DE-2004 - Assembly of European Regions
DE-2004 - Assembly of European Regions
DE-2004 - Assembly of European Regions
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Geschäftsbericht
Inhalt<br />
Die VRE, Anwalt der regionalen Interessen<br />
Von Liese Prokop, Präsidentin (2000-<strong>2004</strong>) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1<br />
Eine ausgeglichene Finanzlage<br />
Von Wilhelm Schnyder, Vizepräsident Schatzmeister (2002-<strong>2004</strong>) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3<br />
<strong>2004</strong>, ein Jahr entscheidender Fortschritte für die Regionen<br />
Von Klaus Klipp, Generalsekretär . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4<br />
Ein in den Regionen verwurzeltes Europa<br />
Von Peter Straub, Vorsitzender der Kommission 'Institutionelle Angelegenheiten' . . . . . . . . . . . . . . .6<br />
Die Rechte der Bürger auf Gesundheitsund<br />
Sozialdienstleistungen sicherstellen<br />
Von Stig-Erik Westmark, Vorsitzender der Kommission 'Sozialer Zusammenhalt,<br />
Soziales und Öffentliches Gesundheitswesen' . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8<br />
Die VRE, Triebfeder der interregionalen Debatte über die Zukunft<br />
der Strukturpolitik im erweiterten Europa<br />
Von Brian Greenslade, Vorsitzender der Kommission 'Regionalpolitik' . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10<br />
Im neuen Europa das Gemeinwohl vertreten und die Vielfalt erhalten<br />
Von Bruno Hosp, Vorsitzender der Kommission 'Kultur, Erziehung & Bildung, Jugend,<br />
Informationstechnologie und Sport' . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12<br />
Entdecken Sie das neue Interreg IIIC-Centurio Programm (<strong>2004</strong>-2006)<br />
Centurio Programm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14<br />
Begeisterung der Jugend und Engagement der Partnerregionen<br />
Eurodyssee Programm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15<br />
Summer School <strong>2004</strong>: ein wachsender Erfolg…<br />
Summer School . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16<br />
Die VRE unterstützt den Einsatz junger Menschen für das regionale Leben<br />
Jugend Summer School . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16<br />
Die Regionen Europas mobilisieren sich dazu, wirksame Maßnahmen<br />
für die Chancengleichheit zu setzten<br />
Von Michèle Sabban, Vorsitzende der Gruppe 'Chancengleichheit' . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17<br />
Liste der Mitgliedsregionen der VRE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17
Die VRE, Anwalt<br />
der regionalen Interessen<br />
Bericht von Liese Prokop, Präsidentin (2000-<strong>2004</strong>)<br />
Liese Prokop, Präsidentin der VRE (2000-<strong>2004</strong>) und<br />
Landeshauptmann-Stellvertreterin von Niederösterreich/A<br />
Der alljährlich für die Hauptversammlung<br />
vorgeschriebene Bericht des Präsidenten ist<br />
immer ein guter Anlass für eine allgemeine<br />
politische Bestandsaufnahme und auch die<br />
Bewertung unserer Aktivitäten im Sine der<br />
VRE-Ziele.<br />
Das Erweiterungsjahr <strong>2004</strong> war für die VRE<br />
und ihre Mitglieder zugleich auch ein Jahr<br />
der Verfassungsdiskussionen, in denen<br />
unsere Versammlung Erfolge erzielte, die<br />
nicht selbstverständlich waren.<br />
Die VRE hat durch klare politische<br />
Forderungen und Aussagen zu wichtigen<br />
politischen Fragestellungen an politischer<br />
Statur und Glaubwürdigkeit im politischen<br />
europäischen Rahmen gewonnen. Wir<br />
werden als sachkundige und ernsthafte<br />
politische Partner anerkannt. Politische<br />
Institutionen, Parlamente und sogar<br />
nationale Regierungen sind an uns herangetreten,<br />
um unsere Position zu erfahren,<br />
um diese nachher bei der endgültigen<br />
Entscheidung auch zu berücksichtigen.<br />
Das gilt, um nur einige Beispiele zu nennen,<br />
für Politiken wie das Europäische Transport<br />
Netzwerk, die Weiterentwicklung des interregionalen<br />
Luftverkehrs mit Vernetzung der<br />
regionalen Flughäfen, die Struktur- und<br />
Kohäsionspolitik als die europäische<br />
Kernpolitik der Solidarität und des<br />
Ausgleichs, aber auch für eine so schwierige<br />
Materie wie das GATS im Rahmen der<br />
Gemeinsamen Handelspolitik der EU.<br />
Man will von auch uns wissen, wie wir die<br />
Auswirkungen der Dienstleistungsdirektive<br />
auf den Gestaltungsspielraum der EU-<br />
Mitgliedstaaten in der Kultur- und<br />
Bildungspolitik einschätzen. Unsere<br />
Expertisen zu den Auswirkungen des<br />
Verfassungskonventsvorschlags zur<br />
zukünftigen Behandlung von Kultur und<br />
Bildung in der EU-Außenhandelspolitik<br />
wurden vom deutschen Bundestag als<br />
richtungweisend bestätigt, und dann auch<br />
in letzter Minute von einigen kleineren<br />
Mitgliedstaaten im Rat übernommen und<br />
durchgesetzt. Ein politischer Erfolg, der<br />
nicht hoch genug bewertet werden kann,<br />
waren wir doch fast die einzige politische<br />
Organisation Europas, die in der<br />
endgültigen Version des EU-Verfassungsvertrages<br />
in einem der wichtigsten<br />
Wirtschaftskapitel gegen eine sehr starke<br />
Lobby eine substantielle Änderung<br />
erreichte.<br />
Darüber hinaus findet sich zum ersten Mal<br />
in den Verträgen die Anerkennung der<br />
Regionen als Teil des institutionellen<br />
Aufbaus der EU sowie das Prinzip der<br />
regionalen Vielfalt, begleitet von einer<br />
präziseren Interpretation der Subsidiarität.<br />
Diese Erfolge bestätigen die Richtigkeit der<br />
in den letzten Jahren verfolgten Strategie,<br />
auf der Basis regionaler Praxiserfahrungen<br />
punktuell Schwerpunktthemen zu<br />
bearbeiten.<br />
Aber das heißt nicht, dass damit alle<br />
Probleme beseitigt wären. Wir haben deshalb<br />
bereits damit begonnen, konkrete<br />
Vorschläge für die Umsetzung der<br />
Subsidiaritätsprüfung und das Monitoring<br />
zu erarbeiten.<br />
Alles in allem gehen wir gestärkt aus diesem<br />
Jahr hervor. Dies wird sichtbar in Anbetracht<br />
der wachsenden Beachtung unserer<br />
Debattenbeiträge und des vermehrten<br />
Bemühens europäischer Institutionen,<br />
die VRE in wichtigen Sachfragen zu<br />
konsultieren. Wir haben politische<br />
Entscheidungsprozesse nicht vom<br />
Spielfeldrand aus kommentiert, sondern<br />
sind verstärkt in die politische Arena<br />
gestiegen, um jene Entscheidungen durchzukämpfen,<br />
die wir für ein lebenswertes<br />
Europa der Regionen grundlegend erachten.<br />
Voraussetzung dafür war an erster Stelle die<br />
intensive Arbeit aller VRE-Gremien.<br />
Präsidium, Vorstand, Kommissionen,<br />
Unterausschüsse und Arbeitsgruppen haben<br />
mit großem Sachverstand und Engagement<br />
auf der Grundlage pr<strong>of</strong>under politischer<br />
Erfahrungen eigenständige, regionalspezifische<br />
Positionen erarbeitet.<br />
Hierher gehören endlich auch unsere interregionalen<br />
Mitgliedsorganisationen wie<br />
etwa Arge Donauländer, Arge Alpen-Adria<br />
oder Arge der Grenzregionen. Sie alle haben<br />
mit ihren fachspezifischen Positionen einen<br />
unverzichtbaren Beitrag zur Pr<strong>of</strong>ilierung<br />
gemeinsamer VRE-Positionen geleistet.<br />
Anlässlich der Proklamation der "Wiener<br />
Erklärung zur EU-Verfassung in einem<br />
erweiterten Europa" vom 3. Mai haben wir<br />
darüber hinaus öffentlich klargestellt, dass<br />
die Versammlung der Regionen im Jahr<br />
2005 selbst ein "Weißbuch über die<br />
Situation und Zukunft der Regionen in<br />
Europa" vorlegen wird.<br />
Mit dieser Initiative der VRE beweisen die<br />
Regionen die Kompetenz, über ihre<br />
Funktion und ihre Visionen für eine Zukunft<br />
Europas selbst zu entscheiden.<br />
Die Versammlung der Regionen ist ein<br />
freiwilliger Zusammenschluss von<br />
Regionen, vertreten durch engagierte<br />
Persönlichkeiten, die zuhause und in einer<br />
internationalen Organisation jene<br />
zweifache Arbeit leisten, ohne welche all<br />
diese Schritte nicht getan hätten werden<br />
können.<br />
Die Anzahl der Sitzungen und auch die<br />
Teilnehmerzahlen weisen die VRE als eine<br />
vitale und dynamische Organisation aus.<br />
Auch in diesem bedeutenden Jahr konnten<br />
wir unsere dezentrale Tagungstradition<br />
dank der exemplarischen Gastfreundschaft<br />
der gastgebenden Regionen einhalten.<br />
Es ist eine beeindruckende regionale<br />
Namensreihe, die den ganzen europäischen<br />
Kontinent umfasst. Da stehen, um nur<br />
einige Regionen zu nennen, die Toskana<br />
neben dem irischen Dun Laoghaire-<br />
Rathdown, Heves neben den Balearischen<br />
Inseln, die Azoren neben Malopolska,<br />
Olmütz neben Zenica-Doboj in Bosnien-<br />
Herzegowina.<br />
Einen herzliches Dankeschön der VRE an<br />
alle ihre Gastgeber: Ohne Ihren Beitrag<br />
würde für unsere Akteure die regionale<br />
Vielfalt und das, was uns als Regionen und als<br />
VRE politisch bewegt, nicht so unmittelbar<br />
erfassbar und nachvollziehbar.<br />
1
Es wäre eine lange Liste, müsste<br />
ich alle <strong>Regions</strong>vertreter auflisten,<br />
die bereitwillig bei<br />
Veranstaltungen wie Themen-<br />
Konferenzen, bei politischen Gesprächen,<br />
bei Konsultationen und Feierlichkeiten mit<br />
Vorträgen und Debattenbeiträgen die VRE<br />
<strong>of</strong>fiziell vertreten haben. Die Vielzahl der<br />
Einladungen zeigt eines: Geht es um<br />
regionale Themen und die generelle<br />
Diskussion der politischen Entwicklung<br />
Europas, darf und wird die VRE nicht fehlen. In<br />
Europa ist die VRE als "stakeholder"<br />
regionaler Interessen definiert und anerkannt,<br />
um ein gerade sehr aktuelles Wort zu<br />
verwenden.<br />
Hätte ich alle Termine selbst wahrnehmen<br />
müssen, wäre ich <strong>of</strong>t gezwungen gewesen,<br />
mich entweder für meine Funktion als<br />
VRE-Präsidentin oder mein Amt in der<br />
niederösterreichischen Landesregierung zu<br />
entscheiden.<br />
Ich danke deshalb allen Kolleginnen und<br />
Kollegen, die mich so bereitwillig und auch<br />
überzeugend bei der Erbringung der<br />
Präsidialpflichten unterstützt haben.<br />
Zu den Erfolgen hat auch beigetragen, dass<br />
wir uns verstärkt gegenüber breiten Kreisen<br />
der Zivilgesellschaft, den vielfältigen<br />
Interessengruppen und Nichtregierungsorganisationen<br />
geöffnet und ihr Vertrauen<br />
gewonnen haben. Ich denke etwa an den<br />
Kultur- und Bildungsbereich, in dem wir mit<br />
den verschiedensten Organisationen und<br />
Institutionen eng zusammenarbeiten, seien<br />
es Lehrerverbände, Universitäten, Künstler,<br />
Filmemacher oder Repräsentanten des<br />
öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und<br />
Fernsehwesens.<br />
Im Bereich der Umwelt- und Agrarpolitik<br />
erwähne ich unter den Stichworten<br />
"Genmodifizierte Organismen" und "GMO-<br />
Freie Regionen-Kampagne" die gute<br />
Zusammenarbeit mit "Friends <strong>of</strong> the Earth".<br />
Wir haben der Jugend einen besonderen<br />
Schwerpunkt gewidmet. Nicht nur mit dem<br />
Programm Eurodyssee, der Jugendsommerschule<br />
und dem Wettbewerb "Jugendfreundlichste<br />
Region Europas", der 2005 zum<br />
dritten Mal ausgeschrieben wird. Erstmalig<br />
konnten die Jugendlichen eigene<br />
Vorstellungen an die VRE herantragen, wie<br />
eine stärker an den Bedürfnissen und<br />
Interessen unserer Jugend ausgerichtete<br />
interregionale Politik in Zukunft zu<br />
gestalten sein wird. Ich bin ein bisschen<br />
stolz auf diese so zukunftsträchtige<br />
Initiative.<br />
Zur zeitgemäßen politischen Arbeit gehört<br />
die regelmäßige Medienpräsenz. Wir haben<br />
erreicht, dass wir über Europa hinaus<br />
international wahrgenommen werden und<br />
man unsere Positionen respektiert. In einer<br />
sich immer mehr global orientierenden<br />
Welt ist dies ein "sine qua non", es ist<br />
unverzichtbar, wollen wir Politik im<br />
Interesse der Regionen aktiv mitgestalten.<br />
Tagungen der VRE in Wien markieren immer<br />
wichtige europäische Ereignisse und<br />
Zäsuren. So 1989, als sich zum ersten Male<br />
in der europäischen Geschichte die Regionen<br />
Europas nach dem Fall des Eisernen Vorhangs<br />
in Freiheit in der Wiener H<strong>of</strong>burg zahlreich<br />
zusammenfanden, um die Einrichtung<br />
eines gemeinsamen europäischen<br />
Hauses zu diskutierten und welche Rolle<br />
den Regionen dabei zukommt.<br />
Die heutige Wiener Hauptversammlung des<br />
Jahres <strong>2004</strong> steht im Zeichen des erfolgreichen<br />
Abschlusses einer wichtigen Etappe<br />
des europäischen Integrationsprozesses.<br />
Die Erweiterung der EU und die<br />
Unterzeichnung eines europäischen<br />
Verfassungsvertrages sind jetzt Tatsachen.<br />
Wir können dies als große Familie der<br />
Regionen im Europäischen Haus hier in<br />
Wien begehen.<br />
Doch bei aller Freude dürfen wir nicht vergessen,<br />
dass dies nur eine Etappe eines<br />
langen Prozesses ist. Das Erreichte - und<br />
daran werden wir gemessen - müssen wir,<br />
wenn wir dem Selbstverständnis der VRE<br />
gerecht werden wollen, im Lichte einer<br />
gesamteuropäischen Perspektive analysieren<br />
und bewerten.<br />
Die VRE hat seit ihrer Gründung einen<br />
politischen Auftrag, der sich auf das ganze<br />
Europa bezieht und nicht lediglich auf die<br />
Europäische Union. Das macht die VRE einzigartig<br />
im Kreis der europäischen<br />
Institutionen und Organisationen, nicht<br />
zuletzt auch die Tatsache, dass die VRE-<br />
Mitgliedschaft sich nicht auf einzelne<br />
Personen oder Gruppen bezieht, sondern<br />
die Region als Gesamtkörperschaft mit all<br />
ihren Institutionen meint.<br />
Wir haben in den 20 Jahren unserer<br />
Existenz tatsächlich viel erreicht. Aber wir<br />
sind weit davon entfernt, uns zurücklehnen<br />
und den politischen Auftrag anderen überlassen<br />
zu können.<br />
Weiterhin gilt es Einwänden und Vorurteilen<br />
zu begegnen, die gegen die Regionen als<br />
einem konstitutionellen Element der<br />
Governance in Europa vorgebracht und <strong>of</strong>t<br />
sehr bewusst kultiviert werden.<br />
Administrative und politische Strukturen<br />
sind möglichst überall so zu reformieren,<br />
dass sie die Bedingungen, die wir von<br />
repräsentativ-demokratischen regionalen<br />
Körperschaften erwarten, auch erfüllen<br />
können.<br />
Wir wissen um die enormen sozialen und<br />
wirtschaftlichen Probleme in vielen unserer<br />
Mitgliedsregionen. Ich nenne nur die maßvolle<br />
Internationalisierung der Wirtschaft,<br />
den Ausbau der Infrastruktur, den Schutz<br />
der Umwelt, die Öffnung und den Ausbau<br />
der Bildungssysteme, Arbeitslosigkeit,<br />
Armutsbewältigung, soziale Integration und<br />
sozialen Ausgleich, die notwendig gewordene<br />
Anpassung der Gesundheits- und<br />
Sozialsysteme, kurz : die Sicherung der<br />
Zukunft für die nachfolgenden Generationen.<br />
Wir sorgen uns um die Erhaltung unserer<br />
ländlichen Gebiete und der ruralen<br />
Gesellschaften.<br />
Wir sind nicht gleichgültig gegenüber den<br />
besonderen Schwierigkeiten der peripheren<br />
und maritimen Regionen und den<br />
Gebirgsregionen, die mit Recht Anbindung<br />
und Gleichbehandlung in einem zum Teil<br />
noch von Zentren dominierten Europa<br />
fordern.<br />
Wir begreifen und teilen nicht zuletzt die<br />
Sorgen der Regionen außerhalb der neuen<br />
Grenzen der Europäischen Union. Wir<br />
müssen alles in unserer Macht Stehende<br />
tun, um eine EU zu verhindern, die sich als<br />
eine Festung der Ausgrenzung denen<br />
gegenüber erweist, die nach unserem<br />
Selbstverständnis geborene Mitglieder der<br />
europäischen Familie sind.<br />
Wir stehen zu unseren Verpflichtungen, die<br />
uns auch in Zukunft materielle wie geistige<br />
Beiträge abverlangt, bevor wir von einem<br />
umfassend lebenswerten Europa sprechen<br />
können.<br />
Es war immer meine Absicht, in meinem<br />
letzten Bericht ein stolzes Ergebnis unserer<br />
gemeinsamen Arbeit präsentieren zu<br />
können.<br />
Dank Ihnen allen kann ich heute in der<br />
Gewissheit, dass die VRE eine gesicherte<br />
und viel versprechende politische Zukunft<br />
besitzt, den Stab an meinen Nachfolger<br />
weitergeben und ihm den allerbesten Erfolg<br />
und die Loyalität und Kooperation aller<br />
Mitglieder wünschen. Möge er dieselbe<br />
Freude und Begeisterung empfinden dürfen,<br />
die auch mein verantwortungsreiches Amt<br />
als Präsidentin der Versammlung der<br />
Regionen Europas erleichtert hat.<br />
Ich danke allen, die mich in den 8 Jahren als<br />
Funktionsträger in der VRE unterstützt und<br />
begleitet haben, bei aller Freude für das<br />
große Vertrauen und auch die vielen<br />
Zeichen der Freundschaft und Wertschätzung.<br />
Es waren ereignisreiche und schöne Jahre.<br />
Ich möchte sie nicht missen.<br />
2
Eine ausgeglichene<br />
Finanzlage<br />
Bericht von Wilhelm Schnyder (Valais/CH),<br />
Vizepräsident Schatzmeister (2002-<strong>2004</strong>)<br />
Wilhelm Schnyder, Vizepräsident<br />
Schatzmeister der VRE (2002-<strong>2004</strong>) und<br />
Staatsrat des Kantons Valais/CH<br />
Die Finanzlage der VRE kann derzeit als<br />
gesund und ausgeglichen angesehen<br />
werden. Diese Feststellung fußt auf der<br />
Analyse der drei folgenden Parameter:<br />
Kontostand für das abgelaufene<br />
Geschäftsjahr;<br />
• Zwischenstand für das Konto im laufenden<br />
Jahr;<br />
• Vorausplanungen für das kommende<br />
Jahr.<br />
Konto 2003: ein positives Ergebnis<br />
Das Konto 2003 schließt mit einem<br />
leichten Gewinn von 20 015 € gegen<br />
einen Verlust von 34 591 € für das<br />
Vorjahr.<br />
In Zahlen und zusammenfassend ausgedrückt<br />
stellt sich dieses Ergebnis folgendermaßen<br />
dar (in Euro):<br />
Betriebliche Erträge<br />
Betriebliche Aufwendungen<br />
Betriebsergebnis<br />
Ergebnis Finanzgeschäfte<br />
Außerordentl. Aufwendungen u. Erträge<br />
Jahresendergebnis<br />
Bei den Mitgliedsbeiträgen, die mehr als<br />
96 % der Gesamteinnahmen darstellen,<br />
war ein leichter Zuwachs im Vergleich<br />
zum vorangegangenen Geschäftsjahr zu<br />
verzeichnen (+ 0,85 %). Die betrieblichen<br />
Aufwendungen konnten ihrerseits<br />
unter den Zahlen für letztes Jahr gehalten<br />
werden, wodurch das oben genannte<br />
positive Endergebnis erreicht werden<br />
konnte.<br />
Das Geschäftsjahr 2003 war zudem, wie<br />
bereits in den vergangenen Jahren, von<br />
einigen Schwierigkeiten bei der<br />
Einforderung der Beiträge der<br />
Mitgliedsregionen gekennzeichnet.<br />
Dieses Phänomen ist zwar nicht neu,<br />
aber es besteht leider die Tendenz, dass<br />
es sich ausweitet, wodurch die laufende<br />
Geschäftsführung unserer Vereinigung<br />
erschwert wird.<br />
Zwischenstand für das Konto <strong>2004</strong>:<br />
Kontostand entspricht den<br />
Vorausschätzungen<br />
Die Prüfung des Zwischenstandes für das<br />
Konto <strong>2004</strong> (zum 30. September <strong>2004</strong>)<br />
zeigt uns eine den Vorausschätzungen<br />
entsprechende Entwicklung des Kontos<br />
und in dieser Phase liegen keine Faktoren<br />
vor, aus denen hervorginge, dass<br />
das Konto zum Jahresende nicht, wie<br />
2 373 435 €<br />
2 368 300 €<br />
+ 5 135 €<br />
+ 16 057 €<br />
- 1 177 €<br />
+ 20 015 €<br />
vorgesehen, ausgeglichen sein sollte.<br />
Haushalt 2005: Fortführung einer<br />
ausgeglichenen Finanzlage<br />
Der für das Jahr 2005 aufgestellte<br />
Haushaltsentwurf ist erneut ausgeglichen<br />
und bestätigt die Kontinuität im<br />
Vergleich zu den vorangegangenen<br />
Geschäftsjahren.<br />
Allgemein muss festgestellt werden, dass<br />
die erwarteten Einnahmen im Vergleich<br />
zum letzten Jahr einen ganz leichten<br />
Rückgang aufweisen, und das trotz der<br />
Anpassung der Mitgliedsbeiträge an die<br />
durchschnittliche Inflationsrate der EU-<br />
Länder für 2003. Diese Situation kommt<br />
insbesondere durch den Austritt einiger<br />
Mitgliedsregionen mit starker finanzieller<br />
Beteiligung zustande.<br />
Wie bereits in den vergangenen Jahren<br />
bleibt die Frage der Einforderung der<br />
Mitgliedsbeiträge ein schwieriges<br />
Problem, dem das Präsidium und das<br />
Generalsekretariat eine besondere<br />
Aufmerksamkeit schenken müssen.<br />
Es wird vor allem darum gehen, die<br />
Kontakte mit den Regionen, deren<br />
Beiträge noch ausstehen, zu intensivieren<br />
und eventuell neue Mechanismen<br />
zur Berechnung der Mitgliedsbeiträge zu<br />
prüfen.<br />
In Bezug auf die Ausgaben wurden die<br />
Haushaltsmittel zusammengestrichen,<br />
um das angestrebte finanzielle Gleichgewicht<br />
zu ermöglichen.<br />
Abschließend sei daran erinnert, dass der<br />
Vizepräsident Schatzmeister der VRE den<br />
Vertretern der Regionen, die auf vorübergehende<br />
finanzielle Schwierigkeiten bei<br />
der Zahlung ihrer Beiträge stoßen sollten,<br />
gern zur Verfügung steht, um mit<br />
ihnen zu versuchen, Lösungen zu finden,<br />
die der Situation am besten entsprechen,<br />
wobei sowohl ihre als auch die<br />
Interessen der VRE berücksichtigt<br />
werden.<br />
Die VRE möchte dem Kanton Wallis danken,<br />
der das Präsidium und den Vorstand<br />
zu einer Zusammenkunft in Bern im<br />
Oktober <strong>2004</strong> eingeladen hat.<br />
3
Klaus Klipp, Generalsekretär der VRE<br />
<strong>2004</strong>, ein Jahr entscheidender<br />
Fortschritte für die Regionen<br />
Bericht von Klaus Klipp, Generalsekretär der VRE<br />
Im Januar <strong>2004</strong> verabschiedete das<br />
Präsidium der VRE die Prioritäten der VRE für<br />
das laufende Jahr mit einem außerordentlich<br />
ehrgeizigen Arbeitsprogramm. Der europäische<br />
Verfassungsentwurf, die Zukunft der<br />
Daseinsvorsorge, eine neue Kohäsionspolitik,<br />
der Erhalt einer traditionellen Landwirtschaft<br />
und eine ausgeglichene ländliche<br />
Entwicklung, die Bildungssysteme im<br />
Zeitalter der Globalisierung oder die<br />
Entwicklung von regionalen Partnerschaften,<br />
das sind nur einige der Themen, die die<br />
Kommissionen und Programme der VRE<br />
dieses Jahr erfolgreich behandelt haben.<br />
Diese Erfolge, die uns von den Kommissionen<br />
und Programmen der VRE in ihren jeweiligen<br />
Berichten ausführlich vorgestellt werden,<br />
verdankt die Versammlung dem Einsatz ihrer<br />
Mitglieder, die zahlreiche neue Initiativen<br />
und Projekte angestoßen, mitgetragen oder<br />
unterstützt haben. Ich möchte allen<br />
Regionen danken, die sich in unseren<br />
Kommissionen und Programmen wie<br />
Eurodyssee, der Sommeruniversität, der<br />
Jugend-Sommeruniversität und Centurio –<br />
das in diesem Jahr die Unterstützung von<br />
Interreg IIIC gewinnen konnte – eingebracht<br />
haben oder die unsere Treffen und<br />
Konferenzen ausrichteten. Ich möchte drei<br />
Mitgliedern ausdrücklich danken, die uns<br />
ganz besonders unterstützt haben. Die<br />
Region Alsace leistet einen sehr wichtigen<br />
Beitrag für die Arbeit der Sekretariats der VRE<br />
in Straßburg und richtet regelmäßig unsere<br />
Präsidiumssitzungen aus; sie hat sich auch<br />
bereit erklärt, die Hauptversammlung 2005<br />
auszurichten, um den 20. Jahrestag der VRE<br />
zu feiern. Die Region Wallonie stellt uns das<br />
Personal für unser Verbindungsbüro in<br />
Brüssel zur Verfügung und gewährleistet dessen<br />
Betrieb, Gleiches gilt für das Sekretariat<br />
des Programms Eurodyssee. Die Vereinigung<br />
der Rumänischen Bezirke und die Region Alba<br />
Julia finanzieren unsere Außenstelle in<br />
Rumänien und ermöglichen es uns so, enge<br />
Bindungen mit der Balkanregion und der östlichen<br />
Peripherie der EU zu knüpfen. Man<br />
kann diesen drei Regionen nicht genug danken<br />
für die außerordentliche Hilfe, die sie der<br />
VRE und ihren Mitgliedern zukommen lassen.<br />
Das Team im Sekretariat, das angesichts der<br />
anvertrauten Aufgaben klein ist, hat auch ein<br />
ständiges Engagement und große Motivation<br />
bewiesen. In Zusammenarbeit mit dem<br />
Verbindungsbüro der VRE in Brüssel und der<br />
Außenstelle der VRE in Rumänien sowie<br />
mithilfe zahlreicher Praktikanten aus ganz<br />
Europa hat dies uns während des gesamten<br />
Jahres erlaubt, die Stimme der Regionen weit<br />
über den Kreis der Eingeweihten hinaus zu<br />
Gehör zu bringen.<br />
Schlüsselbegriffe unseres Erfolges:<br />
Proaktivität und Reaktivität<br />
Das politische Monitoring, das wir vor mehr<br />
als einem Jahr im Sekretariat eingeführt<br />
haben, und dessen Ergebnisse die Mitglieder<br />
wöchentlich als “AER Weekly“ per E-Mail<br />
erreichen, wird von unseren Mitgliedern angenommen<br />
und erlaubt es, Einfluss auf<br />
europäische Themen und Debatten zu nehmen.<br />
Es ermöglicht uns auch die Beobachtung<br />
dessen, was vor Ort, in unseren<br />
Mitgliedsregionen, vor sich geht und die<br />
Themen, die sie beschäftigen, auf eine<br />
europäische Ebene zu tragen. Die Kampagne<br />
der VRE zum Thema Gentechnisch<br />
Veränderter Organismen (GVO) oder unsere<br />
Stellungnahmen und Initiativen zur der regionalen<br />
Luftfahrt und den Regionalflughäfen<br />
sind Beispiele für diese Politik der Proaktivität<br />
und der Reaktivität der VRE. Dies hat uns<br />
sichtbare Anerkennung bei den Institutionen<br />
als auch den Organisationen der<br />
Zivilgesellschaft und den Medien eingebracht.<br />
Wirkungsvolle Kommunikation<br />
Die Kommunikationsstrategie war mit ein<br />
Grund für diesen Erfolg. Unsere klaren<br />
Stellungnahmen wurden nicht nur von den<br />
auf europäische Angelegenheiten spezialisierten<br />
Medien, die von den<br />
Entscheidungsträgern gelesen werden, aufgegriffen.<br />
Auch internationale, nationale und<br />
natürlich regionale Medien, die sich an die<br />
Bürgerinnen und Bürger richten haben unsere<br />
Themen stärker als früher aufgegriffen.<br />
Allein die durch die Suchmaschine Google<br />
gefundenen Presseartikel gehen in die hunderte.<br />
Die im Europäischen Parlament Anfang<br />
September organisierte Pressekonferenz zum<br />
Start der Kampagne der VRE für eine traditionelle<br />
Landwirtschaft ist in dieser Hinsicht<br />
beispielhaft. Sie hat es erlaubt, Abgeordnete<br />
des EP für ein europäisches Gesetz zur<br />
Koexistenz zwischen traditionellen und gentechnisch<br />
veränderten Anbaukulturen zu<br />
mobilisieren. Außerdem wurde, insbesondere<br />
über die Medien, in denen unsere Initiative<br />
ein großes Echo fand, auch auf den Rat und<br />
die Kommission Druck ausgeübt. Anfang<br />
Oktober hat sich die Mehrheit der<br />
Mitgliedstaaten der EU, in diesem Fall 15, der<br />
Initiative Italiens und Dänemarks angeschlossen,<br />
die sich für die von der VRE<br />
unterstützte Lösung ausspricht. Der letzte<br />
Rat der Landwirtschaftsminister, der über<br />
diese Frage debattierte, hat beschlossen, eine<br />
europäische "Task Force" einzurichten, um<br />
den Mitgliedstaaten zu helfen, entsprechende<br />
Regelungen zu treffen. Wir müssen jedoch<br />
das Verfahren weiter genau verfolgen, denn<br />
eine europäische Regelung wäre in diesem<br />
Bereich definitiv die angemessene Lösung.<br />
VRE und Bürgernähe<br />
Auch unsere themenspezifischen Dossiers<br />
wurden von den Medien und infolge von<br />
deren Lesern wahrgenommen, insbesondere<br />
die Ausgaben zu den Dienstleistungen von<br />
allgemeinem Interesse und zu den GVO. Sie<br />
haben zur Entwicklung von Kontakten mit<br />
der Zivilgesellschaft und direkten Kontakten<br />
mit Bürgern geführt. Ein wichtiges Anliegen<br />
zu einem Zeitpunkt, an dem wir alle beunruhigt<br />
sind über den Graben zwischen der<br />
Union und der Bevölkerung. Die<br />
Glückwunschschreiben von Verbänden, Briefe<br />
von Privatpersonen oder sogar Besuche im<br />
Sekretariat der VRE um mehr über unsere<br />
Aktionen zu erfahren waren für uns eine<br />
interessante Bestätigung und Ermutigung in<br />
unserer Arbeit.<br />
Der Besuch unserer Webseite ist ein guter<br />
Indikator für das wachsende Interesse an der<br />
VRE und ihrer Arbeit. Im Laufe des Jahres<br />
4
<strong>2004</strong> hat sich die Zahl der Aufrufe (Hits) insgesamt<br />
um 50 % erhöht und im gerade vergangenen<br />
September haben wir die Hürde<br />
von 22.000 Besuchern / Monat aus mehr als<br />
30 Ländern überschritten (15.000 im<br />
September 2003). Dies ist für eine sehr<br />
spezialisierte, mittelgroße Webseite wie die<br />
unsere nicht außer Acht zu lassen. Wichtiger<br />
noch ist das Pr<strong>of</strong>il der Besucher, von denen<br />
ein wesentlicher Teil den europäischen<br />
Institutionen in Brüssel, Luxemburg und<br />
Straßburg zuzurechnen ist.<br />
Ständiger Dialog mit den Regionen<br />
Der Dialog mit den interregionalen<br />
Organisationen, unseren Mitgliedsregionen<br />
oder neuen Regionen, die sich uns<br />
anschließen möchten, ist wichtig für die<br />
Arbeit der VRE. Dies ist von grundlegender<br />
Bedeutung, nicht nur um die VRE und ihre<br />
Initiativen besser bekannt zu machen und<br />
Teilnehmer für unsere Themen zu gewinnen,<br />
sondern auch um Erwartungen, Vorschläge<br />
oder gar Kritik aufzunehmen. Die VRE als<br />
politisches Forum muss die gesamte regionale<br />
Vielfalt widerspiegeln. Ich möchte auch den<br />
zahlreichen gewählten Politikern und deren<br />
Mitarbeitern danken, die zu Gesprächen<br />
nach Straßburg gekommen sind für fruchtbare<br />
Debatten, die wir miteinander geführt haben.<br />
Dieser Austausch ist für unsere Strategie<br />
unentbehrlich. Unsere Aufgabe ist es nicht,<br />
eine Sicht von oben durchzusetzen, sondern<br />
die Auffassungen der Regionen auf höchster<br />
Ebene darzulegen.<br />
Anerkennung durch Institutionen<br />
Ob es sich um den Kongress der Gemeinden<br />
und Regionen Europas (KGRE), den<br />
Ausschuss der Regionen (AdR), das<br />
Europäische Parlament, die Kommission, den<br />
Rat oder die irische Präsidentschaft der<br />
Union handelt, unsere Auffassungen sind aufgenommen<br />
worden. An den Reaktionen ist<br />
erkennbar, dass sie auf Interesse gestoßen<br />
sind. Péter Bálazs und David Byrne, die<br />
Europäischen Kommissare für Regionalpolitik<br />
bzw. für Gesundheit und Verbraucherschutz<br />
haben an Konferenzen oder Kommissionssitzungen<br />
der VRE teilgenommen. Es wurden<br />
mit anderen Kommissaren und ihren<br />
Generaldirektionen regelmäßige Kontakte<br />
aufgebaut (Regionalpolitik, Verkehr,<br />
Landwirtschaft / ländliche Entwicklung,<br />
Kultur, Erziehung & Bildung). Auch mit den<br />
europäischen Abgeordneten des neu gewählten<br />
Parlamentes wurden enge Beziehungen<br />
geknüpft, zumal einige in der VRE einstmals<br />
aktive Regionalpolitiker nunmehr in<br />
Straßburg im Parlament tagen. Unsere<br />
Positionen stimmen in vielen Fragen, etwa<br />
Politik des sozialen Zusammenhalts oder<br />
GATS, überein und wir sind entschlossen, im<br />
Laufe der Legislaturperiode <strong>2004</strong>-2009<br />
noch mehr zusammenzuarbeiten, um die<br />
europäische Politik in diesen Bereichen im<br />
Interesse der Regionen voranzubringen.<br />
Fortschritte für die Regionen Europas<br />
<strong>2004</strong> wurden die Regionen Europas gehört<br />
und dies hat es erlaubt, im Interesse<br />
der Regionen zu zahlreichen Themen<br />
Fortschritte zu erzielen. Zunächst erkennt<br />
der endgültige Text der Europäischen<br />
Verfassung die Regionen als wichtige<br />
Regierungsebene in Europa an und das<br />
Subsidiaritätsprinzip gilt jetzt auch für die<br />
regionale und lokale Ebene. Der territoriale<br />
Zusammenhalt gehört nun zu den Zielen<br />
der Union. Die Regionen müssen während<br />
europäischer Gesetzgebungsverfahren<br />
gehört werden und haben ein mittelbares<br />
Klagerecht vor dem Europäischen<br />
Gerichtsh<strong>of</strong> erhalten. Das Europa der<br />
Zukunft wird endlich in seinen Regionen<br />
verwurzelt sein. Es liegt jetzt an uns, den<br />
Regionen, durch die Schaffung wirkungsvoller<br />
Mechanismen dafür zu sorgen, dass das<br />
Subsidiaritätsprinzip geachtet und die<br />
Partnerschaft mit den Institutionen umgesetzt<br />
wird. Ich h<strong>of</strong>fe, dass es uns gemeinsam<br />
gelingt, so ein europäisches Projekt für<br />
unsere Bürger aufzubauen. Wir haben<br />
anlässlich unserer Arbeit bei der Erstellung<br />
und den späteren Änderungen des<br />
Verfassungstextes gesehen, wie sehr das<br />
Sprichwort "Einigkeit macht stark" zutrifft.<br />
Es ist unsere Union, die Union der Regionen,<br />
die Union der interregionalen<br />
Organisationen und der Bündnisse, die wir<br />
geschaffen haben und die diesen Erfolg<br />
möglich gemacht hat. Unser Kampf für die<br />
Änderung des Artikels 217 im Kapitel III<br />
(jetzt Art. 315) zur Gemeinsamen<br />
Handelpolitik und zur Unterzeichnung von<br />
internationalen Abkommen ist ein gutes<br />
Beispiel. So haben wir es in letzter Minute<br />
erreicht, die Formulierungen zu ändern, die<br />
die Gemeinwohlverpflichtung und die kulturelle<br />
Vielfalt in einem erweiterten Europa<br />
gefährdet hätten. Ohne die VRE sähe die<br />
endgültige Fassung des Verfassungsvertrages<br />
andersaus. Wir haben uns auch erfolgreich<br />
für die wirtschaftliche Entwicklung der<br />
Regionen und für einen besseren wirtschaftlichen<br />
und sozialen Zusammenhalt in unseren<br />
Regionen eingesetzt. Dieser würde durch<br />
einen Mangel an Koordinierung zwischen<br />
europäischer Politiken mit territorialer<br />
Auswirkung oder zu umfangreiche und<br />
angesichts der Vielfalt in den Regionen<br />
unflexible europäische Regelungen beeinträchtigt.<br />
Verbreitung des Regionalismus und<br />
der Regionalisierung<br />
Regionalismus und Regionalisierung haben<br />
im letzen Jahr an Boden gewonnen. Die neue<br />
Ausgabe der Karte der Regionen Europas der<br />
VRE (Tabula Regionum Europae) gibt einen<br />
einfachen Überblick über die gegenwärtigen<br />
Entwicklungen. Italien wird föderalisiert.<br />
Frankreich wird dezentralisiert. In Norwegen,<br />
wo noch vor kurzem die nationalen Behörden<br />
die Regionalräte abschaffen wollten, wird<br />
derzeit die Schaffung von sieben Regionen<br />
untersucht. In Dänemark werden 2007 fünf<br />
neue Regionen entstehen. In Großbritannien<br />
wird die “Devolution“ weitergeführt. In<br />
Slowenien, Griechenland und der Türkei<br />
gibt es politische Entwicklungen, die die<br />
Regionalisierung befürworten. Die VRE steht<br />
gegenüber diesen neuen Regionen in der<br />
Pflicht, ihnen auf dem Hintergrund unserer<br />
Erfahrungen zu helfen, sich auf der Grundlage<br />
der Subsidiarität und in interregionaler<br />
Solidarität zu entwickeln. Dies darf sich nicht<br />
auf die jetzigen Grenzen der EU beschränken,<br />
vor allem zu einem Zeitpunkt, da zehn neue<br />
Mitglieder dieses Jahr der Europäischen<br />
Union beigetreten sind. Das Umfeld der EU<br />
sowie die künftigen Beitrittskandidaten dürfen<br />
nicht vergessen werden.<br />
Ein Europa der Werte<br />
und der Solidarität<br />
Die Nachhaltigkeit der bürgernahen<br />
Gemeinwohl- und Daseinsvorsorgeleistungen<br />
ist angesichts des Drucks der EU-<br />
Kommission, sie im Rahmen von Abkommen<br />
wie GATS den Wettbewerbs- und<br />
Marktregeln zu unterwerfen, eine unserer<br />
großen Sorgen. Ich h<strong>of</strong>fe, dass all unsere<br />
Mitglieder unsere ausführliche Stellungnahme<br />
zum "Weißbuch der Kommission über die<br />
Dienstleistungen von allgemeinem Interesse"<br />
teilen und die gemeinsame Position unserer<br />
Kommissionen zu diesem Thema unterstützen<br />
werden. Das von der VRE verfochtene<br />
Europa ist ein Europa der Werte und der<br />
Solidarität. Ein Europa, in dem die Regionen<br />
selbst entscheiden können, welche<br />
Maßnahmen sie auf ihrem Gebiet für die<br />
Bürger durchführen, etwa in der Sozial-,<br />
Gesundheits-, Umwelt-, Verkehrs-, Bildungs-,<br />
Kultur- und Jugendpolitik. Und dies ohne<br />
über Brüssel gehen zu müssen, um über ihre<br />
Haushaltsausgaben Genehmigungen einzuholen.<br />
Die bisher bekannten Vorstellungen<br />
der Kommission würden den Verzicht auf<br />
demokratische Legitimität oder gar die<br />
Gefährdung der Demokratie und unseres<br />
Gesellschaftsmodells bedeuten.<br />
Perspektiven für 2005<br />
1985-2005, im nächsten Jahr feiert die VRE<br />
ihr 20jähriges Bestehen. Dies wird die<br />
Gelegenheit sein zu bewerten, was wir im<br />
Laufe dieser zwanzig Jahre gemeinsam erreichen<br />
konnten, als Ausgangspunkt unserer<br />
künftigen Arbeit. Wir werden dies mit dem<br />
"Weißbuch zur Rolle der Regionen in Europa"<br />
abschließen, das anlässlich der<br />
Hauptversammlung in Straßburg 2005<br />
verabschiedet werden soll. Veranstaltungen<br />
zur Förderung der regionalen Vielfalt und der<br />
interregionalen Zusammenarbeit in Europa<br />
werden dieses Jahr prägen und ich danke<br />
allen Mitgliedern, die sich bereits dafür einsetzen<br />
oder noch vorhaben, ihren eigenen<br />
Beitrag im Rahmen dieser Feierlichkeiten zu<br />
leisten.<br />
5
Kommission 'Institutionelle Angelegenheiten'<br />
© Landtag Baden-Württemberg<br />
Ein in den Regionen<br />
verwurzeltes Europa<br />
Bericht von Peter Straub (Baden-Württemberg/D),<br />
Vorsitzender der Kommission 'Institutionelle Angelegenheiten'<br />
Peter Straub, Vorsitzender der VRE-<br />
Kommission ‘Institutionelle<br />
Angelegenheiten', Präsident des<br />
Ausschusses der Regionen und Präsident<br />
des Landtags Baden-Württemberg-D<br />
Wichtigster Schwerpunkt für die<br />
Kommission 'Institutionelle Angelegenheiten'<br />
war der Abschluss der Arbeiten für<br />
die neue Verfassung für Europa. Unsere<br />
Kommission befasste sich auch mit der<br />
erfolgreichen Erweiterung der Europäischen<br />
Union und dem Beitrag der Regionen zur<br />
neuen geo-politischen Lage Europas.<br />
Überdies hat die Kommission die Arbeit<br />
der VRE zum Thema der Dienstleistungen<br />
von allgemeinem Interesse koordiniert.<br />
Eine neue Verfassung für Europa<br />
Die Kommission für institutionelle<br />
Angelegenheiten unternahm eine erfolgreiche<br />
dreijährige Kampagne, um<br />
sicherzustellen, dass die Europäische<br />
Verfassung, die am 18. Juni <strong>2004</strong> angenommen<br />
und von den Mitgliedstaaten<br />
der EU am 29. Oktober in Rom unterzeichnet<br />
wurde, die Interessen der<br />
europäischen Regionen widerspiegelt.<br />
Diese Kampagne, während derer die VRE<br />
sich aktiv am Verfahren zum Entwurf der<br />
Verfassung beteiligte, an Debatten teilnahm<br />
und die Öffentlichkeit informierte,<br />
hatte konkrete Änderungen am endgültigen<br />
Text der Verfassung zugunsten der<br />
Regionen zur Folge. Dieser endgültige Text<br />
ist ein wichtiger Schritt für das Errichten<br />
eines Rahmens für ein Europa, das fest in<br />
den Regionen verwurzelt ist. Die VRE<br />
begrüßt insbesondere:<br />
• Die Ausweitung des Subsidiaritätsprinzips<br />
auf die regionale und lokale<br />
Ebene,<br />
• Die Einbeziehung des territorialen<br />
Zusammenhalts in die Ziele der<br />
Union,<br />
• Die Anerkennung der regionalen<br />
Identität,<br />
• Die vermehrte Anhörung der<br />
Regionen in der Entwurfsphase der<br />
Gesetzgebung,<br />
• Den ständigen Rückgriff auf das<br />
Subsidiaritätsprinzip in der<br />
Entwurfsphase der Gesetzgebung,<br />
• Das Recht des Ausschusses der<br />
Regionen, Fälle vor den Europäischen<br />
Gerichtsh<strong>of</strong> zu bringen,<br />
• Die Möglichkeit einer indirekten<br />
Konsultation der Regionen mit<br />
Gesetzgebungsbefugnissen,<br />
• Die Möglichkeit der einstimmigen<br />
Entscheidung im Rahmen der<br />
Gemeinsamen Handelspolitik in den<br />
Bereichen Kultur-, Sozial-, Bildungsund<br />
Gesundheitsdienstleistungen,<br />
wenn diese Vereinbarungen "die kulturelle<br />
und sprachliche Vielfalt in der<br />
Union beeinträchtigen können" oder<br />
"die nationale Organisation dieser<br />
Dienstleistungen ernsthaft" stören<br />
sowie "die Verantwortung der<br />
Mitgliedstaaten, diese zu erbringen"<br />
beeinträchtigen würden.<br />
Trotz dieser Vorteile für die Regionen gibt<br />
es immer noch einige Bereiche, in denen<br />
es der Verfassung nicht gelingt, die<br />
Interessen der Regionen angemessen zu<br />
schützen. Die Verfassung stellt keine klare<br />
Kompetenzverteilung zwischen der Union<br />
und den Mitgliedstaaten bereit. Folglich<br />
sichert sie die Kompetenzen der Regionen<br />
in den Bereichen Kultur, Gesundheit,<br />
Soziales und Bildung nicht auf angemessene<br />
Weise. Dennoch ist die VRE davon<br />
überzeugt, dass die Vorteile, die die<br />
Verfassung für die Regionen bringt, diese<br />
Unzulänglichkeiten aufwiegen.<br />
Debatte zur Daseinsvorsorge<br />
Die Europäische Kommission hat die<br />
Möglichkeit untersucht, einen europaweiten<br />
Rahmen für die Daseinsvorsorge zu<br />
schaffen. Die VRE, beunruhigt, dass die<br />
EU-Kommission eine Gesetzgebung<br />
einführen könnte, die die Fähigkeit der<br />
Regionalpolitiker einschränken würde,<br />
Schlüsselentscheidungen in Bezug auf die<br />
Erbringung von Daseinsvorsorgeleistungen<br />
zu treffen, rief eine Kampagne ins Leben,<br />
um die Kommission davon abzuhalten, in<br />
Bereichen, für die sie nicht zuständig ist,<br />
Gesetze zu erlassen. Mit der Forderung<br />
nach Einhaltung des Subsidiaritätsprinzips<br />
und danach, dass Entscheidungen zur<br />
Leistungserbringung so bürgernah wie<br />
möglich getr<strong>of</strong>fen werden, trug die<br />
Kommission 'Institutionelle Angelegenheiten'<br />
zur Debatte über das "Grünbuch<br />
der Kommission zu Dienstleistungen von<br />
allgemeinem Interesse" bei. Diese<br />
Beiträge (1) spiegelten sich in dem nachfolgenden<br />
"Weißbuch zu Dienstleistungen<br />
von allgemeinem Interesse" wider, in dem<br />
die EU-Kommission von ihrer ursprünglichen<br />
Idee der Ausarbeitung einer Rahmenrichtlinie<br />
zu diesem Thema absah.<br />
6
Unsere Kommission setzt sich weiter bei<br />
den Europäischen Institutionen zu diesem<br />
Thema ein, da die Europäische<br />
Kommission einen sektorbezogenen<br />
Ansatz für die Gesetzgebung in diesem<br />
Bereich sondiert. Das Seminar der VRE mit<br />
dem Titel "Liberalisierung der Märkte oder<br />
öffentliche Dienstleistungen", bei dem die<br />
Erfahrungen der Regionen mit der<br />
Liberalisierung von Daseinsvorsorgeleistungen<br />
untersucht wurden, fand im April<br />
in Zürich statt. Die kommissionsübergreifende<br />
Arbeitsgruppe der VRE hat den<br />
Entwurf einer gemeinsamen Position zu<br />
Dienstleistungen von allgemeinem<br />
Interesse (2) vorbereitet, der anlässlich der<br />
Hauptversammlung der VRE in Wien zur<br />
Diskussion und Annahme vorgelegt werden<br />
wird. Das Dokument zielt darauf ab,<br />
die Aufmerksamkeit der Mitglieder der<br />
VRE und der Europäischen Kommission<br />
auf den besonderen Charakter der<br />
Dienstleistungen von allgemeinem<br />
Interesse in den Bereichen Gesundheitsund<br />
Sozialdienstleistungen, Netzwerkindustrien,<br />
Umweltleistungen sowie<br />
Kultur und Bildung, insbesondere auf<br />
regionaler Ebene, zu lenken.<br />
Eine neue EU mit neuen Nachbarn<br />
Der 1. Mai <strong>2004</strong>, als 10 neue Mitgliedstaaten<br />
beitraten, war für die Europäische<br />
Union ein historischer Tag. Die VRE hatte<br />
seit vielen Jahren auf dieses Ziel hingearbeitet<br />
und ihre Mitgliedsregionen in den<br />
Beitrittsländern auf die neuen<br />
Verantwortungen und Möglichkeiten, die<br />
sich aus der EU-Mitgliedschaft ergeben,<br />
vorbereitet. Es sind die regionalen und<br />
lokalen Behörden, die für die Umsetzung<br />
einer großen Mehrheit der EU-<br />
Gesetzestexte verantwortlich sind; sie<br />
sind auch die Organe, die die<br />
Mitgliedschaft in der Europäischen Union<br />
Wirklichkeit werden lassen können, indem<br />
sie Europa den Bürgerinnen und Bürgern<br />
näher bringen. Die Regionen hatten<br />
daher eine wesentliche Rolle im<br />
Erweiterungsprozess inne und sind nun<br />
die Hauptakteure bei der Sicherstellung,<br />
dass die EU-Mitgliedschaft in diesen<br />
Ländern als Erfolg gewertet wird.<br />
Die Erweiterung der EU hat zur<br />
Entstehung neuer Außengrenzen geführt,<br />
die sowohl neue Chancen als auch neue<br />
Herausforderungen bedeuten. Um der<br />
Gefahr des Entstehens neuer Trennlinien<br />
in Europa zu begegnen hat die<br />
Europäische Kommission eine neue<br />
"Nachbarschaftspolitik" mit dem Ziel,<br />
eine Stabilitäts- und Sicherheitszone auf<br />
dem ganzen Kontinent zu gewährleisten,<br />
entwickelt. Die EU-Kommission erkennt<br />
die wichtige Rolle an, die die Regionen bei<br />
der Umsetzung dieser Politik spielen können.<br />
Die VRE hat im Oktober ein erstes<br />
Seminar in diesem Bereich organisiert, das<br />
sich auf die Beziehung zwischen den<br />
Regionen in der EU und Westeuropa mit<br />
ihren Partnern in Osteuropa, den westlichen<br />
Balkanländern und dem südlichen<br />
Mittelmeerraum konzentrierte. Unsere<br />
Kommission hat auch eine neue<br />
Arbeitsgruppe zur “Nord-Süd-Zusammenarbeit“<br />
ins Leben gerufen, die das Ziel hat,<br />
speziell die Zusammenarbeit zwischen<br />
regionalen Behörden innerhalb der VRE<br />
und den entsprechenden Stellen im südlichen<br />
Mittelmeerraum sowie auf dem<br />
westlichen Balkan zu fördern, um so<br />
eine leistungsfähige, effektive und<br />
P. Straub, M. R. Puig, Regionalminister im<br />
Präsidium und für Sport und der<br />
Generaldirektor für europäische<br />
Angelegenheiten der Illes Balears-E, Vertreter<br />
der europäischen Institutionen und<br />
Verantwortliche der VRE<br />
demokratische regionale Selbstverwaltung<br />
zu unterstützen.<br />
Dialog mit den Institutionen der EU<br />
<strong>2004</strong> fanden die ersten einer Reihe von<br />
Treffen zwischen den Präsidenten der<br />
interregionalen Organisationen und dem<br />
Präsidenten der Europäischen<br />
Kommission statt. Dieser 'strukturierte<br />
Dialog' begründet einen wichtigen neuen<br />
Kanal für die Versammlung der Regionen<br />
Europas, ihre Ansichten unmittelbar dem<br />
Kommissionspräsidenten darzulegen. Die<br />
VRE wird diesen Kanal nutzen, um<br />
sicherzustellen, dass die Europäische<br />
Kommission bei der Vorbereitung neuer<br />
Gesetze die Bedürfnisse der Regionen<br />
berücksichtigt.<br />
Ein europäischer Rahmen<br />
für regionale Partnerschaften<br />
Die Zusammenarbeit zwischen den<br />
Regionen trägt wesentlich dazu bei, den<br />
Erfahrungsaustausch und die Verbreitung<br />
von besten Praktiken innerhalb der<br />
Europäischen Union sowie bei den neuen<br />
Nachbarn der EU sicherzustellen. Die<br />
Kommission 'Institutionelle Angelegenheiten'<br />
hat an der Verbesserung des<br />
gesetzgebenden und finanziellen<br />
Rahmens für regionale Partnerschaften<br />
mitgewirkt. Die Arbeitsgruppe 'regionale<br />
Partnerschaften' dieser Kommission hat<br />
sich aktiv an der Debatte zur Finanzierung<br />
der interregionalen Zusammenarbeit im<br />
Rahmen der Strukturfonds ab 2007 beteiligt,<br />
und auch an der Debatte zur<br />
Schaffung eines neuen Rechtsinstruments<br />
für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />
teilgenommen.<br />
Zukunftsaussichten<br />
Die VRE hat das Jahr 2005 zum Jahr der<br />
Lokalen und Regionalen Partnerschaften<br />
erklärt. Es wird auch das Jahr des 20jährigen<br />
Bestehens der VRE sein. Die<br />
Kommission 'Institutionelle Angelegenheiten'<br />
wird sich vor allem an der<br />
Organisation dieser beiden Ereignisse<br />
beteiligen. Unter anderem wird unsere<br />
Kommission die Ausarbeitung eines<br />
"Weißbuchs zur Rolle der Regionen in<br />
Europa" koordinieren, in dem die Rolle<br />
untersucht wird, die die Regionen in der<br />
europäischen Integration im Licht der EU-<br />
Erweiterung, der neuen Verfassung der EU<br />
und der Neudefinierung der regionalen<br />
Agenda in vielen Ländern spielen können.<br />
Mit diesem Weißbuch werden die<br />
Regionen den wichtigen Platz darlegen, den<br />
sie bei der Förderung und Umsetzung der<br />
Schlüsselprinzipien des Regionalismus und<br />
der Subsidiarität innehaben und dabei<br />
versuchen, Europa den Bürgern näher zu<br />
bringen.<br />
Die VRE möchte den Regionen Alsace-F,<br />
Zürich-CH und Illes Balears-E danken, die<br />
<strong>2004</strong> die Konferenzen, Arbeitsgruppentreffen<br />
und Seminare der Kommission<br />
für Institutionelle Angelegenheiten ausrichteten.<br />
1) cf. www.a-e-r.org/COMMUN/GP-Services-<br />
General-Int.html<br />
2) Siehe VRE Intranet oder www.a-e-r.org<br />
(Hauptversammlung <strong>2004</strong> –<br />
Verabschiedete Texte)<br />
7
Kommission 'Sozialer Zusammenhalt,<br />
Soziales und Öffentliches Gesundheitswesen'<br />
Stig-Erik Westmark, Vorsitzender<br />
der VRE-Kommission 'Sozialer<br />
Zusammenhalt, Soziales und<br />
Öffentliches Gesundheitswesen'<br />
und Präsident des internationalen<br />
Ausschusses der Region Västmanland/S<br />
Die Rechte der Bürger<br />
auf Gesundheits- und<br />
Sozialdienstleistungen sicherstellen<br />
Bericht von Stig-Erik Westmark (Västmanland/S), Vorsitzender der Kommission<br />
'Sozialer Zusammenhalt, Soziales und Öffentliches Gesundheitswesen'<br />
Schwerpunkt der Arbeit der Kommission<br />
"Sozialer Zusammenhalt, Soziales und<br />
Öffentliches Gesundheitswesen" im Jahr<br />
<strong>2004</strong> war die Debatte über die<br />
Modernisierung der Gesundheits- und<br />
Sozialdienstleistungen zur Verbesserung<br />
von Qualität und Nachhaltigkeit bei gleichzeitiger<br />
Sicherstellung, dass sie weiterhin<br />
dem öffentlichen Interesse dienen. Die<br />
Mitgliedsregionen tauschten beste<br />
Praktiken darüber aus, wie heutzutage<br />
auf die wichtigsten Gesundheits- und<br />
Sozialprobleme in den verschiedenen<br />
Gesellschaftsschichten geantwortet<br />
werden kann. Schließlich leistete unsere<br />
Kommission einen Beitrag zur<br />
Formulierung und Bewertung der politischen<br />
Strategien auf europäischer Ebene<br />
in gesundheits- und sozialpolitischen<br />
Angelegenheiten.<br />
Wir müssen die Gesundheitsund<br />
Sozialdienstleistungen<br />
modernisieren, aber auch weiter<br />
dem Gemeinwohl dienen<br />
Die Regionen stehen heutzutage vor der<br />
Herausforderung, qualitativ hochwertige<br />
Gesundheits- und Sozialdienstleistungen,<br />
die für alle Bürgerinnen und Bürger<br />
verfügbar sind, zu organisieren, zu erbringen<br />
und zu finanzieren und dabei gleichzeitig<br />
finanziell zukunftsfähig und effizient<br />
zu bleiben. Die Regionen sind der<br />
Überzeugung, dass eine rein wirtschaftliche<br />
Ideologie und die Regeln des<br />
Marktes allein nicht einseitig auf<br />
Gesundheits- und Sozialdienstleistungen<br />
angewendet werden können, da eines<br />
der Ziele dieser Dienstleistungen darin<br />
besteht, den widrigen Auswirkungen des<br />
Marktes entgegenzuwirken. Außerdem<br />
sind die Regionen über die Einführung<br />
des Begriffs "Verbraucher" von<br />
Gesundheits- und Sozialdienstleistungen<br />
beunruhigt. Obwohl dieses Konzept so<br />
interpretiert werden kann, dass es die<br />
Anwendung der Verbraucherrechte auf<br />
diese Dienstleistungen impliziert, bleibt<br />
es doch eigentlich ein wirtschaftlicher<br />
Grundsatz im Zusammenhang mit der<br />
Idee der "Kaufkraft" und könnte dazu<br />
benutzt werden, den Zugang zu<br />
Gesundheits- und Sozialdienstleistungen<br />
für die Bürger zu begrenzen, die nicht<br />
über ausreichende Mittel verfügen. Die<br />
Regionen fordern, dass die Liberalisierung<br />
von Gesundheits- und Sozialdienstleistungen<br />
eher eine Option für die<br />
Regionen bleibt und nicht zur<br />
Verpflichtung wird. Es handelt sich um<br />
typische Beispiele für Dienstleistungen,<br />
die um die Bedürfnisse und Erwartungen<br />
der Bürger herum entstanden sind und<br />
die in Antwort auf den Bedarf der Bürger<br />
gestaltet wurden; die Organisation und<br />
Erbringung dieser Leistungen sollte daher<br />
weiter den Regionen obliegen.<br />
Unsere Kommission äußerte die<br />
Bedenken der Regionen vor der<br />
Europäischen Kommission und trug zur<br />
Ausarbeitung einer gemeinsamen<br />
Position der VRE (1) zu diesem Thema bei.<br />
Unter Beachtung insbesondere der<br />
Gesundheits- und Sozialdienstleistungen<br />
gelang es unserer Kommission sicherzustellen,<br />
dass keine weitere europäische<br />
Maßnahme in diesen Bereichen ergriffen<br />
wird, bevor nicht eine vollständige<br />
Bewertung der Besonderheiten der<br />
Gesundheits- und Sozialdienstleistungen<br />
durchgeführt wurde.<br />
Die Kommission hat ferner entschieden,<br />
diese Frage der Liberalisierung von<br />
Gesundheits- und Sozialdienstleistungen<br />
auch auf internationaler Ebene zu<br />
behandeln, und zwar vor allem im<br />
Zusammenhang mit dem Allgemeinen<br />
Abkommen über den Handel mit<br />
Dienstleistungen (GATS) der<br />
Welthandelsorganisation (WTO). Das<br />
zeigt deutlich, dass die Regionen politische<br />
Handlungsträger auf allen<br />
Regierungsebenen, die ihre Befugnisse<br />
berühren könnten, sein können und sollen.<br />
Auch hier sind die Regionen darüber<br />
beunruhigt, dass eine auf internationaler<br />
Ebene getr<strong>of</strong>fene Entscheidung zur<br />
Liberalisierung, eine von ihnen erbrachte<br />
öffentliche Dienstleistung für ihre<br />
Bürger merklich berühren wird. Die<br />
Mitgliedsregionen der VRE werden daher<br />
ihre Bedenken ihrer jeweiligen nationalen<br />
Regierung sowie der Europäischen<br />
Kommission zur Kenntnis bringen und<br />
weiterhin darauf drängen, dass die<br />
Regionen in Europa ihre Autonomie bei<br />
der Entscheidung, wie diese<br />
Dienstleistungen am besten organisiert<br />
und erbracht werden können, behalten.<br />
8
Die Mitglieder der Kommission 'Sozialer<br />
Zusammenhalt, Soziales und Öffentliches<br />
Gesundheitswesen' treffen sich in Bad-H<strong>of</strong>gastein/A<br />
Den Regionen die Möglichkeit zum<br />
Schutz der Gesundheits- und<br />
Sozialdienstleistungen in der Union<br />
der Zukunft geben<br />
Unsere Kommission beteiligte sich aktiv<br />
an der Kampagne der VRE zum Entwurf<br />
des Verfassungsvertrags für Europa<br />
und trug zur Ausformulierung des<br />
Entwurfstextes in Bezug auf Gesundheits-<br />
und Sozialpolitik bei. Es gelang der<br />
VRE sicherzustellen, dass im Rahmen der<br />
Gemeinsamen Handelspolitik für<br />
Gesundheits- und Sozialdienstleistungen<br />
eine Ausnahme gemacht wird,<br />
dergleichen für Kultur- und<br />
Bildungsdienstleistungen. Diese Ausnahme<br />
ermöglicht den Mitgliedstaaten der EU<br />
und ihren Regionen, diese<br />
Dienstleistungen vor der Liberalisierung<br />
im Rahmen internationaler Handelsabkommen<br />
wie GATS zu schützen. Die<br />
Regionen werden nun zusammenarbeiten,<br />
um sicherzustellen, dass diese Ausnahme<br />
streng ausgelegt wird und einen wirksamen<br />
Schutz der Kompetenzen der<br />
Regionen in diesen Bereich gewährleistet.<br />
Die Rolle der EU in der<br />
Gesundheitspolitik sollte darin<br />
bestehen, das Handeln der<br />
Regionen zu unterstützen<br />
Die historische Erweiterung der<br />
Europäischen Union am 1. Mai <strong>2004</strong> hat<br />
die Grenzen der Union ausgedehnt und<br />
sorgte für die Hervorhebung gemeinsamer<br />
Gesundheits- und Sozialprobleme,<br />
die die Union angehen muss. Die<br />
Mitglieder unserer Kommission arbeiten<br />
in Kooperationsprojekten zum Erkennen<br />
von Lösungen bei der Vorbeugung von<br />
übertragbaren Krankheiten, häuslicher<br />
Gewalt sowie Alkohol- und Drogensucht.<br />
Die Mitgliedsregionen der VRE hatten<br />
während der Plenarsitzung der<br />
Kommission am 7. und 8. Oktober in Bad<br />
H<strong>of</strong>gastein (Salzburg-A) die Gelegenheit,<br />
ihren Standpunkt unmittelbar dem<br />
Europäischen Kommissar für Gesundheit<br />
und Verbraucherschutz, David Byrne, darzulegen.<br />
Die Regionen unterstützten die<br />
Initiative des Kommissars, einen<br />
Reflexionsprozess zur Rolle der<br />
Europäischen Union bei der Förderung<br />
von Gesundheit in ganz Europa zu starten<br />
und baten darum, die Gesundheit zu<br />
einem prioritären Ziel im Rahmen der<br />
zukünftigen Finanzierungsinstrumente<br />
der Union, insbesondere der<br />
Strukturfonds und des neuen<br />
Nachbarschaftsinstrument, zu machen.<br />
Konkreter schlugen die Regionen vor,<br />
dass die Union die regionalen<br />
Kooperationsinitiativen unterstützen<br />
könnte, die sich in den neuen<br />
Mitgliedstaaten und den Beitrittsstaaten<br />
mit der Umstrukturierung des<br />
Gesundheitswesens, der Vorbeugung von<br />
Drogen- und Alkoholmissbrauch, der<br />
Pflege von älteren Menschen sowie der<br />
Jugendfürsorge beschäftigen. Es ist indes<br />
wichtig, dass diese Gesundheitsschwerpunkte<br />
in Zusammenarbeit mit den<br />
Regionen formuliert werden, sodass die<br />
Union in ihrem Handeln von deren<br />
Wissen und Erfahrung pr<strong>of</strong>itieren kann.<br />
Die Politik der sozialen<br />
Eingliederung sollte mit der<br />
Einbeziehung der Regionen in den<br />
politischen Gestaltungsprozess<br />
beginnen<br />
Unsere Kommission vertrat die VRE<br />
anlässlich der Europäischen Öffentlichen<br />
Sozialen Plattform (EPSP) zur<br />
Zusammenarbeit der interregionalen<br />
Organisationen für eine Politik der sozialen<br />
Eingliederung. Gemeinsam haben die<br />
Organisationen einen Bericht für die<br />
Europäische Kommission erstellt, in dem<br />
der Grad des aktiven Beitrags der<br />
Regionen zu ihrer nationalen Strategie<br />
für soziale Eingliederung bewertet und<br />
Beispiele für beste Praktiken in Regionen<br />
und Städten gegeben werden. Unsere<br />
Kommission hat ständig die Botschaft<br />
wiederholt, dass sich die Strategien zur<br />
sozialen Eingliederung auf nationaler<br />
und europäischer Ebene auf den Beitrag<br />
der Regionen stützen müssen.<br />
EU-Kommissar David Byrne bei der Sitzung der<br />
Kommission in Bad-H<strong>of</strong>gastein-A, im Beisein<br />
von R. H. Augustijn (Noord-Brabant-NL),<br />
Präsident des Unterausschusses Gesundheit und<br />
A. Kiefer (Salzburg-A)<br />
Prioritäten für das kommende Jahr<br />
Unsere Kommission wird einen aktiven<br />
Beitrag zur Evaluierung der Gesundheitsund<br />
Sozialdienstleistungen durch die<br />
Europäische Kommission leisten, um zu<br />
zeigen, welchen besonderen Charakter<br />
diese Dienstleistungsbereiche haben und<br />
dass es notwendig ist, in Bezug auf ihre<br />
Organisation und Erbringung einen<br />
Bottom-up Ansatz zu verfolgen. Die<br />
Kommission wird weiterhin die<br />
Auswirkungen einer möglichen<br />
Liberalisierung von Gesundheitsdienstleistungen<br />
im Rahmen des GATS-<br />
Abkommens bewerten und auch weiter<br />
für ihren Standpunkt werben, dass die<br />
Liberalisierung für die Regionen eher eine<br />
Option bleiben sollte, als zu einer<br />
Verpflichtung zu werden.<br />
In der ersten Hälfte des Jahres 2005 wird<br />
die Kommission ein Seminar zur<br />
Vorbeugung von Drogen- und<br />
Alkoholmissbrauch ausrichten, bei dem<br />
Regionalpolitiker und -beamte mit<br />
Experten in diesem Bereich zusammentreffen<br />
werden, um diesbezügliche<br />
Schlüsselfragen zu diskutieren und<br />
mögliche Maßnahmen zur Beseitigung<br />
dieses Problems herauszufinden.<br />
Die Kommission möchte den Regionen<br />
Wallonie (B) und Salzburg (A) sowie dem<br />
Europäischen Gesundheitsforum Gastein<br />
für ihre herzliche Gastfreundschaft beim<br />
Ausrichten der Sitzungen der Kommission<br />
im Jahr <strong>2004</strong> danken.<br />
1) Siehe VRE Intranet oder www.a-e-r.org<br />
(Hauptversammlung <strong>2004</strong> –<br />
Verabschiedete Texte)<br />
9
Kommission 'Regionalpolitik'<br />
Brian Greenslade, Vorsitzender der<br />
VRE-Kommission 'Regionalpolitik'<br />
und Präsident der Region<br />
Devon/UK<br />
Die VRE, Triebfeder<br />
der interregionalen Debatte über<br />
die Zukunft der Strukturpolitik<br />
im erweiterten Europa<br />
Bericht von Brian Greenslade (Devon/UK),<br />
Vorsitzender der Kommission 'Regionalpolitik'<br />
Die Zukunft der Strukturpolitik der Union<br />
entscheidet sich derzeit über die Reform der<br />
Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) sowie die<br />
Reform der Regional- und Kohäsionspolitik.<br />
Die Kommission ‘Regionalpolitik’ der VRE<br />
war im Laufe des ganzen letzten Jahres aktiv,<br />
um es den Regionen zu ermöglichen,<br />
Schlüsselpartner bei der Ausarbeitung dieser<br />
territorialen Politik zu sein und ihre Fähigkeit<br />
zu bekräftigen, ihre eigenen<br />
Entwicklungsstrategien festzulegen.<br />
Für einen pragmatischeren Zugang<br />
zur neuen Kohäsionspolitik<br />
Die Konferenz der VRE zur Zukunft der<br />
Kohäsionspolitik in einem erweiterten<br />
Europa, die am 14. und 15. Oktober in Eger<br />
(Heves/H) stattfand, hat es mehr als 200<br />
regionalen, nationalen und europäischen<br />
Vertretern erlaubt, das Reformprojekt<br />
der Strukturfonds zu erörtern und in<br />
Anwesenheit des Kommissars Peter Balázs<br />
und von L. Van Nistelrooij (EVP/<strong>DE</strong>, NL),<br />
Mitglied des Ausschusses “Regionale<br />
Entwicklung“ des Europäischen Parlaments,<br />
Vorschläge zu formulieren.<br />
Die VRE hatte bereits auf den 3.<br />
Kohäsionsbericht im Februar reagiert, und<br />
im Mai, anlässlich des Kohäsionsforums.<br />
Zwar berücksichtigen die Vorschläge der<br />
Europäischen Kommission einige<br />
Hauptforderungen der VRE, wie die<br />
Neuorientierung der Ziele auf:<br />
• die Konvergenz;<br />
• die Schaffung von Arbeitsplätzen;<br />
• die allen Regionen <strong>of</strong>fen stehende<br />
Wettbewerbsfähigkeit;<br />
• das Herausstellen von lebenswichtigen<br />
Dienstleistungen wie der Erhaltung<br />
der Dienstleistungen von allgemeinem<br />
Interesse;<br />
• die Zugänglichkeit zu entlegenen<br />
Regionen;<br />
• die Innovation,<br />
andere Fragen, die für die VRE von<br />
Bedeutung sind, bleiben jedoch unbeantwortet.<br />
Darunter finden sich vor allem die praktischen<br />
Modalitäten der Beteiligung der<br />
Regionen an der Vorbereitung, der<br />
Verwaltung und der Evaluierung der<br />
Strukturfonds, die Koordinierung mit den<br />
anderen Politiksträngen der Gemeinschaft,<br />
insbesondere diejenigen im Zusammenhang<br />
mit Binnenmarkt und Wettbewerb, oder gar<br />
die Umsetzbarkeit dieser Politik aufgrund<br />
der unterschiedlichen Auffassungen der<br />
Europäischen Kommission und der<br />
Mitgliedstaaten zur finanziellen Vorausschau<br />
2007-2013.<br />
Gemäß der VRE wird sich, solange die<br />
Regionen Europas nicht die Möglichkeit<br />
haben, selbst die europäischen Programme<br />
für regionale Entwicklung im Rahmen von<br />
spezifischen Territorialstrategien zu definieren<br />
und umzusetzen, die Dynamik<br />
'Zentrum-Peripherie' gegen die Harmonisierung<br />
der Lebens- und Entwicklungsstandards<br />
in Europa durchsetzen. Derzeit<br />
läuft eine vergleichende Analyse zur<br />
Bewertung der Rolle der Regionen bei der<br />
Verwaltung der Strukturfonds, vor allem in<br />
den neuen Mitgliedsländern. Bei der<br />
Debatte in Eger ging es auch um die<br />
Zukunft der in die Ziele 1 und 2 integrierten<br />
interregionalen Zusammenarbeit, die<br />
Schaffung des Ziels 'Territoriale<br />
Zusammenarbeit' und die Einführung<br />
des Europäischen Verbunds für grenzüberschreitende<br />
Zusammenarbeit. Die<br />
Schlussresolution (1) wird unserer<br />
Kommission als Grundlage dienen, um bis<br />
zur Verabschiedung der finanziellen<br />
Vorausschau 2007-2013 durch den Rat<br />
und das Europäische Parlament weiter<br />
Einfluss auf die Vorschläge der<br />
Europäischen Kommission zu nehmen.<br />
Gewährleistung der nachhaltigen<br />
Entwicklung von ländlichen Gebieten<br />
Die ländlichen Gebiete sind für den wirtschaftlichen,<br />
sozialen und territorialen<br />
EU-Kommissar Péter Bálazs bei der Sitzung der<br />
VRE-Kommission 'Regionalpolitik' in Eger/H<br />
Zusammenhalt der erweiterten Union von<br />
strategischer Bedeutung. Aus diesem Grund<br />
hat die Kommission, der ich vorsitze, die<br />
Debatte zwischen den Regionen organisiert,<br />
um die Schwierigkeiten dieser Gebiete und<br />
die Instrumente zu deren Bekämpfung auf<br />
europäischer Ebene besser zu erkennen. Die<br />
Konferenz zur nachhaltigen ländlichen<br />
Entwicklung, im Mai in Bari (Puglia/I) , hat es<br />
uns ermöglicht, diese Fragestellungen<br />
sowohl aus dem Blickwinkel der Reform der<br />
GAP und der neuen Kohäsionspolitik<br />
als auch im Rahmen des Grünbuchs zu<br />
Dienstleistungen von allgemeinem Interesse<br />
in Europa aufzugreifen. Zwar wurde<br />
die Schaffung des Europäischen<br />
Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung<br />
des ländlichen Raums im Rahmen der<br />
Reform der GAP als positiver Schritt nach<br />
vorn begrüßt, aber bei den Arbeiten von<br />
Bari (2) wurde im Ergebnis festgestellt, dass<br />
dieser allein nicht ausreicht. Der EU fehlt es<br />
10
in der Tat an einer Gesamtvision dessen,<br />
worum es bei diesen Gebieten wirklich geht.<br />
Der Zugang zu Dienstleistungen von allgemeinem<br />
Interesse – Verkehr, Bildung,<br />
gesundheitliche Unterstützung, Entwicklung<br />
der KMU – wird dabei mehr und mehr von<br />
der zu strengen Anwendung der Wettbewerbsregeln<br />
und des Systems der staatlichen<br />
Beihilfen beeinträchtigt. Die VRE<br />
wurde damit beauftragt, sich bei den<br />
europäischen Institutionen für eine größere<br />
Flexibilität dieser Regeln sowie für die<br />
Anwendung des Subsidiaritätsprinzips auf<br />
die neuen GAP-Kriterien einzusetzen, damit<br />
die direkte Verwaltung der Agrarbeihilfen<br />
durch die Regionen ermöglicht wird.<br />
Darüber habe ich mich im Juli mit<br />
N. Sivenas von der GD Landwirtschaft,<br />
zuständig für die horizontalen Fragen der<br />
ländlichen Gebiete, unterhalten und wir<br />
werden unsere Einflussarbeit mit der neuen<br />
Kommission und den neuen gewählten<br />
Vertretern des EP weiterführen.<br />
Bewahrung der traditionellen und<br />
ökologischen regionalen<br />
Landwirtschaft<br />
Die nachhaltige ländliche Entwicklung<br />
erfolgt auch über die Erhaltung und<br />
Förderung der traditionellen und ökologischen<br />
Landwirtschaft, vor allem im<br />
Zusammenhang mit der zunehmenden Öffnung<br />
des Gemeinschaftsmarktes für gentechnisch<br />
veränderte Produkte. Die<br />
Kommission ‘Regionalpolitik’ der VRE, im<br />
Zusammenschluss mit der NRO “Friends<br />
<strong>of</strong> the Earth” und dem Netzwerk der<br />
GVO-freien Regionen hat beschlossen, eine<br />
Kampagne (3) mit dem Ziel zu starten, eine<br />
politische Debatte zu dieser sensiblen Frage<br />
und über die Art, wie die Regionen ihre traditionellen<br />
und biologischen Produkte erhalten<br />
und fördern können, anzuregen. In diesem<br />
Rahmen wurden am 14. September mit<br />
Unterstützung von J. Wojciechowski (EVP,<br />
PL), stellvertretender Vorsitzender des<br />
Landwirtschaftsausschusses, von J. Evans<br />
(GRÜNE/FEA, UK), Mitglied des<br />
Umweltausschusses, und von L. Van<br />
Nistelrooij (EVP/<strong>DE</strong>, NL), Mitglied des<br />
Ausschusses für regionale Entwicklung, eine<br />
Informationsveranstaltung und Pressekonferenz<br />
im Europäischen Parlament in<br />
Straßburg organisiert. Der Vorschlag der VRE<br />
zur Einführung einer bindenden<br />
Gemeinschaftsregelung zur Koexistenz,<br />
nach dem Muster des kürzlich durch den<br />
Deutschen Bundestag angenommenen<br />
Gesetzes, fand bei den neuen europäischen<br />
Parlamentariern und den Medien ein<br />
positives Echo. Mehr als 100 in den<br />
europäischen und internationalen Medien<br />
erschienene Artikel (4) haben uns nicht nur<br />
die begeisterte Unterstützung von<br />
Organisationen der Zivilgesellschaft eingebracht,<br />
sondern zeigten auch den<br />
Fortschritt dieser Frage auf nationaler<br />
Ebene, wie in Italien oder Frankreich.<br />
Anlässlich des Rates der<br />
Landwirtschaftsminister im Oktober hat<br />
sich die Mehrheit der Mitgliedstaaten der<br />
EU zusammengeschlossen und die<br />
Einführung eines gemeinschaftlichen<br />
Rechtsrahmens gefordert. Kommissar<br />
Fischler sprach sich seinerseits für einen<br />
Ansatz auf nationaler Ebene aus. Die VRE<br />
wird daher ihre Aktion für ein<br />
Gemeinschaftsgesetz zur Koexistenz<br />
fortführen und dabei die Kennzeichnung von<br />
Produkten mit Herkunftsbezeichnung<br />
unterstützen.<br />
Start der VRE/FOE Kampagne für GVO-freie<br />
Gebiete und Regionen im Europäischen Parlament<br />
Verkehr: Intermodalität und<br />
Gemeinwohlverpflichtung in der<br />
Debatte<br />
Nach der Annahme der Reform des<br />
Transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V)<br />
haben wir zum Follow-up für die<br />
Verbesserung der Umsetzung der Projekte<br />
beigetragen. In der Erklärung von Bari werden<br />
jedoch der Mangel an Beteiligung der<br />
regionalen Behörden im Vorfeld und die<br />
geringe Koordinierung zwischen den TEN-V<br />
und den anderen Verkehrsinfrastrukturprojekten<br />
bedauert. Im Rahmen der<br />
kommissionsübergreifenden Arbeitsgruppe<br />
der VRE zur Daseinsvorsorge, die zu einer<br />
gemeinsamen Position (5) geführt hat, hat<br />
unsere Kommission die Notwendigkeit<br />
vorangestellt, die Auswirkung der<br />
Liberalisierung auf den Sektor der öffentlichen<br />
Verkehrsdienste vor jeder weiteren<br />
Maßnahme in diese Richtung zu bewerten.<br />
Wir bleiben dabei, dass die lokalen, regionalen<br />
und interregionalen Verkehrsdienste sich<br />
nicht auf den Wettbewerb zwischen den<br />
Mitgliedstaaten auswirken und daher nicht<br />
den gleichen Vorschriften in punkto<br />
Wettbewerb und staatliche Beihilfen unterliegen<br />
dürfen. Zudem, trotz der rechtlichen<br />
Anerkennung der gemeinwirtschaftlichen<br />
Verpflichtungen in diesem Bereich (Altmark<br />
Trans-Rechtsprechung) hat das jüngst<br />
veröffentlichte Paket von Kommissar Monti<br />
keinerlei Klärung in Bezug auf<br />
Schwellenwerte bei der Ausnahme für<br />
öffentliche Investitionen bewirkt. Eine<br />
Klarstellung ist daher notwendig.<br />
Wir wollen auch eine tatsächliche Vision der<br />
Intermodalität des Verkehrs auf interregionaler<br />
Ebene fördern, wobei regionale<br />
Flughäfen und die regionale Luftfahrt in die<br />
TEN-V-Strategien integriert werden. In diesem<br />
Zusammenhang möchte ich Herrn<br />
Onno Hoes, Ratsmitglied von Noord-<br />
Brabant (NL) und Vorsitzender des<br />
Unterausschusses 'Regionaler Flugverkehr'<br />
der VRE danken für seine Analyse der<br />
Folgen der Entscheidung der Europäischen<br />
Kommission im Fall Ryanair/Flughafen<br />
Charleroi (Wallonie/B) auf sämtliche regionale<br />
Flughäfen in Europa und auf die regionale<br />
Luftfahrt, aber auch für die Wirkung<br />
seiner Pressekampagne (ungefähr 150 Artikel,<br />
in denen die Initiative der VRE erwähnt wird)<br />
und seiner Lobbyarbeit, die er ins Leben rief,<br />
um eine zu strenge Regulierung dieses für<br />
die regionale Entwicklung lebenswichtigen<br />
Sektors zu vermeiden. Die von der VRE im<br />
April in Barcelona organisierte Anhörung der<br />
wichtigsten Partner dieses Sektors, der sich<br />
seit 1997 in vollem Aufschwung befindet,<br />
hat es erlaubt, die negativen Auswirkungen<br />
einer eventuellen Richtlinie der EU zu dieser<br />
Beförderungsart zu ermessen, die einen<br />
erheblichen Beitrag zur besseren Zugänglichkeit<br />
der Regionen sowie zu ihrer wirtschaftlichen<br />
Entwicklung leistet. Diese<br />
Anhörung hat es auch erlaubt, den besonderen<br />
Charakter der regionalen Luftfahrt im<br />
Vergleich zum nationalen und internationalen<br />
Luftverkehr zu unterstreichen. Sie hat<br />
auch zur Schaffung einer strategischen<br />
Allianz zwischen Regionen, regionalen<br />
Flughäfen und Billigfluggesellschaften<br />
geführt, um eine nachhaltige Entwicklung<br />
der Fluglinien und der regionalen Flughäfen<br />
zu gewährleisten.<br />
Abschließend möchte ich den Mitgliedern<br />
meiner Kommission für ihr Engagement<br />
während meiner vierjährigen Amtszeit danken,<br />
die sich nun ihrem Ende zuneigt. Mein<br />
besonderer Dank gilt den Mitgliedern, die<br />
<strong>2004</strong> unsere verschiedenen Veranstaltungen<br />
bei sich organisiert haben, wie Puglia-I,<br />
Heves-H, Catalunya-E und meine Region,<br />
Devon-UK, Gastgeber des Seminars der VRE<br />
über nachhaltigen Qualitätstourismus.<br />
1) www.a-e-r.org/COMMUN/<br />
A213a1.html#Regional<br />
2) www.a-e-r.org/COMMUN/A213b3bisPuglia.html<br />
3) Press-book, steht im VRE Intranet zur Verfügung<br />
4) Siehe www.a-e-r.org/GMO<br />
5) Siehe VRE Intranet oder www.a-e-r.org<br />
(Hauptversammlung <strong>2004</strong> – Verabschiedete Texte)<br />
11
’<br />
Kommission 'Kultur, Erziehung & Bildung, Jugend,<br />
Informationstechnologie und Sport'<br />
Bruno Hosp, Vorsitzender der VRE-<br />
Kommission 'Kultur, Erziehung<br />
& Bildung, Jugend,<br />
Informationstechnologie und<br />
Sport'<br />
Im neuen Europa<br />
das Gemeinwohl vertreten<br />
und die Vielfalt erhalten<br />
Bericht von Bruno Hosp (Bozen-Südtirol/I),<br />
Vorsitzender der Kommission 'Kultur, Erziehung & Bildung, Jugend,<br />
Informationstechnologie und Sport'<br />
Das Prinzip der kulturellen Vielfalt wurde<br />
außerhalb der VRE lange Zeit unterschätzt,<br />
es hat nun aber dieses Jahr<br />
endgültig seinen Einzug in die gemeinschaftliche<br />
und internationale Politik<br />
erhalten. Die VRE, sein langjähriges<br />
Sprachrohr, wurde im Europäischen<br />
Parlament, im Rat, bei der UNESCO und<br />
bei vielen Organisationen, die zu Partnern<br />
geworden sind, gehört. Die Europäische<br />
Verfassung, die Daseinsvorsorge, das<br />
GATS-Abkommen, der Medienpluralismus,<br />
die Förderung eines multidisziplinären<br />
öffentlichen Bildungswesens<br />
oder die Bewertung der Vorschläge der<br />
Kommission zu den Programmen 2007-<br />
2013, die Kommission 'Kultur, Erziehung<br />
& Bildung, Jugend' der VRE war trotz ihrer<br />
bescheidenen Mittel im Laufe des<br />
Geschäftsjahres <strong>2004</strong> an allen Fronten zu<br />
finden.<br />
Auf dem Weg zu einer<br />
Internationalen Konvention zum<br />
Schutz der kulturellen Vielfalt<br />
Ende Januar hat das Präsidium der VRE die<br />
Annahme des Berichts der österreichischen<br />
Europaabgeordneten Christa Prets<br />
‘Erhaltung der kulturellen Vielfalt: die Rolle<br />
der europäischen Regionen und internationaler<br />
Organisationen wie der UNESCO<br />
und des Europarates (2002/2269(INI))’<br />
durch das Europäische Parlament begrüßt.<br />
Die VRE begrüsste insbesondere die<br />
Forderung des Parlaments an die<br />
Regierungskonferenz, im Verfassungsentwurf<br />
die Regel der Einstimmigkeit im Rat<br />
für die Verhandlung und den Abschluss<br />
internationaler Vereinbarungen im Bereich<br />
kulturelle und audiovisuelle Dienstleistungen<br />
(wie GATS) zu festigen, einem<br />
Dr. Bruno Hosp, Cecilia Keaveney T.D., Muiris Ó<br />
Raghaill, Niamh Bhreathnach, Cathaoirleach,<br />
Charles MacNamara und Dr. Franz Josef Stummann<br />
in Killiney/IRL<br />
Hauptthema der VRE seit der Annahme<br />
der 'Erklärung von Brixen/Bressanone'<br />
(Okt. 2002).<br />
Mehr noch, das Parlament hat beschlossen,<br />
die Einführung eines bindenden<br />
internationalen Rechtsinstruments zur<br />
Gewährleistung der kulturellen Vielfalt<br />
zu unterstützen. Dieses von der<br />
Regierung von Quebec initiierte und<br />
durch die 'Erklärung von Brixen/<br />
Bressanone' der VRE mitgetragene<br />
Projekt wird heute von der UNESCO<br />
geleitet mit dem Ziel, eine Internationale<br />
Konvention zum Schutz der kulturellen<br />
Vielfalt auszuarbeiten. Trotzdem müssen<br />
wir, auch wenn die VRE auf die erzielten<br />
Fortschritte stolz ist, weiter wachsam<br />
verfolgen, welche Tragweite dieses neue<br />
Instrument erhalten wird. Das Ergebnis<br />
eines neuen Textes von symbolischem<br />
Wert wird keineswegs der Sache der kulturellen<br />
Vielfalt dienlich sein und der<br />
Europarat ist mit der VRE hier einer<br />
Meinung. Diesem neuen Instrument<br />
muss ein höherer rechtlicher Wert<br />
zukommen als anderen internationalen<br />
Vereinbarungen, dazu gehört auch das<br />
GATS-Abkommen.<br />
Gewährleistung der Qualität und<br />
des freien Zugangs der Bürger zu<br />
Kultur und Bildung in der EU<br />
Im Laufe des ersten Halbjahres hat die<br />
VRE ihre Kampagne zur Abänderung des<br />
Artikels III-217 (7) des Verfassungsvertrags<br />
in Bezug auf die Gemeinsame<br />
Handelspolitik weitergeführt, der die<br />
Qualität und den freien Zugang der<br />
Europäer zu Daseinsvorsorgeleistungen<br />
gefährdete, insbesondere in den<br />
Bereichen Kultur und Bildung. Wir haben<br />
uns mit mehreren Initiativen, die auch in<br />
den Medien aufgegriffen wurden, an die<br />
irische Präsidentschaft und einige<br />
Mitgliedstaaten gewandt. Die endgültige<br />
Fassung des Verfassungsvertrags umfasst<br />
somit die in letzter Minute vorgenommenen<br />
Änderungen, die vorsehen, dass<br />
der Rat bei Verhandlungen und der<br />
Unterzeichnung von internationalen<br />
Vereinbarungen in den Bereichen Kultur<br />
und Bildung, aber auch Gesundheitsund<br />
Sozialdienstleistungen einstimmig<br />
entscheidet, wenn diese Vereinbarungen<br />
ernsthaft die Gefahr bergen, der kulturellen<br />
und sprachlichen Vielfalt der Union,<br />
der nationalen Organisation dieser<br />
Dienstleistungen und der Verantwortung<br />
der Mitgliedstaaten in diesen Bereichen<br />
zu schaden. Hätte es den ständigen<br />
Einsatz und Druck seitens der VRE nicht<br />
gegeben, wären diese Schutzbestimmungen,<br />
auch wenn sie im Hinblick auf die<br />
alten Bestimmungen des Artikels 133<br />
des Vertrags von Nizza noch unzureichend<br />
sind, wahrscheinlich niemals in die<br />
Verfassung aufgenommen worden.<br />
12
Sicherstellung einer nachhaltigen<br />
Daseinsvorsorge<br />
Der Erhalt der Kontrolle der öffentlichen<br />
Hand über die Kultur- und<br />
Bildungspolitik ist ausschlaggebend für<br />
die Gestaltung des Europa von morgen.<br />
Kultur und Bildung sind keine<br />
Handelswaren und von der Nachhaltigkeit<br />
der öffentlichen Politik in diesen<br />
Bereichen hängt in vielerlei Hinsicht das<br />
Überleben des europäischen Sozialmodells<br />
ab. Unter diesem Blickwinkel hat unsere<br />
Kommission sich an der Ausarbeitung<br />
der Gemeinsamen Position der<br />
Kommissionen der VRE zum Weißbuch<br />
über Dienstleistungen von allgemeinem<br />
Interesse (1) , das der Hauptversammlung<br />
im November in Wien vorgelegt werden<br />
wird, beteiligt. Wir h<strong>of</strong>fen, dass unsere<br />
Analysen zur Öffnungsperspektive der<br />
Wettbewerbsregeln auf Dienstleistungen<br />
in diesen Bereichen von allen<br />
Mitgliedern der VRE geteilt werden. Die<br />
Frage der Liberalisierung der Medien ist<br />
in diesem Punkt besonders Besorgnis<br />
erregend. Während sich viele Beteiligte<br />
auf die technischen Aspekte dieser Frage<br />
konzentrieren erinnert die VRE an die<br />
Notwendigkeit, im Falle der<br />
Liberalisierung dieses Sektors die Frage<br />
nach der Unabhängigkeitsgarantie und<br />
der journalistischen Vielfalt dieser Träger<br />
zu stellen. Die Medien können und sollen<br />
nicht allein den Interessen des Marktes<br />
unterworfen werden. Öffentlicher<br />
Hörfunk und Fernsehen müssen weiterhin<br />
in der Lage sein, die Unterstützung der<br />
nationalen, regionalen und lokalen<br />
Behörden zu genießen, um so ihrer<br />
öffentlichen Informations- und<br />
Bildungsaufgabe umfassend gerecht zu<br />
werden.<br />
Multidisziplinäre öffentliche<br />
Bildung versus durch den Markt<br />
instrumentalisierte Bildung<br />
In der Fortführung der Arbeiten, die bei<br />
der von der VRE 2003 in Budapest<br />
organisierten Konferenz begonnen<br />
wurden, hat die Kommission ihre<br />
Untersuchungen und Forschungen <strong>2004</strong><br />
auf die Stellung der Kultur, der Künste<br />
und der Kreativität in den<br />
Bildungssystemen in Europa und die<br />
Rolle, die sie bei der Entwicklung von<br />
Innovations- und Anpassungsfähigkeiten<br />
an die sich ständig verändernde<br />
Umgebung spielen, konzentriert. Im<br />
Bewusstsein der zunehmenden<br />
wirtschaftlichen Instrumentalisierung<br />
der Bildung in Europa und der<br />
140 politische Verantwortliche, Künstler und Akademiker diskutierten in Dun Laoghaire-IRL<br />
darüber, welchen Platz die Kunst in der Bildung einnehmen soll<br />
Liberalisierungsrisiken, die auf diesem<br />
Sektor lasten, unterstützt die VRE<br />
die These, dass rein utilitaristische<br />
Überlegungen der kurzfristigen<br />
Beschäftigungsfähigkeit angesichts sehr<br />
unsicherer Märkte oder der finanziellen<br />
Rentabilität der Betriebe sich nicht auf<br />
diesen für unsere zukünftige Entwicklung<br />
entscheidenden Sektor anwenden lassen<br />
dürfen. Auf der Konferenz ‘Welche Rolle<br />
für die Künste in Erziehung und Bildung?<br />
Hin zu einem neuen Pädagogikmodell<br />
basierend auf Kreativität und<br />
Partnerschaft’, die am 23. und 24.<br />
September in Dún Loaghaire (IRL)<br />
stattfand, konnten die von der VRE<br />
in Zusammenarbeit mit den Fachorganisationen,<br />
den Universitäten<br />
und den Nichtregierungsorganisationen<br />
erzielten Arbeitsergebnisse den regionalen<br />
Ministern und Verantwortlichen für<br />
Erziehung, Bildung und Kultur vorgestellt<br />
werden. Wir h<strong>of</strong>fen, dass diese<br />
Sensibilisierungsphase auf die Mobilisierung<br />
der regionalen Entscheidungsträger<br />
für den Erhalt des öffentlichen<br />
Bildungssystems und der pädagogischen<br />
Modelle, in denen Künste und Kultur einbezogen<br />
werden, hinauslaufen wird und<br />
ebenso auf die erneute Bestätigung ihrer<br />
Unterstützung für die Förderung von<br />
kulturellen und künstlerischen erzieherischen<br />
Aktivitäten außerhalb der Schule.<br />
Europäische Programme Kultur,<br />
Bildung und Erziehung, Jugend<br />
2007-2013<br />
Die Ankündigung der neuen Programme<br />
für den Zeitraum ab 2007 bot der VRE<br />
erneut die Gelegenheit, der Europäischen<br />
Kommission die Anwendung des<br />
Subsidiaritätsprinzips in Erinnerung zu<br />
rufen. Da unsere Kenntnis der<br />
Gegebenheiten vor Ort uns jeden Tag<br />
zeigt, welche Vielzahl von Netzen und<br />
Austauschprogrammen es auf subnationaler<br />
Ebene gibt, die sich selbst tragen –<br />
nennen wir nur mal das Programm<br />
Eurodyssee der VRE – haben wir den<br />
Schwerpunkt auf den Abbau von<br />
Hindernissen auf Ebene der rechtlichen<br />
Bestimmungen gelegt, die deren<br />
Zusammenarbeit im grenzüberschreitenden<br />
und transnationalen Zusammenhang<br />
festlegen. Die VRE hat die<br />
Gelegenheit genutzt, zu unterstreichen,<br />
dass es in diesen Bereichen nicht darum<br />
gehen kann, zentrale (europäische)<br />
Strukturen aufzubauen, die Gelder auf<br />
eine begrenzte Anzahl von Organen zu<br />
konzentrieren oder über Auswahlkriterien<br />
eine qualitative Auswahl vornehmen zu<br />
wollen. Wir müssen uns dessen bewusst<br />
sein, dass so letztlich nur eine auf der<br />
Strecke bleibt: die Vielfalt, so wie sie in<br />
der Europäischen Verfassung festgeschrieben<br />
wurde.<br />
Die Kommission dankt den Regionen<br />
Malopolska-PL und Dún Loaghaire/IRL<br />
die <strong>2004</strong> die Plenarsitzungen und<br />
Konferenzen ausgerichtet haben.<br />
1) Siehe VRE Intranet oder www.a-e-r.org<br />
(Hauptversammlung <strong>2004</strong> – Verabschiedete Texte)<br />
13
‘Centurio’ Programm<br />
Start des Centurio Programms <strong>2004</strong>-2006 anlässlich<br />
der Konferenz in Eger/H<br />
Entdecken Sie das neue Interreg<br />
IIIC-Centurio Programm der VRE<br />
(<strong>2004</strong>-2006)<br />
Idee<br />
Die Stärkung der interregionalen<br />
Zusammenarbeit und des Erfahrungsaustausches<br />
zwischen Regionen in ganz Europa<br />
trägt entscheidend zur regionalen<br />
Verwaltung bei und sichert auch die entsprechende<br />
Umsetzung der zukünftigen<br />
Kohäsionspolitik. Das Projekt Centurio ist<br />
als dauerhaftes interregionales Netzwerk<br />
von 49 Regionen aus ganz Europa, sowohl<br />
aus den 25 Mitgliedstaaten der EU als auch<br />
aus Drittländern, konzipiert.<br />
Schlüsselbereiche der<br />
Regionalentwicklung:<br />
• nachhaltiger Qualitätstourismus<br />
• Umweltschutz<br />
• nachhaltige wirtschaftliche<br />
Entwicklung, insbesondere<br />
Entwicklung von KMU und<br />
Unternehmerkenntnissen sowie<br />
Verbesserung der Zugänglichkeit für<br />
Verkehr und IKT<br />
Methodik:<br />
• regelmäßige Treffen der Partner<br />
• Studienreisen<br />
• allen Mitgliedsregionen der VRE und<br />
jeglichen anderen relevanten<br />
Akteuren <strong>of</strong>fenstehende<br />
Disseminationskonferenzen zu<br />
bestimmten Themen<br />
Programmkomponenten:<br />
1. Management und Koordinierung<br />
2. Qualitativ hochwertiger, nachhaltiger<br />
Tourismus als Schlüsselinstrument<br />
für die regionale Entwicklung<br />
3. Umweltschutz: unsere Umwelt,<br />
unser Kapital<br />
4. Investitionen in das wirtschaftliche<br />
Potential und die Personalressourcen<br />
der Regionen zur Förderung von<br />
nachhaltiger Eigenentwicklung und<br />
der Wettbewerbsfähigkeit<br />
5. Centurio Disseminationskonferenzen<br />
und partnerschaftliche “Brücken-“<br />
Aktivitäten<br />
Zielsetzungen<br />
• Förderung des sozialen, wirtschaftlichen<br />
und territorialen<br />
Zusammenhalts in Europa,<br />
Unterstützung der Teilnahme der<br />
Regionen an der Kohäsionspolitik der<br />
EU, insbesondere im Hinblick auf die<br />
Politik zu den Zielen 1 und 2 sowie<br />
die interregionale Zusammenarbeit<br />
• Verbesserung der nachhaltigen<br />
Entwicklung der Regionen durch<br />
Bereitstellung von Ad-hoc-Wissen<br />
und Methodikinstrumenten für die<br />
Partner, Förderung eines Ansatzes der<br />
nachhaltigen Entwicklung durch die<br />
Unterstützung einer engen<br />
Zusammenarbeit mit erfahrenen<br />
Organisationen wie dem<br />
Internationalen Rat für kommunale<br />
Umweltinitiativen (ICLEI)<br />
• Gewährleistung des gegenseitigen<br />
Kennenlernens der Partner<br />
• Förderung der Einrichtung eines langfristig<br />
angelegten Netzwerks<br />
• Unterstützung der Eigenentwicklung<br />
der Regionen in den drei ausgewählten<br />
Bereichen der Zusammenarbeit<br />
• Sicherung der Dauerhaftigkeit des<br />
Unternehmens durch die Erreichung<br />
erkennbarer Ergebnisse und deren<br />
Verbreitung auf einer breiten Öffentlichkeitsebene<br />
• Stärkung der Verwaltungskapazitäten<br />
der Regionen zur Förderung der<br />
Regierungsführung auf regionaler<br />
Ebene<br />
Wichtigste Erfolge im Jahr <strong>2004</strong><br />
• Endgültige Annahme des Programms<br />
durch den Lenkungsausschuss INTER-<br />
REG IIIC West am 7. Oktober <strong>2004</strong>,<br />
• Täglicher Kontakt mit den<br />
Partnerregionen<br />
• Erste Disseminationskonferenz in<br />
Eger (Heves, Ungarn) am 14. und 15.<br />
Oktober <strong>2004</strong><br />
- Startsitzung für Centurio am 14.<br />
Oktober <strong>2004</strong><br />
- 14/20 teilnehmende Länder<br />
14<br />
- 30/49 teilnehmende Regionen<br />
- 20/22 teilnehmende<br />
Partnerschaftsorganisationen<br />
- Vorstellungen der Berichts- und<br />
Monitoring-Verfahren,<br />
Förderfähigkeit von Ausgaben und<br />
von Informations- und<br />
Werbemaßnahmen<br />
- Wahlen der Mitglieder des<br />
Lenkungsausschusses<br />
- Offenes Forum über finanzielle,<br />
technische und organisatorische<br />
Fragen zum Programm<br />
- Partnerschaftstreffen zwischen den<br />
Partnerregionen sowie zwischen<br />
den Koordinatoren der VRE und den<br />
Partnerregionen<br />
• Aktivitäten der ersten Phase haben<br />
bereits begonnen (beispielsweise in<br />
den Partnerschaften Alsace / Zlin /<br />
Gabrovo oder Hajdu-Bihar / Eure-et-<br />
Loir / Bihor)<br />
Teilnehmer, Partnerschaften<br />
Die CENTURIO-Partnerschaften werden<br />
sowohl bilateral als auch multilateral aufgestellt<br />
sein. Dazu gehören Aktivitäten der<br />
ersten Phase sowie die Follow-up-Arbeit.<br />
Es werden “Brücken“ zwischen den<br />
Partnerschaften aufgebaut, damit zwischen<br />
den “Centurionen“ regelmäßige<br />
Kontakte möglich werden. Der Leitpartner<br />
und seine Partnerregionen werden<br />
gemeinsam zusammenarbeiten.<br />
1.Versammlung der Regionen Europas – Lead partner<br />
2. Oberösterreich (A)<br />
3. Olomoucky (CZ)<br />
4. Zlinsky (CZ)<br />
5. Fyn (DK)<br />
6. Vejle (DK)<br />
7. Lappi (FIN)<br />
8. Alsace (F)<br />
9. Champagne-Ardenne (F)<br />
10. Eure et Loir (F)<br />
11. Haute-Normandie (F)<br />
12. Limousin (F)<br />
13. Malta (M)<br />
14. Észak-Alföldi RFÜ (H)<br />
15. Hajdú-Bihar (H)<br />
16. Heves (H)<br />
17. Jász-Nagykun-Szolnok (H)<br />
18. Veszprém (H)<br />
19. Asti (I)<br />
20. Calabria (I)<br />
21. Emilia-Romagna (I)<br />
22. Molise (I)<br />
23. Puglia (I)<br />
24. Trento (I)<br />
25. Umbria (I)<br />
26. Valenciana (E)<br />
27. Flevoland (NL)<br />
28. Pomorskie (PL)<br />
29. Acores (P)<br />
30. Durham (GB)<br />
31. Gloucestershire (GB)<br />
32. Wiltshire (GB)<br />
33. Zürich (CH)<br />
34. Berat (AL)<br />
35. Fier (AL)<br />
36. Imereti (GE)<br />
37. Hercegovacko-Neretvanska (BIH)<br />
38. Gabrovska (BG)<br />
39. Pazardjik (BG)<br />
40. Sliven (BG)<br />
41. Stara Zagora (BG)<br />
42. Vratsa (BG)<br />
43. Bacau (RO)<br />
44. Covasna (RO)<br />
45. Harghita (RO)<br />
46. Iasi (RO)<br />
47. Maramures (RO)<br />
48. Prahova (RO)<br />
49. Tulcea (RO)<br />
50. Vaslui (RO)
‘Eurodyssee’ Programm<br />
Begeisterung der Jugend<br />
und Engagement<br />
der Partnerregionen<br />
Der Organisationsausschuss des Forums <strong>2004</strong><br />
beim Interview mit der Presse in Madeira<br />
Eurodyssee war das erste Austauschprogramm<br />
für junge Menschen, das auf<br />
europäischer Ebene gegründet wurde, ein<br />
überaus effizientes Instrument für<br />
eigenständiges politisches Handeln<br />
der Regionen zur Förderung der<br />
Ausbildung und der Berufserfahrung<br />
junger Menschen. Mit den derzeit<br />
25 Partnerregionen (1) bleibt Eurodyssee<br />
eine der konkretesten Aktionen der VRE<br />
für die Bürger ihrer Mitgliedsregionen.<br />
Das Programm verfolgt das Ziel, die<br />
Arbeitsmarktchancen von jungen<br />
Europäern zwischen 18 und 30 zu erhöhen,<br />
indem sie Berufserfahrungen im<br />
Ausland sammeln können, gegebenenfalls<br />
gekoppelt mit dem Erwerb<br />
von Fremdsprachenkenntnissen. Den<br />
Mitgliedsregionen erlaubt das Programm,<br />
die Jugendlichen mit den sozio-ökonomischen<br />
Gegebenheiten anderer Regionen<br />
zu konfrontieren und ihnen damit die<br />
Eingliederung in das europäische<br />
Wirtschaftsgefüge zu erleichtern.<br />
Eurodyssee trägt außerdem dazu bei, den<br />
Jugendlichen der Partnerregionen ein<br />
positives Bild ihrer eigenen Region zu<br />
geben, die um ihre Zukunft besorgt und<br />
nach Europa hin geöffnet ist.<br />
Junge Eurodyssee Praktikanten<br />
aus der Comunitat Valenciana/E<br />
Des Weiteren ist Eurodyssee ein gutes<br />
Beispiel für die Umsetzung der regionalen<br />
Eigenständigkeit und des Subsidiaritätsprinzips;<br />
die Eurodyssee Aufenthalte werden<br />
von der Gastregion ohne Mittel der<br />
nationalen und europäischen Behörden<br />
organisiert und finanziert. Die große<br />
Flexibilität und der geringe<br />
Verwaltungsaufwand lassen bei dem<br />
Programm ein sehr gutes Preis-<br />
Leistungsverhältnis entstehen. Dies alles<br />
wäre jedoch nicht möglich ohne das<br />
große Engagement aller regionalen<br />
Eurodyssee Verantwortlichen, denen die<br />
VRE hiermit ganz herzlich danken möchte.<br />
Auf einem jährlichen Forum können diese<br />
regionalen Verantwortlichen ihre<br />
Erfahrungen austauschen und die<br />
Zukunft des Programms besprechen.<br />
Beim letzten Forum (Funchal, Madeira/P,<br />
21.-22. Oktober <strong>2004</strong>) haben<br />
Pionierregionen ihr Know-how an neue<br />
bzw. zukünftige Partnerregionen weitergeben<br />
können. Hauptdiskussionsthema<br />
war der Aktionsplan für das Jahr 2005: Im<br />
September 2005 wird Eurodyssee in den<br />
‘Salines Royales’ von Arc-et-Senan den<br />
20. Jahrestag seines Bestehens feiern, im<br />
Herzen der Region Franche-Comté, wo<br />
das Programm von Edgar Faure, dem<br />
damaligen Präsidenten der Region<br />
Franche-Comté und der VRE, sowie den<br />
Regionen Katalonien, Baden-<br />
Württemberg und Jura ins Leben gerufen<br />
wurde. Dieses Ereignis wird in Verbindung<br />
mit einem Seminar ‘Internationale<br />
Ausbildung und Mobilität junger<br />
Menschen, eine Herausforderung für die<br />
Regionen Europas’ und der Plenarsitzung<br />
der VRE-Kommission ‘Kultur, Erziehung &<br />
Bildung, Jugend’ der VRE organisiert.<br />
Hauptziel ist es, den politisch<br />
Verantwortlichen und Beamten, die in<br />
diesem Bereich auf regionaler Ebene tätig<br />
sind, aufzuzeigen, welche effektiven<br />
Vorteile die internationale Öffnung den<br />
Jugendlichen und ihren Unternehmungen<br />
bietet. Alle VRE-Mitgliedsregionen, die<br />
daran interessiert sind, dynamische<br />
Politiken und konkrete Aktionen zugunsten<br />
der Ausbildung und der beruflichen<br />
Eingliederung Jugendlicher zu entwickeln,<br />
sind herzlich zur Teilnahme eingeladen.<br />
Im Jahre <strong>2004</strong> hat eine neue Region,<br />
Murcia-E ihren ersten Austausch erfolgreich<br />
durchgeführt. Drei weitere Regionen<br />
haben ihr Interesse an dem Programm<br />
anlässlich des letzten Forums<br />
bekundet (2) . Anfang November <strong>2004</strong><br />
waren 427 Praktika organisiert worden<br />
und die Mitglieder von Eurodyssee sind<br />
entschlossen, die Zahl der 466 Praktika<br />
aus dem Jahr 2003 zu überschreiten.<br />
Sekretariat Eurodyssee:<br />
Stéphane Cools<br />
eurodyssee.dri.dgre@mrw.wallonie.be<br />
eurodyssee.net<br />
1) Bruxelles-Capitale, Wallonie (B), Istria (HR),<br />
Bourgogne, Champagne-Ardenne, Franche-<br />
Comté, Ile de France, Limousin, Poitou-<br />
Charentes, Rhône-Alpes (F), Baden-<br />
Württemberg (D), Akershus (N), Açores,<br />
Madeira (P), Caras-Severin, Harghita,<br />
Hunedoara, Tulcea (RO), Castilla y León,<br />
Catalunya, Valencia (E), Jura, Ticino, Valais<br />
(CH), Adjara (GE).<br />
2) Brasov (RO), Zagreb (HR), S<strong>of</strong>ia (BG).<br />
15
Programme 'Summer School' und<br />
'Jugend Summer School'<br />
Politische Verantwortliche und europäische Jugendliche<br />
versammelten sich aus dem selben Grund: Ideen ausdiskutieren<br />
und Erfahrungen austauschen<br />
Die 9. Summer School und die 3. Jugend Summer School der VRE fanden vom 22.-27. August <strong>2004</strong> in der Region Olomouc,<br />
Tschechische Republik, statt.<br />
Das Thema der Summer School war 'Interregionales Projektmanagement und Lobbying', während sich die Jugend Summer<br />
School auf “Die Teilnahme junger Menschen am regionalen Leben“ konzentrierte. Am Abschlusstag kamen die Teilnehmer der<br />
beiden Veranstaltungen für einen Meinungsaustausch zum Thema 'Beteiligung der jungen Menschen' zusammen.<br />
Summer School <strong>2004</strong>: ein wachsender Erfolg…<br />
An der großen Summer School nahmen<br />
fast 180 Teilnehmer aus 70 Regionen und<br />
25 Ländern teil. Die Teilnehmer hatten<br />
die Möglichkeit, die Förderprogramme<br />
der EU für die interregionale<br />
Zusammenarbeit, Projektmanagement-<br />
Instrumente der EU und das Brüsseler<br />
Lobby-Umfeld zu untersuchen. Die<br />
Teilnehmer hatten auch die Möglichkeit,<br />
ihre Projektmanagement-Fähigkeiten zu<br />
verbessern und eine Reihe europäischer<br />
Programme für die Unterstützung der<br />
regionalen Entwicklung zu entdecken. Sie<br />
lernten auch, wie bei den Institutionen<br />
der Europäischen Union in Brüssel<br />
Lobbyarbeit betrieben werden kann, um<br />
sicherzustellen, dass die Bedürfnisse<br />
ihrer jeweiligen Region bei der<br />
Entscheidungsfindung auf EU-Ebene<br />
berücksichtigt werden. Die Teilnehmer<br />
konnten sich das Fachwissen zahlreicher<br />
Redner zunutze machen, die den<br />
Regionen des Organisationsausschusses<br />
angehörten sowie der Europäischen<br />
Kommission, dem Entwicklungsprogramm<br />
der Vereinten Nationen (UNDP) und der<br />
Organisation für Sicherheit und<br />
Zusammenarbeit in Europa (OSZE).<br />
Zahlreiche konkrete Ergebnisse waren am<br />
Ende der Summer School zu sehen, da die<br />
Teilnehmer neue Partnerschaften sondiert<br />
und neue Projektideen entwickelt<br />
hatten. Beispielsweise entwickelten niederländische<br />
und polnische Teilnehmer<br />
während eines Workshops zum<br />
Leonardo-Programm der EU eine Idee für<br />
einen gemeinsamen Projektvorschlag,<br />
und sie haben vor, diesen der EU zur<br />
Förderung vorzulegen.<br />
Jugend Summer School: Die VRE unterstützt den<br />
Einsatz junger Menschen für das regionale Leben<br />
An der Jugend Summer School nahmen<br />
mehr als 30 junge Menschen im Alter zwischen<br />
18 und 24 Jahren aus 12 europäischen<br />
Ländern teil. Diese jungen Menschen wurden<br />
von ihren regionalen Behörden ernannt und<br />
unterstützt. Die Teilnehmer beschäftigten<br />
sich mit der “Europäischen Charta der<br />
Beteiligung von Jugendlichen am Leben der<br />
Gemeinde und der Region“ des Europarats.<br />
Sie untersuchten die ihnen zur Verfügung<br />
stehenden Mechanismen, um Einfluss auf die<br />
regionale Politik zu nehmen und arbeiteten<br />
eine Erklärung zur Beteiligung junger<br />
Menschen aus. Die Teilnehmer prüften auch,<br />
wie lokale und regionale Behörden junge<br />
Menschen an der Entscheidungsfindung bei<br />
Themen, die sie betreffen, beteiligen können.<br />
Die Jugend Summer School zeitigte auch<br />
eine Reihe bedeutender konkreter<br />
Ergebnisse. Einige der Teilnehmer arbeiteten<br />
zusammen und entwickelten einen Vorschlag<br />
für die Ausarbeitung eines Films über junge<br />
Menschen in verschiedenen europäischen<br />
Regionen. Die Teilnehmer untersuchten auch,<br />
wie die VRE Jugendfragen besser in ihre eigene<br />
Arbeit integrieren kann.<br />
Am Ende des Programms trafen sich die<br />
Teilnehmer beider Summer Schools, um ihre<br />
Schlussfolgerungen zusammenzutragen und<br />
das Thema der Beteiligung junger Menschen<br />
zu diskutieren. Dieses Treffen war eine einzigartige<br />
Gelegenheit sowohl für die regionalen<br />
Vertreter als auch für die jungen Menschen,<br />
sich unmittelbar mit der grundlegenden<br />
Frage der Beteiligung der Jugend am öffentlichen<br />
Leben auseinander zu setzen.<br />
Diese Analyse zeigt, dass die Summer<br />
School auch im 9. Jahr ihres Bestehens weiter<br />
als eine außerordentlich nützliche<br />
Möglichkeit für die Vertreter der<br />
Mitgliedsregionen der VRE gesehen wird,<br />
um Erfahrungen auszutauschen, neue<br />
Instrumente zu entwickeln und neue<br />
Kenntnisse zu erwerben.<br />
Die VRE dankt dem Organisationsausschuss der Summer School <strong>2004</strong>: Olomouc, Istria, Wien, Zürich, Noord Brabant, Wallonie, Bruxelles<br />
Capitale, Friuli Venezia Giulia, Vestfold und Thüringen.<br />
Die VRE dankt für die Beiträge von Niederösterreich und Devon<br />
16
Gruppe ‘Chancengleichheit’<br />
Die Regionen Europas mobilisieren sich dazu, wirksame Maßnahmen für<br />
die Chancengleichheit zu setzten<br />
Zu diesem Zeitpunkt, wo die Europäische Union<br />
ein neues Kapitel ihrer Geschichte begeht und<br />
kurz vor dem zehnten Jahrestag des Abkommens<br />
aller EU-Staaten in Peking zur Verbesserung der<br />
Frauenrechte, hat die VRE Michèle SABBAN,<br />
Vizepräsidentin des Regionalrates von Ile de<br />
France/F, zur Präsidentin der Gruppe<br />
‘Chancengleichheit’ gewählt.<br />
Auch wenn die europäische Gesetzgebung<br />
tatsächlich das Erlangen einer Gleichstellung von<br />
Männern und Frauen ermöglicht, so wurde diese<br />
noch nicht in die Realität umgesetzt. Der weiterhin<br />
bestehende Unterschied zwischen dem <strong>of</strong>fiziellen<br />
Recht und der tatsächlichen Ungleichheit bleibt<br />
inakzeptabel. Innerhalb der Länder der Union (und<br />
damit innerhalb unserer Regionen) gibt es<br />
weiterhin zu viele Ungleichheiten.<br />
Es ist daher essentiell für die Regionen Europas<br />
sich dazu zu mobilisieren, wirksame Maßnahmen<br />
für die Chancengleichheit und den Respekt vor<br />
Frauenrechten zu setzten. Die Mitgliedsregionen<br />
Kontakt Sekretariat :<br />
Stéphane Cools<br />
s.cools@a-e-r.org<br />
der VRE können zu der Entwicklung, eine wahre<br />
Gleichberechtigung zu erlangen und die Rechte<br />
der Frauen voll anerkannt zu wissen, beitragen<br />
und müssen die Entwicklung außerdem bevorzugt<br />
behandeln, indem sie Druck auf ihre<br />
Nationalregierungen ausüben.<br />
Gestützt auf die von der VRE-Gruppe<br />
‘Chancengleichheit’ unter dem sehr positiven<br />
Vorsitz von Frau Carin Palmcrantz im Rahmen des<br />
Manifestes von Katalonien und der Erklärung von<br />
Venedig geschaffenen Instrumente, die jeweils<br />
einstimmig beschlossen wurden, möchte Michèle<br />
Sabban in der VRE einen Prozess in Bewegung<br />
setzen und die Partnerregionen zur aktiven<br />
Michèle Sabban,<br />
Vorsitzende<br />
der VRE-Gruppe<br />
‘Chancengleichheit’ und<br />
Vizepräsidentin<br />
des Regionalrates<br />
von Ile de France/F<br />
Mitwirkung in der Gruppe ‘Chancengleichheit’<br />
aufrufen, um allen Regionen Europas ihre<br />
Erfahrungen mitzuteilen und zur Suche nach<br />
praktischen Maßnahmen zur Umsetzung besagter<br />
Chancengleichheit beizutragen. Männer und<br />
Frauen, Politiker und Beamte, werden gebeten,<br />
sich bei dem Sekretariat der Arbeitsgruppe zu<br />
melden und bei Michèle Sabban zuzusagen, um<br />
gemeinsam möglichst viele konkrete Aktionen zu<br />
koordinieren – Verbreitung von Information,<br />
Diskussionsrunden, … - und um so dazu beizutragen,<br />
eine Gesellschaft der Gleichberechtigung zu<br />
schaffen, eine gerechtere Gesellschaft, die auf<br />
dem Respekt vor beiden untrennbaren Hälften<br />
der Menschheit aufbaut.<br />
Liste der Mitgliedsregionen der VRE • Stand: 29. Oktober <strong>2004</strong><br />
Albania-AL: Berat, Dibër, Durrës, Gjirokastër, Lezhë, Tiranë<br />
Austria-A: Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg,<br />
Steiermark, Tirol, Vorarlberg, Wien<br />
Belgium-B: Bruxelles-Capitale, Deutschsprachige Gemeinschaft, Wallonie<br />
Bosnia-Herzégovina-BIH: Zenica-Doboj<br />
Bulgaria-BG: Haskovo, Russe<br />
Croatia-HR: Dubrovnik-Neretva, Grad Zagreb, Istra, Koprivnica-Krizevci, Krapina-<br />
Zagorje, Med'imurje, Primorje-Gorski kotar, Slavonski Brod-Posavina,Vara`zdin, Zagreb<br />
Czech Republic-CZ: Královéhradeck´y<br />
Denmark-DK: Fyn, Vejle<br />
Finland-FIN: Etelä-Karjala, Etelä-Pohjanmaa, Häme, Keski-Suomi, Lappi,<br />
Pirkanmaa, Pohjois-Karjala, Pohjois-Pohjanmaa, Pohjois-Savo, Satakunta,<br />
Uusimaa<br />
France-F: Alsace, Aquitaine, Basse-Normandie, Bourgogne, Centre, Champagne-<br />
Ardenne, Corse, Franche-Comté, Guadeloupe, Guyane, Ile-de-France, Languedoc-<br />
Roussillon, Limousin, Martinique, Midi-Pyrénées, Picardie, Poitou-Charentes,<br />
Provence-Alpes-Côte d'Azur, Réunion, Rhône-Alpes<br />
Georgia-GE: Adjara, Imerety, Shida Kartli<br />
Germany-D: Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen,Thüringen<br />
Hungary-H: Bács-Kiskun, Baranya, Békés, Borsod-Abaúj-Zemplén, Csongrád, Fejér,<br />
Györ-Moson-Sopron, HajdúBihar, Heves, Jász-Nagykun-Szolnok, Komárom-<br />
Esztergom, Nógrád, Pest, Somogy, Szabolcs-Szatmár-Bereg, Tolna,Vas,Veszprém, Zala<br />
Ireland/Eire-IRL: Donegal<br />
Italy-I: Abruzzo, Basilicata, Bolzano (Provincia), Calabria, Campania,<br />
Friuli-Venezia Giulia, Lazio, Liguria, Lombardia, Marche, Molise, Piemonte, Puglia,<br />
Sardegna, Sicilia, Toscana, Trentino-Alto Adige, Trento (Provincia), Umbria, Valle<br />
d'Aosta, Veneto<br />
Lituania-LT: Kaunas, Siauliai, Tauragé, Vilnius<br />
Moldava-MD: Cahul, Chisinau<br />
Netherlands-NL: Flevoland, Limburg, Noord-Brabant<br />
Norway-N: Akershus, Buskerud, Hedmark, Hordaland, Nordland, Oppland, Oslo,<br />
Østfold, Telemark, Troms, Vestfold<br />
Poland-PL: Kujawsko-Pomorskie, Malopolskie, Slaskie, Swietokrzyskie, Wielkopolska<br />
Portugal-P: Açores, Alentejo, Madeira, Norte<br />
Roumania-RO: Alba, Arad, Arges, Bacau, Bistrita-Nasaud, Botosani, Braila, Brasov,<br />
Calarasi, Caras-Severin, Constanta, Covasna, Dâmbovita, Dolj, Galati, Harghita,<br />
Hunedoara, Ialomita, Iasi, Maramures, Mehedinti, Mures, Olt, Prahova, Salaj,<br />
Satu Mare, Sibiu, Teleorman, Timis, Tulcea, Valcea, Vaslui<br />
Russia-RUS*: Karelia, Samara, Tatarstan<br />
rset, Fife, Gloucestershire, Hampshire, Somerset, West Midlands, West Sussex<br />
Serbia and Monténégro-YU: Vojvodina<br />
Slovakia-SK: Banská Bystrica, Trencin, Trnava<br />
Spain-E: Canarias, Cantabria, Castilla y León, Catalunya, Comunidad de Madrid,<br />
Comunitat Valenciana, Extremadura, Galicia, Illes Balears, País Vasco, Principado de<br />
Asturias<br />
Sweden-S: Blekinge, Dalarna, Gävleborg, Jämtland, Jönköping, Örebro, Östergötland,<br />
Sörmland, Uppsala,Värmland,Västerbotten,Västernorrland,Västmanland,Västra Götaland<br />
Switzerland-CH: Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Bern, Fribourg,<br />
Genève, Graubünden, Jura, Luzern, Neuchâtel, Nidwalden, Obwalden, Schwyz,<br />
Solothurn, St. Gallen, Thurgau, Ticino, Uri, Valais, Vaud, Zürich, Zug<br />
Ukraine-UKR : Donetsk, L'Viv, Odessa<br />
United Kingdom-GB**: Devon, Do<br />
• <strong>Regions</strong> accepted as a new member subject to the ratification<br />
by the next General <strong>Assembly</strong>:<br />
Albania (AL): Shkodër, Bosnia-Herzégovina (BIH): Bosna Podrinje,<br />
Croatia (HR): Karlovac, Czech Republic (CZ): Stredocesk´y,<br />
Roumania (RO): Gorj, Sweden (S): Norrbotten<br />
• Observers:<br />
Georgia (GE): Kakheti, Russia (RUS): Arkhangel'sk, Ukraine (UKR): Kirovograd<br />
• <strong>Regions</strong> accepted as a new observer region subject to the ratification by the next<br />
General <strong>Assembly</strong>:<br />
Géorgia (GE): Guria<br />
• Special guests:<br />
Canada (CDN) : Québec, Républic <strong>of</strong> South Africa (ZA): Western Cape<br />
* <strong>European</strong> part only<br />
** In view <strong>of</strong> the progressive introduction <strong>of</strong> the local administration reform in the United Kingdom, the names and number <strong>of</strong> <strong>Regions</strong> could change.<br />
17
Bureaux Europe, 20 place des Halles<br />
F-67000 STRASBOURG<br />
Tel: +33 3 88 22 07 07 - Fax: +33 3 88 75 67 19<br />
E-mail: secretariat@a-e-r.org<br />
Website: www.a-e-r.org