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S3-Leitlinie Demenzen (Kurzversion) - AWMF

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1 METHODIK DER LEITLINIENENTWICKLUNG<br />

1.1 ZIELSETZUNG, ANWENDUNGSBEREICH UND ADRESSATEN DER LEITLINIE<br />

Inhalt dieser evidenz- und konsensusbasierten <strong>Leitlinie</strong> sind Aussagen zu Prävention, Diagnostik und<br />

Therapie von Demenzerkrankungen sowie zur leichten kognitiven Störung.<br />

Die <strong>Leitlinie</strong> bezieht sich auf die Alzheimer-Demenz, die vaskuläre Demenz, die gemischte Demenz, die<br />

frontotemporale Demenz, die Demenz bei Morbus Parkinson und die Lewy-Körperchen-Demenz.<br />

Seltene Formen der Demenz bei anderen Erkrankungen des Gehirns und Demenzsyndrome bei z.B.<br />

internistischen Erkrankungen sind nicht Thema dieser <strong>Leitlinie</strong>. Die <strong>Leitlinie</strong> umfasst Aussagen zu<br />

Kernsymptomen der Demenz inklusive psychischen und Verhaltenssymptomen. Sie umfasst keine<br />

Aussagen zu anderen Symptombereichen, die bei o.g. Erkrankungen relevant sein können (z.B. Behandlung<br />

der Bewegungsstörungen bei Morbus Parkinson, Behandlung und Prävention der zerebralen<br />

Ischämie bei der vaskulären Demenz). Hierzu wird auf die entsprechende jeweilige <strong>Leitlinie</strong> verwiesen.<br />

Ziel ist es, den mit der Behandlung und Betreuung von Demenzkranken befassten Personen eine systematisch<br />

entwickelte Hilfe zur Entscheidungsfindung in Diagnostik, Therapie, Betreuung und Beratung<br />

zu bieten. Dazu gehören Ärzte, Psychologen, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Musik-, Kunst- und<br />

Tanztherapeuten, Logopäden, Pflegekräfte und Sozialarbeiter. Der Schwerpunkt der <strong>Leitlinie</strong> liegt im<br />

medizinischen Bereich. Sie stellt keine vollständige <strong>Leitlinie</strong> aller Bereiche der Betreuung von<br />

Demenzkranken dar.<br />

Darüber hinaus bietet die <strong>Leitlinie</strong> Informationen für Erkrankte und Angehörige und für alle anderen<br />

Personen, die mit Demenzkranken umgehen, sowie für Entscheidungsträger im Gesundheitswesen.<br />

Grundlage der <strong>Leitlinie</strong> ist die vorhandene wissenschaftliche Evidenz sowie ein strukturierter Konsensusprozess<br />

aller beteiligten Gruppen. Sie soll somit den aktuellen konsentierten Standard zu Diagnostik,<br />

Therapie, Betreuung und Beratung von Demenzkranken und Angehörigen darstellen.<br />

Durch die Empfehlungen soll die Qualität der Behandlung und Betreuung von Erkrankten und Angehörigen<br />

verbessert werden (Qualitätssicherung). Die Anwendung wirksamer und hilfreicher Verfahren<br />

soll gestärkt werden. Gleichzeitig werden bei einzelnen Verfahren bei Hinweisen auf fehlende Wirksamkeit<br />

Empfehlungen gegen eine Anwendung gegeben.<br />

Wissenschaftlich basierte Evidenz bezieht sich auf die Untersuchung von Gruppen mit statistischen<br />

Vergleichen von Effekten. Aussagen, die auf solchen Studien basieren, sind individueller subjektiver<br />

Behandlungserfahrung und Expertenmeinungen überlegen. Gleichzeitig treffen aber die in Gruppenuntersuchungen<br />

gezeigten Effekte nicht immer auf jeden individuell Betroffenen zu. Anzumerken ist,<br />

dass die verfügbare Evidenz hoher Qualität für verschiedene Kernbereiche sehr variabel ist (z.B.<br />

pharmakologische Behandlung vs. psychosoziale Interventionen), und somit Empfehlungen zu wesentlichen<br />

Bereichen mit unterschiedlichem Evidenzgrad unterlegt sind. Hierbei wird auch der noch<br />

erhebliche Forschungsbedarf zu vielen Themen dieser <strong>Leitlinie</strong> deutlich.<br />

Die <strong>S3</strong>-<strong>Leitlinie</strong> "<strong>Demenzen</strong>" ist, wie alle anderen <strong>Leitlinie</strong>n auch, keine Richtlinie und entbindet Personen,<br />

die in der Behandlung und Betreuung von Demenzkranken tätig sind, nicht davon, Entscheidungen<br />

unter Berücksichtigung der Umstände des individuell Betroffenen zu treffen. Umstände, die die<br />

Anwendung von Verfahren im Einzelfall modifizieren können, sind u.a. Nutzen-Risiko-Abwägungen,<br />

die Verfügbarkeit von Verfahren und Kostenabwägungen. Auch garantiert die Anwendung der vorliegenden<br />

<strong>Leitlinie</strong>nempfehlungen nicht die erfolgreiche Betreuung und Behandlung von Demenzkranken.<br />

1.2 GÜLTIGKEITSDAUER DER LEITLINIE<br />

Die Gültigkeitsdauer der <strong>Leitlinie</strong> ist zwei Jahre ab Zeitpunkt der Veröffentlichung. Eine Aktualisierung<br />

wird von Mitgliedern der Steuerungsgruppe koordiniert<br />

<strong>S3</strong>-<strong>Leitlinie</strong> "<strong>Demenzen</strong>": <strong>Kurzversion</strong> (November 2009)<br />

Die "<strong>Leitlinie</strong>n" der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften sind systematisch entwickelte<br />

Hilfen für Ärzte zur Entscheidungsfindung in spezifischen Situationen. Sie beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen und in der Praxis bewährten Verfahren und sorgen für mehr Sicherheit in der Medizin, sollten aber auch<br />

ökonomische Aspekte berücksichtigen. Die "<strong>Leitlinie</strong>n" sind für Ärzte rechtlich nicht bindend und haben daher weder<br />

haftungsbegründende noch haftungsbefreiende Wirkung.<br />

Die <strong>AWMF</strong> erfasst und publiziert die <strong>Leitlinie</strong>n der Fachgesellschaften mit größtmöglicher Sorgfalt - dennoch kann die<br />

<strong>AWMF</strong> für die Richtigkeit - insbesondere von Dosierungsangaben - keine Verantwortung übernehmen.

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