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Schutzlos hinter Gittern Abschiebungshaft in Deutschland - Pro Asyl

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© colourbox<br />

III. Dokumentation von Haftbesuchen: Die Situation <strong>in</strong> 13<br />

<strong>Abschiebungshaft</strong>anstalten<br />

nZwischen August und November 2012 wurden durch<br />

die Verfasser <strong>in</strong>sgesamt 13 Haftanstalten im Bundesgebiet<br />

besucht, <strong>in</strong> denen <strong>Abschiebungshaft</strong> vollzogen wird. Vier<br />

Haftanstalten waren ausschließlich für den Vollzug von <strong>Abschiebungshaft</strong><br />

zuständig. In neun Haftanstalten wurde die<br />

<strong>Abschiebungshaft</strong> <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Justizvollzugsanstalt (JVA)<br />

vollzogen. In allen besuchten Haftanstalten standen uns<br />

Gesprächspartner, <strong>in</strong> der Regel die Anstaltsleitungen, zur<br />

Verfügung, die Auskunft über den Haftvollzug gaben. Zumeist<br />

nahmen weitere Bedienstete der Haftanstalten an den<br />

Gesprächen teil. Anschließend konnten die jeweiligen Haftanstalten<br />

<strong>in</strong> Augensche<strong>in</strong> genommen werden. Hier bestand<br />

auch immer wieder die Gelegenheit, mit Inhaftierten zu sprechen.<br />

Grundlage für die Gespräche war e<strong>in</strong> standardisierter<br />

Fragenkatalog, der sich auch <strong>in</strong> der folgenden Darstellung<br />

widerspiegelt. Zur Beurteilung der Situation <strong>in</strong> den deutschen<br />

<strong>Abschiebungshaft</strong>anstalten wurden, neben den selbst<br />

recherchierten Informationen, auch die beiden Großen Anfragen<br />

zur <strong>Abschiebungshaft</strong> von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN<br />

und DIE LINKE aus dem Jahr 2012 analysiert und <strong>in</strong> den Bericht<br />

e<strong>in</strong>gebaut.<br />

Trotz mehrfacher Versuche und <strong>in</strong>tensiver Bemühungen sahen<br />

sich die Haftanstalten München, Würzburg und Nürnberg<br />

nicht <strong>in</strong> der Lage, uns e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> den <strong>Abschiebungshaft</strong>vollzug<br />

des Freistaates zu gewähren. Dabei wurde<br />

von allen drei Haftanstalten unisono fehlende Zeit als Argument<br />

angeführt. Die JVA III <strong>in</strong> Frankfurt antwortete auf unsere<br />

Anfrage, dass sich derzeit ke<strong>in</strong>e weiblichen Inhaftierten <strong>in</strong><br />

der <strong>Abschiebungshaft</strong> befänden und somit e<strong>in</strong> Besuch der<br />

Haftanstalt nicht aussagekräftig sei. Man sei aber für Gespräche<br />

offen.

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