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S3-Leitlinie Demenzen (Kurzversion) - AWMF

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26<br />

3. Therapie<br />

36 Eine Add-on-Behandlung mit Memantin bei Patienten, die Donepezil erhalten, ist der<br />

Monotherapie mit Donepezil bei schwerer Alzheimer-Demenz (MMST: 5-9 Punkte) überlegen.<br />

Eine Add-on-Behandlung kann erwogen werden.<br />

Empfehlungsgrad C, Evidenzebene Ib<br />

Die Behandlung der schweren Alzheimer-Demenz mit Donepezil ist eine Off-label-Behandlung<br />

und die Schwierigkeit des Off-label-Gebrauchs ist adäquat zu berücksichtigen.<br />

37 Für eine Add-on-Behandlung mit Memantin bei Patienten mit einer Alzheimer-Demenz im<br />

leichten bis oberen mittelschweren Bereich (MMST: 15-22 Punkte), die bereits einen Acetylcholinesterase-Hemmer<br />

erhalten, wurde keine Überlegenheit gegenüber einer Monotherapie<br />

mit einem Acetylcholinesterase-Hemmer gezeigt. Sie wird daher nicht empfohlen.<br />

Empfehlungsgrad B, Evidenzebene Ib<br />

38 Für eine Add-on-Behandlung mit Memantin bei Patienten mit mittelschwerer Alzheimer-<br />

Demenz (MMST: 10-14 Punkte), die bereits einen Acetylcholinesterase-Hemmer erhalten,<br />

liegt keine überzeugende Evidenz vor. Es kann keine Empfehlung gegeben werden.<br />

Empfehlungsgrad B, Evidenzebene Ib<br />

Tabelle 10: Übersicht über Darreichungsform und Zieldosis von Memantin<br />

Präparat<br />

Applikationsform<br />

Einnahmeintervall<br />

Tägliche<br />

Startdosis<br />

Zugelassene<br />

tägliche<br />

Maximaldosis<br />

Minimale tägliche<br />

Dosis, ab der ein<br />

Wirksamkeitsnachweis<br />

besteht<br />

NMDA-Antagonist<br />

Memantin-<br />

HCL<br />

Tabletten<br />

(10 mg, 20 mg)<br />

Für die Aufdosierung:<br />

5 mg und 15 mg<br />

Tropfen<br />

(1 ml oder 20 Tropfen<br />

entspricht 10 mg)<br />

1 x oder<br />

2 x täglich<br />

2 x täglich<br />

5 mg 20 mg<br />

Kreatininclearance<br />

>60 ml/min/1,73m²<br />

10 mg<br />

Kreatininclearance<br />

40–60 ml/min/1,73m²<br />

20 mg<br />

Bezüglich Details zu Aufdosierung, Dosierungshinweisen bei Komorbidität, Kontraindikationen, Nebenwirkungen,<br />

und potenziellen Interaktionen mit anderen Medikamenten wird auf die Fachinformationen verwiesen.<br />

3.1.1.3 Ginkgo Biloba<br />

Ginkgo Biloba wird häufig zur Behandlung von kognitiver Störung und Demenz eingesetzt. Das Extrakt<br />

EgB761 ist zugelassen zur symptomatischen Behandlung von "hirnorganisch bedingten geistigen Leistungseinbußen<br />

bei demenziellen Syndromen".<br />

Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft empfiehlt bei Anwendung von Ginkgo-Biloba-<br />

Präparaten zumindest eine eingehende Gerinnungsanamnese zu erheben, da es Hinweise für eine erhöhte<br />

Blutungsneigung gibt 81 .<br />

Die Datenlage zu Ginkgo-Biloba-Präparaten ist heterogen 14, 82, 83 .<br />

39 Es gibt keine überzeugende Evidenz für die Wirksamkeit ginkgohaltiger Präparate. Sie werden<br />

daher nicht empfohlen.<br />

Empfehlungsgrad A, Evidenzebene Ia, <strong>Leitlinie</strong>nadaptation MOH 2007<br />

<strong>S3</strong>-<strong>Leitlinie</strong> "<strong>Demenzen</strong>": <strong>Kurzversion</strong> (November 2009)<br />

Die "<strong>Leitlinie</strong>n" der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften sind systematisch entwickelte<br />

Hilfen für Ärzte zur Entscheidungsfindung in spezifischen Situationen. Sie beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen und in der Praxis bewährten Verfahren und sorgen für mehr Sicherheit in der Medizin, sollten aber auch<br />

ökonomische Aspekte berücksichtigen. Die "<strong>Leitlinie</strong>n" sind für Ärzte rechtlich nicht bindend und haben daher weder<br />

haftungsbegründende noch haftungsbefreiende Wirkung.<br />

Die <strong>AWMF</strong> erfasst und publiziert die <strong>Leitlinie</strong>n der Fachgesellschaften mit größtmöglicher Sorgfalt - dennoch kann die<br />

<strong>AWMF</strong> für die Richtigkeit - insbesondere von Dosierungsangaben - keine Verantwortung übernehmen.

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