S3-Leitlinie Demenzen (Kurzversion) - AWMF
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Labordiagnostik 15<br />
Tabelle 7 (Forts.)<br />
Ätiologisch unspezifische Symptome<br />
Leichte Demenz Rückzug, Apathie, Angst, Depression 39<br />
Mittelschwere und schwere<br />
Demenz<br />
Häufige Symptome bei spezifischer Ätiologie<br />
Alzheimer-Demenz<br />
Vaskuläre oder Multiinfarkt -<br />
Demenz<br />
Frontotemporale <strong>Demenzen</strong>:<br />
Frontale Variante<br />
Semantische Demenz<br />
Primär Progressive Aphasie<br />
Apathie, Depression, Agitation, Aggressivität, Störung des Tag-Nacht-<br />
Rhythmus 39<br />
Angst, Depression (mit einem Häufigkeitsmaximum im mittelschweren Stadium),<br />
39, 40<br />
motorische Unruhe, Wahn<br />
Erkrankungen mit spätem Beginn sind häufiger mit psychischen und<br />
Verhaltenssymptomen assoziiert als Erkrankungen mit frühem Beginn 41<br />
Psychomotorische Verlangsamung 42<br />
Enthemmung, sozial unangepasstes Verhalten, Stereotypien, verändertes<br />
Essverhalten 43<br />
Stereotypien, ähnlich wie frontale Variante, aber weniger deutlich ausgeprägt 44<br />
Geringe Verhaltensänderungen im Frühstadium, später ähnlich der frontalen<br />
Variante 45<br />
Lewy-Körperchen-Demenz Visuelle Halluzinationen (schon im Frühstadium), Capgras Syndrom, Wahn 46 ,<br />
Enthemmung 47 , Schluckstörungen 48<br />
Parkinson-Demenz Erhöhte Tagesmüdigkeit 49 , Wahn, Halluzinationen 50<br />
10 Demenz-assoziierte psychische und Verhaltenssymptome und Beeinträchtigungen der Alltagsbewältigung<br />
sowie die Belastung der pflegenden Bezugspersonen sollten erfasst werden.<br />
Dazu stehen validierte Skalen zur Verfügung.<br />
Empfehlungsgrad B, <strong>Leitlinie</strong>nadaptation Dementia MOH 2007 51<br />
2.5 LABORDIAGNOSTIK<br />
2.5.1 Serologische und biochemische Diagnostik im Blut<br />
11 Im Rahmen der Basisdiagnostik werden folgende Serum- bzw. Plasmauntersuchungen empfohlen:<br />
Blutbild, Elektrolyte (Na, K, Ca), Nüchtern-Blutzucker, TSH, Blutsenkung oder<br />
CRP, GOT, Gamma-GT, Kreatinin, Harnstoff, Vitamin B12.<br />
Empfehlungsgrad B, <strong>Leitlinie</strong>nadaptation NICE-SCIE 2007<br />
Beispiele von Erkrankungen, die zu kognitiven Störungen führen können, sind in Tabelle 8 aufgeführt.<br />
Besonderes Augenmerk sollte auf die häufigen kardiovaskulären, metabolischen und endokrinologischen<br />
Erkrankungen gelegt werden. Bei klinischen Verdachtsfällen sind entsprechend gewählte Laboruntersuchungen<br />
durchzuführen.<br />
12 Im Falle klinisch unklarer Situationen oder bei spezifischen Verdachtsdiagnosen sollen gezielte<br />
weitergehende Laboruntersuchungen durchgeführt werden. Beispiele hierfür sind:<br />
Differenzial-Blutbild, BGA, Phosphat, HBA1c, Homocystein, fT3, fT4, SD-Antikörper,<br />
Kortisol, Parathormon, Coeruloplasmin, Vitamin B6, Borrelien-Serologie, Pb, Hg, Cu, Lues-<br />
Serologie, HIV-Serologie, Drogenscreening, Urinteststreifen, Folsäure.<br />
Good clinical practice, Expertenkonsens<br />
<strong>S3</strong>-<strong>Leitlinie</strong> "<strong>Demenzen</strong>": <strong>Kurzversion</strong> (November 2009)<br />
Die "<strong>Leitlinie</strong>n" der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften sind systematisch entwickelte<br />
Hilfen für Ärzte zur Entscheidungsfindung in spezifischen Situationen. Sie beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen und in der Praxis bewährten Verfahren und sorgen für mehr Sicherheit in der Medizin, sollten aber auch<br />
ökonomische Aspekte berücksichtigen. Die "<strong>Leitlinie</strong>n" sind für Ärzte rechtlich nicht bindend und haben daher weder<br />
haftungsbegründende noch haftungsbefreiende Wirkung.<br />
Die <strong>AWMF</strong> erfasst und publiziert die <strong>Leitlinie</strong>n der Fachgesellschaften mit größtmöglicher Sorgfalt - dennoch kann die<br />
<strong>AWMF</strong> für die Richtigkeit - insbesondere von Dosierungsangaben - keine Verantwortung übernehmen.