22.11.2013 Aufrufe

S3-Leitlinie Demenzen (Kurzversion) - AWMF

S3-Leitlinie Demenzen (Kurzversion) - AWMF

S3-Leitlinie Demenzen (Kurzversion) - AWMF

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Elektroenzephalographie 19<br />

Ein wesentlicher Nutzen der strukturellen bildgebenden Untersuchung des Gehirns besteht in der Identifizierung<br />

und Beurteilung vaskulärer Läsionen in Lokalisation und Quantität, was in Verbindung mit<br />

Anamnese, klinischer und neuropsychologischer Untersuchung wesentlich für die Differenzialdiagnose<br />

zwischen degenerativer und vaskulärer Demenz ist 62, 63 .<br />

21 Für die Feststellung einer vaskulären Demenz sollten neben der Bildgebung (Ausmaß und<br />

Lokalisation von vaskulären Läsionen) Anamnese, klinischer Befund und neuropsychologisches<br />

Profil herangezogen werden. Der Beitrag der strukturellen MRT in der Differenzierung<br />

der Alzheimer-Demenz oder der frontotemporalen Demenz von anderen neurodegenerativen<br />

<strong>Demenzen</strong> ist bisher nicht ausreichend gesichert.<br />

Empfehlungsgrad B, <strong>Leitlinie</strong>nadaptation NIC-SCIE 2007<br />

22 Eine Notwendigkeit für eine cMRT-Untersuchung zur routinemäßigen Verlaufskontrolle<br />

besteht im Regelfall nicht.<br />

Empfehlungsgrad C, Evidenzebene IV<br />

2.7.3 Nuklearmedizinische Verfahren<br />

Funktionelle Messungen des Glukosemetabolismus (FDG-PET) 64 und der zerebralen Perfusion<br />

(HMPAO-SPECT) 65 mit nuklearmedizinischen Verfahren können in der Früh- und Differentialdiagnose<br />

von Demenzerkrankungen wesentliche Hinweise zur ätiologischen Zuordnung liefern und können bei<br />

unklarer klinischer Situation angewandt werden.<br />

23 FDG-PET und HMPAO-SPECT können bei Unsicherheit in der Differenzialdiagnostik von<br />

<strong>Demenzen</strong> (AD, FTD, VD) zur Klärung beitragen. Ein regelhafter Einsatz in der Diagnostik<br />

wird nicht empfohlen.<br />

Empfehlungsgrad A, <strong>Leitlinie</strong>nadaptation NICE-SCIE 2007<br />

Die Lewy-Körperchen-Demenz (LKD)-Differenzierung von Patienten mit Lewy-Körperchen-Demenz<br />

von Patienten mit Nicht-Lewy-Körperchen-Demenz mittels FP-CIT-SPECT-Messung: ist durch eine<br />

Reduktion des Dopamintransporter-Proteins im Striatum charakterisiert 66, 67 . Der Dopamintransporter<br />

kann mittels FP-CIT-SPECT dargestellt werden.<br />

Statement: Ein FP-CIT-SPECT ist in klinisch unklaren Fällen für die Differenzialdiagnose einer<br />

Lewy-Körperchen-Demenz vs. Nicht-Lewy-Körperchen-Demenz hilfreich.<br />

2.8 ELEKTROENZEPHALOGRAPHIE (EEG)<br />

In diagnostisch unklaren Fällen kann ein EEG zur Verbesserung der diagnostischen Einschätzung<br />

durchgeführt werden. Bei der Alzheimer-Demenz und der Lewy-Körperchen-Demenz zeigt sich im EEG<br />

oft eine diffuse Verlangsamung des Grundrhythmus 68 . Auch bei frontotemporalen <strong>Demenzen</strong> finden<br />

sich entgegen der diagnostischen Kriterien in ca. 60% der Fälle EEG-Veränderungen 69 .<br />

Periodische bi- oder triphasische Wellen stützen die Diagnose einer Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung 70 .<br />

Das EEG kann ferner Hinweise auf ein Anfallsleiden i.S. von epilepsietypischen Potenzialen, auf einen<br />

nichtkonvulsiven Status epilepticus und auf ein Delir, i.S. von Allgemeinveränderungen mit Auftreten<br />

langsamer Theta- und Delta-Wellen, liefern. Bei Entwicklung einer Demenz mit Nachweis sowohl fokaler<br />

als auch generalisierter epilepsietypischer Muster im EEG kann ein Therapieversuch mit Antiepileptika<br />

erforderlich sein 71 .<br />

<strong>S3</strong>-<strong>Leitlinie</strong> "<strong>Demenzen</strong>": <strong>Kurzversion</strong> (November 2009)<br />

Die "<strong>Leitlinie</strong>n" der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften sind systematisch entwickelte<br />

Hilfen für Ärzte zur Entscheidungsfindung in spezifischen Situationen. Sie beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen und in der Praxis bewährten Verfahren und sorgen für mehr Sicherheit in der Medizin, sollten aber auch<br />

ökonomische Aspekte berücksichtigen. Die "<strong>Leitlinie</strong>n" sind für Ärzte rechtlich nicht bindend und haben daher weder<br />

haftungsbegründende noch haftungsbefreiende Wirkung.<br />

Die <strong>AWMF</strong> erfasst und publiziert die <strong>Leitlinie</strong>n der Fachgesellschaften mit größtmöglicher Sorgfalt - dennoch kann die<br />

<strong>AWMF</strong> für die Richtigkeit - insbesondere von Dosierungsangaben - keine Verantwortung übernehmen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!