unterwegs ist.<br />

Was ist der Unterschied zwischen einer<br />

gewöhnlichen Stripshow für Männer und<br />

einem Auftritt der Chippendales für<br />

Frauen?<br />

BC: Wir kommen nicht einfach auf die Bühne<br />

und ziehen unsere Klamotten aus. Es ist<br />

eine durchproduzierte, durchchoreografierte<br />

Show. Wir haben Licht. Wir haben Musik.<br />

Unsere Show mit dem Team und Equipment<br />

ist eine große Sache. Schon allein die<br />

Liveband. Es hat mehr von einem Rockkonzert<br />

oder einem Broadway-Stück als von<br />

einer gewöhnlichen Stripshow für Männer.<br />

Sie sind auch Sänger.<br />

BC: Ja. Ich habe schon mit Leuten wie Cher<br />

und Anastacia zusammengearbeitet. Und<br />

auch bei den Chippendales singe ich.<br />

Das ist aber nicht der Hauptteil Ihres Jobs.<br />

Wie würden Sie den ihrem Kind erklären?<br />

BC: Tatsächlich sind wir ja häufig auf Flughäfen<br />

oder laufen durch die Städte, in denen<br />

wir auftreten. Dort sind natürlich auch<br />

Kinder, die mit ihren Eltern unterwegs sind.<br />

Auch für die ist offensichtlich, dass mit uns<br />

irgendetwas nicht stimmt (lacht). Wir fallen<br />

auf. Ich sage dann meistens: »Wir sind so<br />

etwas wie tanzende Athleten.« Und die ziehen<br />

dann eben noch ihre Shirts aus.<br />

Mal ganz unter uns: Wie reagieren die<br />

Frauen, wenn ihre Männer nicht dabei<br />

sind?<br />

BC: (überlegt lange) Wie soll ich es sagen?<br />

Sie lassen sich gehen. Ich garantiere, dass<br />

sie – nach der Show, wenn sie wieder zu ihren<br />

Männern nach Hause kommen – etwas<br />

freier und offener sind.<br />

Es ist also auch für die Männer ganz<br />

praktisch.<br />

BC: Absolut. Es kommt sogar hin und wieder<br />

vor, dass Männer mit ihren Frauen zur<br />

Show kommen und sich Notizen machen,<br />

was man alles machen kann, um eine Frau<br />

glücklich zu machen.<br />

Das würde mich auch interessieren.<br />

BC: Klar. Dann kommen Sie zu unserer<br />

Show.<br />

Mal schauen. Vielleicht verraten Sie es mir<br />

schon jetzt? Was ist das Geheimnis des<br />

langsamen Ausziehens, ohne dabei lächerlich<br />

auszusehen?<br />

BC: Man muss sich in seinem Körper wohlfühlen.<br />

Ich denke, dass es das ist, was unseren<br />

Erfolg ausmacht. Es kommt gar nicht<br />

sonderlich darauf an, ob Sie austrainiert<br />

sind oder nicht: Der menschliche Körper ist<br />

Kunst. Und Selbstbewusstsein macht eine<br />

Menge aus: Wenn Sie einen Bierbauch haben,<br />

dann freunden Sie sich mit ihrem Bierbauch<br />

an. Die Frauen werden es nicht<br />

schlimm finden.<br />

Noch einmal zurück zu Ihrem Alltag. Wie<br />

enden die Nächte?<br />

BC: (lacht) Natürlich gibt es unmoralische<br />

Angebote während und nach der Show.<br />

Aber im Ernst: Die Frauen sehen uns auf der<br />

Bühne und denken sich ihren Teil. Dann<br />

sprechen sie nach der Show mit uns und<br />

merken: »Das sind ganz normale Jungs.«<br />

Uns muss man nicht mit merkwürdigen Aktionen<br />

beeindrucken. Ich mag gewöhnliche<br />

Konversationen mit freundlichen Frauen.<br />

Eines Tages wird das Leben als Chippendale<br />

vorbei sein. Was kommt danach für Sie?<br />

BC: Klar. Viele von uns machen den Job nun<br />

seit vielen Jahren. Aber die meisten Jungs<br />

haben auch etwas anderes gelernt. Ich zum<br />

Beispiel bin Sänger und werde das machen,<br />

bis ich eines Tages sterbe. Auch andere Musiker<br />

sind dabei. Drummer oder Gitarristen.<br />

Sie könnten also gemeinsam eine Band<br />

gründen, wenn Sie für die Chippendales zu<br />

alt sind.<br />

BC: (lacht) Stimmt. Das werde ich im Hinterkopf<br />

behalten. Im Ernst: Einige der Chippendales<br />

sind auch Fitnesstrainer. Das hätte<br />

man sich denken können. Genauso gibt es<br />

aber auch Immobilienmakler unter den<br />

Jungs. Wissen Sie: Viele Leute denken, wir<br />

haben nur gute Körper. Aber Hirne haben<br />

wir auch.<br />

Florian Dörr<br />

+ + + Gewinnspiel + + + Gewinnspiel + + +<br />

streifzug<br />

verlost einen<br />

»Besuch«<br />

der Chippendales<br />

Exklusiv für unsere Leserinnen<br />

verlosen wir einen Besuch der<br />

Chippendales bei Euch im Büro,<br />

der Kanzlei oder in der Praxis.<br />

Mitmachen dürfen Arbeitskolleginnen,<br />

Freundinnen oder sonstige Frauengruppen<br />

(z. B. die Landfrauen).<br />

Zu gewinnen gibt es einen 45-minütigen<br />

Besuch von 4 bis 5 Chippendales, die mit<br />

einem Glas Sekt anstoßen, Fragen beantworten,<br />

Autogramme geben und Fotos mit Euch<br />

machen – die Hüllen aber nicht fallen lassen.<br />

Gemeinsam mit Dtt-Konzerte legt der streifzug<br />

aber noch 5 Eintrittskarten für die Show am<br />

Abend (24. November) in der Stadthalle<br />

Wetzlar drauf. Und dort seht Ihr die<br />

Chippendales dann auch oben ohne!<br />

Wer gewinnen möchte, muss ein wenig<br />

Überzeugungsarbeit leisten. Sendet uns ein<br />

Foto, auf dem Euer Chef oder ein männlicher<br />

Kollege mit Euch posiert – natürlich oben<br />

ohne – bis zum 15. 11. 2012 per E-Mail an<br />

streifzug@giessener-allgemeine.de oder an<br />

Streifzug, Marburger Str. 20, 35390 Gießen.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

+ + + Gewinnspiel + + + Gewinnspiel + + +


Unterwegs<br />

»Mirch Masala«<br />

Frankfurter Straße 66 · 35392 Gießen · Tel.: 0641/9236993<br />

»Früher wollten die Deutschen nicht so<br />

scharf essen wie wir Inder, aber mittlerweile<br />

essen sie genauso scharf. Sie kommen sogar<br />

gezielt hierher, um scharf zu essen«, erklärt<br />

Nirmal Singh Hanspal. Der 53-Jährige sieht<br />

mit seinem Turban und dem langen Bart<br />

nicht nur besonders indisch aus, sondern er<br />

versteht auch etwas von seinem Handwerk,<br />

den <strong>Gießener</strong>n die traditionelle Küche seiner<br />

Heimat näherzubringen. Seit Mai 2010 leitet<br />

er gemeinsam mit seiner Ehefrau Diepka<br />

Kaur Hanspal das indische Restaurant »Mirch<br />

Masala« in der Frankfurter Straße und sorgt<br />

mit seiner großen Erfahrung für zufriedene<br />

Gäste.<br />

Schon 1985 kam der Sikh aus politischen<br />

Gründen nach Deutschland und lernte hier<br />

in der 4-Sterne-Küche des Scandic-Hotels<br />

von Offenbach. Nach Stationen in Wiesbaden<br />

und Schwalmstadt war Singh ab 1996 in<br />

Marburg tätig und schlug sofort zu, als er<br />

sah, dass die Räumlichkeiten des ehemaligen<br />

Restaurants »Dinera« in der Frankfurter Straße<br />

in Gießen frei wurden: »Wir hatten schon<br />

20 streifzug 11/2012<br />

Fotos: Schepp<br />

immer viele Gäste aus der Stadt und wurden<br />

oft gefragt, ob wir uns dort nicht auch niederlassen<br />

möchten«, sagt der Inder, der so<br />

den Wunsch seiner Gäste aus der Liebigstadt<br />

erfüllte.<br />

Diese können seitdem traditionelle indische<br />

Speisen genießen, die auch die Tandoori-<br />

Küche umfassen. Bedeutet: im indischen<br />

Lehmofen Tandur zubereitete Gerichte, die<br />

entsprechend eine ganz besondere Note<br />

haben. Wie beispielsweise der Klassiker Tandoori<br />

Chicken, der für vertretbare 10,90 Euro<br />

zu haben ist. Für seine Küche beschäftigt<br />

Singh eigens einen Spezialisten, nachdem er<br />

in Marburg noch selbst in der Küche gestanden<br />

hatte.<br />

Insgesamt steht die Speisekarte des »Mirch<br />

Masala« – »Mirch« heißt übrigens Chili und<br />

»Masala« ist eine Gewürzmischung – im Zeichen<br />

der nordindischen Region Punjab, der<br />

Heimat des Inders. Trotz seiner mittlerweile<br />

beinahe drei Jahrzehnte in Deutschland steht<br />

Singh immer noch in engem Kontakt mit seinem<br />

Heimatland. Seine acht Geschwister be-<br />

sucht er regelmäßig. Typisch für die Punjabi-<br />

Küche ist der hohe Anteil an Reis und Mais.<br />

Das Angebot umfasst zudem viele vegetarische<br />

Gerichte. Seit Mitte Oktober führt das<br />

»Mirch Masala« auch vegane Spezialitäten.<br />

Aber auch Fleischesser kommen bei Singh zu<br />

ihrem Genuss: Außer den traditionellen<br />

Huhn-, Fisch- und Lammgerichten führt das<br />

Restaurant sogar Rindgerichte: Inder dürfen<br />

dieses Fleisch zwar selbst nicht essen, aber<br />

immerhin zubereiten.<br />

Eine Besonderheit im »Mirch Masala« ist das<br />

Büfett, das es jeden Dienstagabend gibt. Für<br />

12,90 Euro – Studenten erhalten zehn Prozent<br />

Ermäßigung – können die Gäste aus<br />

diversen vegetarischen und Fleischgerichten<br />

wählen und essen so viel sie können. Preiswerte<br />

Angebote gibt es zudem vor allem mittags:<br />

22 Hauptgerichte zwischen 5,90 und<br />

8 Euro stehen der Kundschaft hier zur Auswahl.<br />

Das Abendangebot umfasst inklusive<br />

Vorspeisen und Desserts 64 Gerichte, die<br />

Delikatessen wie Cashew-Nüsse, Senf-Currysoße,<br />

Pfefferminzsoße, Hüttenkäse, Mango-<br />

Lassi und natürlich Naan umfassen. Für jeden<br />

Wunsch dürfte also etwas dabei sein.<br />

Das Geheimnis des Geschmacks erklärt<br />

Singh mit der sorgfältigen Zubereitung: »Wir<br />

legen viel Wert darauf, die Speisen frisch zuzubereiten,<br />

deshalb müssen die Gäste<br />

manchmal geduldig sein – das Essen kommt<br />

nicht nach fünf Minuten.« Viele Gewürze<br />

werden sogar bereits über Nacht eingelegt,<br />

um ihr Aroma optimal zu entfalten. Das<br />

sicherste Indiz für die Qualität des »Mirch<br />

Masala« ist wahrscheinlich, dass zahlreiche<br />

Inder zum Stammkundenkreis zählen, und<br />

auch in Gießen geschäftlich tätige Inder stets<br />

das Restaurant in der Frankfurter Straße ansteuern.<br />

Aber natürlich sollten sich auch<br />

Deutsche die empfehlenswerte indische<br />

Küche des »Mirch Masala« nicht entgehen<br />

lassen.<br />

Jan Sommerlad<br />

Im Überblick<br />

Sitzplätze: 60<br />

Küche: Küche mit Schwerpunkt<br />

Punjabi-Gerichte<br />

Spezialitäten: Im Lehmofen zubereitete<br />

Tandoori-Küche, sowie jeden<br />

Dienstagabend ein großes<br />

Büfett<br />

Öffnungszeiten: : Täglich von<br />

11.30 bis 14.30 Uhr und von 17.30<br />

bis 23 Uhr. Samstagmittag<br />

geschlossen.<br />

Küche ★★★✩<br />

Ambiente ★★✩✩<br />

Service ★★★✩<br />

Preise UU


J u n<br />

i<br />

·<br />

i<br />

·<br />

i<br />

Unterwegs<br />

… im Mathematikum<br />

Interaktive Ausstellung zur Philosophie<br />

Philosophie bedeutet übersetzt »die Liebe zur Weisheit«. Die Sonderausstellung des Mathematikums »I LOVE<br />

SOPHIA« ist eine moderne Liebeserklärung an die Philosophie! Stellen Sie sich vor, dass Sie an der Kasse zu<br />

viel Wechselgeld bekommen. Was tun? Müssen Sie das Geld zurückgeben oder dürfen Sie es behalten? Jeder<br />

hat diese oder ähnliche Situationen schon mal erlebt und sich irgendwie entschieden. Und sobald man über<br />

seine Entscheidung nachdenkt, beginnt man zu philosophieren! In der Ausstellung begegnet man solchen und<br />

anderen Gewissensfragen: Soll ich einem Obdachlosen Geld geben? Darf ich auch mal lügen? Die Exponate<br />

zeigen, welche Positionen Philosophen dazu einnehmen. Natürlich werden auch bekannte Philosophen wie<br />

Sokrates, Platon und Kant präsent sein, den Besuchern von ihren Ideen erzählen und interessante Anekdoten preisgeben. Ein kleines Stückchen<br />

»Philosophie« gibt es auch zum Mitnehmen: Eine Schatzkiste hält für jeden Besucher eine persönliche philosophische Weisheit als<br />

Geschenk bereit. Die Sonderausstellung zeigt auf eindrucksvolle Art und Weise: Philosophie geht jeden etwas an, und sie verändert unseren<br />

Blick auf den Alltag. Wie werden Sie sich beim nächsten Mal an der Supermarktkasse entscheiden? Anders als bisher? Vom 23. November<br />

bis März 2013 wird die Ausstellung im Mathematikum in Gießen zu sehen sein. Vernissage am 23. November um 19 Uhr.<br />

… im nächsten Jahr<br />

Ein Kalender voller Gießkannen<br />

<br />

J u n<br />

J u n<br />

Vergessen Sie auch immer, die Blumen zu gießen? Damit das so schnell nicht wieder passiert, gibt es nun nach dem »Gießkannenmuseum«<br />

auch noch einen Gießkannenkalender für Gießen, der Sie ständig an das Gießen erinnern wird. Die abgebildete Palette an<br />

Gießkannen ist beachtlich. Wer hätte zuvor ahnen können, dass es so viele verschiedene Modelle geben kann? Rund 480 stehen mittlerweile<br />

im Museum – einige davon haben es nun in den Wochenkalender geschafft. Entstanden<br />

ist der als Kooperation des »Gießkannenmuseums«, der Gießen Marketing GmbH<br />

sowie dem Druckkollektiv und wurde von Grafikerin Isa Balzer konzipiert. In dem großformatigen<br />

Wochenplaner für 2013, den es in <strong>Gießener</strong> Geschäften sowie unter kalender@<br />

giesskannenmuseum.de (18 Euro) zu kaufen gibt, sind auf 60 Seiten verschiedene Gießinstrumente<br />

in Szene gesetzt. Groß, klein, messingfarben, bunt, klassisch, extravagant – vom<br />

»Dackel« bis zum vietnamesischen Import gibt es einige Schätze zu bestaunen und Interessantes<br />

zu lernen. So gehören Gießkannen häufig zu den Gegenständen, die man jahrelang<br />

gebraucht, ohne das am Boden befindliche Preisschild zu entfernen. Stimmt’s ? Stimmt!<br />

… in Lich<br />

Mahnwache und Konzerte<br />

Seit 1998 findet die Veranstaltungsreihe »9. November 1938 in Lich« statt, die anlässlich der Pogromnacht in<br />

Vorträgen, Lesungen, Konzerten, Workshops, Filmen und Zeitzeugengesprächen an die Juden, die in Lich und<br />

der Region lebten und an ihre reichhaltige Kultur erinnern soll. Eckpunkte der Reihe sind die Andacht am<br />

9. November in der Marienstiftskirche und die anschließende Mahnwache am Gedenkstein. Ein weiterer<br />

Schwerpunkt sind die von der Ernst-Ludwig-Chambré-Stiftung organisierten Zeitzeugengespräche für Schulklassen.<br />

Auch in diesem Jahr werden zwei Überlebende des Holocaust von ihren Erfahrungen berichten: Eugen<br />

Herman-Friede, der in einem Gestapo-Gefängnis überlebte, und der Sinto Hugo Höllenreiner, der mehrere<br />

Konzentrationslager und die sadistischen Versuche von Dr. Mengele überlebte. Die Gruppe »nu« ist auf<br />

Einladung der Chambré-Stiftung bereits zum dritten Mal in Lich und wird in insgesamt vier Konzerten Schülern<br />

die Kultur der Ostjuden auf musikalisch-spielerische Weise näherbringen. Ebenfalls dabei sind die<br />

»Queen of Klezmer« Irith Gabriely und Pianist Peter Przystaniak, die am 25. November einen Klezmer-Workshop<br />

im Kulturzentrum Bezalel-Synagoge anbieten und abends ein Konzert spielen. Am 8. November präsentieren<br />

Andreas Schmitges und Thomas Fritze mit den Sängerinnen Svetlana Kundish und Deborah Strauss ihr<br />

Projekt »Voices of Ashkenaz«. Das komplette Programm unter www.kultur-lich.de.<br />

11/2012 streifzug 21


AUSLESE<br />

Fritten zur Musik<br />

Wenn man den Namen Frittenbude zum ersten Mal hört, fragt man<br />

sich, wie drei junge aufstrebende Elektropunker zu einem solch ungewöhnlichen<br />

Bandnamen kommen. Beim Anhören wird bald klar: So<br />

ganz ernst nehmen sollte man die drei Musiker aus Bayern nicht,<br />

denn ein Großteil ihrer Songtexte enthält eine große Portion gesunden<br />

Humor, gemixt mit einigen gesellschaftskritischen und politischen Passagen.<br />

Frittenbude machen Musik<br />

für die Gehirne und Tanzapparaturen<br />

ihrer Hörer. Live erleben<br />

kann man sie am 26. November<br />

im Musik- und Kunstverein Gießen<br />

(MuK). Mit einer ordentlichen<br />

Portion Aggression, Anarchie und<br />

Selbstzerstörung rappen und punken<br />

sie sich über Techno und<br />

Electro-Beats und stellen dabei<br />

ihr im Mai erschienenes, drittes<br />

Album »Definarium« vor. Einlass<br />

19 Uhr, Beginn 20 Uhr. Eintritt<br />

VVK 16 Euro.<br />

Immer echt scheiße<br />

Im gefühlt 107. Jahr ihrer sinnfreien Existenz machen THE Immerechtscheiße<br />

immer noch das, was sie nicht können: So etwas ähnliches<br />

wie Musik. Sie besudeln ihr Publikum weiterhin mit Texten und Tönen,<br />

die weder Mensch noch Tier braucht – mit verfallsdatumsnahen<br />

Interpretationen von deutschen Schlagern aus den 70ern. Doch auf<br />

wundersame Weise kulminiert diese Ignoranz von musikalischer Entwicklung<br />

auf der einen sowie der Wunsch nach stupider Stetigkeit auf<br />

der anderen Seite in einem Feuerwerk guter Laune, in getanztem<br />

Aberwitz, in tausendkehligem Freudengesang. Am Samstag, 10. November,<br />

sind sie ab 21 Uhr im<br />

<strong>Gießener</strong> Ulenspiegel zu erleben,<br />

zu erhören, zu erfühlen.<br />

Die Erfinder der stehen gebliebenen<br />

Zeitmaschine: THE Immerechtscheiße.<br />

Das sollte man<br />

nicht verpassen, denn es ist das<br />

einzige Konzert der Kombo in<br />

2012 – und auch 2013 wird es<br />

nur ein Einziges geben.<br />

GLANZ-<br />

LICHTER<br />

DES MONATS<br />

Hesslicher Peder<br />

Seit über zehn<br />

Jahren steht er auf<br />

den Bühnen der<br />

Region und wird<br />

von seiner immer<br />

größeren Fangemeinde<br />

gefeiert:<br />

Der hessische<br />

Mundart-Kabarettist<br />

Peter Beck, bekannt<br />

als notorisch<br />

meckernder<br />

Hausmeister<br />

Begge Peder. Das<br />

Publikum lacht sich schon schief, wenn er in seinem Hausmeisterkittel<br />

mit Rasierpinsel-Hut, Hornbrille und schiefen<br />

Zähnen die Bühne betritt. Denn wenn der hess(l)ischste aller<br />

Hausmeister dann im breitesten Dialekt Anekdoten über seine<br />

Mitmenschen und seine reichhaltigen Erlebnisse mit<br />

ebendiesen zum Besten gibt, gibt es kein Halten mehr: Mit<br />

»bodenständigem Witz ohne vill Geschiss« bringt er sein Publikum<br />

zum Lachen. Zuletzt, wenn er sich in Peter Beck zurückverwandelt,<br />

zeigt sich sein wahres Gesicht. Am 22. November<br />

präsentiert Begge Peder das »Bäst of« aus vier<br />

Programmen in der Kongresshalle Gießen. Beginn 20 Uhr.<br />

Sky du Mont: Full House<br />

Schon wieder den Hochzeitstag vergessen. Der Jüngste bringt einen blauen Brief mit aus<br />

der Schule. Das Babyfon ist auf Nimmerwiedersehen im Müllschlucker verschwunden, und<br />

pünktlich mit den Feiertagen steht unangekündigt die Schwiegermama vor der Tür – Willkommen<br />

im Familienalltag! Was schiefgehen kann, geht schief. Was missverstanden werden<br />

kann, wird missverstanden. Sky du Mont kann ein Lied davon singen. Seit zehn Jahren<br />

arbeitet er am Projekt Familie und hat seine schönsten Leidensgeschichten und die wildesten<br />

Erlebnisse von Freunden, Bekannten und Verwandten gesammelt. Eine äußerst charmante<br />

Abrechnung und eine offenherzige Hommage an die ganz und gar verrückten Lebensform<br />

Familie. Die Comedy, die der Alltag schreibt, präsentiert der Schauspieler am<br />

7. November in der Volkshalle Pohlheim (Beginn 19.30 Uhr). Eintritt 15,50 Euro.<br />

22 streifzug 11/2012


Frankfurter Straße 43 in Gießen<br />

− Anzeige −<br />

… DENN DER FUCHS<br />

FÄHRT HERUM!<br />

Lust auf einen knackfrischen Salat? Auf zarte Ofenkartöffelchen oder ein<br />

leckeres belegtes Fladenbrot? Dann nix wie hin zu »Foxfood«. Das ist DIE<br />

neue Salatbar in Gießen. »Unsere Frische, unsere Qualität und unser Verpackungskonzept<br />

sind in Gießen einmalig«, betonen die Foxfood-Inhaber<br />

Klaus Interwies und Oktay Yildiz.<br />

Wer das nicht glaubt, probiert es am besten selbst: Acht verschiedene<br />

Salate, deren Grundmischung aus weit mehr als simplem Eisbergsalat<br />

besteht, und viele genussreiche Dressings stehen zur Auswahl. Neben<br />

Salat-Klassikern (Italienisch, Griechisch) gibt es auch überraschende<br />

Varianten wie den »Fox-Salat« – mit stets wechselnden Zutaten.<br />

Dazu serviert werden Fladenbrote, Eiweißstangen oder »Oma-Anna-<br />

Stangen«, frisch duftend geliefert von einer traditionsreichen kleinen<br />

<strong>Gießener</strong> Bäckerei.<br />

»Bei Foxfood wird alles liebevoll per Hand zubereitet, aus regionalen Rohstoffen,<br />

ohne künstliche Zusatzstoffe oder industriell vorbereitete Lebensmittel – und das zu einem<br />

fairen Preis«, erläutern die Foxfood-Gründer.<br />

Erleben Sie Ihr grün-buntes<br />

Geschmackswunder!<br />

So erleben Salat-Fans bei Foxfood ihr grün-buntes Geschmackswunder – und dazu einen Produktmix,<br />

den es in Gießen bisher noch nicht gab. Denn auch die knusprig warm getoasteten Fladenbrote<br />

sind der Hammer: Entweder vegetarisch (mit Frischkäse-Dip, Mozzarella, Tomate, Rucola) oder<br />

mit saftiger Hähnchenbrust, Frikadelle und Schnitzel. Die Fleischqualität<br />

ist vom Feinsten, die Gewürzmischungen dazu selbst gemixt. Kartoffel-<br />

Liebhaber wählen zarte Parisienne-Kartoffeln in mundgerechter Größe,<br />

serviert mit Kräuterquark oder grüner Soße, mit Gemüse-Mix oder<br />

Hähnchenbrust. Und in der kühleren Jahreszeit verbreiten leckere Suppen<br />

– leicht, deftig oder exotisch – wohlige Wärme im Magen und fantastische<br />

Aromen im Mund.<br />

Weil der Fuchs seit Jahrhunderten als schlau und listig gilt, haben Interwies<br />

und Yildiz ihn als Namensgeber für Foxfood gewählt. Schlau ist<br />

nämlich auch die Verpackungsphilosophie von Foxfood. Um die Umwelt<br />

nicht unnötig zu belasten, werden die Salatschalen aus Pflanzenstärke<br />

hergestellt und sind zu 100 Prozent kompostierbar. Sie können nach dem<br />

Verzehr des Salats bedenkenlos in die grüne Tonne geworfen werden. »Wir<br />

sind stolz auf unsere Produkte und überzeugt von diesem Konzept«, sagen<br />

die Foxfood-Chefs. Alle Speisen werden auch ins Haus oder ins Büro geliefert – direkt vor die Tür,<br />

ohne Extrakosten oder Mindestbestellwert im Stadtgebiet von Gießen.<br />

Geöffnet ist »Foxfood« Montag bis Freitag von 7 bis 20 Uhr und Samstag von 10 bis 19 Uhr (Lieferzeiten<br />

von 11 bis 14 und 17 bis 19 Uhr, Samstag 11 bis 18 Uhr). Die Speisekarte und weitere Infos<br />

gibt’s auch im Internet unter www.fox-food.de und facebook.com/FOXFOOD.


Liebigs Suppenfest<br />

4. November 2012<br />

Kulinarische und kulturelle Aktionen rund<br />

um die Suppe<br />

Marktzeiten von<br />

11.00 – 19.00 Uhr<br />

Verkaufsoffener Sonntag<br />

4.11.2012 | 13.00 – 18.00 Uhr<br />

Gießen TANZT!<br />

4. November 2012<br />

Kongresshalle<br />

ab 14.00 Uhr<br />

Präsentation von <strong>Gießener</strong> Sport- und<br />

Turnvereinen und der Tanzcompagnie<br />

des Stadttheaters Gießen<br />

40. <strong>Gießener</strong><br />

Tischtennisturnier<br />

11. November 2012<br />

Sporthalle Gießen-Wieseck<br />

Für Freizeitsportler (ab 11.00 Uhr)<br />

Spin, Speed und Fun für alle (ab 14.00 Uhr)<br />

Weitere Infos unter: www.giessen.de<br />

Der Gießkannenkalender 2013<br />

Weihnachtsmarkt<br />

30. November – 23. Dezember 2012<br />

Eröffnung: Freitag, 30. November, 18.00 Uhr,<br />

Kirchenplatz<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag– Donnerstag, 11.00–21.00 Uhr<br />

FreitagundSamstag, 11.00–22.00 Uhr<br />

Sonntag, 12.30–21.00 Uhr<br />

18,- €<br />

Der ideale Wochenplaner für den Schreibtisch, das perfekte<br />

Weihnachtsgeschenk… für Freunde und Verwandte,<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner.<br />

Ab sofort erhältlich in der<br />

Tourist-Information Gießen<br />

Berliner Platz 2 (Kongresshalle)<br />

35390 Gießen<br />

Tel.: 06 41/3 06-18 90<br />

E-Mail: tourist@giessen.de<br />

Montag – Freitag: 9.00–18.00 Uhr<br />

Samstag: 10.00–14.00 Uhr<br />

Weitere Infos unter: www.giesskannenmuseum.de


Veranstaltungen im November<br />

Veranstaltungen<br />

Ihre Veranstaltungen in der<br />

Kongresshalle Gießen<br />

01.11. | Donnerstag | 20 Uhr<br />

1 Do<br />

Ausstellungen<br />

Gießen<br />

Georg Büchner und<br />

seine Zeit<br />

Wanderausstellung<br />

Landgraf-Ludwigs-<br />

Gymnasium (bis 30.<br />

November)<br />

Bühne<br />

Gießen<br />

Dornröschen<br />

19.30 Stadttheater<br />

Disco/Party<br />

Gießen<br />

Land unter<br />

22.00 Scarabée<br />

Gay and Friends<br />

22.00 Haarlem<br />

Konzerte<br />

Gießen<br />

Blue Note Blues Band<br />

21.00 Irish Pub<br />

Too Tangled<br />

Belgisches Indie-<br />

Electro-Rock-Duo<br />

21.00 Ulenspiegel<br />

Märkte/Messen<br />

Hungen<br />

Allerheiligenmarkt<br />

10.00 Altstadt<br />

Sonstiges<br />

Gießen<br />

Kunstgenuss nach<br />

Feierabend<br />

Führung durch die<br />

Ausstellung »Mathe<br />

macht lustig!«<br />

18.00 Mathematikum<br />

Flimmerkiste:<br />

Pan’s Labyrinth<br />

Drama 2006<br />

20.00 Zeughaus<br />

Flimmerkiste:<br />

Zombieland<br />

Komödie (USA 2009)<br />

22.00 Zeughaus<br />

Vorträge<br />

Gießen<br />

Zahlen von Eins bis<br />

Zehn – Die Acht<br />

Prof. Beutelspacher<br />

stellt die Zahlen vor<br />

19.30 Mathematikum<br />

Der Tod macht Schule<br />

Premiere – Dietrich Faber<br />

(FaberhaftGuth) liest<br />

aus seinem neuen Krimi<br />

20.00 Kongresshalle<br />

2 Fr<br />

Ausstellungen<br />

Gießen<br />

Kunst & Cocktail<br />

Wenn Karikaturisten<br />

sich mit Mathematik<br />

beschäftigen<br />

19.00 Mathematikum<br />

Gemäldeausstellung<br />

von Ingrid Weber<br />

Eröffnung<br />

19.00 ZiBB<br />

Bühne<br />

Gießen<br />

Freitag.Vier:<br />

Wilde Schwäne<br />

Russisch-Deutsches<br />

Erzähltheater<br />

16.00 Stadtbibliothek<br />

Zwischen Robespierre<br />

und König Peter von<br />

Popo<br />

Schauspiel zum Georg-<br />

Büchner-Gedenkjahr<br />

19.30 Rathaus<br />

Arsen und<br />

Spitzenhäubchen<br />

Kriminalkomödie<br />

19.30 Stadttheater<br />

König Ödipus<br />

Ein Soloabend mit<br />

M. Gärtner<br />

20.00 TiL<br />

Disco/Party<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Party tanzbar<br />

Rock, House, Hip-Hop,<br />

Charts & Party-Classics<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

Mixtape<br />

22.00 Admiral Music<br />

Lounge<br />

The Old School Factory<br />

US Hip-Hop Vol. 4<br />

22.00 Monkeys<br />

Elektroparty<br />

22.00 AK44<br />

Kreuz ist Quer:<br />

Dance till the end<br />

Mit Monsieur Pappusch<br />

22.00 Scarabée<br />

Salsa Club:<br />

Ritmo Latino<br />

Mit DJ Ramon, Salsa<br />

Party<br />

22.00 Elephant<br />

Konzerte<br />

Gießen<br />

Kreator Morbid Angel<br />

Headliner Tour<br />

Death Metal Trash<br />

18.30 Hessenhallen<br />

Daily Friday<br />

Rock-Show<br />

21.00 Irish Pub<br />

Grünberg<br />

Pino Gambioli Quartett<br />

Jazzkonzert<br />

20.30 Zum Bahnhof<br />

Laubach<br />

Jazz für den Frieden<br />

Special Guest:<br />

Romy Camerun<br />

19.30 Friedrich-Magnus-Gesamtschule<br />

Sonstiges<br />

Gießen<br />

Spieleabend mit<br />

Heidrun Düfler<br />

Spieletreff für Frauen<br />

19.00 FrauenKultur-<br />

Zentrum<br />

3 Sa<br />

Ausstellungen<br />

Gießen<br />

Gemäldeausstellung<br />

von Ingrid Weber<br />

15.00 ZiBB<br />

Bühne<br />

Gießen<br />

Rotkäppchen<br />

Tinko-Theater<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

Ihre Version des Spiels<br />

Schauspiel<br />

19.30 Stadttheater<br />

Die Verwirrungen des<br />

Zöglings Törless<br />

Premiere – Für Jugendliche<br />

und Erwachsene<br />

20.00 TiL<br />

Biebertal<br />

Stress im Schampus-<br />

Express<br />

Theaterstück mit der<br />

Theatergruppe des TSV<br />

Fellingshausen<br />

19.30 Zur Post,<br />

Fellingshausen<br />

Disco/Party<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.00 Astaire’s<br />

Kubanische Nacht<br />

Ball des Handwerks<br />

20.00 Kongresshalle<br />

Karaoke<br />

Mit Andy Pfälzer<br />

21.00 Irish Pub<br />

405 – Die Uniparty<br />

21.20 Audimax<br />

Partysamstag<br />

22.00 Monkeys<br />

Admiral House Special<br />

22.00 Admiral Music<br />

Lounge<br />

Rock of Ages<br />

Mit DJ Cel’ardor<br />

22.00 Scarabée<br />

Electrified!<br />

Deep, Electro, Minimal,<br />

Techno, Dubstep auf<br />

zwei Floors<br />

23.00 MuK<br />

Biebertal<br />

Halloween Celtic<br />

New-Year-Party<br />

Livemusik mit Connemara<br />

Blue, Lagerfeuer<br />

und Preise für die<br />

besten Kostüme<br />

19.30 Hotel Keltentor,<br />

Fellingshausen<br />

Flohmärkte<br />

Buseck<br />

Flohmarkt<br />

8.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

Führungen<br />

Gießen<br />

Chronique scandaleuse<br />

der Uni Gießen<br />

Stadtführung zu den<br />

bedeutenden Stätten<br />

und Ereignissen der<br />

Universitätsgeschichte<br />

15.00 Liebigmuseum<br />

Konzerte<br />

Gießen<br />

Heidenfest<br />

Metal-Konzert mit Eisregen,<br />

Finntroll, Korpiklaani,<br />

Krampus, TrollfesT,<br />

Varg und Wintersun<br />

16.30 Hessenhallen<br />

The Diamond<br />

Road Show<br />

Mit Digger Barnes &<br />

Pencil Quincy<br />

20.00 AK44<br />

Hungen<br />

Tatiana Kozlova &<br />

Berta Metz-Kukuk<br />

Kammerkonzert mit<br />

Werken von A. Schnittke,<br />

A. Part, G. Kanscheli<br />

und A. Piazolla<br />

17.00 Schloss,<br />

Blauer Saal<br />

Dietrich Faber: »Der Tod macht Schule −<br />

Die Show zum Buch«<br />

www.faberhaftguth.de<br />

03.11. | Samstag | 20 Uhr<br />

31. Ball des Handwerks<br />

www.kh-giessen.de<br />

04. 11. | Sonntag | 14–18 Uhr<br />

»Gießen tanzt«<br />

www.giessen.de<br />

05.11. | Montag | 12–17 Uhr<br />

28. Giessener Schulbuchtag<br />

07.11. | Mittwoch | 20 Uhr<br />

Dia-Vortrag »Australien«<br />

www.Michael-fleck.de<br />

09.11. | Freitag | 20 Uhr<br />

EURE MÜTTER »Schieb du Sau!« Extra<br />

www.konzertbuero-emmert.de<br />

14.11. | Mittwoch | 20 Uhr<br />

Sascha Grammel »Hetz mich nicht« –<br />

AUSVERKAUFT<br />

www.s-promotion.de<br />

22.11. | Donnerstag | 20 Uhr<br />

Bäst of Begge Peder<br />

(hessische Mundart-Comedy)<br />

www.mach-4.de<br />

23.11. | Freitag | 17 Uhr<br />

»Michel in der Suppenschüssel«<br />

nach Astrid Lindgren<br />

Go2-Convent GmbH<br />

29.11. | Donnerstag | 20 Uhr<br />

Mundstuhl »Ausnahmezustand«<br />

www.mrconcert.de<br />

30.11. | Freitag | 20 Uhr<br />

Abschlussball Tanzschule Bäulke<br />

www.tanzschule-baeulke.de<br />

01.12. | Samstag | 20 Uhr<br />

Galaball 225 Jahre Tanzschule Bäulke<br />

www.tanzschule-baeulke.de.de<br />

05.12. | Mittwoch | 20 Uhr<br />

»Arktis – Schatzkammer des Nordens«<br />

Multivisionsshow<br />

Greenpeace e. V.<br />

06.12. | Donnerstag | 20 Uhr<br />

VINCE EBERT www.s-promotion.de<br />

07.12. | Freitag | 18 Uhr<br />

Zumba Fitness en Navidad<br />

09.12. | Sonntag | 15 Uhr<br />

»Aschenputtel« Das Musikal<br />

www.theater-liberi.de<br />

11/2012 streifzug 25


Veranstaltungen im November<br />

Saisonschlussverkauf!<br />

Fahrräder im Preis<br />

stark reduziert.<br />

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Nordanlage 24 • 35390 Gießen<br />

Tel. (06 41) 6 05 27 60<br />

Reiner-Bike<br />

Frankfurter Str. 52 • 35392 Gießen<br />

Tel. (06 41) 25 01 10 75<br />

Märkte/Messen<br />

Gießen<br />

Liebigs Suppenfest<br />

Aktionen, Informationen,<br />

Unterhaltsames<br />

und Kulinarisches rund<br />

um die Suppe<br />

Innenstadt<br />

Sonstiges<br />

Gießen<br />

MuSEHum<br />

Schräg, dünn und klein<br />

– Giacomettis Skulpturenmännchen.<br />

Workshop<br />

für Kinder von<br />

6 bis 9 Jahren<br />

11.00 Oberhessisches<br />

Museum, Altes<br />

Schloss<br />

Vorträge<br />

Gießen<br />

Wie rechneten die<br />

Maya?<br />

Vorlesung für Kinder<br />

zwischen 8 und 12<br />

Jahren<br />

11.00 Mathematikum<br />

4 So<br />

Ausstellungen<br />

Gießen<br />

Gemäldeausstellung<br />

Von Ingrid Weber<br />

15.00 ZiBB<br />

Bühne<br />

Gießen<br />

Rotkäppchen<br />

Tinko-Theater<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

Kaspar Häuser Meer<br />

Schauspiel<br />

20.00 TiL<br />

Biebertal<br />

Stress im Schampus-<br />

Express<br />

17.00 Zur Post,<br />

Fellingshausen<br />

Disco/Party<br />

Gießen<br />

Discofox-Party<br />

20.30 Astaire’s<br />

Konzerte<br />

Gießen<br />

Viva Vivaldi<br />

Wenn Soloinstrumente<br />

auf ein Orchester<br />

treffen<br />

11.00 Stadttheater<br />

Fatma Kisa Öz &<br />

Hanim Kisa<br />

Internationales Erzählcafé<br />

– Ein Drei-Generationen-Familienporträt<br />

11.00 ZiBB<br />

Solistenportrait<br />

Mit Felix Koch (Violencello)<br />

und Rüdiger Lotter<br />

(Violine)<br />

15.00 Stadttheater<br />

Reise ins Glück<br />

Mit dem A-cappella-<br />

Quartett Schmachtigallen<br />

18.00 Stadttheater<br />

Märkte/Messen<br />

Gießen<br />

Antik & Trödelmarkt<br />

8.00 Hessenhallen<br />

Liebigs Suppenfest<br />

13.00 Innenstadt<br />

Allendorf/Lda.<br />

Allendorfer Nikelsmarkt<br />

11.00 Altstadt<br />

Buseck<br />

Modellbaubörse<br />

10.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

Heuchelheim<br />

Martinsmarkt<br />

Kram- und Jahrmarkt<br />

mit musikalischen<br />

Darbietungen<br />

10.30 Ortskern<br />

Wettenberg<br />

Dampf & Gattertag<br />

Kunst- und Handwerkermarkt<br />

12.00 Holz- & Technik-Museum<br />

Sonstiges<br />

Gießen<br />

Flamenco für Kinder<br />

Workshop mit Alma<br />

Gitana (für 6- bis<br />

10-Jährige von 14 bis<br />

15.30; für 10- bis<br />

17-Jährige von 16 bis<br />

17.30 Uhr)<br />

14.00 MuK<br />

Gießen tanzt<br />

14.00 Kongresshalle<br />

Tanzcafé<br />

15.00 Astaire’s<br />

Vorträge<br />

Gießen<br />

Gespräche über Musik<br />

Dirigenten stellen<br />

renommierte Gastsolisten<br />

und Werke aus dem<br />

Konzertprogramm vor<br />

15.00 Stadttheater<br />

5 Mo<br />

Disco/Party<br />

Gießen<br />

Pub Quiz<br />

21.00 Irish Pub<br />

Independant tanzbar<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

Märkte/Messen<br />

Gießen<br />

28. <strong>Gießener</strong><br />

Schulbuchtag<br />

12.00 Kongresshalle<br />

Vorträge<br />

Gießen<br />

<strong>Gießener</strong>, die Geschichte<br />

schrieben:<br />

Kämpferinnen<br />

Vortrag von Dr. Eva-<br />

Marie Felschow<br />

18.00 Rathaus<br />

6 Di<br />

Bühne<br />

Marburg<br />

Carolin Kebekus –<br />

PussyTerror<br />

20.00 Stadthalle<br />

Disco/Party<br />

Gießen<br />

Partydienstag<br />

22.00 Monkeys<br />

Konzerte<br />

Gießen<br />

3. Sinfoniekonzert<br />

Werke von Vivaldi und<br />

Mendelssohn Bartholdy<br />

20.00 Stadttheater<br />

Sonstiges<br />

Gießen<br />

Whiskey Seminar<br />

21.00 Irish Pub<br />

Vorträge<br />

Justus’ Kinderuni<br />

16.15 Uni-<br />

Hauptgebäude<br />

Steve Sem-Sandberg<br />

Lesung aus dem Roman<br />

Die Elenden von Lodz<br />

20.00 KiZ<br />

7 Mi<br />

Bühne<br />

Gießen<br />

Nachtschattengewächs<br />

Latenight – Theater<br />

nach dem Theater<br />

22.00 TiL<br />

Disco/Party<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Spätschicht<br />

Metal, Rockabilly, Punk<br />

mit DJ Dead Jes7er<br />

22.00 Scarabée<br />

Konzerte<br />

Gießen<br />

Ballads’n’Jazz<br />

Jazzkonzert<br />

20.00 Ulenspiegel<br />

Wolfgang Thiele<br />

– Old Man Rockin<br />

21.00 Irish Pub<br />

Lich<br />

Musik der Welt<br />

Siiri Sisask – Lingua<br />

Mea – Volkslieder in<br />

Estnisch, Mongolisch,<br />

Koreanisch und Setu<br />

20.00 Kulturzentrum<br />

Bezalel-Synagoge<br />

Märkte/Messen<br />

Allendorf/Lda.<br />

Allendorfer Nikelsmarkt<br />

8.00 Altstadt<br />

Vorträge<br />

Gießen<br />

Australien<br />

Multivisions-Diashow<br />

von und mit Michael<br />

Fleck<br />

20.00 Kongresshalle<br />

Pohlheim<br />

Sky Du Mont –<br />

Full House<br />

Lesung über Beziehungswahnsinn<br />

und<br />

Familienalltag<br />

19.30 Volkshalle<br />

8 Do<br />

Bühne<br />

Alsfeld<br />

Vogelsberger Gipfel-<br />

Kabarett<br />

Matthias Deutschmann<br />

20.00 Albert-<br />

Schweitzer-Schule<br />

Disco/Party<br />

Gießen<br />

Land unter – Britpop<br />

Hypes und Sensationen<br />

aus 50 Jahren Pop von<br />

der Insel mit DJ Jimmy<br />

22.00 Scarabée<br />

Führungen<br />

Gießen<br />

Das <strong>Gießener</strong> Rathaus<br />

Mehr als ein<br />

Verwaltungsgebäude<br />

15.00 Rathaus<br />

Konzerte<br />

Gießen<br />

Maik Garthe<br />

Blues Rock<br />

21.00 Irish Pub<br />

Lich<br />

Reihe zum 9. November<br />

1938<br />

Voices of Ashkenaz –<br />

Deutsche und Jiddische<br />

Volkslieder<br />

20.00 Kulturzentrum<br />

Bezalel-Synagoge<br />

Sonstiges<br />

Gießen<br />

Kunstgenuss nach<br />

Feierabend<br />

Führung durch die<br />

Ausstellung »Mathe<br />

macht lustig!«<br />

18.00 Mathematikum<br />

26 streifzug 11/2012


Veranstaltungen im November<br />

Flimmerkiste: Extrem<br />

laut und unglaublich nah<br />

Drama (USA 2011)<br />

20.00 Zeughaus<br />

Vorträge<br />

Gießen<br />

Tanz, Theater und<br />

Ekstase<br />

Lichtbildervortrag von<br />

Dietlind Stürz<br />

15.30 Altes Schloss,<br />

Netanya-Saal<br />

9 Fr<br />

Bühne<br />

Gießen<br />

Othello<br />

19.30 Stadttheater<br />

Die Wanze<br />

Insektenkrimi<br />

20.00 TiL<br />

Eure Mütter –<br />

Schieb du Sau<br />

Comedy<br />

20.00 Kongresshalle<br />

Biebertal<br />

Stress im Schampus-<br />

Express<br />

19.30 Zur Post,<br />

Fellingshausen<br />

Langgöns<br />

Zauberhaftes Afrika –<br />

Hilfe Tante Laura<br />

kommt<br />

Schwank in drei Akten<br />

mit der Theatergruppe<br />

Friends on stage<br />

20.00 Gambrinus<br />

Disco/Party<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Party tanzbar<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

Mixtape<br />

22.00 Admiral Music<br />

Lounge<br />

Bananen in den Ohren<br />

Kopfhörerparty<br />

22.00 Monkeys<br />

Ghettoblastin<br />

US-Hip-Hop-Partyreihe<br />

22.00 MuK<br />

Save the Bats<br />

Mit DJ Domino<br />

22.00 Scarabée<br />

Führungen<br />

Gießen<br />

Führung durch das<br />

Mathematikum<br />

16.00 Mathematikum<br />

Konzerte<br />

Gießen<br />

Trio Cascades<br />

Klassikkonzert mit Werken<br />

von Onslow, Messner<br />

und Beethoven<br />

20.00 Rathaus<br />

The Truth About<br />

Indierock<br />

21.00 Irish Pub<br />

Biebertal<br />

Rostov Don-<br />

Kosaken-Chor<br />

Formation der besten<br />

weißrussischen und ukrainischen<br />

Sänger unter<br />

Leitung von Vladimir<br />

Gorovoi<br />

20.00 ev. Kirche,<br />

Bieber<br />

Grünberg<br />

Martin Michel Hammond<br />

Trio<br />

Jazzkonzert<br />

20.30 Zum Bahnhof<br />

Vorträge<br />

Gießen<br />

W.i.E. erzählt<br />

Amer Matar?<br />

Lesung und anschließendes<br />

Gespräch mit<br />

dem syrischen Autor<br />

und Jorunalisten<br />

19.00 Café Giramondi<br />

10 Sa<br />

Ausstellungen<br />

Gießen<br />

Anna Voleske<br />

Fotausstellung<br />

15.00 Kupferschmiede<br />

Bühne<br />

Gießen<br />

Der gestiefelte Kater<br />

Tinko-Theater<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

Der Freischütz<br />

Romantische Oper<br />

19.30 Stadttheater<br />

Nordost<br />

Wiederaufnahme<br />

20.00 TiL<br />

Langgöns<br />

Zauberhaftes Afrika –<br />

Hilfe Tante Laura<br />

kommt<br />

20.00 Gambrinus<br />

Disco/Party<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.00 Astaire’s<br />

We Love<br />

22.00 Admiral Music<br />

Lounge<br />

Dancing Devils in<br />

Angels Way<br />

Mit DJ Dead Jes7er<br />

22.00 Scarabée<br />

Partysamstag<br />

22.00 Monkeys<br />

UNDERtheGROUND<br />

House, Electro,<br />

Drum’n’Bass mit DJ<br />

Scumdog & more<br />

23.00 MuK<br />

Feste/Festivals<br />

Lich<br />

Cäcilianisches<br />

Herbstfest<br />

19.00 Bürgerhaus<br />

Flohmärkte<br />

Gießen<br />

Eltern helfen Eltern<br />

Spielzeugbasar<br />

16.00 Paulusgemeinde<br />

Buseck<br />

Flohmarkt<br />

8.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

Führungen<br />

Gießen<br />

Antisemitismus<br />

in Gießen<br />

Spurensuche im Innenstadtbereich<br />

15.00 Stadtkirchenturm<br />

Das Liebig-Museum<br />

Experimentalvorlesung<br />

im Liebig-Labor mit<br />

Prof. Wolfgang Laqua<br />

16.00 Liebig-<br />

Museum<br />

Konzerte<br />

Gießen<br />

Sinfoniekonzert<br />

20.00 Uni-Hauptgebäude<br />

Luigi Cherubini:<br />

Requiem<br />

Konzert mit Werken<br />

von Mendelssohn,<br />

Mozart und Cherubini<br />

20.00 St.-Bonifatius-<br />

Kirche<br />

Request<br />

Planks, Heartless,<br />

Throwers, Depravation<br />

– Metal, Rock, Hard-,<br />

Metalcore<br />

20.00 AK44<br />

C.U. Next<br />

Rock Covers<br />

21.00 Irish Pub<br />

The Immerechtscheiße<br />

Schlager-Combo<br />

21.00 Ulenspiegel<br />

Buseck<br />

Deutsches Requiem<br />

von Johannes Brahms<br />

op. 45<br />

Mit der Kantorei Kirchberg<br />

Collegium Vocale<br />

19.30 ev. Kirche,<br />

Beuern<br />

Dozianer Rock Carnival<br />

20.00 Kulturzentrum<br />

Langgöns<br />

90 Jahre MGV<br />

20.00 Bürgerhaus<br />

Lich<br />

Erna & die Berts<br />

Deutscher Schlager der<br />

60er bis 80er Jahre<br />

21.00 Korona Bar<br />

Reiskirchen<br />

Paul-Simpson-Projekt<br />

19.00 ev. Kirche,<br />

Ettingshausen<br />

Sonstiges<br />

Gießen<br />

MuSEHum<br />

Geschichten ohne<br />

Wörter – Workshop für<br />

Kinder von 8 bis 12 J.<br />

11.00 Oberhessisches<br />

Museum<br />

Sport<br />

Gießen<br />

LTi Gießen 46ers –<br />

Artland Dragons<br />

Basketball-Bundesliga<br />

20.00 Sporthalle Ost<br />

Vorträge<br />

Gießen<br />

Mathe-Uni<br />

14.00 Mathematikum<br />

Das letzte Ma(h)l –<br />

Zwei Scharfrichtergattinnen<br />

erzählen<br />

Dinnerlesung mit<br />

Vier-Gänge-Menü<br />

18.00 Schlosskeller<br />

Crime Time<br />

Mit Heikko<br />

Deutschmann<br />

20.00 Mathematikum<br />

Paukersterben und<br />

Lauf in den Tod<br />

Krimilesung mit<br />

Gerd Fischer<br />

20.00 Sommerlatte<br />

Hairlounge<br />

11 So<br />

Bühne<br />

Gießen<br />

vorgestellt:<br />

Viktoria und ihr Husar<br />

Operette<br />

11.00 Stadttheater<br />

Achterbahn –<br />

Kein Weg zurück<br />

11.00 TiL<br />

Der gestiefelte Kater<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

Cabaret<br />

19.30 Stadttheater<br />

König Ödipus<br />

20.00 TiL<br />

Biebertal<br />

Stress im Schampus-<br />

Express<br />

17.00 Zur Post,<br />

Fellingshausen<br />

Lich<br />

Der eingebildete<br />

Kranke<br />

11.00 Kino Traumstern<br />

Langgöns<br />

Zauberhaftes Afrika –<br />

Tante Laura kommt<br />

16.00 Gambrinus<br />

Die neue<br />

Kollektion ist<br />

eingetroffen!<br />

Geprüfter<br />

Restaurator<br />

im Maler- und<br />

Lackiererhandwerk<br />

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Dirk Großhaus<br />

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1 Jahr<br />

Mo.-Do.: 19.00 – 01.00<br />

Fr.-Sa.: 19.00 – 04.00<br />

Liebigstraße 66 • 35390 Gießen<br />

studentenfreundliche Preise<br />

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› Erscheinungstermin: 29. 11. 2012<br />

› Anzeigenschluss: 16. 11. 2012<br />

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11/2012 streifzug 27


Veranstaltungen im November<br />

Live-Club • Kulturkeller • Tanzbar<br />

Seltersweg 55 ∙ 35390 Gießen<br />

Telefon 0641/71757<br />

www.ulenspiegel-giessen.de<br />

Veranstaltungen: Vorverkauf<br />

bis zum Vorabend im Ulenspiegel<br />

Einlass: 30 Minuten vor Ver anstal<br />

tungsbeginn<br />

Programm<br />

1. 11. Do. 21.00 Too Tangled (BEL)<br />

2. 11. Fr. 21.30 Party tanzbar<br />

7. 11. Mi. 20.00 Ballads 'n' Jazz<br />

8. 11. Do. 20.30 Jo Rudy & Cor Blimey<br />

10. 11. Sa. 21.00 The Immerechtscheiße<br />

14. 11. Mi. 20.30 Mischa-Sarim Verollet:<br />

Das Leben ist (noch immer) keine Waldorfschule<br />

15. 11. Do. 20.30 Black As Chalk & The Morning After<br />

17. 11. Sa. 21.30 Studio-Party<br />

21. 11. Mi. 20.00 NAK & The Cool Cats feat. Detlef Landeck<br />

22. 11. Do. 20.30 Tann (Dresden)<br />

27. 11. Di. 20.30 Bart Davenport (USA)<br />

29. 11. Do. 20.30 Dave De Bourg & Affinity Kit<br />

5. 12. Mi. 20.00 Elliptical Orbits<br />

6. 12. Do. 20.30 Myles & Special Guests<br />

8. 12. Sa. 20.30 Mother's Milk & Captain Overdrive<br />

13. 12. Do. 21.00 Nagasaki Frontal vs. Lükkasten<br />

15. 12. Sa. 21.00 Word! Vol. 1 - Mit Umse, Andy Strauß und Lars Ruppel<br />

19. 12. Mi. 20.00 Big Noise From Gießen<br />

20. 12. Do. 20.30 Lavender<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. 20.00 – 3.00 Uhr<br />

Di. geschlossen<br />

Mi. 20.00 – 1.00 Uhr<br />

Do. 20.00 – 1.00 Uhr<br />

Fr. 20.00 – 3.00 Uhr<br />

Sa. 20.00 – 3.00 Uhr<br />

Fr./Sa. eine Stunde Verlängerung<br />

möglich (Einlass bis 30<br />

Minuten vor Betriebsende)<br />

Disco/Party<br />

Gießen<br />

Küchenparty<br />

Mit der Liveband<br />

Krüger rockt<br />

Anmeldung erforderlich<br />

unter info@tandreas.de<br />

18.00 Tandreas<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Spätschicht<br />

PaganMetal, NGH,<br />

Industrial, Mittelalter<br />

22.00 Scarabée<br />

Flohmärkte<br />

Pohlheim<br />

Trödelmarkt<br />

10.00 Sport- und<br />

Kulturhalle<br />

Garbenteich<br />

Führungen<br />

Gießen<br />

Botanischer Garten<br />

Von Baumwürgern<br />

und Ameisenpflanzen:<br />

Lebensformen im<br />

Tropischen Regenwald<br />

11.15 Botanischer<br />

Garten<br />

Konzerte<br />

Buseck<br />

Musikalische<br />

Narreteien<br />

Lehrerkonzert der<br />

Musikschule<br />

11.11 IGS Busecker<br />

Tal<br />

Hungen<br />

Winterreise<br />

Liederzyklus<br />

17.00 Schloss<br />

Märkte/Messen<br />

Gießen<br />

Vogelbörse<br />

6.00 Hessenhallen<br />

Buseck<br />

Antikmarkt<br />

9.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

Sonstiges<br />

Gießen<br />

Tanzcafé<br />

15.00 Astaire’s<br />

12 Mo<br />

Disco/Party<br />

Gießen<br />

Karaoke<br />

mit Andy Pfälzer<br />

21.00 Irish Pub<br />

Independent tanzbar<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

13 Di<br />

Disco/Party<br />

Gießen<br />

Partydienstag<br />

22.00 Monkeys<br />

Konzerte<br />

Gießen<br />

Ed Schrader’s Music<br />

Beat – Die! Die! Die!<br />

D.C.-Postpunk,<br />

Noise- und Indierock<br />

20.00 AK44<br />

Sonstiges<br />

Gießen<br />

Liebigs Suppenfest<br />

Internationaler<br />

Suppenworkshop –<br />

Anmeldung unter<br />

0641/58 77 9979<br />

17.00 ZiBB<br />

14 Mi<br />

Bühne<br />

Gießen<br />

Sascha Grammel:<br />

Hetz mich nicht<br />

Bauchredner-Comedy<br />

20.00 Kongresshalle<br />

Das Leben ist<br />

(noch immer)<br />

keine Waldorfschule<br />

Mit dem Poetry-<br />

Slammer Mischa-Sarim<br />

Verollet<br />

20.30 Ulenspiegel<br />

Disco/Party<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Maxi-Bumm<br />

21.00 Audimax<br />

Konzerte<br />

Gießen<br />

Chicago Five + One<br />

19.00 Restaurant<br />

Lahnterrasse<br />

Louis Fitz<br />

Irish Folk Musik<br />

21.00 Irish Pub<br />

Vorträge<br />

Gießen<br />

Crime Time<br />

Phantastik und<br />

Abenteuer<br />

19.30 Café Zeitlos<br />

Literarische<br />

Heimsuchung IV<br />

Feridun Zaimoglu<br />

liest aus seinem Roman<br />

Ruß<br />

20.00 in einem <strong>Gießener</strong><br />

Wohnzimmer<br />

15 Do<br />

Bühne<br />

Gießen<br />

Die Verwirrungen des<br />

Zöglings Törless<br />

20.00 TiL<br />

Disco/Party<br />

Gießen<br />

Land unter<br />

Mit DJ Jimmy<br />

22.00 Scarabée<br />

Konzerte<br />

Gießen<br />

Mittagskonzerte<br />

13.00 Rathaus<br />

Black As Chalk &<br />

The Morning After<br />

Mellotron, Retrosynthies,<br />

Ukulele und Chöre<br />

fügen sich zu Arrangements<br />

zwischen Folk<br />

und Indie-Rock<br />

20.30 Ulenspiegel<br />

Miller and Heath<br />

Rock, Pop, Hessen-<br />

Dreck’s<br />

21.00 Irish Pub<br />

Sonstiges<br />

Gießen<br />

Flimmerkiste: The Artist<br />

Komödie (F 2011)<br />

20.00 Zeughaus<br />

Vorträge<br />

Gießen<br />

Friedrich der Große<br />

Skizzen aus dem Leben<br />

eines Königs – Lichtbildervortrag<br />

von Joachim<br />

Zwick<br />

15.30 Altes Schloss,<br />

Netanya-Saal<br />

Langer Lesenachmittag<br />

16.00 Universitätsbibliothek<br />

Thomas Hettche:<br />

Totenberg<br />

Lesung des<br />

Schriftstellers<br />

19.30 Rathaus<br />

Zahlen von Eins bis<br />

Zehn – Die Neun<br />

Mit Prof. Beutelspacher<br />

19.30 Mathematikum<br />

16 Fr<br />

Ausstellung<br />

Gießen<br />

Unter Wachs und Rost<br />

Ausstellungseröffnung<br />

19.00 FrauenKultur-<br />

Zentrum<br />

Bühne<br />

Gießen<br />

Dornröschen<br />

Tanzstück<br />

19.30 Stadttheater<br />

28 streifzug 11/2012


Veranstaltungen im November<br />

Amerika<br />

Stationendrama<br />

20.00 TiL<br />

Biebertal<br />

Stress im Schampus-<br />

Express<br />

19.30 Zur Post,<br />

Fellingshausen<br />

Disco/Party<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Party tanzbar<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

Freitagsparty<br />

22.00 Monkeys<br />

Admiral Blackbeats<br />

22.00 Admiral Music<br />

Lounge<br />

Seek and Destroy<br />

22.00 Scarabée<br />

Konzerte<br />

Gießen<br />

Mühlleitners<br />

Liedermacher<br />

Sarah Lesch<br />

20.00 Café Amélie<br />

Megaherz<br />

21.00 Jokus<br />

Harcore-Konzert<br />

21.00 Muk<br />

Grünberg<br />

DKK<br />

20.30 Zum Bahnhof<br />

Lich<br />

Musik der Welt<br />

Charles Davis and<br />

Captured Moments.<br />

20.00 Kulturzentrum<br />

Bezalel-Synagoge<br />

Sonstiges<br />

Gießen<br />

Bulgarischer Tanzabend<br />

19.00 ZiBB<br />

Kneipenquiz<br />

20.30 Café Amélie<br />

17 Sa<br />

Bühne<br />

Gießen<br />

Dornröschen<br />

Tinko-Theater<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

Viktoria und ihr Husar<br />

Premiere – Operette<br />

19.30 Stadttheater<br />

Crazy Broadway 2:<br />

Jetzt wird’s wild<br />

Premiere – Hommage<br />

an die Musicals des<br />

Broadway<br />

20.00 Astaire’s<br />

Enten Variationen<br />

Schauspiel<br />

20.00 TiL<br />

Biebertal<br />

Stress im Schampus-<br />

Express<br />

19.30 Zur Post,<br />

Fellingshausen<br />

Lollar<br />

Familie Malente –<br />

99 Luftballons<br />

20.00 Bürgerhaus<br />

Disco/Party<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.00 Astaire’s<br />

Studio-Party<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

To be Announced<br />

22.00 Admiral Music<br />

Lounge<br />

Can We Mix it?<br />

Yes we can!<br />

22.00 MuK<br />

Partysamstag<br />

22.00 Monkeys<br />

Dancing Devils<br />

in Angels Way<br />

22.00 Scarabée<br />

Reggae Night<br />

23.00 Domizil<br />

Flohmärkte<br />

Buseck<br />

Flohmarkt<br />

8.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

Führungen<br />

Gießen<br />

Führung durch das<br />

Mathematikum<br />

11.00 Mathematikum<br />

Konzerte<br />

Gießen<br />

G. F. Händel: Saul<br />

Konzert mit dem Main-<br />

Barockorchester Frankfurt<br />

19.00 Johanneskirche<br />

Weltraummusik<br />

DJ Germany &<br />

Greenlane<br />

20.00 Kupferschmiede<br />

Bassculture<br />

Reggae Music – Mit<br />

Roots Heritage Sound<br />

System<br />

21.00 Café Amélie<br />

Blue Tales<br />

Blues, Country,<br />

Rock & Pop<br />

21.00 Irish Pub<br />

Grünberg<br />

Best of Song<br />

Two High – Reise durch<br />

die Welt des Jazz und<br />

Pop<br />

20.00 Barfüßerkloster<br />

Sonstiges<br />

Gießen<br />

MuSEHum<br />

Huch, wie sieht es denn<br />

hier aus!?! – Workshop<br />

für Kinder von 6 bis 9<br />

Jahren<br />

11.00 Oberhessisches<br />

Museum, Altes<br />

Schloss<br />

Vorträge<br />

Gießen<br />

Mathe-Uni<br />

14.00 Mathematikum<br />

18 So<br />

Bühne<br />

Gießen<br />

Orpheus<br />

11.00 TiL<br />

Reise ins Glück<br />

Mit den<br />

Schmachtigallen<br />

15.00 Stadttheater<br />

Dornröschen<br />

Tinko-Theater<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

Gift<br />

Schauspiel<br />

20.00 TiL<br />

Crazy Broadway 2:<br />

Jetzt wird’s wild<br />

20.00 Astaire’s<br />

Disco/Party<br />

Gießen<br />

Discofox-Party<br />

20.30 Astaire’s<br />

Konzerte<br />

Gießen<br />

Musikspektrum:<br />

Spanien<br />

El dolor y el amor –<br />

spanisch inspirierte<br />

Musik aus drei Jahrhunderten<br />

17.00 Uni-Hauptgebäude<br />

Lich<br />

Musik der Welt<br />

La Compagnia Sacco –<br />

Traditionelle Chormusik<br />

aus Ligurien<br />

12.00 Kulturzentrum<br />

Bezalel-Synagoge<br />

Rabenau<br />

Deutsches Requiem<br />

von Johannes Brahms<br />

op. 45<br />

Mit der Kantorei Kirchberg<br />

Collegium Vocale<br />

19.30 Ev. Kirche,<br />

Londorf<br />

Wettenberg<br />

25 Jahre Wettenberger<br />

Winterkonzerte<br />

Duo-Abend – Beethoven,<br />

Brahms, Sarasate<br />

mit Jehye Lee (Violine)<br />

und Yumiko Urabe<br />

(Klavier)<br />

17.00 Ev. Kirche,<br />

Wißmar<br />

19 Mo<br />

Disco/Party<br />

Gießen<br />

Independent tanzbar<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

Konzerte<br />

Gießen<br />

Wenn Franticek niest…<br />

Kinderkonzert<br />

mit Gerhard Schöne<br />

16.30 Lukaskirche<br />

Ich pack<br />

meinen Koffer...<br />

Konzert mit Gerhard<br />

Schöne<br />

20.00 Lukaskirche<br />

Sonstiges<br />

Gießen<br />

Pub Quiz<br />

21.00 Irish Pub<br />

Vorträge<br />

Gießen<br />

Forum Pankratius<br />

Hans Fallada: Die Not<br />

der Schwachen – Von<br />

Dr. H.-U. Hauschild<br />

17.00 Gemeindehaus<br />

<strong>Gießener</strong>,<br />

die Geschichte<br />

schrieben<br />

Politiker<br />

18.00 Rathaus<br />

30.12.2012 / 18:00 Uhr / Kongresshalle Gießen<br />

18.01.2013 / 20:00 Uhr / Kongresshalle Gießen<br />

Vorverkauf in Gießen: <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>, Dürerhaus Kühn,<br />

Music Attack, Tourist-Information und bei allen bekannten<br />

VVK-Stellen. Tickets & Infos: www.star-concerts.de<br />

Restaurant<br />

Schlosskeller<br />

Peter und Frank Haas GbR<br />

Brandplatz 2 · 35390 Gießen<br />

Telefon 06 41/3 83 06<br />

www.schlosskeller-giessen.de<br />

01.03.2013 / 19:30 Uhr / Kongresshalle Gießen<br />

<br />

11/2012 streifzug 29


Veranstaltungen im November<br />

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!<br />

Sie haben 2 Eintrittskarten für den Holiday Park<br />

Plopsa gewonnen!<br />

Dörthe Jakob, Lich<br />

Andreas Hopp, Mücke<br />

Lisa Wagner, Buseck<br />

Alle Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.<br />

Wir wünschen viel Spaß mit dem gewonnenen<br />

Sachpreis.<br />

Ihr streifzug -Team<br />

20 Di<br />

Disco/Party<br />

Gießen<br />

Partydienstag<br />

22.00 Monkeys<br />

Sonstiges<br />

Gießen<br />

Gießen 46ers<br />

Bingo-Night<br />

21.00 Irish Pub<br />

Liebigs Suppenfest<br />

Internationaler Suppenworkshop<br />

– Anmeldung<br />

unter 06 41/58 77 9979<br />

17.00 ZiBB<br />

Vorträge<br />

Gießen<br />

Justus’ Kinderuni<br />

16.15 Uni-Hauptgebäude<br />

Beutelspachers Sofa<br />

mit Prof. Beutelspacher<br />

Was Sie den Direktor<br />

des Mathematikums<br />

schon immer fragen<br />

wollten. Fragen an: fragen@mathematikum.de<br />

19.30 Mathematikum<br />

21 Mi<br />

Bühne<br />

Grünberg<br />

Aschenputtel<br />

Musical mit dem<br />

Theater Liberi<br />

16.00 Gallushalle<br />

Disco/Party<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Spätschicht<br />

22.00 Scarabée<br />

– Anzeige –<br />

Sicher auf der Piste –<br />

Mit Sportbrille und Kontaktlinsen den<br />

Wintersport genießen.<br />

Die Wintersportsaison läuft auf Hochtouren.<br />

Zur Grundausrüstung für alle Ski- und Snowboardfahrer,<br />

die auch sonst Brille tragen, gehört<br />

eine gute Skisportbrille.<br />

Wir befragten dazu Thorsten Müller, Niederlassungsleiter<br />

bei Neusehland am Kreuzplatz<br />

in Gießen.<br />

Frage: Herr<br />

Müller, warum<br />

ist eine gute<br />

Ausstattung<br />

beim Wintersport<br />

auch für<br />

die Augen<br />

wich tig?<br />

Müller: Das Klima in<br />

luftiger Höhe stellt unsere Augen vor besondere<br />

Herausforderungen. Die erhöhte UV-<br />

Strahlung, geringe Luftfeuchtigkeit und<br />

Sauerstoffmangel erfordern eine besondere<br />

Ausrüstung. Ich empfehle eine spezielle<br />

Sportbrille.<br />

Frage: Wodurch zeichnet sich eine richtig<br />

gute Skisportbrille aus?<br />

Müller: Eine Skisportbrille umschließt die<br />

empfindlichen Augen und lässt weder<br />

eisigen Fahrtwind noch gefährliche UV-<br />

Strahlen durch. Einerseits muss eine Sportbrille<br />

gut gegen Wind schützen, andererseits<br />

aber auch noch gut belüften, damit die Gläser<br />

nicht beschlagen.<br />

Frage: Ist die Skisportbrille ein guter Ersatz<br />

für meine reguläre Brille?<br />

Müller: Skisportbrillen sind beim Wintersport<br />

sogar besser als Ihre reguläre Brille,<br />

denn sie sind besser auf die Wind- und Wettersituation<br />

beim Wintersport angepasst. Es<br />

gibt verschiedene<br />

Varianten: Einige<br />

Skisportbrillen<br />

können Sie direkt<br />

mit Gläsern<br />

tragen, die in<br />

Ihrer Sehstärke<br />

gefertigt sind.<br />

Bei anderen gibt<br />

es die Möglichkeit,<br />

einen Clip mit Ihrer<br />

Sehstärke direkt hinter die<br />

Sportbrillenscheibe zu setzen. Das bietet zusätzlich<br />

die tolle Möglichkeit, die Sportbrillenscheiben<br />

je nach Lichtverhältnissen zu<br />

tauschen.<br />

Frage: Lässt sich eine Skisportbrille auch<br />

mit Kontaktlinsen kombinieren?<br />

Müller: Die Kombination von Skisportbrille<br />

und Kontaktlinsen ist ideal. Denn hier<br />

können Sie je nach Situation Wechselgläser<br />

in unterschiedlichen Farben in Ihre Sportbrille<br />

einsetzen. Also bei Sonnenschein ein stark<br />

getöntes Glas und bei Bewölkung ein Glas,<br />

das weniger verdunkelt. Kontaktlinsen haben<br />

den zusätzlichen Vorteil, dass Sie auch<br />

dann gut sehen, wenn Sie die Skisportbrille<br />

abnehmen, zum Beispiel wenn Sie in einer<br />

Hütte einkehren.<br />

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Müller.<br />

Konzerte<br />

Gießen<br />

Nak & The Cool Cats<br />

feat. Detlef Landeck<br />

Vocal Jazz, Blues &<br />

Soul Music<br />

20.00 Ulenspiegel<br />

Sean Og<br />

Irish-Scottish<br />

21.00 Irish Pub<br />

Lich<br />

Joo Kraus &<br />

Tales-in-Tones-Trio<br />

20.00 Traumstern<br />

22 Do<br />

Ausstellungen<br />

Gießen<br />

Georg Büchner Gedenkjahre<br />

2012/2013<br />

Eröffnung – Liebe! Tod!<br />

Revolution! Georg<br />

Büchner und kein Ende<br />

18.00 KiZ<br />

Bühne<br />

Gießen<br />

Peer und Gynt<br />

Premiere –<br />

Familienstück für alle<br />

ab 6 Jahren<br />

11.00 Stadttheater<br />

Achterbahn – Kein Weg<br />

zurück<br />

20.00 TiL<br />

Begge Peder<br />

20.00 Kongresshalle<br />

Disco/Party<br />

Gießen<br />

Land unter<br />

22.00 Scarabée<br />

Konzerte<br />

Gießen<br />

Tann – Musiktrio aus<br />

Dresden mit Jazzrock &<br />

Blues<br />

20.30 Ulenspiegel<br />

Sean Og<br />

Irish-Scottish<br />

21.00 Irish Pub<br />

Alsfeld<br />

Olaf & Band<br />

19.30 Hessenhalle<br />

Sonstiges<br />

Gießen<br />

Flimmerkiste:<br />

The Descendants<br />

USA 2011<br />

20.00 Zeughaus<br />

Kneipenquiz<br />

20.30 Café Amélie<br />

Vorträge<br />

Gießen<br />

Zwischen Sozialkritik<br />

und Unterhaltungskultur<br />

Einführung in das Werk<br />

von Charles Dickens<br />

15.30 Netanya-Saal<br />

23 Fr<br />

Ausstellungen<br />

Gießen<br />

Mitgedacht und<br />

Mitgemacht – I Love<br />

Sophia<br />

Eröffnung der Sonderausstellung<br />

19.00 Mathematikum<br />

Bühne<br />

Gießen<br />

Michel in der<br />

Suppenschüssel<br />

17.00 Kongresshalle<br />

Empfänger Unbekannt<br />

Briefdrama von<br />

Kressmann Taylor<br />

17.00 Stadttheater<br />

The Keller Theatre<br />

An Inspector calls<br />

19.30 Kleine Bühne<br />

Der Freischütz<br />

19.30 Stadttheater<br />

Kaspar Häuser Meer<br />

20.00 TiL<br />

Disco/Party<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Party tanzbar<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

Scarabass<br />

22.00 Scarabée<br />

Mixtape<br />

22.00 Admiral<br />

Freitagsparty<br />

22.00 Monkeys<br />

Biebertal<br />

Fellingshäuser<br />

Rocknacht<br />

20.00 Zum<br />

Dünsberg, Fellingshausen<br />

Flohmärkte<br />

Buseck<br />

Nachtflohmarkt<br />

19.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

Konzerte<br />

Gießen<br />

Joe King Band<br />

21.00 Irish Pub<br />

24 Sa<br />

Bühne<br />

Gießen<br />

Der gestiefelte Kater<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

Nordost<br />

20.00 TiL<br />

30 streifzug 11/2012


Veranstaltungen im November<br />

Pohlheim<br />

Hilfe Tante Laura<br />

kommt<br />

17.00 Sport- und<br />

Kulturhalle,<br />

Garbenteich<br />

Disco/Party<br />

Gießen<br />

Rhythm and House<br />

22.00 Admiral<br />

Partysamstag<br />

22.00 Monkeys<br />

Rock of Ages<br />

22.00 Scarabée<br />

Flohmärkte<br />

Buseck<br />

Flohmarkt<br />

8.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

Konzerte<br />

Gießen<br />

Reise ins Glück<br />

19.30 Stadttheater<br />

MOS Symphonie<br />

Ayers Rock & Reezee<br />

20.00 Jokus<br />

Good Stuff<br />

21.00 Irish Pub<br />

Grünberg<br />

Jazz-Meeting<br />

19.30 Gallushalle<br />

Sonstiges<br />

Wetzlar<br />

The Chippendales<br />

19.00 Stadthalle<br />

Vorträge<br />

Gießen<br />

Rechenkunststücke<br />

Kindervorlesung<br />

11.00 Mathematikum<br />

Mathe-Uni<br />

14.00 Mathematikum<br />

25 So<br />

Bühne<br />

Gießen<br />

vorgestellt: Oberto<br />

11.00 Stadttheater<br />

Der Löwe, der nicht<br />

schreiben konnte<br />

11.00 TiL<br />

Der gestiefelte Kater<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

Ihre Version des Spiels<br />

19.30 Stadttheater<br />

Acis und Galatea<br />

20.00 TiL<br />

Konzerte<br />

Gießen<br />

Orgelkonzert<br />

17.00 Petruskirche<br />

Ancient Sky<br />

20.00 AK44<br />

Lich<br />

Irith Gabriely &<br />

Peter Przystaniak<br />

19.00 Kulturzentrum<br />

Sport<br />

Gießen<br />

LTi Gießen 46ers –<br />

Telekom Baskets Bonn<br />

Basketball-Bundesliga<br />

17.00 Sporthalle Ost<br />

Vorträge<br />

Gießen<br />

Zahlengeschichten im<br />

Mini-Mathematikum<br />

Die Zahl Neun – von 4<br />

bis 8 Jahren<br />

15.00 Mathematikum<br />

26 Mo<br />

Disco/Party<br />

Gießen<br />

Karaoke<br />

mit Andy Pfälzer<br />

21.00 Irish Pub<br />

Independent tanzbar<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

Konzerte<br />

Gießen<br />

Frittenbude<br />

20.00 MuK<br />

27 Di<br />

Konzerte<br />

Gießen<br />

Bart Davenport<br />

Singer/Songwriter,<br />

Indiepop<br />

20.30 Ulenspiegel<br />

28 Mi<br />

Bühne<br />

Lich<br />

Musikalischer<br />

Theaterabend<br />

20.00 Kulturzentrum<br />

Disco/Party<br />

Gießen<br />

Spätschicht<br />

22.00 Scarabée<br />

Konzerte<br />

Gießen<br />

Mac Frayman<br />

21.00 Irish Pub<br />

Vorträge<br />

Gießen<br />

Benjamin Stein<br />

liest aus seinem Roman<br />

Replay<br />

20.00 KiZ<br />

29 Do<br />

Bühne<br />

Gießen<br />

Viktoria und ihr Husar<br />

19.30 Stadttheater<br />

I Wanna Be Loved<br />

By You<br />

20.00 TiL<br />

Mundstuhl<br />

20.00 Kongresshalle<br />

Disco/Party<br />

Gießen<br />

Land unter<br />

22.00 Scarabée<br />

Konzerte<br />

Gießen<br />

Dave De Bourg<br />

20.30 Ulenspiegel<br />

Mac Frayman<br />

21.00 Irish Pub<br />

Sonstiges<br />

Gießen<br />

Flimmerkiste:<br />

Die vierte Macht<br />

20.00 Zeughaus<br />

Vorträge<br />

Gießen<br />

Engel der Kunst<br />

Lichtbildervortrag<br />

15.30 Netanya-Saal<br />

Zahlen von Eins bis<br />

Zehn – Die Zehn<br />

19.30 Mathematikum<br />

30 Fr<br />

Bühne<br />

Gießen<br />

An Inspector calls<br />

19.30 Kleine Bühne<br />

Arsen und Spitzenhäubchen<br />

19.30 Stadttheater<br />

Die Wanze<br />

20.00 TiL<br />

Disco/Party<br />

Gießen<br />

Party tanzbar<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

Mixtape<br />

22.00 Admiral<br />

Freitagsparty<br />

22.00 Monkeys<br />

Electronic Porn No. 63<br />

22.00 MuK<br />

Wild Thing come as<br />

you are<br />

22.00 Scarabée<br />

Märkte/Messen<br />

Gießen<br />

Weihnachtsmarkt<br />

11.00 Innenstadt<br />

»Ich wohne richtig<br />

gechillt! Weil<br />

meine Wohnbau<br />

sich kümmert.«<br />

Energetische Sanierung ist für uns ein<br />

Muss, denn sie schont Umwelt und Geldbeutel.<br />

www.wohnbau-giessen.de<br />

In Gießen zuhause.<br />

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11/2012 streifzug 31


Mediathek<br />

Digitales Dosentelefon<br />

SMS war vorgestern, WhatsApp gestern – wer heute was<br />

auf sich hält, nutzt Voxer. Zum Massenphänomen wird<br />

die App zwar nicht werden, für Spaß sorgt sie aber allemal.<br />

Wie bereits angedeutet, ist Voxer ein Kommunikations-Tool,<br />

genauer eine App für Sprachnachrichten. Das Walkie-<br />

Talkie, früher ein Kleiner-Jungen-Traum, kommt zurück ins Smartphone-Zeitalter.<br />

Voxer funktioniert wie ein Messenger: Im Adressbuch<br />

den Kontakt wählen, die Sprechen-Taste gedrückt halten, die<br />

Nachricht sprechen und loslassen. Der Empfänger wird automatisch<br />

benachrichtigt und kann die Nachricht abhören und selbst auf gleiche<br />

Weise antworten – meist lässt sich bei »voxenden« Zeitgenossen<br />

eine Pseudo-Funkersprache beobachten, vermutlich weil es irgendwie<br />

gut passt. Die Konversationen werden gespeichert und<br />

lassen sich anschließend noch einmal abhören, Funktionen für<br />

Chat, Fotoversand und Facebook sind ebenfalls an Bord. Da Gespräche<br />

und SMS heute über Flatrates abgerechnet<br />

werden, spart Voxer weder Zeit<br />

noch Kosten, die Kommunikation wird sogar<br />

entschleunigt, weil künstlich Wartezeiten<br />

erzeugt werden. Aber das macht genau<br />

den Reiz der kostenlosen App für iOS und<br />

Android aus. Over and out! http://voxer.<br />

com/<br />

one<br />

So schön könnte Pop sein<br />

Die Melodien sind anstrengend. Die Stimme ist unangenehm.<br />

Die Geschichten sind nichtssagend. Eigentlich<br />

hätte an dieser Stelle eine Platte besprochen werden sollen,<br />

die sich relativ schnell als relativ unhörbar entpuppte.<br />

Und dann kam Benjamin Gibbard. Als Frontmann von<br />

Death Cab for Cutie und The Postal Service braucht er<br />

niemandem mehr etwas zu beweisen, hat mit »I Will Follow<br />

You Into The Dark« oder »We Will Become Silhouettes«<br />

Hymnen geschrieben. Sein nun erschienenes Solodebüt<br />

klingt weniger schwerwiegend, weniger pathetisch.<br />

Dennoch fragt man sich jedes Mal, wenn er auf »Former Lives« zu<br />

einem neuen Refrain ansetzt:<br />

Was hat er jetzt wieder gezaubert?<br />

Enttäuscht wird man nicht.<br />

Das Album ist luftig, hüpfbar,<br />

eingängig. Und dann ist da noch<br />

die fantastische Stimme von Benjamin<br />

Gibbard, die alles, was er<br />

zu erzählen hat, zu völliger Nebensache<br />

werden lässt. Kurz:<br />

»Former Lives« ist eine Platte, die<br />

man gerne bespricht. Und noch<br />

lieber hört. <br />

fd<br />

»Warum sind wir noch zusammen?«<br />

Amelie Fried und Peter Probst – Verliebt, verlobt …<br />

verrückt? Warum alles gegen die Ehe spricht und<br />

noch mehr dafür (Heyne Verlag)<br />

› Der Inhalt: Muss man verrückt sein, um heutzutage<br />

zu heiraten? Das Zusammenleben funktioniert<br />

schließlich auch ohne Trauschein. So dachten<br />

Amelie Fried und Peter Probst auch lange.<br />

Dann haben sie es doch getan und fragen sich<br />

20 Jahre später: Warum sind ausgerechnet wir, die nie heiraten wollten,<br />

heute immer noch so glücklich, während um uns herum die<br />

meisten Paare längst geschieden sind? Was haben wir richtig gemacht?<br />

Mit viel Selbstironie erzählen sie die romantischen und weniger<br />

romantischen Geschichten ihrer Ehe aus beiden Perspektiven,<br />

kommentieren sich gegenseitig (sehr lustig!), lassen Freunde und Experten<br />

zu Wort kommen und nehmen sich bei alldem nie zu ernst.<br />

Eine Liebeserklärung.<br />

› Die Autoren: Amelie Fried wurde als TV-Moderatorin bekannt. Ihre<br />

Romane sind Bestseller. Peter Probst ist Autor der Krimireihe<br />

»Schwarz ermittelt« und schrieb zahlreiche Drehbücher, u. a. für<br />

den »Tatort« und »Polizeiruf 110«. Für den Fernsehfilm »Die Hebamme«<br />

wurde er mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Amelie und<br />

Peter sind seit 1990 verheiratet, haben zwei Kinder, sind Fans des FC<br />

Bayern München und vor allem ziemlich cool.<br />

› Das Niveau: Wer Zitate von Homer Simpson (»Jetzt weiß ich endlich,<br />

was ich dir bieten kann, Marge! Völlige und nie enden wollende<br />

Abhängigkeit.«) und Eminem (»Es ist schon komisch, dass ein<br />

Mann, der sich um nichts auf der Welt Sorgen machen muss, hingeht<br />

und eine Frau heiratet.«) verwendet, hat schon gewonnen.<br />

Jedenfalls bei mir.<br />

› Der Gesprächsfaktor: Mal ehrlich: Gibt es<br />

ein größeres Thema als die Liebe und das<br />

Geheimnis, sie auch nach 20 Ehejahren nicht<br />

zu verlieren?<br />

› Die Leseprobe: Er trug ein grässlich gemustertes Sakko und eine<br />

Werner-Lorant-Frisur, saß auf einer Steinbrüstung und umklammerte<br />

ein Bierglas. Früher hätte ich den Typ keines Blickes gewürdigt. Ich<br />

nahm eigentlich nur Männer wahr, auf deren Stirn geschrieben<br />

stand, dass sie narzisstisch, egozentrisch und beziehungsunfähig<br />

sind und mich garantiert unglücklich machen würden. Je offensichtlicher<br />

ein Mann diesem Prototyp zuzurechnen war, desto anziehender<br />

fand ich ihn. Dieser Mann sah überhaupt nicht so aus. Im Gegenteil,<br />

er wirkte eher ein bisschen unsicher und auf jeden Fall<br />

völlig ungefährlich. Trotzdem sah ich ihn mir genauer an. Unsere<br />

Blicke trafen sich. Und etwas in mir sagte überrascht: »Das ist der<br />

Mann, den ich heiraten werde!«<br />

› Must-have zum Buch: Eine Ananas als Friedenspfeife. Du wirst<br />

es schon verstehen.<br />

› Das Buch ist genau richtig für … alle Rastlosen, die permanent<br />

mit dem Irrglauben kämpfen, schon morgen einen noch perfekteren<br />

Partner zu finden, und dabei das Wesentliche außer Acht<br />

lassen: im Jetzt glücklich zu sein!<br />

Für den streifzug gelesen von …<br />

Lars Amend (34). Er ist Autor. Sein erstes Buch »Bushido«<br />

landete 2008 auf Platz 1 der SPIEGEL Bestsellerliste und<br />

wurde von Bernd Eichinger verfilmt. 2009 folgte »Rock<br />

Your Life« mit Rudolf Schenker und einem Vorwort von<br />

Paulo Coelho. Sein Buch »Mit einem Bein im Modelbusiness«<br />

mit Mario Galla ist im Herbst 2011 erschienen. Lars<br />

Amend, aufgewachsen in Langgöns, lebt in Berlin.<br />

32 streifzug 11/2012


Fotos: Sven Stinn<br />

Aber Vorsicht!<br />

Achtung! Der nachfolgende Bericht ist für Kinder und Jugendliche nicht geeignet. Und<br />

Erwachsene sollten darüber hinwegsehen, falls sie eher zart besaitet sind oder es ihnen<br />

beim Blick auf rotes Licht die Schamesröte ins Gesicht treibt. Denn es geht auch um Sex,<br />

um Drogen und um Rock’n’Roll. Um all das, wovor uns die Eltern schon früh gewarnt haben.<br />

Es geht ums Eintauchen ins Frankfurter<br />

Bahnhofsviertel, wie es bislang für reine<br />

Beobachter in solcher Dichte kaum möglich<br />

war: Der Journalist Ulrich Mattner,<br />

Fotograf und Buchautor, wohnhaft »in der<br />

Münchner«, also mitten auf dem Kiez, hat<br />

die Vielfalt des so herausfordernden Frankfurter<br />

Stadtteils neu gebündelt und lädt für<br />

den 23. November erstmals ein zur »Exkursion<br />

zu den Bars des neuen Szene-Quartiers,<br />

das gerade zum Künstlerviertel aufblüht«.<br />

Er stellt mehr als 30 Rotlicht- und<br />

Milieukneipen, Künstler- und Stripteasebars,<br />

Szeneclubs und Insider-Locations vor.<br />

Vom »Chango Latin Palace« bis zum<br />

»Moseleck«, vom »Leierkasten« bis zum<br />

»Café Elbe«. Start ist im »25 Hours«-Hotel<br />

an der Niddastraße. Unterwegs lädt das<br />

»My Way« zum Cocktail ein. Im »Pure<br />

Platinum« tanzen die Schönen der Nacht<br />

an der Stange. Auf dem Weg streifen die<br />

Nachtwanderer die Szene-Treffs »Luna<br />

Park«, »Wallon & Rosetti«, »Club<br />

Michelle«, »Pik Dame«, »Intim Bar« und<br />

»Lido«. Weiter die von Mattner getesteten<br />

Bars »Ipanima« und »Aventura«, Nazims<br />

»YokYok« (300 Sorten Bier), das rund um<br />

die Uhr geöffnete »Bel Ami«, die »Kongo<br />

Bar« und das »Orange Peel«.<br />

Der Barflight startet fortan jeden vorletzten<br />

Freitag im Monat um 20 Uhr im »Chez<br />

Ima«, dem Restaurant des Designerhotels<br />

»25 Hours«. Im dortigen »Freiraum« stimmt<br />

Mattner die »Nighthawks« mit Fotos auf die<br />

Tour ein. Dann folgen zwei Stunden Nachtwanderung<br />

quer durchs Milieu, durch das<br />

weithin als verrucht und gefährlich geltende<br />

Bahnhofsviertel. Es ist – neben Sachsenhausen<br />

– wohl der prominenteste und vom<br />

Grundsatz her aufregendste Stadtteil der<br />

Metropole. Ausgewogen stellt sich das<br />

Quartier dar: Es gibt dort keine Probleme<br />

mit Minderheiten, weil alle Einwohner<br />

Minderheiten angehören – selbst die Deutschen<br />

sind eine im Stadtbezirk, der zwischen<br />

1891 und 1915 angelegt worden war<br />

zwischen Hauptbahnhof und Taunusanlage.<br />

Apropos Einwohner: Das Bahnhofsviertel<br />

wurde gebaut für 11000 Bewohner, tatsächlich<br />

leben dort aber nur 1800 bis 2500<br />

Menschen. Wer das Viertel »angstfrei« erkunden<br />

will, dem können neben Mattners<br />

Tour getrost die kommentierten und erklärenden<br />

Stadtspaziergänge des »Journal<br />

Frankfurt« ans Herz gelegt werden. Etwa<br />

»Frankfurt & der Halbmond. Türkisch-muslimisches<br />

Leben im Bahnhofsviertel mit<br />

Moschee-Besuch«, »Auf der Straße. Drogen,<br />

Prostitution & Obdachlosigkeit« oder<br />

»Die Kaiserstraße: Flanieren zwischen<br />

Prunk & Porno«. Themen und Termine:<br />

www.frankfurter-stadtevents.de. no<br />

Im »Chango Latin Palace« gibt es nicht nur heiße Rhythmen.<br />

Foto: Mattner<br />

11/2012 streifzug 33


Am Main<br />

Klangteppiche<br />

gibt’s unplugged<br />

Was Kreativität und Spielwitz angeht, gibt es in Europa kaum eine Band, die es mit Opeth<br />

aufnehmen kann. Die schwedische Gruppe um ihren Kopf Mikael Åkerfeldt spielt am<br />

Donnerstag, 22. November, im St. Peter in Frankfurt ein besonderes Konzert: Statt verzerrter<br />

E-Gitarren wird alles unplugged sein.<br />

Seit nun schon zwei Jahrzehnten gehört<br />

Opeth zu den spannendsten Bands der<br />

skandinavischen Rock- und Metalszene.<br />

Ausflüge in künstlerische Randgebiete<br />

gehen bei ihnen mit stetig wachsendem<br />

Erfolg einher. Mit dem zehnten Studioalbum<br />

»Heritage« eroberte das Quintett, das<br />

spielend leicht zwischen Death Metal, Progressive<br />

Metal und Alternative Rock hinund<br />

her- wechselt, 2011 die Charts. Im vergangenen<br />

Winter absolvierten sie eine restlos<br />

ausverkaufte Tour durch fünf deutsche<br />

Städte. Nun kehren die Musiker für fünf<br />

weitere Shows zurück – zwei davon sind<br />

unplugged, und eine davon steigt in<br />

Frankfurt.<br />

Kopf der Band ist Sänger und Gitarrist Åkerfeldt.<br />

Er ist ein bescheidener Typ, trotz seines<br />

fast schon unverschämten Talents. Live<br />

sieht man einen Mann – lange Haare, Vollbart,<br />

der oft mit geschlossenen Augen und<br />

dem Kopf im Nacken unglaublich komplexe,<br />

aber doch immer irgendwie eingängige<br />

Melodien aus seiner Gitarre zaubert. Andere<br />

Musiker hätten sich bei den Songstrukturen,<br />

die sich der Schwede ausdenkt, schon lange<br />

Knoten in die Finger gespielt. Und dann<br />

kann der Kerl auch noch wahnsinnig gut<br />

singen: Balladen mit seiner sanften Stimme,<br />

härtere Parts mit brachialen Growls.<br />

Diese Abwechslung findet sich auch in<br />

der Arbeit Åkerfeldts und Konsorten: Von<br />

voluminösen Konzeptalben (»My Arms«,<br />

»Your Hearse« 1998, und »Still Life« 1999)<br />

Veranstaltungen in Frankfurt<br />

Donnerstag, 1. November<br />

Florian Schröder<br />

Offen für alles und nicht ganz dicht – heißt<br />

das Programm des Komikers, das sich um<br />

Kinder, BWL und Drinks in der Lounge dreht.<br />

➛➛20.00 Die Käs<br />

Freitag, 2. November<br />

Artemis Quartett<br />

Im Rahmen von »Impuls Romantik« spielen<br />

die vier Musiker Stücke von Mendelssohn<br />

Batholdy, Bach, Piazzola und Schubert.<br />

➛➛20.00 Alte Oper<br />

Montag, 5. November<br />

The Dubliners<br />

Eine der erfolgreichsten Irish-Folk-Bands<br />

kommt auf Tour.<br />

➛➛20.00 Alte Oper<br />

Sivert Høyem<br />

Nach dem Tod von Gitarrist Robert Buras<br />

und dem damit verbundenen Ende der Sad-<br />

Rocker Madrugada geht Sänger Sivert Høyem<br />

mit seinen Songs solo auf Tour.<br />

➛➛20.00 Mousonturm<br />

Dienstag, 6. November<br />

Diana Krall<br />

Auf dem Cover ihrer neuen CD räkelt sich die<br />

kanadische Jazzpianistin und Sängerin recht<br />

freizügig auf einer Couch. Jetzt präsentiert sie<br />

ihr neues Album.<br />

➛➛20.00 Alte Oper<br />

Mittwoch, 7. November<br />

Lacuna Coil<br />

Gothic Metal mit weiblichem Gesang aus<br />

I t a li e n .<br />

➛➛20.00 Batschkapp<br />

Donnerstag, 8. November<br />

Nicolai Friedrich<br />

Zaubertricks? Gedankenlesen? Für den<br />

Mentalisten Nicolai Friedrich scheinbar kein<br />

Problem.<br />

➛➛20.00 Alte Oper<br />

Freitag, 9. November<br />

Kat Frankie<br />

Die in Berlin lebende Singer-Songwriterin ist<br />

gebürtige Australierin und präsentiert ihr neues<br />

Album »Please don’t give me what I want«.<br />

➛➛20.00 Brotfabrik<br />

Montag, 12. November<br />

Gossip<br />

Gossip um Powerfrau Beth Dito gehen auf<br />

der neuen Platte den 80ern auf die Spur.<br />

➛➛20.00 Jahrhunderthalle<br />

Mittwoch, 14. November<br />

Maria Stuarda<br />

Die Tragedia Iirica in drei Akten.<br />

➛➛19.00 Alte Oper<br />

Donnerstag, 15. November<br />

Science Busters<br />

Das österreichische Trio macht Wissenschafts-Kabarett.<br />

Nach ihrem Bestseller »Wer<br />

nichts weiß, muss alles glauben« beweist das<br />

34 streifzug 11/2012


Am Main<br />

über gewaltige Death-Metal-Scheiben<br />

(»Morningrise« 1996) und ausufernde<br />

Progressive-Rock-Platten (»Blackwater<br />

Park« 2001) bis hin zu den zwei getrennt<br />

veröffentlichten, jedoch zeitgleich eingespielten<br />

CDs »Deliverance« und<br />

»Damnation« (2003). Dort lotet Opeth die<br />

beiden Enden ihres Kosmos aus: Während<br />

»Deliverance« ein betont hartes Metal-Album<br />

ist, verbirgt sich hinter »Damnation«<br />

ein instrumentales, sphärisches<br />

Rock-Kunstwerk.<br />

Dabei begannen Opeth, die 1989 aus den<br />

Resten der Heavy-Metal-Coverband Eruption<br />

hervorgingen, als klassische Death-<br />

Metal-Truppe. Schon bald entdeckte Bandleader<br />

Åkerfeldt seinen Hang zu einer<br />

künstlerischen, offenen Arbeitsweise und<br />

wob neben ständig neuen Musikern immer<br />

wieder andere Stile und Elemente in seinen<br />

Klangteppich mit ein. Seine Hart näckigkeit<br />

wurde belohnt. Mit »Blackwater Park« gelang<br />

Opeth 2001 der Durchbruch. Seither<br />

zählen sie zu den kreativsten harten Acts<br />

Europas.<br />

Nicht ganz unbekannte Musiker haben sich<br />

die Schweden außerdem als Vor gruppe für<br />

ihre Tournee ausgesucht: Anathema aus<br />

England spielen atmos phärischen, progressiven<br />

Rock, blicken auf eine Metal-<br />

Vergangenheit zurück und werden die richtige<br />

Stimmung schüren, bis Åkerfeldt und<br />

Co. dann endlich auf die Bühne kommen.<br />

Beginn des Konzerts im St. Peter ist um<br />

20 Uhr. Kays Al-Khanak<br />

Komplexe Klangteppiche sind das Markenzeichen von Opeth.<br />

Foto: Agentur<br />

magische Dreieck aus Prof. Heinz Oberhummer,<br />

Lektor Werner Gruber und Kabarettist<br />

Martin Puntigam erneut, dass Physik sexy,<br />

aufregend und spannend sein kann. In ihrem<br />

neuen Buch »Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln«<br />

begibt sich die schärfste<br />

Science Boygroup der Milchstraße auf eine<br />

physikalische Odyssee durchs Tierreich.<br />

Wussten Sie, dass Krebse Karate können,<br />

Schweine im Dunkeln leuchten und Kakerlaken<br />

mit abgetrenntem Kopf Sex haben?<br />

➛➛20.00 Brotfabrik<br />

Freitag, 16. November<br />

Gerd Dudenhöffer<br />

Der Kabarettist spielt den grantelnden<br />

Heinz Becker in der »Sackgasse«.<br />

➛➛20.00 Alte Oper<br />

Freitag, 16. November<br />

Bonaparte<br />

Stripperinnen im Almdirndl, überdimensionale<br />

Hasen und trashige Kostüme – die<br />

deutschen Elektro-Punker sind für ihre irre<br />

Live-Show bekannt. Das sollte man besser<br />

nicht verpassen.<br />

➛➛20.00 Mousonturm<br />

Montag, 19. November<br />

Fishbone<br />

Die Mischung der Band aus Los Angeles –<br />

Funk, Ska, Reggae, Punk und Soul – war in<br />

den 90ern mal total angesagt. Jetzt feiert<br />

Fishbone die Rückkehr ins Rampenlicht und<br />

auf die Mp3-Player dieser Welt.<br />

➛➛20.00 Das Bett<br />

Dienstag, 20. November<br />

John Lanchester<br />

Der in Hamburg geborene Londoner Autor<br />

stellt seinen ironischen Großstadtroman<br />

»Das Kapital« vor.<br />

➛➛20.30 Romanfabrik<br />

Donnerstag, 22. November<br />

Opeth<br />

Kreativ, virtuos, umwerfend: die schwedischen<br />

Ausnahmekönner spielen ihre Rock-<br />

und Metalsongs unplugged. Vorband:<br />

A n a t h e m a .<br />

➛➛20.00 St. Peter<br />

Mittwoch, 28. November<br />

Heiße Zeiten – Wechseljahre<br />

Das musikalische Hormonical wird wegen<br />

großen Erfolgs wieder aufgenommen.<br />

➛➛20.00 Fritz Remond Theater am Zoo<br />

Kris Kristoffersen<br />

Der Schauspieler ist auch ein knorriger<br />

Countrysänger.<br />

➛➛20.00 Jahrhunderthalle<br />

Donnerstag, 29. November<br />

Marcus Jeroch & Schroeder<br />

Wortstakkaten und Kinderkrach führen in<br />

eine Welt, in der Geräusch und Erzählung<br />

Arm in Arm gehen.<br />

➛➛20.00 Die Käs<br />

Jim Knopf und die Wilde 13<br />

Das Musical von Konstantin Wecker nach<br />

dem Buch von Michael Ende.<br />

➛➛10.30 Die Katakombe<br />

11/2012 streifzug 35


Blockbuster im<br />

Hörsaal<br />

Fotos: Fritzsche<br />

Seit 2001 bringt die »Flimmerkiste« der Justus-Liebig-Universität während<br />

des Semesters einmal pro Woche Kinofilme in den Hörsaal und ist damit<br />

eine gute und vor allem preisgünstige Alternative zu den ansässigen Lichtspielhäusern.<br />

Der Eintritt kostet 1,99 Euro. Bier und Pizza kann man von<br />

zu Hause mitbringen und auf Blockbuster muss man auch nicht verzichten.<br />

»Abgabe 17.45 Uhr« steht noch an der Tafel. Das ist<br />

ein deutliches Zeichen dafür, dass hier bis vor gut<br />

zwei Stunden Studentenköpfe geraucht und über<br />

Klausurfragen geknobelt haben. Oder handelt es sich<br />

um ein Überbleibsel aus der letzten Prüfungsphase<br />

und die Tafel ist schlicht seit Wochen nicht gewischt<br />

worden? Den jungen Leuten, die an diesem Donnerstagabend,<br />

dem ersten im noch jungen Semester,<br />

in den Großen Hörsaal des Zeughauses gekommen<br />

sind, kann das egal sein. Sie sind hier, um sich zu<br />

entspannen und zu genießen. In einem Hörsaal?<br />

Ja – und nein. Ja, weil sie sich in einem Hörsaal<br />

befinden. Nein, weil der gerade nicht wie sonst<br />

üblich genutzt wird – und auch so gar nicht wie einer<br />

aussieht.<br />

Es ist beinahe stockdunkel. Die Lampen, die in Bodennähe<br />

die Wege zu den Ausgängen weisen, sind<br />

mit roten Papierstreifen abgeklebt, die gerade noch<br />

genug Licht durchlassen, um die Treppenstufen zu<br />

erahnen. Die ersten Reihen sind unbesetzt. Das ist<br />

zwar auch in Vorlesungen keine Seltenheit, hat diesmal<br />

jedoch andere Gründe, denn vorne steht niemand,<br />

von dem man Abstand halten müsste. Das<br />

Stehpult vor der Tafel ist verwaist.<br />

Es kruschelt und knistert in den hinteren Reihen,<br />

zwischendurch klimpert es – das kann doch nicht…


Campus<br />

Doch! Eindeutig. Da trinkt jemand Bier und<br />

isst eine Pizza! Im Hörsaal!? Nein – im<br />

Kino!<br />

Das Bier war sicher teuer. Für 2,50 Euro an<br />

der Süßwarentheke erworben – mindestens.<br />

Oder haben es die Besucher im Jackenfutter<br />

oder der Handtasche hereingeschmuggelt?<br />

Weder noch. In der »Flimmerkiste« müssen<br />

Freunde von Schokoriegeln und kühlen Getränken<br />

weder tief in die Tasche greifen<br />

noch ihren Lieblingssnack am Einlass darin<br />

verstecken. Sie können<br />

»Wir sind alle<br />

totale Filmfreaks«<br />

Essen und Getränke mitbringen<br />

– einfach so,<br />

ganz offen. Auch die Pizza.<br />

Das Mitbringen ist<br />

ausdrücklich erlaubt,<br />

lohnt sich aber kaum, denn die Preise, die<br />

Sarah Liebig, Karin Dall und Sophia Baier<br />

an diesem Abend am Verkaufstisch für flüssige<br />

und feste Gaumenfreuden aufrufen,<br />

sind unschlagbar – genau wie der Eintritt,<br />

den man bei Anette Höppner und Tobias<br />

Haas an der Kasse entrichten muss. 1,99<br />

Euro kostet der Eintritt – günstiger als in<br />

normalen Kinos eine Cola.<br />

Wollen die studentischen Kinobetreiber<br />

partout kein Geld verdienen? Nein, das<br />

wollen sie tatsächlich nicht, wie Christoph<br />

Temme bestätigt: »Studentenfreundliche<br />

Preise sind uns wichtig. Wenn wir die Kosten<br />

für die Filmlizenzen abdecken können<br />

und für uns Organisatoren noch Pizza, Bier<br />

oder andere Getränke herausspringen, sind<br />

wir schon zufrieden.«<br />

Temme gehört zum Team des <strong>Gießener</strong><br />

Uni-Kinos »Flimmerkiste«, das in den ersten<br />

Jahren nach der Gründung 2001 das<br />

Gebäude der Bio-Didaktik in der Senckenbergstraße<br />

genutzt hat, inzwischen aber seit<br />

einiger Zeit im nahe gelegenen Zeughaus<br />

zu Hause ist. Durch den zum Landgraf-Philipp-Platz<br />

gelegenen Seiteneingang gelangen<br />

die Besucher donnerstagabends ins Gebäude,<br />

wenn der reguläre Hochschulbetrieb<br />

längst zur Ruhe gekommen ist und der Hörsaal<br />

sich um 20 Uhr in einen Kinosaal<br />

verwandelt.<br />

An diesem Abend wird zur Semestereröffnung<br />

»Sharayet – Eine Liebe in Teheran« gezeigt,<br />

der beim Sundance<br />

Festival 2011 mit dem<br />

Publikumspreis ausgezeichnet<br />

wurde, hierzulande<br />

aber trotzdem nur<br />

Insidern ein Begriff ist.<br />

Aber wie gelangt ein derart ausgefallener<br />

Film ins Programm der »Flimmerkiste«?<br />

Und wie kommt dieses überhaupt zustande?<br />

»Am Ende jedes Semesters treffen wir<br />

uns zu einem Frühstück, bei dem wir die<br />

Planung für das folgende Semester machen.<br />

Bei derzeit zehn Beteiligten, von denen jeder<br />

20 Filme vorschlagen darf, kommen<br />

200 Titel zusammen, über die abgestimmt<br />

wird. Das bedeutet: Wir<br />

müssen uns 200 Trailer<br />

anschauen!«, sagt Temme<br />

und lacht. Dass auch unbekannte<br />

Titel wie »Sharayet«<br />

dabei sind, liegt<br />

daran, »dass wir alle totale Filmfreaks sind«<br />

und den Grundsatz der »Flimmerkiste« befolgen:<br />

Die gesamte Bandbreite soll abgedeckt<br />

werden.<br />

Neben ein bis zwei Blockbustern sowie<br />

Vertretern verschiedener Genres sind deshalb<br />

auch Arthouse-Titel fester Bestandteil<br />

»Es reicht, wenn Pizza<br />

und Bier herausspringen«<br />

des Programms. Ein weiteres Ziel ist es, Filme<br />

möglichst zeitnah zu zeigen. Zahlreiche<br />

Streifen, die erst in diesem Frühjahr und<br />

Sommer auf der großen Leinwand zu sehen<br />

waren, hat die »Flimmerkiste« daher im<br />

Winterprogramm. Dazu zählen der fantastische<br />

Stummfilm »The Artist«, »The Descendants«<br />

und der Überraschungserfolg<br />

des Jahres »Ziemlich beste Freunde«, der<br />

allein in Deutschland über achteinhalb Millionen<br />

Menschen auf Sperr- und Logensitze<br />

lockte. Weitere Höhepunkte sind die Jonathan-Safran-Foer-Verfilmung<br />

»Extrem laut<br />

und unglaublich nah« sowie »Shame«, in<br />

dem der deutsch-irische Hollywood-Shootingstar<br />

Michael Fassbender mit vollem Körpereinsatz<br />

einen Sexsüchtigen portraitiert.<br />

Wo es sich anbietet, passen die Titel auch<br />

zum Datum: Am 1. November, einen Tag<br />

nach Halloween, werden »Pans Labyrinth«<br />

und »Zombieland« als Doublefeature gezeigt.<br />

Emotional wird es zum Semesterabschluss<br />

am Valentinstag, 14. Februar, mit<br />

»Wie zwischen Himmel und Erde«.<br />

Die »Flimmerkiste« verbindet die Vorzüge<br />

eines Kinos wie die gute Bild- und Soundqualität<br />

mit gemütlicher<br />

Wohnzimmeratmosphäre<br />

– Sitzkissen und Sitzschlafsäcke<br />

dürfen mitgebracht<br />

werden – und<br />

Extras wie der Verlosung<br />

zum Film passender Geschenke bei jeder<br />

Vorstellung. Wem das alles noch nicht<br />

reicht, der sollte sich daran erinnern, dass<br />

er hier völlig legal im Hörsaal ein Bier ge-<br />

Nikolai Fritzsche<br />

nießen darf. <br />

Programm und Wegbeschreibung unter<br />

www.flimmerkiste-giessen.de <br />

Annette Döppner<br />

und Tobias Haas<br />

kassieren an der<br />

Kasse nur 1,99 Euro<br />

11/2012 streifzug 37


Fotos: Anna Lischper<br />

Wundertüte<br />

für die Ohren<br />

Es ist jung. Es ist zum Hören. Und es ist alles andere als kopflos: Das<br />

Justus Radio ist Ohrenschmaus gemacht von Studenten für Studenten!<br />

»Herzlich willkommen zur allerersten Sendung unseres<br />

frischgebackenen Justus Radio« – so begann<br />

die erste Sendestunde des Studentenradios der Justus-Liebig-Universität<br />

im Juni 2012. Im November<br />

gibt es bereits die fünfte Sendung zu hören – produziert<br />

in Eigenregie von einigen radiobegeisterten<br />

Studierenden.<br />

Justus Radio ist ein Experiment. Die Studenten haben<br />

sich vorgenommen, der Stadt Gießen und ihren Studenten<br />

von Universität und Technischer Hochschule<br />

eine Radiosendung zu schenken. Ihr Motto »Radio<br />

für Kopf-Hörer« ist auch eine Anspielung auf ihr Ziel.<br />

Ihre Radiosendung soll Anspruch haben. Es soll sich<br />

zeigen, wie eng Journalismus und Studium zusammenhängen.<br />

Die »Stunde null« des Projekts war das<br />

Seminar »Einführung in die Radiopraxis«, das im<br />

Wintersemester 2010 stattgefunden hatte. Ziel war<br />

es, Geisteswissenschaftler mit den redaktionellen Abläufen<br />

der Radioproduktion vertraut zu machen. Ein<br />

Kern von Studierenden ist daraus hervorgegangen,<br />

darunter auch Julian Jungermann und Sebastian Lies.<br />

Für die beiden Germanisten ist Radio machen eine<br />

Bereicherung in vielerlei Hinsicht.<br />

»Beim Schreiben fürs Hören lernt man verschiedene<br />

Dinge, wie zum Beispiel, dass man beim ersten Hören<br />

gleich verstehen muss, worum es geht, dass man<br />

keine zu langen Sätze aufsetzt. Diese Technik kann<br />

man sich auch für das Schreiben von Hausarbeiten<br />

merken.« Radioproduktion verlangt auch Organisationstalent.<br />

»Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen


sind total wichtig. Man muss sich fragen,<br />

wo ist meine Deadline, was brauche ich,<br />

bis zu diesem Tag. Wie organisiere ich<br />

mich, und wie plane ich das alles durch.«<br />

Alle zwei Wochen trifft sich die Redaktion<br />

und bespricht sich. Die Themen für die monatliche<br />

Sendung suchen sich die Studierenden<br />

selbst und greifen dabei auf das zurück,<br />

was sie selbst interessiert. Dabei lernt<br />

man auch, zu seinen Ideen zu stehen.<br />

»Wenn man in der Redaktionssitzung ist<br />

und für sein Thema kämpft, fragt der CvD:<br />

Moment, wo ist denn der Aufhänger,<br />

warum sollen wir das senden?« CvD ist die<br />

Abkürzung für »Chef vom Dienst«, derzeit<br />

ist das Julian Jungermann. In dieser Position<br />

ist er dafür zuständig, einen Überblick über<br />

die Beiträge der kommenden Sendung zu<br />

haben. »Im Prinzip haben wir pro Sendung<br />

vier Beiträge. Das ist eine gute Menge, da<br />

kann man noch zuhören und ist aufmerksam.<br />

Dazwischen kommt Musik.« Nicht nur<br />

die Themen selbst, auch die Form der Beiträge,<br />

so Sebastian Lies, sei flexibel. Man<br />

habe es schließlich mit studentischer Freiheit<br />

zu tun. Die Unabhängigkeit, die Justus<br />

Radio auszeichne, sorge gleichzeitig für einen<br />

großen Themenspielraum, der kreativ<br />

gefüllt werden kann. Deshalb gibt es zwar<br />

einen Sendeablaufplan, aber kein Sendeschema<br />

wie bei professionellen Radiostationen.<br />

Das verhindert einerseits die Vorhersehbarkeit,<br />

andererseits ist so jede Sendung<br />

auch wie eine Wundertüte für die Ohren.<br />

Und die Mitarbeiter werden damit belohnt,<br />

dass sie die Themen unterbringen dürfen,<br />

für die sie brennen.<br />

Jüngst wurden Flyer gedruckt, die auf Justus<br />

Radio aufmerksam machen sollen. Finanziert<br />

wurden sie von den Studierenden<br />

selbst. Ein weiterer Schritt in die Öffentlichkeit<br />

soll das sein. Und natürlich eine Visitenkarte,<br />

damit man nicht erst umständlich<br />

erklären müsse, wo Justus Radio zu hören<br />

sei, erklärt Sebastian Lies. Denn bisher stehen<br />

die Sendungen ausschließlich auf Mixcloud<br />

zur Verfügung. Das ist eine Plattform,<br />

die unterschiedliche Audioprojekte versammelt,<br />

darunter Radiosendungen und Podcasts.<br />

Neben dem Vorteil, dass dort auch<br />

aktuelle Musik von Thees Uhlmann, Boy<br />

oder Cro hochgeladen werden darf, ohne<br />

an die GEMA zu geraten, bietet die Plattform<br />

auch quantitatives Feedback. »Bei<br />

Mixcloud gibt es einen Counter für Plays.<br />

Das heißt, wir haben einen ungefähren<br />

Überblick über unsere Hörerzahlen. Das ist<br />

ganz praktisch. Aber es heißt natürlich<br />

nicht, dass es den Hörern auch gefallen<br />

hat.« Bereits nach der ersten Sendung hat<br />

es allerdings bereits Nachrichten an die Redaktion<br />

mit persönlichem Feedback gegeben.<br />

Darunter waren auch Nachfragen, ob<br />

man bei Radio Justus mitmachen könne.<br />

»Die Leute, die auf uns zukamen und sagten,<br />

es habe ihnen gefallen, haben auch<br />

gleich gefragt, ob sie bei uns anfangen können«,<br />

erinnert sich Julian Jungermann. Er<br />

weiß, dass Kommunikation nach außen<br />

sehr wichtig ist – auch damit die Redaktion<br />

Verstärkung bekommt. Denn ohne Mitarbeiter<br />

kein Justus Radio.<br />

Wie das Experiment weitergeht, weiß keiner.<br />

Gerne würden die Verantwortlichen irgendwann<br />

einmal ein richtiges Uni-Radio<br />

werden und täglich senden. Verdient hätten<br />

es sich die engagierten Studierenden, die<br />

sich so viel Mühe geben mit »ihrem« Radio.<br />

Doch das ist derzeit nur Zukunftsradiomusik.<br />

<br />

Anna Lischper<br />

Drei Pflichtveranstaltungen<br />

von der »Gießen-Seite«<br />

www.wasmachicheigentlichhier.de<br />

Unglaublich schei....<br />

»Scheiße, Scheiße, Scheiße«! Wenn die Konzertbesucher<br />

das rufen, sind die Musiker von<br />

The Immerechtscheiße vollauf zufrieden. Beim<br />

jährlichen und einzigen (!) Konzert der Band<br />

um Steffen Mehl sind Beleidigungen das beste<br />

Lob! Und davon gibt es in Strömen! Wer sich<br />

nach verbalem Austoben sehnt und dabei noch<br />

wild-wahnsinnige, poppige, rockige, gute – äh<br />

wir meinen natürlich richtig schlechte – Musik<br />

hören möchte, der ist am 10. November um<br />

21 Uhr im Ulenspiegel genau richtig. Wir zitieren<br />

die Ankündigung: »Legendär, komplett<br />

wahnsinnig und ungelogen, total, absolut, wirklich,<br />

ehrlich Scheiße!«<br />

Partytage<br />

Wenn es draußen nass und kalt wird, muss<br />

eben drinnen richtig eingeheizt werden. Und<br />

wo geht das besser als im Audimax? Dort steigen<br />

bekanntlich die besten Uni-Partys. Im<br />

November gibt es gleich zwei davon, wahrscheinlich<br />

die größten, die allerdings auch das<br />

Publikum anlocken, das sonst eher selten in<br />

Hörsälen zu finden ist. Am 3. November steigt<br />

die legendäre 405-Uniparty (Beginn 21.20<br />

Uhr), am 14. November geht es direkt weiter<br />

mit der traditionellen »Maxi-Bumm«. Wie der<br />

Name schon sagt: Da knallt’s so richtig. Viel<br />

Spaß! Aber bitte: Wer feiern kann, kann auch<br />

studieren. Also, keine Vorlesung verpassen.<br />

Glühweinmarkt<br />

Es glüht so glüh,<br />

wenn Glühweintassen<br />

glühen!<br />

Denn am 30. November eröffnet der <strong>Gießener</strong><br />

Weihnachtsmarkt und damit wird pünktlich die<br />

Adventszeit eingeläutet. Bis zum 23. Dezember<br />

heißt es wieder: Glühwein, Punsch, Feuerzangenbowle,<br />

gebrannte Mandeln und Bratwurst<br />

en masse. Obwohl die Buden sehr in der Innenstadt<br />

verstreut sind, lässt es sich an manchen<br />

Flecken ganz gut kuscheln. Unsere Tipps:<br />

Glühweinstand Lotz (Köhler), Holzhäuschen<br />

am Kaufhof und die Glühweinbude am Kirchenplatz.<br />

Im Aufnahmestudio von Radio Justus wird professionell gearbeitet.<br />

11/2012 streifzug 39


Kultur<br />

Fotos: pm<br />

»YouPorn ist wichtig«<br />

Seit 13 Jahren wollen sie uns weismachen, sie seien unsere Mütter. Inzwischen wissen wir es<br />

besser, doch wir freuen uns trotzdem: Am 9. November kommen Eure Mütter in die<br />

Kongresshalle nach Gießen. Andi Kraus und Don Svezia sprachen vorher mit dem streifzug<br />

über Pupsen, Porno und den Fernsehgarten.<br />

Sie kennen sich seit der Schulzeit, sind<br />

seit 1999 zusammen auf Tour. Wann<br />

gehen Sie sich auf die Nerven?<br />

AK: Erstaunlich selten. Das hängt wohl<br />

damit zusammen, dass wir Schulfreunde<br />

sind und keine gecastete Boygroup.<br />

DS: Wenn es mal zum Streit kommt,<br />

dann sind das eher die kleineren Anlässe.<br />

Etwa, wenn es ums Catering geht. Aber<br />

da ist der Andi normalerweise der Stärkste:<br />

Der hat drei Brüder und ist deswegen geschult,<br />

wenn es darum geht, sich schnell<br />

die Sahnestücke herauszupicken.<br />

AK: Ja. Die Duplos gehen eigentlich immer<br />

exklusiv an mich.<br />

Wie fing es an mit Eure Mütter?<br />

DS: Damals waren wir 25 Jahre alt. Dadurch,<br />

dass wir aber schon zu Schulzeiten<br />

mit Dingen in dieser Richtung angefangen<br />

hatten, waren wir schon alt genug, um eine<br />

abendfüllende Show auf die Beine zu<br />

stellen.<br />

AK: Man muss auch ein gewisses Alter erreicht<br />

haben, um auf der Bühne mit Überzeugung<br />

»Ficken!« zu sagen.<br />

DS: Zu Schulzeiten wussten wir auch gar<br />

nicht, was »Ficken!« bedeutet. Zwei von<br />

uns haben das tatsächlich erst während der<br />

Tour herausgefunden.<br />

Das stelle ich mir interessant vor. Sie haben<br />

anfangs auf Tour nämlich zusammen in<br />

Hotelzimmern geschlafen.<br />

AK: Am Anfang kannte uns niemand. Da<br />

kamen am Abend, wenn man Glück hatte,<br />

zwischen 40 und 50 Leute. Die Veranstalter<br />

haben damals also noch nicht gesagt, dass<br />

sie uns drei Luxussuiten buchen. Ich erinnere<br />

mich an eine Spielzeit in Müchen, als<br />

wir zwei Wochen lang zu dritt in einem<br />

Zimmer gewohnt haben, das so groß war<br />

wie ein Kaffeetisch.<br />

DS: Rückblickend ist vieles unbegreiflich.<br />

Da gab es Streit, wenn es darum ging, wer<br />

das beste Bett bekommt. Oft war es so, dass<br />

es zwei reguläre und ein Zustellbett für Kinder<br />

gab. Da war Matze im Vorteil, denn der<br />

kann pupsen, wann er will. Er hat sich dann<br />

das Bett geschnappt, in dem er schlafen<br />

wollte, und hat es entsprechend markiert.<br />

40 streifzug 11/2012


Kultur<br />

Trotz allem Erfolg findet man Sie selten im<br />

Fernsehen.<br />

DS: Wir sind eine klassische Livegruppe. Im<br />

deutschen Fernsehen ist es ja auch so, dass<br />

die ganzen klassischen Comedysendungen<br />

darauf ausgerichtet sind, dass man solo unterwegs<br />

ist. Da ist es schwierig für uns. Dazu<br />

kommt noch, dass wir recht einzigartig<br />

mit unserer Mischung sind, weil wir nicht<br />

nur Stand-up machen, sondern in unserem<br />

Programm auch Musik, Choreografien und<br />

Visuelles bieten.<br />

AK: Und dann ist es auch so, dass wir inhaltlich<br />

nicht immer ins Kinderprogramm<br />

passen. Es gibt auch Sendungen, auf die wir<br />

keine Lust haben. Wenn wir sagen, dass wir<br />

unser Programm selbst aussuchen wollen,<br />

wiegeln die meisten ab.<br />

DS: Die sagen dann: »Wir wollen euch<br />

nicht im Fernsehgarten haben.«<br />

In Gießen treten Sie mit »Schieb du Sau –<br />

Extra« auf.<br />

AK: Das geht zurück auf unsere erste Show.<br />

Wir waren in den vergangenen zwei Jahren<br />

schon mit unseren aktuelleren Programmen<br />

in Gießen. Deswegen haben wir jetzt dieses<br />

mitgebracht. Das »Extra« im Titel heißt,<br />

dass wir es aufgefrischt haben. Es ist eine<br />

bunte Mischung aus allen Dingen, die Eure<br />

Mütter so machen. Wir haben auch tagesaktuelle<br />

Sachen, die wir in unser Programm<br />

einarbeiten. Da staubt nichts an, hoffen wir.<br />

In einem der berühmtesten Stücke beschimpfen<br />

Sie den Mann, der bei der<br />

GEMA die Titel eingibt. Bleibt so etwas<br />

unbestraft?<br />

DS: Es bleibt zumindest nicht unkommentiert.<br />

In dem Fall war es so, dass 24 Stunden,<br />

nachdem wir das Lied bei der GEMA<br />

angemeldet hatten, bei uns ein Anruf einging:<br />

»Hier ist der Penner von der GEMA.«<br />

Es war sogar eine Dame. Die sagte uns<br />

dann, dass die GEMA Spaß versteht, aber<br />

so nicht. Das Lied sei ein Problem, weil<br />

diese Person den Titel jedes Mal in eine<br />

Datenbank eingeben muss, wenn wir das<br />

Stück spielen. Ich antwortete: »Genau. Davon<br />

handelt die Nummer.«<br />

AK: Die Nummer ist sehr beliebt bei der<br />

GEMA.<br />

Ist es heute schwerer als vor 13 Jahren, das<br />

Publikum zu packen? Man hat doch alles<br />

schon gesehen.<br />

AK: Ja, aber man sieht doch auch viel<br />

Scheiß. Es ist ja nicht so, dass durch die<br />

sogenannte Comedy-Schwemme automatisch<br />

auch die Qualität steigt. Ich denke,<br />

dass es für die Leute ganz erfrischend sein<br />

kann, bei Eure Mütter in eine Show zu<br />

kommen, auf der Comedy draufsteht, die<br />

mit den ganzen RTL-Serien aber nichts zu<br />

tun hat.<br />

Verstehen Sie YouTube als Chance oder als<br />

Problem?<br />

DS: YouTube ist nicht nur eine Chance,<br />

sondern ein Faktor: Die Leute kommen gezielt<br />

zu unserer Show, weil sie diese oder<br />

jene Nummer auf YouTube gesehen haben.<br />

Das ist für uns das Schönste, wenn sie das<br />

Gratisangebot annehmen, sich nachher<br />

aber ein Ticket für ein ganzes Programm<br />

kaufen. Auch, weil sie wissen, dass es dem<br />

Künstler etwas bringt.<br />

AK: Noch wichtiger als YouTube ist für uns<br />

aber YouPorn. Da erkennt man uns zwar<br />

nicht so gut, aber in 60 Prozent der Fälle<br />

sind wir verantwortlich. Die anderen<br />

40 Prozent konsumieren wir interessiert.<br />

Trotz allem Erfolg: Sie leben noch immer in<br />

Stuttgart. Wann ziehen auch Sie endlich<br />

nach Berlin?<br />

DS: Berlin ist vom Unterhalt deutlich günstiger,<br />

daher ist das für das Image gar nicht<br />

gut. Mit Berlin kann man nicht protzen.<br />

Wenn, dann muss es Monaco werden. In<br />

Berlin zahlt man für ein Schnitzel ja nur<br />

halb so viel wie in Stuttgart. Das ist nichts.<br />

AK: Wenn wir in Köln wären, dann hätte<br />

man die ganze Comedy-Blase um sich<br />

herum. In Stuttgart sind wir dagegen ein<br />

bisschen konkurrenzlos in dem, was wir<br />

machen. Wir haben kürzlich sogar überlegt,<br />

ob wir nach Gießen ziehen sollen, aber das<br />

fand bei Eure Mütter dann doch keine<br />

Mehrheit.<br />

DS: Weil wir inzwischen bundesweit unterwegs<br />

sind, macht es keinen Unterschied,<br />

ob wir in Stuttgart oder in Berlin losfahren.<br />

Im Gegenteil: Eigentlich müssten wir wirklich<br />

nach Mittelhessen ziehen. Das wäre<br />

sinnvoll.<br />

AK: Es gibt ja auch den bekannten Spruch:<br />

»My home is in Kassel.«<br />

Volle Häuser, viele Preise. Welche Ziele<br />

bleiben Ihnen noch?<br />

AK: Wir möchten einfach noch ein bisschen<br />

weitermachen wie bisher. Vielleicht<br />

machen wir auch noch mal etwas eigenes<br />

im Fernsehen. Außerdem wollen wir noch<br />

auf der Chinesischen Mauer spielen wie<br />

die Scorpions.<br />

DS: Für unser Jubiläum, wenn Eure Mütter<br />

also endlich 100 Jahre alt werden, haben<br />

wir uns außerdem vorgenommen, einen<br />

sexy Handkalender herauszubringen und<br />

dafür die dicke Kohle abzukassieren. Das<br />

wird super.<br />

<br />

Florian Dörr<br />

Premieren im<br />

Theater<br />

Die Verwirrungen des Zöglings Törless<br />

3. November, 20 Uhr im TiL<br />

Der junge Törless besucht ein Internat<br />

fernab der Stadt. Der Alltag bietet wenig<br />

Abwechslung. Törless tut sich schwer mit<br />

der neuen Umgebung, die ihn langweilt,<br />

befremdet, manchmal aber auch sonderbar<br />

fasziniert. Am liebsten hängt Törless<br />

seinen Träumen nach. Doch gleichzeitig<br />

wächst in ihm das Bedürfnis, dazuzugehören.<br />

Er schließt sich Beineberg und Reiting<br />

an, die als wild und ungebärdig gelten. Als<br />

sie beginnen, einen Mitschüler zu erpressen,<br />

kommt es zum Konflikt. Robert Musils<br />

Roman erzählt von den Schwierigkeiten,<br />

sich selbst und seinen Weg zu finden.<br />

Viktoria und ihr Husar<br />

17. November, 19.30 Uhr, Großes Haus<br />

In der opulenten Revueoperette treffen<br />

große Operettenmelodien auf Swing, Jazz<br />

und Schlager, Walzer auf Foxtrott und die<br />

bezaubernde Ungarin Viktoria auf zwei<br />

Männer, die ihre Gefühle durcheinanderbringen.<br />

Zum ersten Mal überhaupt erklingt<br />

exklusiv in Gießen eine Rekonstruktion<br />

der verschollenen Urfassung. Der<br />

neue stellvertretende Generalmusikdirektor<br />

Florian Ziemen und das ungarische Regie-Team<br />

mit Alexandra Szemerédy und<br />

Magdolna Parditka treiben dem Stück mit<br />

viel Humor den über Jahrzehnte angesammelten<br />

Operettenmuff aus.<br />

Peer und Gynt<br />

22. November, 11 Uhr, Großes Haus<br />

Peer hat eine ausgesprochen bunte Fantasie,<br />

aber dass ihn seine Mutter und sein<br />

Lehrer Herr Grieg deswegen gleich als<br />

Lügner bezeichnen, das ist nicht fair. Natürlich<br />

glaubt ihm auch niemand, dass er<br />

einer echten Trollprinzessin begegnet ist,<br />

aber Gynt gibt es wirklich. Und was ein<br />

richtiges Trollmädchen ist, das möchte zumindest<br />

standesgemäß entführt werden! –<br />

Nach »Herr Bello und das blaue Wunder«<br />

zeigt das Stadttheater Gießen erneut ein<br />

lustig-musikalisches Familienstück von<br />

Paul Maar, das sich nahtlos in die Reihe<br />

der erfolgreichen »Weihnachtsstücke« des<br />

Stadttheaters einfügen wird. Weitere Vorstellungen:<br />

2., 9., 16. und 26. sowie am<br />

30. Dezember<br />

11/2012 streifzug 41


Sportwelt<br />

Fotos: Lademann<br />

Wenn der Degen trifft<br />

Mir ist heiß. Und das, obwohl ich nicht mal fertig angezogen bin. Besonders schwer ist die<br />

Schutzkleidung fürs Fechten nicht, aber so mit Unterziehweste, Brustschutz, Handschuh und<br />

spezieller Jacke aus nahezu unzerstörbarem Stoff – übrigens dem gleichen, aus dem die<br />

schusssicheren Westen der Polizei hergestellt werden – ist man doch relativ gut eingepackt.<br />

Und auch ohne Bewegung ist es schon recht mollig. Dabei ist es Herbst, und in der Sporthalle<br />

der Pestalozzischule in Gießen ist es kühl. Ich weiß schon jetzt, dass mir der Schweiß<br />

gleich in Strömen am Körper herunterfließt – es ist mein erstes Mal, dass ich fechte.<br />

Fast bin ich froh, dass sich im Fundus der<br />

Fechtabteilung des MTV Gießen keine<br />

Fechthose gefunden hat, die mir passt. So<br />

habe ich wenigstens an den Beinen ein<br />

bisschen Luft, sehe allerdings aus, als habe<br />

man mir einen Strampelanzug verpasst.<br />

Allein das Anziehen ist mühsam, denn für<br />

alles gibt es richtig und falsch, und man<br />

darf keinen Schritt vergessen. Hat man etwa<br />

vergessen, das Kabel, das später den Degen<br />

mit der elektronischen Trefferanzeige verbindet,<br />

durch die Jacke und durch den<br />

Handschuh zu fädeln, muss man sich erst<br />

mal wieder entblättern – nicht ganz einfach<br />

bei all den Riemen und Klettverschlüssen,<br />

die aufgrund der Sicherheit auch alle<br />

ordentlich verschlossen werden müssen.<br />

Toll. Ich bin 31 Jahre alt und brauche Hilfe<br />

beim Anziehen. »Übungssache«, meint<br />

Thomas Webler, Leiter der Abteilung Fechten<br />

und heute Abend mein Mentor. Jetzt<br />

noch die Maske auf – gar nicht so leicht als<br />

Brillenträger – und auch hier fest zukletten.<br />

Dass das ein oder andere Haar dazwischengerät,<br />

versuche ich zu ignorieren. Ich<br />

bin ja nicht zimperlich. Die Maske ist mit<br />

Drahtgitter verkleidet, das 1600 Newton<br />

aushält, damit nichts passieren kann.<br />

Schwer ist das Ding nicht, doch jetzt weiß<br />

ich, wie die Welt für eine Fliege ausschau-<br />

42 streifzug 11/2012


Sportwelt<br />

en muss, die durch das Insektenschutzgitter<br />

von außen nach dem frischen Obst auf dem<br />

Küchentisch lechzt. Schnell den Degen im<br />

Pistolengriff nehmen – das kann ich auf Anhieb<br />

- und ab in die Halle. Ein bisschen<br />

komme ich mir so eingepackt vor wie Neil<br />

Arm-strong vor seiner ersten Mondlandung.<br />

Oder wie das Michelin-Männchen.<br />

Wir fechten heute mit dem Degen, weil<br />

das Regelwerk dort am einfachsten ist – jeder<br />

Körpertreffer zählt. Was danach<br />

kommt, ist nicht ganz so idiotensicher: Wir<br />

üben Fechtstellung und Schrittfolge. Eigentlich<br />

ist das leicht: Füße im rechten Winkel,<br />

in die Knie gehen, den Arm mit dem Degen<br />

gerade auf den Gegner gerichtet, vorderen<br />

Fuß einen Schritt vor, den hinteren<br />

»nachsetzen, nicht ziehen!« mahnt Webler.<br />

Hm. Das Nachschleifen des Fußes habe<br />

ich noch vom Kendo so drin, und auch das<br />

In-den- Knien-Bleiben fällt mir schwer. Ist<br />

schließlich anstrengend, wenn man das<br />

nicht gewohnt und – wie ich – nicht trainiert<br />

ist. Der Schritt zurück geht umgekehrt,<br />

beim Ausfall geht man mit dem Fuß<br />

weit vor und streckt den Arm beim Stoß<br />

ganz durch. Oder zumindest so, wie ich es<br />

als »ganz« empfinde, denn Webler korrigiert<br />

immer wieder, in dem er am Degen<br />

nachzieht. Erstaunlich, wie viele Zentimeter<br />

da noch rauszuholen sind. Natürlich<br />

gibt es noch mehr komplexere Schrittfolgen,<br />

doch die Grundschritte müssen erst<br />

mal genügen.<br />

Das Zustoßen und Treffen übe ich an der<br />

Stoßpuppe – überdimensionierte Dominosteine<br />

mit unterschiedlicher Augenzahl.<br />

Theorie<br />

an der<br />

Stoßpuppe<br />

Auch hier ist es wichtig, den Arm richtig zu<br />

strecken, damit man gezielt treffen kann<br />

und auch genug Kraft dahinter ist.<br />

Nächster Punkt sind die Paraden. Insgesamt<br />

gibt es zwölf Stück, für den Anfang reichen<br />

aber Sixt und Quart – die jeweilige Abwehr<br />

nach innen und außen. Die Bewegung<br />

kommt aus dem Handgelenk und der Unterarm<br />

sollte nicht zu weit aufgedreht sein –<br />

schon schwer, wenn man sich wie ich<br />

ziemlich verkrampft an seinen Degen klammert.<br />

Doch nun kommt das, worauf ich<br />

mich den ganzen Abend gefreut habe: Ich<br />

darf das Gelernte im direkten Duell an einem<br />

Gegner anwenden. Dazu muss ich erst<br />

noch den Degen mit der elektronischen<br />

Trefferanzeige verkabeln und mit einem<br />

Prüfgewicht testen. Gekämpft wird pro<br />

Runde maximal drei Minuten – oder bis ich<br />

fünf Treffer gelandet habe. Oder der Gegner.<br />

»Autsch!« blökt mein Gegenüber,<br />

ebenfalls blutige Anfängerin, auf meinen<br />

ersten Treffer. War aber gar nicht schlimm,<br />

offenbar kein Schmerz, nur ein ungewohntes<br />

Gefühl, wenn der Degen trifft. Danach<br />

kann ich gegen Webler antreten, klar, gegen<br />

den Profi hat man keine Chance. Ich<br />

pariere und drehe den Arm zu weit nach<br />

außen und schon hat er mir einen Treffer<br />

am Oberarm verpasst. Das spürt man, obwohl<br />

ich nicht behaupten mag, dass es<br />

Schmerzen sind. »Blaue Flecken beim<br />

Fechten sind normal«, hatte Webler vorher<br />

angekündigt. Er soll recht behalten: Am<br />

nächsten Morgen zähle ich gleich zwei<br />

davon.<br />

<br />

Sabine Glinke<br />

Fechten<br />

Fechten gehört zu den Kampfsportarten.<br />

Vor der Etablierung als Sportfechten<br />

war die Austragungsform des Duells<br />

weit verbreitet. Neben Boxen und<br />

Ringen gehört das Fechten zu den ältesten<br />

Wettbewerben der Menschheit.<br />

Eine Art sportliches Fechten betrieb<br />

man schon im antiken Rom und in<br />

Griechenland sowie in Afrika. Ursprünglich<br />

war das Fechten ein bewaffneter<br />

Kampf zweier Personen, bei dem<br />

sogenannte Blankwaffen mit langer<br />

Klinge sowie Handschutz verwendet<br />

wurden. Diese wurden so geführt, dass<br />

Angriffe abgefangen werden konnten.<br />

Mit der Entwicklung effizienter Handfeuerwaffen<br />

verloren Blankwaffen ab<br />

dem 17. Jahrhundert jedoch weitgehend<br />

ihre militärische Bedeutung. Die<br />

Europäische<br />

Duellkultur geht auf das Spätmittelalter<br />

zurück, als auch das Bürgertum seinen<br />

ersten Aufschwung erlebte. Da zu dieser<br />

Zeit sowohl das Tragen einer Waffe<br />

als auch Recht und Pflicht des Duells<br />

Privileg des freien adeligen Mannes<br />

waren, strebten die freien Bürger nach<br />

diesen Rechten, um sich vom Adel zu<br />

emanzipieren. So entstanden die ersten<br />

Fechterbünde.<br />

Gefochten wird heute mit Florett, Degen<br />

und leichtem Säbel. Florett und<br />

Degen sind reine Stoßwaffen, der Säbel<br />

ist eine Hieb- und Stichwaffe. Gefochten<br />

wird auf einem stegartigen Boden,<br />

der Fechtbahn oder Planche. Das Fechten<br />

zählt bereits seit der Gründung<br />

1896 zu den olympischen Disziplinen.<br />

Das deutsche olympische Leistungszentrum<br />

befindet sich in Tauberbischofsheim.<br />

In Gießen kann man den Sport in der<br />

Fechtabteilung des MTV 1846 ausüben.<br />

Hauptsächlich wird dort Säbel und<br />

Florett gefochten, es gibt aber auch<br />

Degenfechter. Die Abteilung umfasst<br />

95 Mitglieder, meist Kinder und Jugendliche.<br />

Die <strong>Gießener</strong> nehmen regelmäßig<br />

an Turnieren teil. Das eigene<br />

frühere Neujahrsturnier wird nun im<br />

Juni ausgetragen und heißt Lothar-Günther-Gedächtnisturnier.<br />

Austragungsort<br />

ist die Halle der TSG Wieseck. Trainiert<br />

wird freitags und mittwochs in der<br />

Sporthalle der Pestalozzischule. Trainer<br />

sind Fechtmeister Alexander Novikov<br />

und Norman Hirzmann (für Jugend und<br />

Erwachsene). Infos und Kontakt unter:<br />

http://mtv-giessen.sport-id.de/Fechten 1<br />

11/2012 streifzug 43


wein des monats<br />

Vinothek Vinothek<br />

Wein<br />

des<br />

Monats<br />

»Teresamanara«<br />

Azienda Vinicola Cantele, Salento,<br />

2009, 13,5 Prozent Alkohol, 16,90<br />

Euro, Bezug über »Die Weinrebe«,<br />

Telefon 06 41/97 04 04<br />

Naserümpfen<br />

war gestern<br />

Fällt der Name Apulien, rümpfen Weinkenner<br />

die Nase. Zu viel Masse statt Klasse.<br />

Das hat Tradition. Auf dem 350 Kilometer<br />

langen süditalienischen Landstrich entlang<br />

der Adriaküste wird jährlich<br />

weitaus mehr Wein produziert<br />

als in allen deutschen<br />

Anbauregionen zusammen.<br />

Die ertragreichen Ernten<br />

müssen für Verschnitte bis in<br />

den hohen Norden des Landes<br />

herhalten. Auch das hat<br />

Tradition.<br />

Gleichwohl wandelt sich das<br />

Qualitäts bewusstsein. Besonders<br />

auf der Halbinsel Salento, die als südlichster<br />

Ausläufer der Region den Stiefelabsatz<br />

Italiens bildet, können Winzer aus den<br />

hervorragenden klimatischen Bedingungen<br />

für die Traubenreife – sonnenreiche Tage,<br />

meerwindkühle Nächte – Kapital schlagen.<br />

Wer auf Ertragsreduktion, Rebstockpflege<br />

und moderne Verarbeitungsmethoden setzt,<br />

hat gute Karten. Wie die Azienda Vinicola<br />

Cantele in Guagnano. Das Familienweingut<br />

in der dritten Generation<br />

kreiert mit seinem<br />

»Teresamanara« einen<br />

delikaten Gaumenschmeichler. Der reinsortige<br />

Negroamaro wird erst nach<br />

einer Barriquereife von bis zu<br />

zwölf Monaten auf die Flasche<br />

gefüllt.<br />

Im Glas Rubinrot; in der Nase<br />

Süßholz, dunkle Beeren und florale<br />

Noten; am Gaumen saftig,<br />

Weinautor<br />

Manfred Merz<br />

mit süßer, reifer Frucht, stolzer<br />

Würze und einem verlockenden<br />

Süßholzunterbau, der das<br />

seidige Tannin ebenso trägt wie<br />

das elegante Zartbitteraroma und zu einem<br />

würzigen Finale mit guter Länge führt.<br />

Der vollmundige »Teresamanara« ist nach<br />

der Frau des Weingutgründers Giovanni<br />

Battista Cantele benannt, die Teresa Manara<br />

hieß. So viel Tradition muss sein. Auch in<br />

einem modernen Unternehmen, dessen<br />

Weine den internationalen Vergleich nicht<br />

zu scheuen brauchen. Naserümpfen war<br />

gestern.<br />

Musik<br />

zum Apropos Naserümpfen: Stiefelabsätze<br />

haben es in sich. Nicht nur<br />

Wein<br />

die italienischen. Fragen Sie Nancy<br />

Sinatra mit ihrem Hit »These boots are<br />

made for walkin’«. Doch Vorsicht: Frank Sinatras<br />

Tochter hat damit schon so manchem Lügner in<br />

Männergestalt die Nase poliert. Wer ein schlechtes<br />

Gewissen hat, trinkt den »Teresamanara« vielleicht<br />

besser im Stillen.<br />

mm<br />

Schreiben Sie an<br />

Manfred Merz:<br />

vinothek@mdv-online.de


Sperrsitz<br />

Kinostart: 22. November<br />

Da Bella (Kristen Stewart) während der Geburt<br />

ihres Babys fast gestorben wäre, mussten<br />

Edward (Robert Pattinson) und die Cullens<br />

schnell handeln und Bellas Wandlung<br />

zum Vampir vollziehen. Sie muss sich nun<br />

an das »Leben« und ihre neuen Eigenschaften<br />

als Vampir gewöhnen, doch das gelingt<br />

ihr schneller als von allen erwartet. Und<br />

das ist auch notwendig, denn die Geburt<br />

ihrer außergewöhnlichen Tochter Renesmee<br />

(Mackenzie Foy) setzt eine gefahrenvolle<br />

Kette von Ereignissen in Gang. Die furchterregenden<br />

Anführer des Volturi-Clans wollen<br />

den Tod der Kleinen. Als die Cullens von<br />

diesem grausamen Plan erfahren, versammeln<br />

sie all ihre Freunde um sich, um für<br />

den unerwünschten Besuch gerüstet zu<br />

sein. In einer schicksalsträchtigen Schlacht<br />

entscheidet sich die Zukunft der Cullens<br />

und ihrer Verbündeten. Werden sie – vereint<br />

in ihrer Macht – die Volturis besiegen<br />

können?<br />

Kristen Stewart und Robert Pattinson kommen<br />

mit »Breaking Dawn – Biss zum Ende<br />

der Nacht« (Teil 2) am 22. November in die<br />

Kinos. Das große Finale verspricht neben<br />

leidenschaftlichen Gefühlen einen spannungsgeladenen<br />

Showdown.<br />

Lagebesprechung vor dem großen Showdown.<br />

Fotos: Concorde<br />

Gewinnspiel<br />

Der streifzug verlost mit den <strong>Gießener</strong><br />

Kinos 3x 2 Tickets für die erste Vorstellung<br />

des Films »Breaking Dawn – Biss<br />

zum Ende der Nacht« (Teil 2) am 22.<br />

November. Wer den Film sehen möchte,<br />

sollte bis zum 16. November eine Karte<br />

mit dem Kennwort »Kino« an streifzug,<br />

Marburger Straße 20, 35390 Gießen<br />

oder eine Mail an streifzug@giessenerallgemeine.de<br />

senden. Viel Glück!<br />

11/2012 streifzug 45


Sperrsitz<br />

Neu<br />

im Kino<br />

Gießen<br />

Kinocenter Gießen<br />

Bahnhofstraße 34, Telefon 06 41/7 21 08<br />

Heli<br />

Frankfurter Straße 34, Telefon 06 41/7 45 11<br />

Roxy<br />

Ludwigsplatz 4, Telefon 06 41/3 25 47<br />

www.die-giessener-kinos.de<br />

Kommunales Kino JOKUS<br />

Ostanlage 25 a, Telefon 06 41/3 06-24 95<br />

Grünberg<br />

Bismarckstraße 10, Telefon 0 64 01/68 69<br />

Lich<br />

Kino »Traumstern«<br />

<strong>Gießener</strong> Straße 15, Telefon 0 64 04/38 10<br />

Weitere Kino-Tipps<br />

finden Sie täglich in der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />

Zeitung oder auf unserer Internetseite unter<br />

www.giessener-allgemeine.de/kino.<br />

präsentieren<br />

James Bond 007 –<br />

Skyfall<br />

Jubiläums-Bond – 50 Jahre!<br />

Diesmal kommt die Gefahr<br />

von innen: James Bond<br />

selbst steht im Kreuzfeuer<br />

wegen Ereignissen, die er<br />

selbst längst verdrängt hat.<br />

007 gilt als Schlüssel zur Aufdeckung von<br />

Indiskretionen seiner Chefin M in ihrer Vergangenheit.<br />

Die Zukunft des MI6 steht auf<br />

dem Spiel, wenn es Bond nicht gelingt herauszufinden,<br />

wem an der Zerstörung des<br />

Geheimdienstes gelegen ist, und die Gefahr<br />

zu beseitigen, auch wenn der persönliche<br />

Preis hoch ist.<br />

Darsteller: Daniel Craig, Ralph Fiennes,<br />

Albert Finney, Dame Judi Dench<br />

Start: 1. November 2012<br />

★★★✩<br />

Argo<br />

Auf Tatsachen basierend<br />

Was Profi Tony Mendez<br />

1979 seinen CIA-Vorgesetzten<br />

vorschlägt, um<br />

sechs Amerikaner, die sich<br />

nach Stürmung ihrer Botschaft<br />

im revolutionären<br />

Teheran verstecken, herauszuholen, klingt<br />

unrealisierbar und fantastisch. Als kanadische<br />

Crewmitglieder eines vorgetäuschten<br />

Hollywood-Films getarnt, sollen die Amerikaner<br />

mit seiner Hilfe ausgeflogen werden.<br />

Ein absurdes Unterfangen, aber die einzige<br />

Chance für die Flüchtlinge, um den Revolutionsgarden,<br />

die sie suchen, zu entkommen.<br />

Darsteller: Ben Affleck, Alan Arkin, John<br />

Goodman, Bryan Cranston<br />

Start: 8. November 2012<br />

★★★✩<br />

Oh Boy<br />

Deutsche Tragikomödie<br />

Niko lebt in Berlin in den<br />

Tag hinein. Seine Freundin<br />

hat sich von ihm getrennt<br />

und er hat nicht einmal<br />

mehr Geld für einen Kaffee.<br />

Das Konto ist gesperrt,<br />

und sein Papa hat die Nase voll, ihn Jahre<br />

nachdem er das Studium geschmissen hat,<br />

weiter zu unterstützen. Mit seinem nicht<br />

minder erfolglosen Kumpel Matze lernt Niko<br />

eine Tänzerin kennen, die die beiden zu<br />

ihrem experimentellen Stück einlädt. Sie<br />

selbst entpuppt sich als Psychotante. Und<br />

die Nacht ist noch lange nicht vorbei.<br />

Darsteller: Tom Schilling, Marc Hosemann,<br />

Friederike Kempter<br />

Start: 1. November 2012<br />

★★★✩<br />

Das Leben ist nichts<br />

für Feiglinge<br />

Der Weg zurück ins Leben<br />

Nach dem Unfalltod der<br />

Mutter und Ehefrau gerät<br />

das Leben von Markus und<br />

Tochter Kim aus den Fugen.<br />

Versuche, den Alltag<br />

wieder normal zu gestalten, scheitern. Markus<br />

verzweifelt. Kim fühlt sich allein gelassen<br />

und brennt mit Schulabbrecher Alex<br />

nach Dänemark durch. Dies ist der Ort, wo<br />

sie Urlaube mit Mutter und Vater verbrachte.<br />

Doch Markus will seine Tochter nicht aufgeben<br />

und fährt ihr gemeinsam mit Großmutter<br />

Gerlinde und Pflegerin Paula hinterher.<br />

Darsteller: Wotan Wilke Möhring, Helen<br />

Woigk, Christine Schorn<br />

Start: 22. November 2012<br />

★★★✩<br />

Ladykino:<br />

Breaking Dawn –<br />

Biss zum Ende der Nacht (Teil 2)<br />

Mittwoch, 21.11.2012 um 20:30 Uhr<br />

Eintritt inklusive einem Glas Prosecco!<br />

Männer sind herzlich willkommen!<br />

5er-Special:<br />

Gezeigt werden alle fünf Teile<br />

der Twilight Saga!<br />

Samstag, 17.11.2012 um 10:00 Uhr<br />

Kinocenter • Bahnhofstraße 34 • 35390 Gießen<br />

Roxy • Ludwigsplatz 4 • 35390 Gießen<br />

Heli • Frankfurterstraße 34 • 35390 Gießen<br />

Mehr Infos im Kino und unter www.die-giessener-kinos.de<br />

Sinister<br />

Haunted-House-Horrorfilm<br />

Schriftsteller Ellison muss<br />

wegen finanzieller Probleme<br />

mit Frau und Kindern<br />

in ein kleineres Haus ziehen,<br />

in dem vor Jahren eine<br />

Familie auf ungeklärte<br />

Weise ums Leben kam. Ellison hofft, dort<br />

seinen neuen Kriminalroman beenden zu<br />

können. Auf der Suche nach Inspiration findet<br />

er auf dem Dachboden alte Filmrollen,<br />

die äußerst verstörende Aufnahmen enthalten.<br />

Während er mit der Lösung des Rätsels<br />

beschäftigt ist, scheinen unheimliche Mächte<br />

von seinen Kindern Besitz zu ergreifen.<br />

Darsteller: Ethan Hawke, Vincent D’Onofrio,<br />

James Ransone, Fred Thompson<br />

Start: 22. November 2012<br />

★★★✩<br />

Killing Them Softly<br />

Verfilmung des Kultromans<br />

Zwei einfache Gangster<br />

nehmen ein von der Unterwelt<br />

veranstaltetes Pokerspiel<br />

aus und schieben die<br />

Schuld dem lokalen Organisator<br />

in die Schuhe. Das<br />

Syndikat holt den Vollstrecker Jackie Cogan<br />

nach New Orleans, der Licht in die Angelegenheit<br />

bringen soll. Er lässt den Organisator<br />

beseitigen und macht auch die beiden<br />

wahren Täter ausfindig, für die er einen Killer<br />

aus New York einfliegen lässt. Als der<br />

sich als unpässlich erweist, nimmt Cogan<br />

die Sache selbst in die Hand.<br />

Darsteller: Brad Pitt, Scoot McNairy, Ben<br />

Mendelsohn, James Gandolfini<br />

Start: 29. November 2012<br />

★★★✩<br />

46 streifzug 11/2012


www.harmonyfm.de<br />

Gießen 102,0 • Wetzlar 101,3<br />

Alsfeld 94,1


UnSer Strom aUS UnSerer<br />

reGion. wir haben<br />

GieSSener GrünStrom.<br />

Gß Gs – us Pvkud ss<br />

sc u cs k. S sc.<br />

Beim Einkaufen achten wir besonders auf regionale Produkte. Das Gleiche<br />

machen wir beim Strom. Unser <strong>Gießener</strong> Grünstrom kommt zufast 40% aus<br />

unserer Region. Die SWG kümmern sich darum – wir müssen nichts dafür<br />

tun. Das finden wir richtig klasse! Danke, SWG –für ein Stück Heimat aus der<br />

Steckdose.<br />

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MIT ENERGIE. FÜR DIE REGION.

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