S3-Leitlinie Demenzen (Kurzversion) - AWMF
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3. Therapie<br />
Aufforderung und positive Verstärkung während der Mahlzeiten 213 , familienähnliche Essenssituation 214<br />
und visuelle Farbkontraste der Nahrungsmittel 215 .<br />
78 Familienähnliche Esssituationen, verbale Unterstützung und positive Verstärkung können<br />
das Essverhalten von Menschen mit Demenz verbessern und können empfohlen werden.<br />
Empfehlungsgrad B, Evidenzebene IIb<br />
3.5.5 Behandlung von Schluckstörungen<br />
Interventionen, die bei einem Auftreten von Schluckstörung eingesetzt werden können, sind alltagsorientierte<br />
Hilfen (Sitzhaltung, Gestaltung der Essenssituation, Führen beim Essen), Nahrung mit appetitanregendem<br />
Charakter, Schulung von Angehörigen und Pflegekräfte (eventuell logopädisch) sowie gut<br />
schluckfähige Nahrungsmittel.<br />
3.5.6 Verbesserung des Schlafrhythmus<br />
Veränderungen des Tag-Nacht- bzw. des Schlafrhythmus sind häufig bei Demenzerkrankten. Interventionen,<br />
die zu einer Verbesserung des Tag-Nacht- bzw. des Schlafrhythmus führen können, sind Aktivierungsprogramme<br />
über ca. 1-2 Stunden am Tag.<br />
79 Angemessene strukturierte soziale Aktivierung während des Tages kann zu einer Besserung<br />
des Tag-Nacht-Schlafverhältnisses führen und sollte eingesetzt werden.<br />
Empfehlungsgrad B , Evidenzebene IIb<br />
3.6 SCHUTZ DER GESUNDHEIT VON PFLEGENDEN ANGEHÖRIGEN<br />
Die psychische und körperliche Gesundheit von pflegenden Angehörigen von Demenzerkrankten sind<br />
häufig beeinträchtigt 216-218 .<br />
Fragebögen zur Erfassung der Belastung von Angehörigen sind z.B.: CBS, "Caregiver Burden Scale";<br />
BIZA-D, "Berliner Inventar zur Angehörigenbelastung-Demenz".<br />
3.6.1 Reduktion von psychischer Belastung pflegender Angehöriger<br />
Interventionen, die zu einer Reduktion der psychischen Belastung von Angehörigen führen können, sind<br />
Verhaltensmanagementansätze 219 , Verhaltens-, Depressions- und Ärgermanagement, kognitiv-behaviorale<br />
Therapie, individuelle Beratung, Besuch von Supportgruppen, Angehörigengruppe, Psychoedukations-<br />
und Psychotherapiegruppen und telefonbasierte Interventionen 220-224 .<br />
80 Zur Prävention von Erkrankungen, die durch die Pflege und Betreuung hervorgerufen werden,<br />
und zur Reduktion von Belastung der pflegenden Angehörigen sollten strukturierte<br />
Angebote für Bezugspersonen von Demenzerkrankten vorgesehen werden.<br />
Inhaltlich sollten neben der allgemeinen Wissensvermittlung zur Erkrankung das Management<br />
in Bezug auf Patientenverhalten, Bewältigungsstrategien und Entlastungsmöglichkeiten<br />
für die Angehörigen sowie die Integration in die Behandlung des Demenzkranken im<br />
Vordergrund stehen.<br />
Empfehlungsgrad B, Evidenzebene IIb<br />
<strong>S3</strong>-<strong>Leitlinie</strong> "<strong>Demenzen</strong>": <strong>Kurzversion</strong> (November 2009)<br />
Die "<strong>Leitlinie</strong>n" der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften sind systematisch entwickelte<br />
Hilfen für Ärzte zur Entscheidungsfindung in spezifischen Situationen. Sie beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen und in der Praxis bewährten Verfahren und sorgen für mehr Sicherheit in der Medizin, sollten aber auch<br />
ökonomische Aspekte berücksichtigen. Die "<strong>Leitlinie</strong>n" sind für Ärzte rechtlich nicht bindend und haben daher weder<br />
haftungsbegründende noch haftungsbefreiende Wirkung.<br />
Die <strong>AWMF</strong> erfasst und publiziert die <strong>Leitlinie</strong>n der Fachgesellschaften mit größtmöglicher Sorgfalt - dennoch kann die<br />
<strong>AWMF</strong> für die Richtigkeit - insbesondere von Dosierungsangaben - keine Verantwortung übernehmen.